• Auf in die gehipte Stadt der Influencer

    Apr 27–29 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Taxifahrer holte uns pünktlich ab, und wir fuhren in das nahegelegene Ubud. Unterwegs stoppten wir bei den Tegallalang-Reisterrassen. Reisterrassen gab’s tatsächlich – aber vor allem war es ein Influencer-Hotspot: Bali Swings, Zip-Lines und Fahrräder an Seilen. Wir begnügten uns mit einem Gratis-Fotospot im Blumenkranz (jööö) und einem kurzen Spaziergang durch die Mini-Reisterrasse.

    Nach gut einer Stunde hatten wir genug gesehen und gönnten uns im Restaurant ein kühles Getränk. Dabei beobachteten wir amüsiert, wie sich vor allem Frauen in vor Ort ausleihbare Kleidchen mit Schleier zwängten und dramatisch hin und her schaukelten.

    Die Weiterfahrt nach Ubud dauerte nur noch 30 Minuten. Der Ort wirkte gepflegter als andere Städte auf Bali, mit vielen Touristen, Boutiquen, Cafés, Galerien und einer Prise Instagram-Flair. Unser Hotel lag in einer autofreien Seitenstrasse – nur per Roller oder zu Fuss erreichbar. Wie vereinbart, warteten drei Roller-Taxis auf uns. Der Weg war… sagen wir mal abenteuerlich. Puls 180, links und rechts der Graben für das Wasser der Reisterrassen, Touristen, kleine Shops, Gegenverkehr – und wir auf einem schmalen Pfad mittendrin. Idyllisch, aber nichts für schwache Nerven.

    Nach dem Check-in und einem leckeren Welcome-Drink bezogen wir unsere hübschen, aber extrem ringhörigen Zimmer. Die dünnen Holzwände liessen nichts ungehört – wirklich gar nichts. Auch kein Furz des Nachbarn.

    Später machten wir uns zu Fuss auf den Weg nach Ubud – Roller? Nein danke. Unterwegs gab’s eine wohlverdiente Pizza (endlich mal wieder!) und dann der Kulturschock: Lärm, Menschenmassen, Hitze – Reizüberflutung hoch zehntausend. Auf schmalem Trottoir drängten sich alle an der lauten Hauptstrasse entlang. Nach einem kurzen Abstecher zum Street Market kehrten wir ins Lotus Café ein – eine Oase der Ruhe mit Lotusteich, Tempelblick und plätscherndem Brunnen.

    Ubud ist wie ein tropisches Yoga-Studio auf Steroiden: überall Reisfelder, Tempel, klauende Affen und Leute, die ernsthaft ihre Chakren suchen. Du kommst für die Spiritualität – und bleibst für die Smoothie Bowls.

    Auf dem Rückweg (natürlich zu Fuss) buchten wir spontan Massagen. Remo wählte „Deep Tissue“, ich „Anti-Stress“. Eine Stunde pure Entspannung – für mich. Remo stöhnte, quietschte und schnaufte, während die zierliche Masseurin sich offenbar als Knet-Weltmeisterin versuchte.

    Zurück im Hotel liessen wir den Tag bei einem Drink ausklingen – den Einschlaf-Soundtrack lieferten unsere französischen Nachbarinnen, die noch fröhlich telefonierten, bis endlich Ruhezeit war.
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