• Mar-Tina
  • Wanderfisch

Bali

Bald geht’s nach Bali! Ohne festen Plan, aber mit viel Abenteuerlust erkunden wir die Insel – ganz nach Lust und Laune, wohin es uns zieht. Strände, Reisfelder, Tempel – wir lassen uns treiben und geniessen das Inselleben. 🌏✨ Read more
  • Trip start
    April 18, 2025

    Ready to Take Off

    April 18 in Switzerland ⋅ ☁️ 6 °C

    Los geht’s – unser Abenteuer kann beginnen!
    Mit nur leichtem Gepäck machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Trotz der Ostertage kamen wir erstaunlich gut durch. Vor dem Schalter der Etihad-Airline stand ein Mitarbeiter, der fleissig Etiketten für das Handgepäck verteilte. Er wollte uns gleich für beide Gepäckstücke je eine Etikette in die Hand drücken, bis wir ihm klar machten, dass eines davon gar kein Handgepäck, sondern Aufgabegepäck war. Mit einem „Very good“ liess er uns durch, und wir konnten uns in die Schlange zur Gepäckaufgabe einreihen.

    Nach ein paar Minuten waren wir schon dran und konnten unser „Handgepäck“ abgeben. Die Dame am Schalter wies uns freundlich darauf hin, dass wir für Bali neben dem Visum noch zwei weitere Formulare ausfüllen mussten – eines für den Gesundheitscheck und eines für die Zollerklärung.

    Nachdem das erledigt war, ging es direkt weiter zum Security Check. Der erwartete Ansturm über die Ostertage war noch nicht wirklich spürbar. Auch hier kamen wir verhältnismässig schnell durch und standen keine 40 Minuten nach unserer Ankunft am Flughafen schon entspannt im Duty Free Bereich.

    In der Sportsbar gönnten wir uns ein kleines, leckeres Frühstück. Nebenbei erledigten wir die ganzen Formalitäten. Hoffentlich haben wir jetzt alles beisammen – fast schlimmer als damals, als wir nach Neuseeland gereist sind.🤪

    In zwei Stunden geht unser Flug – wir sind startklar!
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  • Visa, Bintang und Bündner

    April 19 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach knapp 18 Stunden Reise mit Zwischenstopp in Abu Dhabi erreichten wir den Flughafen Denpasar gegen 11:15 Uhr. Da wir das eVisa bereits im Vorfeld beantragt und die weiteren nötigen Unterlagen schon in Zürich ausgefüllt hatten, konnten wir bei der Ankunft die lange Warteschlange fürs Visum überspringen. Warten mussten wir nur noch auf unser Gepäck. Doch auch da hatten wir Glück: Nach etwa 15 Minuten entdeckten wir unsere Duffel-Bags auf dem Gepäckband. Das vorbestellte Taxi wartete bereits mit einem handgeschriebenen Namensschild auf uns.

    Im Hotel angekommen, zogen wir uns kurz um und machten uns auf den Weg zum Strand. Dort bestellten wir Fajitas und ein Bier. Das hier auf Bali erhältliche Bintang ist ein Pilsner, das auch in der 620ml-Version angeboten wird.

    Da die Reise doch anstrengender war als zunächst gedacht, gingen wir nach dem Essen zurück ins Hotel, um etwas Energie für den Abend zu tanken. Nicht allzu lange schlafen, aber ein bisschen erholen war angesagt.

    Am Abend trafen wir Jon und Suci Zürcher. Der Bündner fuhr 1972 mit seinem VW-Bus nach Bali und liess sich direkt dort nieder. Seit 1977 führt er gemeinsam mit seiner Frau das Swiss Restaurant in Legian, Bali. Ich habe Jon bereits 2016 bei meiner ersten Reise nach Bali kennengelernt und vertraue seither auf seine Ausflugstipps. Auch unseren bevorstehenden Trip nach Flores und Komodo hat er im Vorfeld für uns organisiert.

    Bei einem gemütlichen Abendessen lauschten wir seinen Erzählungen aus alten Tagen, natürlich mit seinen typisch trockenen Witzen.
    Ein gelungener Softstart mit vielen Eindrücken und ein entspannter Abend auf Schweizerdeutsch.

    Bali, wir sind bereit.
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  • ungeplanter Ausflug nach Nusa Dua

    April 20 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Unser Tag startete gemütlich um 09:00 Uhr. Trotz Jetlag haben wir erstaunlich gut geschlafen und sind am Morgen auch nicht ewig im Bett liegen geblieben – schnelle Anpassung ist schliesslich wichtig!

    Da wir im Hotel kein Frühstück dazu gebucht hatten, suchte ich uns ein gemütliches Lokal. Meine Entscheidung fiel – wie meistens – auf Basis der Kaffeefotos. Ein guter Kaffee am Morgen ist eben kein Luxus, sondern Überlebensstrategie.
    Und siehe da: Das Lokal sah nicht nur auf den Bildern gut aus, sondern hielt auch in echt, was es versprach. Mit einem Large Long Black, Avocado-Toast und frisch gepresstem Mangosaft für Remo und einem grossen Iced Cappuccino, Egg-Benedict-Bacon-Toast plus Orangensaft für mich starteten wir perfekt in den Tag.

    Nach dem Frühstück ging’s zurück ins Hotel, wo wir unsere weiteren Pläne für die Zeit nach unserer Rückkehr aus Flores schmiedeten. Ein Hotel in Canggu war schnell gefunden – zumindest auf Booking sah das „Andi Beach House“ ziemlich fancy aus. Ob es live auch so schick ist, wird sich noch zeigen…

    Als nächstes hatte Remo die Idee, ein einheimisches Restaurant auszuprobieren. Hier heissen diese Lokale „Warung“ – kleine, einfache, oft sehr authentische Restaurants, in denen traditionelle indonesische Gerichte serviert werden. Manche Warungs sind nicht mehr als ein paar Bretter mit einem Dach drüber, andere ähneln schon kleinen Restaurants. Typische Gerichte sind Nasi Goreng (gebratener Reis), Mie Goreng (gebratene Nudeln), Satay-Spiesse oder Gado-Gado (Gemüsesalat mit Erdnusssauce).
    Wir entschieden uns beide für Nasi Goreng – Remo mit Poulet-Satay-Spiesen, ich mit Tofu.

    Frisch gestärkt (und ich jetzt stolzer Besitzer eines neuen UV-Shirts für das Schnorcheln auf Flores) schlenderten wir Richtung Strand. Unterwegs kamen wir an einer Shopping Mall vorbei – spontan wie wir sind, war der Entschluss schnell gefasst: reinschauen!

    Kaum drin, sprach uns eine kleine, sympathische Dame mit Safarihut an: Ob wir bei einem Gewinnspiel mitmachen wollen? Ich hätte dankend abgelehnt, aber Remo schnappte sich direkt ein Los – also zog ich auch eines. Und siehe da: Ich gewann den 1. Preis! Remo immerhin zwei T-Shirts.
    Der Hauptgewinn sollte entweder 10 Millionen Rupiah (etwa CHF 500), ein Aufenthalt in einem Vier-Sterne-Hotel in Nusa Dua oder ein iPad Mini 6 sein. Welchen Preis genau, erfährt man erst, wenn man den goldenen Kreis auf dem Los aufrubbelt. Aber vorher – natürlich – sollten wir erstmal zum Taxi kommen.

    Mehrmals wurden wir gefragt, ob wir fliessend Englisch sprechen. Nur dann könnten wir „offiziell“ gewinnen.
    Schon auf dem Weg zum Taxi sagte ich zu Remo: „Das ist ein Marketing-Gag.“ Aber Remo wollte sich das Spektakel anschauen – wir sind ja schliesslich spontan…

    Beim Taxi wurden wir von der Safarihut-Dame an eine andere Frau übergeben, die uns überschwänglich begrüsste. Auf dem Weg nach Nusa Dua erklärte sie dann, worum es wirklich geht:
    Wir würden zu einer Hotelanlage gebracht werden, wo uns jemand 60 Minuten lang herumführt, uns alles zeigt und vermutlich versucht, uns eine sündhaft teure Mitgliedschaft anzudrehen.
    Während sie uns freundlich „briefte“, googelte ich diskret das Hotel – und siehe da: zahllose Bewertungen warnten genau vor dieser Masche.

    Ich zeigte Remo die Rezensionen – und uns war klar: Wir sind mitten in einem klassischen Bali-Touristen-Scam gelandet.
    Am Hotel angekommen, sollten wir erstmal einen Fragebogen ausfüllen. Dann kamen nacheinander mehrere Angestellte, wiederholten das gleiche Gebrabbel – alles wurde immer skurriler.
    Als schliesslich ein britisch klingender Herr die Führung starten wollte, sprach Remo ihn auf die Google-Bewertungen an.
    Kurz gesagt: Wir erklärten freundlich, dass wir kein Interesse hätten, und schenkten uns die ganze Nummer.

    Bevor das Taxi kam, genossen wir zumindest noch den schönen Blick auf Pool und Meer aus der Lobby – besser als nichts!

    Eine gute Stunde später seit Abfahrt aus Kuta, waren wir wieder beim Shopping Center und setzten unseren ursprünglichen Plan fort: ab an den Strand!
    Dort gönnten wir uns zwei Liegestühle, kalte Getränke und einen erfrischenden Schwumm im angenehm warmen Meer – inklusive Martinas WC-Besuch mit einer Ratte als Überraschungsgast. Herrlich!

    Bis zum Abend blieben wir am Strand, genossen einen wolkenverhangenen Sonnenuntergang und ein tolles Abendessen mit Partystimmung im Azul.
    Für einen Absacker kehrten wir noch bei Jon und Suci im Swiss Restaurant ein, wo wir ihnen natürlich die Geschichte auftischten. Bei meinem WC-Gang empfangte mich wieder eines der herzigen Nager mit langem Schwanz. Herrlich zum 2.!
    Remo meinte dann belustigt: „Irgendwie scheinst du diese Tierchen anzuziehen – ich habe auf meinen sieben bisherigen Bali-Reisen kaum eine einzige gesehen!“

    Doch der Abend war noch nicht vorbei: Auf dem Heimweg, begleitet von Kakerlaken auf dem Trottoir, entschieden wir uns spontan, noch in einer Sports-Bar mit Live-Karaoke vorbeizuschauen. Gesungen haben wir zwar (noch) nicht – aber wer weiss, was die nächsten Tage noch bringen…

    Morgen geht’s weiter nach Flores und Komodo. Ich bin definitiv langsam in Bali angekommen🤪🤣
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  • Gate 4? Sicher?

    April 21 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Um 7:15 Uhr klingelte der Wecker. Noch mit Kissenabdruck im Gesicht machten wir uns auf den Weg zur Coffeeterie Legian. Martina genoss ihren grossen Iced Cappuccino, dazu gab’s für uns beide Avocado-Toast. Wie am Vortag bestellte ich einen schwarzen Kaffee und einen Mango-Juice, Martina entschied sich für einen Karotten-Orangen-Ingwer-Saft.

    Zurück im Hotel hiess es packen und auschecken. Das Taxi zum Flughafen war auf 09:00 Uhr bestellt. Beim Check-out mussten wir kurz warten, da das Personal noch sicherstellen wollte, dass wir nichts im Zimmer vergessen hatten.

    Am Flughafen lief alles reibungslos. Check-in, Sicherheitskontrolle, und um 09:50 Uhr waren wir bereits am Gate. Suci und Jon hatten für uns eine dreitägige Komodo-Tour inklusive Flug, Hotel und Guide organisiert.

    Kurz vor dem Boarding kam plötzlich Verwirrung auf. An unserem Gate wurde ein anderer Flug angezeigt. Hatten wir etwas verpasst? Nach ein paar Minuten Unsicherheit kam zum Glück die Durchsage: unser Flug wurde auf Gate 5 verlegt, und das Boarding begann gerade.

    Der einstündige Flug verging schnell, und um 12:55 Uhr landeten wir pünktlich in Labuan Bajo. Unser Guide wartete bereits mit einem Schild auf uns und fuhr uns ins nur zwei Minuten entfernte Hotel.

    Die Anlage machte auf uns einen sehr gepflegten Eindruck. Die Treppen waren mit bunten Malereien dekoriert, Gekos huschten über die Wände und auf den Treppen krochen ein paar Raupen. Nachdem wir das Zimmer begutachtet hatten, meldete sich unser Hunger. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Hafen.

    Kaum über einen kleinen Hügel gelaufen, öffnete sich der Blick auf die malerische Bucht von Labuan Bajo. In einem Restaurant mit wunderbarer Aussicht genossen wir Rotbarsch mit frischen Kartoffelchips und eine Fischsuppe. Das eisgekühlte Bintang passte perfekt dazu. Als Dessert gönnten wir uns beide einen erfrischenden Pine-Basil, gemixt aus Ananas, Limonensaft und Basilikum, frisch aus dem Garten des Lokals.

    Frisch gestärkt gingen wir weiter zum Hafen. Die Sonne brannte mittlerweile so stark, dass wir uns bald einen schattigen Platz in einem Kaffee suchten. Erschöpft von der Wärme machten wir uns gegen 17:15 Uhr auf den Rückweg ins Hotel.

    Direkt neben dem Restaurant von vorhin hatten wir einen perfekten Blick auf den Sonnenuntergang. Gemeinsam mit einigen anderen Touristen und Einheimischen standen wir am Geländer des Gehwegs und beobachteten das schöne Farbenspiel am Himmel.

    Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, gingen auch wir zurück ins Hotel. Nach einer erfrischenden Dusche genossen wir das Abendessen und fielen bald darauf müde ins Bett.

    Morgen früh um 7:00 Uhr holt uns unser Guide ab.
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  • Komodowarane, Delfine & Unterwasserwelt

    April 22 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Mit grosser Vorfreude starteten wir bereits kurz nach 6 Uhr in unser Abenteuer. Nach einem schnellen Frühstück wurden wir im Hotel abgeholt und fuhren direkt zum Hafen von Labuan Bajo. Nach der Ticketkontrolle begaben wir uns zu unserem Boot, wo zwei junge Männer uns beim Einsteigen halfen. Das Boot war schon etwas älter – der Motor musste sogar von Hand angekurbelt werden. Gibt es sowas noch? In der Schweiz wohl kaum.

    Nach einem kurzen Kühlbox-Check und Eis-Nachschub legten wir ab. Unser Boot schlängelte sich an den anderen vorbei und tuckerte langsam aus dem Hafen. Vor uns eine malerische Landschaft: saftig grüne Inseln im blauen Meer, alte Segelboote auf dem Wasser – ich meinte, ich habe Käptn’ Jack Sparrow und die Black Pearl gesehen!
    Die zweistündige Fahrt verflog inmitten der traumhaften Natur. Immer wieder suchte ich das Meer ab. Ich und mein Tierglück in Bali. Und siehe da…– da! Ein grauer, krummer Körper! Wal? Hai? Delfin? Remo meinte, es sei sicher nur eine brechende Welle oder doch nur ein Stück Plastik. Durch die Strömungen sammelt sich sehr viel Müll in den Buchten, leider sehr bedenklich.

    Was ich sah, bleibt ein Rätsel. Aber wenig später, kurz vor dem Komodo-Nationalpark, sprang plötzlich ein kleiner Mantarochen spielerisch aus dem Wasser – wow! Dennoch war ich sicher: das von vorhin war etwas anderes.

    Am Steg des „World Heritage Site“-Nationalparks stieg die Spannung. Nach einem kurzen Briefing liefen wir über eine lange Holzbrücke zum Besucherzentrum. Fun Fact: Die Schweiz ist bei den Nationalitäten auf Rang 13 der Nationalparksbesucher.
    Gleich hinter dem Zentrum startete der Buschwalk. Ein Guide begrüsste uns freundlich, öffnete mit einer Hand das Tor, in der anderen hielt er eine Holzgabel– und da lag sie, die erste Riesenechse! Komodowarane werden bis zu 3 Meter lang und über 70 Kilogramm schwer. Faszinierend und nicht ungefährlich, denn ihre Bisse können tödlich sein.

    Nach ein paar Fotos führte uns der Rundgang durch den Dschungel hoch auf einen Hügel – atemberaubende Aussicht inklusive. Zurück beim Zentrum besuchten wir noch das kleine Museum, bevor es zurück aufs Boot ging.

    Nächster Halt: Schnorcheln! Mit unserem kleinen Tuckerli fuhren wir eine Stunde zurück in die Richtung Labuan Bajo. Unterwegs – plötzlich wieder: Schwanzflossen im Wasser! Zwei Delfine zeigten sich kurz – Ha! Ich wusste es! Heute Morgen war es bestimmt auch einer.

    Beim Schnorchelspot zogen wir Flossen, UV-Shirt und Taucherbrille an und sprangen ins angenehm erfrischende türkise Wasser. Eine Stunde lang tauchten wir in die bunte, aufregende Unterwasserwelt ein: Fischschwärme, Korallen, Seegurken, Seeigel – und sogar Nemo in einer Anemone haben wir gefunden. Eine Schildkröte fehlte noch, aber alles auf einmal wäre ja auch zu viel gewesen.

    Nach dem Schnorcheln und einem kurzen Lunch wanderten wir noch auf einen Hügel und genossen die Aussicht auf die Bucht. Wir in Trekkingschuhe, andere Touristen mit weissen Hotellatschen🤣.
    Müde, aber voller neuer Eindrücke, erreichten wir um 15 Uhr wieder Labuan Bajo. Im Hotel ruhten wir uns kurz aus und liessen den Tag mit Sonnenuntergang, indonesischem Rotwein und einem herrlichen Abendessen perfekt ausklingen.
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  • Feel the Moment

    April 23 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Heute war ein Reisetag geplant. Gemütlich standen wir um ca. 09:30 Uhr auf und frühstückten im Hotel. Danach planten wir in Ruhe die nächsten Reisetage. Um 11:30 Uhr holte uns der Guide ab und brachte uns zum Flughafen.

    Beim Betreten des Check-ins wirkte der Flughafen beinahe verlassen. Drei Mitarbeitende der Fluglinie, vier Security-Leute und etwa sechs weitere Reisende waren mit uns unterwegs. Der Security an der Treppe wollte nach der Gepäckabgabe noch kurz unsere Tickets und Pässe sehen. Ausgedruckt hatten wir das Ticket nicht, doch die Dame am Check-in fotografierte es einfach direkt von ihrem Bildschirm auf mein Handy. Effizient gelöst.

    Oben an der Treppe folgte die Sicherheitskontrolle. Eher ungewohnt für uns: Alles konnte im Rucksack bleiben, auch Getränke waren kein Problem. Der Abflugbereich bestand aus ein paar kleinen Kaffees und Souvenir-Shops. Um ca. 11:50 Uhr waren wir schon am Gate. Unser Flug war für 13:40 Uhr angesetzt und sollte der nächste abgehende Flug sein.

    Während wir warteten, schrieb Martina den letzten Footprint fertig. Ich versuchte mich an einem Video aus den vielen Schnorchelaufnahmen, aber die Technik wollte nicht so wie ich. Vielleicht gerade deshalb verging die Zeit wie im Flug.

    Unser Flieger hatte ein paar Minuten Verspätung und musste trotzdem über Lombok noch zwei Runden drehen, bevor wir in Denpasar landen konnten. Den Flughafenshuttle nach Canggu hatte ich bereits organisiert. Noch bevor wir aus dem Flieger ausgestiegen waren, meldete sich der Fahrer per Whatsapp mit seinem Standort. Sofort war mir klar, dass er beim falschen Terminal wartet. Ich schrieb ihm, dass wir einen Inlandflug hatten und beim Domestic Arrival stehen. Kurze Zeit später kam ein neues Bild von ihm, er war doch noch am richtigen Ort gelandet.

    Eine Stunde und zwanzig Minuten später erreichten wir das Andi Beach House in Canggu. Kurz umziehen und direkt ab an den Strand. Dort erwartete uns der erste kleine Kulturschock. Ich war ja schon vor ein paar Jahren hier und hatte es von damals schon eher voll in Erinnerung. Aber dass der Strand derart überfüllt war, hätte ich nicht gedacht. So entschieden wir uns gegen ein Plätzchen im Sand und setzten uns in die Old Man’s Bar gleich nebenan.

    Die Bar ist bekannt, aber wir hatten Glück. Viele Tische waren noch frei, also bestellten wir entspannt Apéro und Abendessen. Blöd nur, dass gleich zu Beginn Happy Hour war. Also gab’s jetzt halt zwei Bintang und zwei Coconut-Espresso-Martini.

    So nahm der Abend seinen Lauf. Nach dem Essen schlenderten wir durch Canggu. Ich hatte von einer Speakeasy-Bar gelesen, die man von aussen kaum erkennt und nur betreten kann, wenn man den Eingang entdeckt oder ein Passwort kennt. Tja, was soll ich sagen, je zwei äusserst leckere Drinks später verliessen wir die geheime Bar wieder. Ein grandioses Erlebnis und definitiv die Suche wert.

    Jetzt hatten wir so richtig Bock auf Party. Und wo war die? Natürlich wieder in der Old Man’s Bar. Der Name passte allerdings überhaupt nicht zum Publikum. Der Altersdurchschnitt lag bei etwa 20 Jahren. Mittendrin Martina und ich, singend und tanzend, beim Erraten der 90er-Hits, die vom DJ gekonnt mit aktuellem House gemixt wurden. Und wie wir tanzten. Als wären wir beide 15 Jahre jünger.

    Das war genau so einer dieser Abende, die man nicht vergisst. Kein geplanter Abend, nur der Moment. Und genau das hat’s für uns perfekt gemacht.
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  • 1 Tag 2 komplett andere Welten

    Apr 24–26 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Noch etwas verkatert von der wilden Partynacht gestern standen wir kurz vor neun auf. Na ja – eine durchzechte Nacht war es nicht gerade, immerhin waren wir schon um ein Uhr im Bett. Aber gefeiert haben wir wie vor 15 Jahren.

    Zum Frühstück ging’s ins Milk & Madu Beach, keine 15 Minuten zu Fuss von unserem Hostel entfernt. Schon am Morgen war der Verkehr chaotisch – ständiges Gehupe und wildes Herumgekurve machten die Nachwehen der Nacht nicht gerade erträglicher. Im Lokal angekommen, bestellten wir unser Frühstück: Eggs Benedict mit Avocado auf Sauerteigbrot, dazu Kaffee und frischer Obstsaft – lecker!

    Danach entschieden wir uns, Canggu erstmal zu verlassen. Der Ort ist mittlerweile extrem gehypt und entsprechend rappelvoll. Ehrlich? Viel mehr als Party, Yoga, Surfen, Shoppen und Sonnenbaden kann man dort nicht machen. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

    Gut eine Stunde später verliessen wir das Lokal und legten einen kurzen Shopping-Stopp im Rip Curl-Laden ein. Remo deckte sich mit neuen T-Shirts und einer Badehose ein – vielleicht habe ich ihn am Vorabend ein bisschen aufgezogen, weil er in kurzen Wanderhosen und einem Schlafshirt losgezogen war…

    Zurück im Hostel packten wir unsere Sachen und bestellten ein Bluebird (quasi das Uber in Bali). Ziel war unsere beim Frühstück gebuchte Glamping-Unterkunft in Wanagiri, im Norden der Insel. Zwei Nächte verbringen wir hier – mitten im Dschungel, weit weg vom Trubel.

    Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden und führte uns vorbei an endlosen Reisfeldern, kleinen balinesischen Dörfern, engen, viel befahrenen Strassen – und durch das derzeitige Fest im Land herrschte zusätzlich richtig viel Verkehr. Unser Fahrer erwähnte, dass er um 16:00 Uhr wieder am Flughafen in Denpasar sein müsse, um Gäste nach Lovina zu bringen – er würde also den ganzen Weg noch einmal zurückfahren müssen. Wegen des dichten Verkehrs wurde es für ihn ziemlich knapp.

    Gegen halb zwei am Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft. Unser Schlafplatz liegt mitten im Dschungel und besteht aus sechs Bambus-Häuschen, terrassenartig angeordnet, mit eigenem Bad, Dusche, Bett und einem kleinen Wandschrank. Gegessen wird in der offenen Lobby. Bis auf das Häuschen ist alles offen – genial! Genau so stellt man sich ein Abenteuer vor. Uns erinnerte es sofort an die Unterkunft in Akaroa, Neuseeland.

    Nach dem Mittagessen ruhten wir uns kurz aus, spielten eine Runde Mario Party auf Remos Switch und machten uns danach zu Fuss auf den Weg zu einem kleinen Café, das ich vorher rausgesucht hatte. Ein echtes Schmuckstück: herrliche Aussicht, guter Kaffee, leckere Cookies und Smoothies – und vor allem Ruhe. Keine Menschenmassen, kein Gehupe, keine laute Musik. Wir waren in einer völlig anderen Welt auf Bali angekommen.

    Wir genossen die Stimmung, den Wechsel von Regen zu Sonnenschein – und einen gigantischen Sonnenuntergang. Nach einem entspannten Nachmittag schlenderten wir zurück zur Unterkunft, assen noch eine Kleinigkeit und huschten ins Bett. Morgen steht eine Wanderung zu mehreren Wasserfällen an. Hoffentlich spielt das Wetter mit.
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  • Der etwas andere Wasserfall

    April 25 in Indonesia ⋅ ⛅ 22 °C

    Das Zirpen und Knistern der Tiere wich bald einem plätschernden Wasserfall. Oder zumindest den Geräuschen eines Wasserfalls. In Wirklichkeit mutierte ich in der Nacht zum Springbrunnen und spülte meinen Magen bestimmt vier- bis fünfmal sauber durch.

    Bali Belly nennt sich dieser tropische Besucher. Kommt unangemeldet, bleibt gerne eine Zeitlang und interessiert sich null für deine Pläne.

    Zum Frühstück gab es dann Pancakes mit Bananen, was sehr zur Beruhigung meines Verdauungstraktes beitrug. Martina bestellte zwei Spiegeleier mit Toast. Mein Magen war mittlerweile wieder ok unterwegs, da begann Martinas Magen zu rebellieren.

    So entschieden wir uns, den geplanten Wasserfallbesuch zu verschieben und blieben den ganzen Tag in unserer Unterkunft.

    Am Abend teilten wir uns eine Nudelsuppe. Romantischer wird es heute nicht mehr.
    OK, der Sternenhimmel war auch grandios. Aber mit einem Fauchi-Bauchi sind einem die Sterne so ziemlich Egal.

    Und so hoffen wir, dass es uns morgen besser geht, schliesslich steht wieder eine Weiterreise an.
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  • Wasserfälle und Weiterreise zum Vulkan

    Apr 26–27 in Indonesia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach über 10 Stunden Schlaf und einer Nacht purer Erholung für unsere Mägen und Därme fühlten wir uns wieder weitgehend fit genug, unsere Bali-Reise fortzusetzen und den geplanten Aktivitäten nachzugehen. Heute standen die Wasserfälle von gestern auf dem Programm. Zum Glück konnte uns der Hotel-Taxi-Fahrer zu den geplanten Wasserfällen bringen, sodass wir den Weg etwas verkürzen konnten.

    Die Hotel-Roller-Taxis brachten uns zuerst über einen sehr schmalen Pfad zu unserem Fahrer, der uns die nächsten acht Stunden herumchauffierte. Ich bin ja schon ziemlich beeindruckt: Die ganze Fahrt heute kostete uns 50 Franken (!!). Mit diesem Betrag kämen wir in der Schweiz nicht einmal von Baden nach Hause mit einem gewöhnlichen Taxi.

    Der erste Stopp waren die Banyumala Waterfalls. Unser Fahrer brachte uns zum Parkplatz – von hier konnte man entweder zu Fuss gehen oder ein weiteres Motorradtaxi nehmen. Wir entschieden uns natürlich fürs Laufen. Körperlich war ich zwar noch nicht ganz auf der Höhe, aber für den Einstieg war die Strecke genau richtig.

    Die beiden Wasserfälle waren beeindruckend. Touristen waren keine da – ausser ein paar einheimischen Jugendlichen waren wir alleine. Die Banyumala Wasserfälle teilen sich in zwei verschiedene Orte auf. Beim ersten Stopp waren die Wasserfälle noch eher niedlich, beim zweiten dann schon deutlich mächtiger. Hier hätte man auch gut baden können – wir beliessen es aber bei ein paar Fotos an Land. Nach gut einer Stunde Wasserfall-Sightseeing kehrten wir zu unserem Fahrer zurück. Unterwegs wurden wir noch von vier jungen balinesischen Schulmädchen angesprochen, die uns für ein englisches Interview für ihre Hausaufgaben befragten. Sehr herzig!

    Weiter ging die Fahrt zu den Sekumpul Wasserfällen. Diese bestehen aus mehreren Wasserfällen, die bis zu 80 Meter in die Tiefe stürzen. Schon der Weg dorthin war abenteuerlich: Mit unserem Fahrer gelangten wir zum Parkplatz, bezahlten den Eintritt von 200’000 Rupien (etwa 10 Franken) und stiegen dann auf einen Motorroller um. Nach etwa fünf Minuten Fahrt und einigen Höhenmetern stellten wir den Roller wieder ab. Ein weiteres Ticket-Office wartete dort – dort kostete der Eintritt nur 20’000 Rupien (ca. 1 Franken), also deutlich günstiger. Naja, wir hofften, dass davon wenigstens unser Guide und der Fahrer profitieren würden, und diese 9 Franken mehr verkrafteten wir jetzt auch noch.

    Den weiteren Weg mussten wir zu Fuss gehen. Schon während der Rollerfahrt hatten wir die ersten Regentropfen gespürt – und innerhalb von Sekunden verwandelte sich das Ganze in eine wahre Sintflut. Zusätzlich zum strömenden Regen ging es nun auch noch senkrecht die Treppe hinunter. In der einen Hand die Flip-Flops (die wir übrigens völlig umsonst mitschleppten, wie sich herausstellte), in der anderen Hand das Geländer. So steil bin ich selten eine Treppe hinabgestiegen – aber wir sind ja ein wenig berggeübt.

    Nach etwa 30 Minuten Abstieg erreichten wir ein kleines Unterstandshäuschen. Dort versammelten sich etwa 20 Menschen – ein paar Guides, einige Touristen – und etwa drei Viertel von ihnen am Qualmen unter dem Schutz des Daches. Wirklich krass, wie viele Einheimische hier rauchen. Laut Google rauchen 71 % der Männer und 2,2 % der Frauen!

    Wir standen auch eine Weile unter dem Unterstand – ich dank dem Regenponcho unseres Guides halbwegs trocken, Remo und unser Guide hingegen völlig durchnässt. Als der Regen allmählich nachliess, setzten wir unseren Fussmarsch zum ersten Wasserfall fort. Unser Guide schoss einige richtig tolle Fotos von uns – sie wusste genau, wo man sich hinstellen musste, um das perfekte Motiv einzufangen. Es war wirklich beeindruckend. Und zum Glück hielt sich der Touristenandrang in Grenzen – viel Platz zum Stehen war dort nämlich nicht.

    Weiter ging es zum nächsten Wasserfall in die andere Richtung. Wir liefen wieder am Unterstand vorbei, dann ging es etwa zehn Minuten durch den Fluss, über Steine und kleine Brücken. Der zweite Wasserfall war fast noch spektakulärer, und die Fotospots hier waren sogar noch schöner. Die Sonne kam auch langsam wieder hervor, was das Fotoshooting mit nassen Kleidern etwas angenehmer machte.

    Übrigens: Die Flip-Flops hätten wir eigentlich für die Flussüberquerungen mitgeschleppt, doch wegen der vorherigen Sintflut waren unsere Schuhe und Socken sowieso komplett durchnässt – also liefen wir einfach so durchs Wasser.

    Mit vielen tollen Fotos und triefend nassen Kleidern ging es schliesslich zurück zum Roller. Dafür mussten wir die gesamte Treppe wieder senkrecht hochlaufen. Für uns “Berggeissen” kein Problem – unser Guide hingegen fragte sich, warum wir kaum ausser Atem waren. Tja, Höhenmeter-Training ist eben das Geheimnis!

    Auf dem Rückweg machten wir noch einen Lunch-Stopp in einem Warung mit traumhaftem Blick auf eine Reisterrasse – ein Hammer-Ausblick zum Essen. Danach ging es im Eiltempo weiter, denn es hatte wieder zu tröpfeln begonnen. Unser Fahrer wartete bereits auf uns und fuhr uns zu unserem letzten Stopp des Tages: an den Fuss des Mount Batur, eines aktiven Vulkans.

    Heute übernachten wir dort – denn morgen startet der Tag noch früher als sonst, aber es wird sicher ein unvergessliches Erlebnis!
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  • Sunrise-Trekking auf Mt. Batur

    April 27 in Indonesia ⋅ ☀️ 21 °C

    Die kurze Nacht endete um 03:00 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Da wir am Vorabend schon alles bereitgelegt hatten, standen wir um 03:15 Uhr bei der Rezeption. Da zum Sunrise-Trekking ein warmes Getränk vor dem Start gehört, entschieden wir uns beide für Kaffee.

    Etwa 20 Minuten später begrüsste uns Wayan, unser Guide. Mit Stirnlampe, langen Hosen und Pullover starteten wir unser Sunrise-Trekking. Der Weg führte durch das Dorf in Richtung Wald und wurde immer steiler und enger.

    Mitten im Wald tauchte eine kleine beleuchtete Blechhütte auf. Einige Einheimische und Touristen machten dort Pause. Auch wir tranken etwas Wasser und zogen unsere Pullover aus.

    Durch die vielen Stirnlampen sah der Berg aus, als würden Glühwürmchen den Hang hinaufkriechen. Die letzten Meter waren nochmals steil und rutschig.

    Nach 1 Stunde 15 Minuten, durchschnittlichen 17 % Steigung und etwa 650 Meter Höhenunterschied erreichten wir den östlichen Kraterrand. Unser Guide holte eine Wolldecke, damit wir uns nicht auf die nassen Bänke setzen mussten. Frühstück gab es noch vor dem Sonnenaufgang: Bananentoast und ein Ei, gekocht im Dampf einer Fumarole.

    Während die ersten roten Streifen am Himmel erschienen, wurde es am Gipfel immer voller. Noch bevor die Sonne sichtbar war, fragte uns Wayan, ob wir zu einem ruhigeren Platz möchten.

    Wir folgten ihm ein Stück weiter am Krater entlang. Nur wenige Minuten später ging die Sonne auf und wir hatten einen traumhaften Blick fast für uns alleine.

    Nach dem Sonnenaufgang wanderten wir noch weiter dem Krater entlang, bevor wir wieder ins Tal hinabstiegen. Auf dem Weg um den Krater gab es viel zu sehen. Nicht nur die schwarzen Lavafelder des letzten grossen Ausbruchs von 1963 waren sichtbar, auch Affen zeigten sich in grosser Zahl. Sie machten sich einen Spass daraus, den Touristen die Wasserflaschen "auszuleihen" oder sich gegenseitig umher zu jagen.

    Nach total etwa 2 Stunden auf dem Krater ging es wieder abwärts. In unserer Unterkunft gönnten wir uns ein eisgekühltes Cola Zero und ein Bier. Der Heisswasserpool wurde gerade frisch mit Quellwasser aufgefüllt. Nach einem wohltuhenden Bad genossen wir noch gemütlich unser 2. Frühstühstück, und packten gemütlich unsere Taschen.

    Um 11:00 Uhr wurden wir abgeholt und machten uns mit dem Taxi auf den Weg nach Ubud.
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  • Auf in die gehipte Stadt der Influencer

    Apr 27–29 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Taxifahrer holte uns pünktlich ab, und wir fuhren in das nahegelegene Ubud. Unterwegs stoppten wir bei den Tegallalang-Reisterrassen. Reisterrassen gab’s tatsächlich – aber vor allem war es ein Influencer-Hotspot: Bali Swings, Zip-Lines und Fahrräder an Seilen. Wir begnügten uns mit einem Gratis-Fotospot im Blumenkranz (jööö) und einem kurzen Spaziergang durch die Mini-Reisterrasse.

    Nach gut einer Stunde hatten wir genug gesehen und gönnten uns im Restaurant ein kühles Getränk. Dabei beobachteten wir amüsiert, wie sich vor allem Frauen in vor Ort ausleihbare Kleidchen mit Schleier zwängten und dramatisch hin und her schaukelten.

    Die Weiterfahrt nach Ubud dauerte nur noch 30 Minuten. Der Ort wirkte gepflegter als andere Städte auf Bali, mit vielen Touristen, Boutiquen, Cafés, Galerien und einer Prise Instagram-Flair. Unser Hotel lag in einer autofreien Seitenstrasse – nur per Roller oder zu Fuss erreichbar. Wie vereinbart, warteten drei Roller-Taxis auf uns. Der Weg war… sagen wir mal abenteuerlich. Puls 180, links und rechts der Graben für das Wasser der Reisterrassen, Touristen, kleine Shops, Gegenverkehr – und wir auf einem schmalen Pfad mittendrin. Idyllisch, aber nichts für schwache Nerven.

    Nach dem Check-in und einem leckeren Welcome-Drink bezogen wir unsere hübschen, aber extrem ringhörigen Zimmer. Die dünnen Holzwände liessen nichts ungehört – wirklich gar nichts. Auch kein Furz des Nachbarn.

    Später machten wir uns zu Fuss auf den Weg nach Ubud – Roller? Nein danke. Unterwegs gab’s eine wohlverdiente Pizza (endlich mal wieder!) und dann der Kulturschock: Lärm, Menschenmassen, Hitze – Reizüberflutung hoch zehntausend. Auf schmalem Trottoir drängten sich alle an der lauten Hauptstrasse entlang. Nach einem kurzen Abstecher zum Street Market kehrten wir ins Lotus Café ein – eine Oase der Ruhe mit Lotusteich, Tempelblick und plätscherndem Brunnen.

    Ubud ist wie ein tropisches Yoga-Studio auf Steroiden: überall Reisfelder, Tempel, klauende Affen und Leute, die ernsthaft ihre Chakren suchen. Du kommst für die Spiritualität – und bleibst für die Smoothie Bowls.

    Auf dem Rückweg (natürlich zu Fuss) buchten wir spontan Massagen. Remo wählte „Deep Tissue“, ich „Anti-Stress“. Eine Stunde pure Entspannung – für mich. Remo stöhnte, quietschte und schnaufte, während die zierliche Masseurin sich offenbar als Knet-Weltmeisterin versuchte.

    Zurück im Hotel liessen wir den Tag bei einem Drink ausklingen – den Einschlaf-Soundtrack lieferten unsere französischen Nachbarinnen, die noch fröhlich telefonierten, bis endlich Ruhezeit war.
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  • Wasser, Reis und Feuer

    April 28 in Indonesia ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach dem Frühstück im Hotel, das überraschend gut war, starteten wir um 10:00 Uhr mit dem Roller. Nach rund fünf Minuten erreichten wir das vereinbarte Taxi, wo uns Nyoman bereits erwartete. Er sollte uns den ganzen Tag begleiten.

    Nyoman erwies sich als echter Glücksgriff. Während der Fahrt erzählte er uns laufend über die einzigartigen Zeremonien und Rituale auf Bali, erklärte Tempelbräuche, Götterbilder und wie stark der Alltag hier noch vom Glauben geprägt ist. Seine ruhige Art und sein angenehmer Fahrstil machten die Fahrt zusätzlich entspannt.

    Unser erster Halt war der Monkey Forest in Sangeh. Im Vergleich zur Version in Ubud war er viel ruhiger und entspannter. Ein super Guide zeigte uns nicht nur die Affen, sondern auch einen abgesperrten Weg, zu dem wir als kleine Ausnahme mitdurften.

    Danach ging es weiter zu den Leke Leke Wasserfällen. Dort war schon einiges mehr los. Viele Touristen badeten unter dem Wasserfall, der im Vergleich zu anderen eher klein wirkte. Schön, aber kein Geheimtipp mehr.

    Nach dem Abstieg kehrten wir in ein Warung in der Nähe ein. Offenbar hatten mehrere Gruppen dieselbe Idee. Die Küche war ziemlich überfordert, also entschieden wir uns, direkt weiter zu den Jatiluwih Reisterrassen zu fahren.

    Dort assen wir zuerst etwas und machten danach die kurze Runde durch die Felder. Die Aussicht war eindrücklich. Jatiluwih gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zeigt sehr gut, wie das balinesische Subak-Bewässerungssystem funktioniert. Das Wasser wird über ein ausgeklügeltes Netz aus Kanälen, Schleusen und Bambusrohren von Bergquellen bis in die Reisfelder geleitet. Geregelt wird das Ganze gemeinschaftlich durch Tempel, Rituale und lokale Absprachen – eine Mischung aus Spiritualität und Landwirtschaft, die hier seit Jahrhunderten funktioniert.

    Danach gings direkt zurück nach Ubud. Vereinbart waren für den ganzen Tag 700'000 IDR (ca. 35 CHF). Wegen der vielen spannenden Infos, seiner angenehmen Art und dem super Service gaben wir Nyoman ein ordentliches Trinkgeld von 300'000 IDR (ca. 15 CHF). Noch am Abend entschieden wir, dass wir auch die morgige Tour wieder mit ihm machen möchten.

    In Ubud kehrten wir nochmals im Lotus Kafe ein. Am Abend besuchten wir den "Kecak Ramayana and Fire Dance" beim Pura Dalem. Der Tanz wird ganz ohne Instrumente begleitet – stattdessen erzeugen dutzende Männer mit rhythmischen Rufen und Klängen eine intensive Stimmung. Die Geschichte stammt aus dem Ramayana-Epos und erzählt den Kampf von Prinz Rama um seine entführte Frau Sita.

    Da wir spät gegessen hatten, liessen wir das Znacht aus und sassen stattdessen mit einem Bintang und einer Tüte Chips auf der Veranda vor unserem Zimmer und planten die nächsten Tage.
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  • Tempel, Reisterrassen und Day Dance

    April 29 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Nun gut – unser Tag begann wieder mit einem leckeren Hotelfrühstück. Das Taxi hatten wir bereits am Vortag reserviert. Unser Chauffeur war wirklich hervorragend, daher bekam er von uns direkt einen Folgeauftrag. Ein letztes Mal schwangen wir uns auf die Hotel-Roller und fuhren zur Hauptstrasse von Ubud.

    Nachdem sich unser Puls wieder beruhigt hatte, stiegen wir in das Auto-Taxi von Nyoman und machten uns auf den Weg zu unserem ersten Halt: dem Goa Gajah Tempel (übersetzt: Elefantenhöhle). Der Tempelkomplex stammt vermutlich aus dem 9. Jahrhundert und diente einst als Ort für Meditation. Er vereint hinduistische und buddhistische Elemente – ein Zeichen für die religiöse Vielfalt auf Bali zu jener Zeit.

    Vor dem Eingang stattete uns Nyoman mit einem Sarong aus. Ein Sarong ist ein langes Stofftuch, das wie ein Rock um die Hüften gewickelt wird. Sowohl Männer als auch Frauen tragen ihn, besonders bei religiösen Zeremonien oder beim Betreten heiliger Orte wie dem Goa Gajah Tempel.

    Warum braucht man einen Sarong im Tempel?
    Auf Bali gilt es als respektvoll und verpflichtend, beim Betreten eines Tempels die Beine zu bedecken – als Zeichen der Demut gegenüber den Göttern. Auch Tourist:innen müssen daher einen Sarong tragen, oft ergänzt durch ein Hüfttuch namens Selendang.

    Beeindruckt vom Tempel und Nyomans Erklärungen – etwa, warum gewisse Rituale auf Bali so durchgeführt werden, was der Glaube dahinter bedeutet und wie religiöse Zeremonien ablaufen – fuhren wir weiter nach Sidemen, unserem heutigen Ziel. Sidemen liegt im Osten Balis, eingebettet in saftig grüne Reisterrassen, umgeben von einer Natur, wie man sie nur hier findet.

    Unsere Unterkunft für die kommende Nacht ist relativ neu und besteht lediglich aus zwei kleinen Holzbungalows. Einen davon durften wir beziehen. Die etwa 14-jährige Tochter des Besitzers begrüsste uns höflich und zeigte uns das Haus – im Grunde ein Zimmer mit Badezimmer.

    Wir stellten unsere Sachen ab und machten uns auf den Weg ins nahegelegene Koli Koli. Das Koli Koli ist eine ebenfalls neu gebaute Day- & Dance-Bar, die sich über vier Etagen an einen Hang schmiegt. Im unteren Bereich herrscht Bar- und Chill-Atmosphäre, im oberen befindet sich das Restaurant. Die Bar bietet gemütliche 1-2er “Pods”, in die man sich legen oder setzen kann – ideal zum Sonnenbaden mit gelegentlicher Abkühlung.

    Mit einem leckeren Getränk genossen wir die atemberaubende Aussicht über die Reisterrassen bis hin zum höchsten Berg Balis, dem Mount Agung.
    Zum Mittagessen gab es für Remo einen Chicken-Kebab und gebackene Bananen mit Karamellsauce, ich nahm gebratenen Lachs mit Gemüse, zum Dessert balinesischen Sticky Mango Rice.

    Nach etwa zwei Stunden Aufenthalt schlenderten wir zurück zur Unterkunft, planten die nächsten Tage und genossen später ein weiteres köstliches Abendessen in einem nahegelegenen, familiengeführten Warung. Auf der Terrasse der Unterkunft liessen wir den Tag bei einem kühlen Bier ausklingen.
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  • Sidemen, Strand und Sonnenuntergang

    April 30 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    Sidemen ist so wunderschön, dass es schwierig in Worte zu fassen ist. Für uns war klar: Die Reisfelder mussten erkundet werden. Noch vor dem Frühstück gingen wir los. Teilweise wird dort auch Gemüse angebaut, in unserem Fall war Chili sehr präsent. Und so genossen wir die frühen Morgenstunden mit einem beinahe wolkenfreien Blick auf den Mount Agung.

    Zurück in der Unterkunft gab es ein leckeres Frühstück, zubereitet von Ketut und seiner Familie. Auch das Taxi zum Hafen haben sie uns organisiert. So trafen wir gegen 11:00 Uhr in Kusamba ein. Das Bootsticket konnten wir direkt vor Ort kaufen, und um 11:45 Uhr ging es los in Richtung Nusa Penida.

    Das Meer war ruhig, die Überfahrt angenehm. Nach etwa 30 Minuten legten wir im Hafen von Sampalan an.

    Die Taxi-Mafia am Hafen war stark, ihr Einfluss gross. Auf der Insel fahren nur lokale Taxis. Grab und Bluebird, die indonesischen Alternativen zu Uber, gibt es hier nicht. Das wäre grundsätzlich kein Problem, wir haben auch auf Bali gute Erfahrungen mit lokalen Fahrern gemacht. Was aber nicht in Ordnung ist, sind die Preise. Wenn ich für fünf Minuten Autofahrt fast gleich viel bezahle wie auf Bali für einen halben Tag, hört der Spass auf.

    Da der Weg zu Fuss eher mühsam war und unsere Mägen knurrten, entschieden wir uns dann doch für das Taxi für 250'000 IDR (ca. 12.50 CHF).

    Im Hotel angekommen, mieteten wir einen Roller für zwei Tage und gaben unsere Schmutzwäsche ab. Beides zusammen war günstiger als das Taxi.

    Mit dem Roller fuhren wir zum Toya Pakeh Beach. Dort buchten wir eine Schnorcheltour für den nächsten Tag und entdeckten gleich daneben ein neu eröffnetes Restaurant.

    Nach dem Mittagessen fuhren wir dem Strand entlang und kehrten für den Sonnenuntergang in eine Strandbar ein. Da bereits Ebbe war, reichte es gerade noch bis zu den Knien ins Wasser. Nur mit Riffschuhe wären wir weiter gekommen.

    Der Sonnenuntergang war unglaublich. Zurück im Hotel stellten wir den Roller ab und gingen zu Fuss nochmals ans Meer. Beim Abendessen mit Fisch konnten wir dank der Lichter sogar die Küste von Bali sehen.

    Was für ein Tag. Hoffentlich sehen wir morgen die Mantarochen.
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  • Meerriesen, Touristenmasse & Stromausfal

    May 1 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Tag der Arbeit – für uns ein Tag voller Abenteuer unter und über Wasser.
    Am Morgen cruisten wir mit dem Roller Richtung Hafen. Nach einem schnellen, aber leckeren Frühstück im Wyn’s Penida Café trafen wir unsere Schnorchelgruppe. Auf dem Plan: Schnorcheln mit Manta-Rochen! Seit dem Delfinschwimmen in Neuseeland sind wir begeistert von der Unterwasserwelt – und inzwischen wahre Schnorchelexperten.

    Nach dem Check-in und dem Ausrüstungsfassen wurde uns erklärt, dass während des Ausflugs Fotos und Videos von uns gemacht würden – ein netter Bonus. Beim Warten lernten wir zwei Jungs aus Asien kennen, beide erfahrene Schwimmer. Mit etwas Verspätung ging es los – unerwartet barfuss durchs Wasser aufs Boot. Kleiner Zwischenfall: Mein Flip-Flop trieb beinder ersten Welle davon, konnte aber zum Glück gerettet werden.

    Wir setzten uns mit den beiden Jungs und den wieder erhaltenen Flip-Flops ganz vorne im Boot hin – beste Entscheidung! Die Wellen waren riesig, ich fixierte den Horizont und bloss nicht das Wasser (danke an Remo für den Tipp gegen Seekrankheit!😘).

    Stopp 1: Manta Bay.
    Kaum hielt das Boot, sprang Remo direkt ins Wasser – ich hinterher. Kein Platz für Panik, obwohl die Wellen heftig waren. Ich konzentrierte mich aufs Atmen, liess mich treiben und schaute den Fischen zu. Wir waren schon fast fertig mit dem 1. Schnorchelgang, Remo war bereits wieder auf dem Boot, ich noch an der Leiter klammernd bereit zum Einsteigen – und plötzlich rief jemand: „Manta, hierher!“ Ich schwamm los und da war es: ein majestätischer Manta, der ruhig durchs Wasser glitt. Remo kam auch noch ins Wasser – ohne Flossen, aber mit Kamera.

    Stopp 2:
    Hier war das Wasser viel klarer, die Farben intensiver. Zwischen bunten Fischen und Korallen entdeckte ich eine Schildkröte – perfekt getarnt und ganz entspannt beim „Frühstück“. Ich rief Remo, er solle herkommen, schliesslich hatte er die GoPro und konnte so tolle Aufnahmen machen. Dank einem Teilnehmer, der kurz vorhin noch gefrühstückt hat, gab es noch etwas Fischfutter vom Boot. Dadurch wimmelte es gleich nur so von Fischen🤣.

    Stopp 3:
    Ein ruhiger Abschluss – wir schnorchelten entspannt zwischen Fischen. Doch die Highlights hatten bereits vorher stattgefunden. Viele kamen gar nicht mehr ins Wasser, Seekrankheit, Erschöpft- oder Unerfahrenheit war in der letzten Stunde wohl eher ein Thema.

    Zurück an Land machten wir uns auf den Weg mit unserem Roller zu unserem ersten Sightseeing-Stopp: Crystal Bay. Wunderschöner Strand mit kleinen Shops, Warungs und Liegen – ideal für unseren Lunch.

    Danach ging’s weiter zur berühmtesten Bucht Balis: Kelingking Beach – auch bekannt als T-Rex Bay wegen der markanten Felsform. Schon die Anfahrt war ein Abenteuer – schlechte Strassen, viele Schlaglöcher, dafür umso mehr Gelächter auf dem Roller. Gratis Achterbahn sorgte bei uns für ausgelassener Stimmung. Vor Ort erwartete uns allerdings der Massentourismus: Menschenmassen wie vor dem Eiffelturm. Die Bucht ist nicht unbegründet beliebt, sie ist jedes Foto wert! Wir machten ein paar Fotos und zogen schnell weiter.

    Unser letzter Stopp: Broken Beach & Angel’s Billabong – direkt über der Manta Bay. Und was sahen wir? Gleich vier Mantas an der Wasseroberfläche – ein unglaubliches Schauspiel. Ruhig und anmutig glitten sie durchs Wasser – ein perfekter Abschluss.

    Auf dem Heimweg fuhren wir durch Dschungel, kleine Dörfer und vorbei an Tempeln – und immer wieder mit Blick auf den Ozean und den Sonnenuntergang. Traumhaft.

    Nach einer Dusche ging’s weiter ins Coco Penida Restaurant & Bar. Live-Musik, frischer Fisch, kühle Drinks – und ein unerwartetes Candlelight-Dinner durch einen Stromausfall. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag.
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  • Beach-Club, Buffet und Blackout

    May 2 in Indonesia ⋅ ☀️ 28 °C

    Da wir die Unterkunft ohne Frühstück gebucht hatten, fuhren wir am Morgen mit dem Roller Richtung Ostküste. The Chill war unser Ziel. Das neue Restaurant ist auch ein sogenannter Beach-Club und stellt sogar gratis Liegen und einen Infinity-Pool zur Verfügung. Traumhaft, wie man hier bei klarer Sicht direkt nach Bali schauen kann. So sollen Ferien sein.

    Nach der ausgiebigen Stärkung packten wir unsere Taschen und fuhren mit dem Taxi zum Hafen. Die Überfahrt zum Hafen von Sanur dauerte gute 30 Minuten, der Wellengang hielt sich auch diesmal in Grenzen.

    In Sanur angekommen handelten wir den Preis für das Taxi von ursprünglich 700'000 IDR auf 200'000 runter. Für 30 Minuten Fahrt. Mit Bluebird wäre der Preis wohl noch etwas tiefer gewesen, doch wir empfanden das als fair für beide Seiten.

    Unser Hotel in Jimbaran hat einen grossen Eingangsbereich, an dem uns sofort das Gepäck abgenommen wurde. Das Zimmer war gepflegt, der direkte Blick vom Bett auf Dusche und Toilette fanden wir beide jedoch eher speziell. Wir liessen den Vorhang zwischen Dusche und Bett daher während unseres gesamten Aufenthalts unten. Ein bisschen Privatsphäre darf es schon sein.

    Unsere Mägen knurrten, also gingen wir direkt ins hoteleigene Strandrestaurant. Dort teilten wir uns eine Pizza Burrata. Wir wissen bis heute nicht, wer auf die Idee kam, diesen undefinierbaren weissen Beutel in der Mitte der Pizza Burrata zu nennen, aber lecker war's.

    Da der Tag schon fortgeschritten war, machte uns das Personal darauf aufmerksam, dass man am Abend ebenfalls dort essen könne. Mit Live-Band, Grill mit Roastbeef, Fisch, Krabben, Chicken und einem riesigen Salat- und Dessertbuffet. Wir reservierten gleich einen Tisch für zwei. Direkt am Meer ging leider nicht, da dieser Bereich bereits für eine Hochzeitsgesellschaft gebucht war. Mal schauen, wie das wird.

    Nach einem Strandspaziergang gingen wir nochmals ins Hotel und machten uns frisch für den Abend.

    Als wir dann am Strand ankamen, spielte die Band bereits. Die Hochzeitsgesellschaft war aber noch nicht da. So hatten wir das gesamte Buffet für uns. Und das war riesig. So riesig, dass wir vor lauter Staunen kein einziges Foto gemacht haben. Zehn Meter Buffet, Grillstationen, rund zehn Leute, die laufend frisches Essen zubereiten. Grandios.

    Genauso grossartig war auch der Sonnenuntergang. Wir bestellten eine Flasche Wein und assen gemütlich in mehreren Gängen die Köstlichkeiten aus Meer und Land. Erst nach etwa zwei Stunden traf dann die Gesellschaft ein. Perfektes Timing. Jetzt kam es höchstens noch beim Dessertbuffet zu Verzögerungen.

    Um etwa 21:00 Uhr gingen wir zurück ins Hotel und wollten in der Rooftop-Bar noch einen Schlummi nehmen. Die Hälfte der Bar war allerdings ebenfalls für eine Hochzeit reserviert. Also bestellten wir unseren Welcome-Drink an der kleinen Bar am anderen Ende der Dachterrasse und liessen den Tag nochmals Revue passieren.

    Kurz vor zehn meinte die Dame an der Bar, dass jetzt geschlossen werde und es keine Getränke mehr gebe. Also machten wir uns nochmals auf den Weg an den Strand und suchten eine Bar, die noch offen hatte. Schwieriger als gedacht. Nach rund 30 Minuten fand ich in einem kleinen Warung zwei Bintang to go. Diese genossen wir auf zwei Stühlen vor einem geschlossenen Restaurant mit Blick auf den orange schimmernden Halbmond.

    Zurück im Hotel merkten wir, dass unser Zimmer extrem laut war. Also nicht das Zimmer selbst, sondern der Bereich darunter. Der freundliche Herr an der Rezeption erklärte uns, dass Bali seit längerer Zeit ohne Strom sei und der Lärm vom Generator komme. Was? Schon wieder? Diesmal war es aber kein regionales Problem. Die ganze Insel war stromlos. Das Unterwasser-Kabel zwischen Java und Bali war beschädigt worden.

    Um 23:00 Uhr werde man den Generator für etwa 30 Minuten ausschalten, um nachzutanken. Auch bei uns gäbe es dann keinen Strom. Da es bereits viertel vor elf war, gingen wir ins Zimmer und machten uns bettfertig.

    Bali-pünktlich um 23:30 Uhr gingen dann Licht und Lärm aus. Glücklicherweise nur für etwa 20 Minuten. Danach kam das Licht zurück, aber ohne Lärm. Die Leitung war repariert, Jimbaran hatte wieder Strom. Laut Nachrichten wurde die ganze Nacht hindurch Bezirk für Bezirk wieder zugeschaltet.

    Jetzt aber ab ins Bett. Morgen möchten wir Richtung Uluwatu fahren. Mal schauen, was uns dort erwartet.
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  • Go with the flow zum Surfers Paradise

    May 3 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach der durchzogenen Nacht war ich ehrlich gesagt am Morgen ganz froh, dass wir hier keine weitere verbringen mussten. Die Matratze war – sagen wir mal so – sehr speziell. Vermutlich fehlte ein Topper oder sie lag falsch herum, aber die bienenwabenartige Oberfläche war alles andere als angenehm.

    Wir liessen unser Gepäck in der Lobby und mieteten für einen weiteren Tag einen Roller. Was wir hier für einen Tag bezahlten, war auf Nusa Penida der Preis für zwei. Unser Ziel: der Uluwatu Beach – der Hotspot für Surfer.

    Die gut 40-minütige Fahrt schien machbar. Ich setzte mich hinter Remo auf das zweirädrige Gefährt – der Po noch deutlich gezeichnet von den letzten Fahrten. Ich weiss, dass Remo gut fahren kann, aber was den Verkehr betrifft, ist Bali definitiv „next level“. In den nächsten Minuten schwitzte ich Blut, klammerte mich phasenweise sehr fest an ihn und schrie ab und zu: „Achtung!!“ Und Remo? Völlig gelassen.

    Wenn du dich zu strikt an die Regeln hältst, kommst du hier nicht weit – und gefährlicher ist es wahrscheinlich auch. Die einheimischen Rollerfahrer überholen links und rechts, weichen manchmal sogar aufs Trottoir aus. Helm? Optional. Regeln? Eher Richtlinien. Hupen? Kommunikation. Wer hupt, lebt. Zweispurige Strassen werden schnell sechsspurig. Die Polizei bei durchgezogener Linie zu überholen – interessiert keinen.

    Nach etwa 30 Minuten hielten wir bei einem ausgesuchten Café und assen wieder einmal ein leckeres Frühstück. Gestärkt und mit dem Ziel vor Augen machten wir uns auf den letzten Abschnitt zum Strand.

    Der Uluwatu Beach ist eine wunderschöne, felsige Bucht. Direkt am Strand kann man kaum liegen, sondern befindet sich meist auf einem der künstlich gebauten Holzdecks. Von diesen gibt es einige – fast wie ein kleines Dorf, das sich in die Felsen schmiegt. Sieht ziemlich cool aus.

    Da wir früh dran waren, konnten wir uns problemlos zwei Liegestühle auf dem untersten Deck schnappen – perfekte Sicht auf die Wellen und die Surfer. Der Spot ist aber definitiv eher für geübte Surfer geeignet. Die Felsen im Wasser und an Land sowie die starke Strömung sollte man nicht unterschätzen.

    Wir verbrachten die nächsten Stunden sonnend auf unseren Liegestühlen mit direktem Blick aufs Meer. Um 14 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück nach oben und assen im Restaurant „Single Fin“ unseren Lunch. Mit etwas flauem Magen ( ich mit Angst vor der Heimfahrt) genossen wir die letzten Minuten mit Blick auf die Surfer, bevor es für uns zurück nach Jimbaran ging.

    Der Rückweg war dann überraschend entspannt. Kaum enge Überholmanöver, der Verkehr war weniger schlimm als befürchtet. Zurück im Hotel gaben wir den Roller ab und setzten uns gegenüber, ins Restaurant vom Vorabend. Ein kühler Cappuccino und ein Bier dienten als kleine Verstärkung, bevor es zu unserem letzten Stopp der Reise ging: zurück nach Legian, wo wir zwei Nächte bleiben würden. Remo bestellte uns ein Bluebird, das bereits wenige Minuten später vor dem Hotel stand.

    In Legian angekommen bezogen wir unser letztes Hotel – und wahrscheinlich das beste der ganzen Reise. Nach einem freundlichen Empfang mit Welcome-Drink und Brownie durften wir ein Zimmer beziehen, das fast schon eine kleine Suite war. Da wir unsere Badesachen bereits trugen, entschieden wir uns, den Rooftop-Pool auszuprobieren. Mit dem Lift fuhren wir auf die Dachterrasse – und trauten unseren Augen kaum: ein schöner Pool mit weiter Sicht aufs Meer und den Sonnenuntergang. Wir bestellten zwei Bier und genossen die letzten Sonnenstrahlen über den Dächern von Legian.

    Ob Kuta wirklich ein ausgestorbener Partyort ist und sich nun alle nach Canggu verlagert haben, wollten wir am Abend selbst testen. Zum Essen gingen wir noch einmal bei Jon und Suci im Swiss Restaurant vorbei. Neben uns beiden waren inzwischen auch ein paar andere Schweizer angereist. Heute Abend stand eine ganz besondere Tanzshow an – präsentiert von einem 9-Jährigen. Und was für eine! Nach dem Abendessen ging es los. Der Junge – besser bekannt als „Chipolata“ (sein Vater trägt den Spitznamen „Cervelat“) – bot uns eine eindrückliche Tanzeinlage zu balinesischen Klängen. Mit dieser Show konnte er defnitiv sein Sackgeld aufbessern. Kurz darauf verabschiedeten wir uns von den anderen Schweizern und machten uns auf zur einst legendären Partymeile.

    Was wir dort antrafen, war das Gegenteil von Partystimmung: leere Bars, gute Livebands, die vor fast leerem Publikum spielten, und nur vereinzelt ein Partybus. Also schlenderten wir langsam zurück Richtung Hotel.

    In der Umgebung unseres Hotels gab es einige Sportsbars, eine davon kannten wir bereits vom zweiten Abend in Legian – dort kann man sogar Karaoke singen. Karaoke gab es diesmal aber wieder nicht, dafür aber viel australisches Rugby, ausgelassene Stimmung und gute Drinks.
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  • Shopping, Strand und Sushi

    May 4 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Unser zweitletzter Tag in Bali startete gemütlich mit einem Frühstück im Hotelrestaurant. Es gab ein kleines Buffet, und pro Person konnte man ein „Menü“ von der Karte wählen. Martina entschied sich für den Avocado-Toast mit poschierten Eiern, „medium“. Für mich gab es den Avo-Smash.

    Zum ersten Mal auf unserer Reise wurden wir gefragt, wie wir die Eier gerne hätten. Kannte ich so noch nicht, finde ich aber ein spannendes Konzept. Zur Auswahl standen Soft, Medium oder Hard, wobei Medium einem klassischen Schweizer 3-Minuten-Ei entspricht.

    Nach dem Frühstück gingen wir auf Shoppingtour. Der Rip Curl Shop an der Sunset Road war unser Ziel. Dort bekamen wir beide direkt einen persönlichen Shopping-Assistenten, der uns die gewünschten Kleidungsstücke in der richtigen Grösse brachte und unsere Einkäufe an der Kasse hinterlegte. Etwa 30 Minuten später, drei Millionen IDR leichter und sieben Shirts reicher, verliessen wir den Laden mit einem breiten Grinsen.

    Auf dem Rückweg kehrten wir noch bei einem Surfbrett-Schnitzer ein, den ich schon von früheren Reisen kannte. Tolle Handarbeit zu fairen Preisen.

    Nach dem ganzen Shoppen meldete sich der Hunger. Direkt am Strand stillten wir ihn im Azul. Für Martina gab es Crevetten mit Garlic Bread, ich genoss ein frisches Pulled-Pork-Sandwich.

    Nach dem Essen gönnten wir uns zwei gepolsterte Liegestühle am Strand. Der Mix aus Abkühlung im Meer, eiskaltem Bintang und der freien Sicht auf die vielen Surfer rundete den Nachmittag ab.

    Den Sonnenuntergang genossen wir wieder im Pool auf der Rooftop-Bar unseres Hotels.

    Zum Abendessen führte ich Martina in mein absolutes Lieblingsrestaurant auf der Insel: das Ryoshi House of Jazz in Seminyak. Nicht nur die frisch zubereiteten Sushi, California Rolls oder Steaks sind hier grandios, das ganze Restaurant ist im japanischen Stil eingerichtet.

    Mit vollen Mägen schlenderten wir gemütlich Richtung Hotel, als Martina die Band erwähnte, die sich am Nachmittag neben uns am Strand vorbereitet hatte. Ob sie wohl noch spielt? Wir wollten es herausfinden.

    Und tatsächlich, die Band war noch da, umringt von Strandstühlen und Sitzsäcken. Wir hatten Glück und fanden noch einen Platz für uns.

    Ein glücklicher Zufall. Live-Musik am Strand, die Insel zeigt sich von ihrer besten Seite. Die Stimmung unter dem mehrheitlich lokalen Publikum war ansteckend. Immer wieder übernahmen Gäste das Mikrofon, gelegentlich spielten sogar Zuhörer die Instrumente der Band. Es war eigentlich eine riesige Jam-Session, wie man sie sich mit Freunden vorstellt. Nur dass wir niemanden kannten. Und trotzdem fühlten wir uns, als würden wir dazugehören.

    Danke, Bali. Du bist nicht nur wunderschön, du hast auch ein riesiges Herz.

    Voller toller Emotionen gingen wir zurück ins Hotel. Die letzte Nacht im Paradies.
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  • Bye Bye Bali - it was nice to meet you❤️

    May 5 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Sooo – nun ist er tatsächlich angebrochen, unser letzter Tag in Bali.
    Nach einem tollen letzten Abend wollten wir die verbleibenden Stunden auf der Insel noch in vollen Zügen geniessen. Nach dem Frühstück entschieden wir uns für eine entspannte Massage in einem der nahegelegenen SPAs. Davon gibt es in Bali wirklich unzählige! Ich glaube, neben Entspannungsoasen und Souvenirshops sind Tattoo-Studios die zweithäufigste Einrichtung in Kuta. Ich frage mich wirklich, wie all diese Läden rentabel sein können.

    Dank des Late-Checkouts war auch keine Eile geboten – wir konnten den Tag ganz gemütlich angehen.

    Auf Empfehlung des Hotels wollten wir das ‘Ambiente Spa at Rama Garden’ ausprobieren, in der Hoffnung, dass sie spontan Zeit für uns hätten. Leider Fehlanzeige – der nächste freie Termin wäre erst um 20.00 Uhr gewesen. Etwas ratlos standen wir also da, aber der freundliche Mitarbeiter empfahl uns das ‘Emily Spa’ direkt gegenüber.

    Zielstrebig überquerten wir die Strasse – die Mitarbeitenden vor dem Spa schauten etwas überrascht, denn normalerweise sprechen sie die Touristen aktiv an. Es kommt wohl nicht allzu oft vor, dass Kundschaft von sich aus direkt aufs Spa zusteuert.

    Drinnen wurden wir herzlich mit einem Fussbad empfangen. Der Masseur, der sich Remo annahm, fragte ihn gleich, ob er auch eine Pediküre wolle.

    Nach dem wohltuenden Einstieg wurden wir eine Etage nach oben geführt. In einem gemeinsamen Raum mit zwei Massageliegen zogen wir uns um, legten uns bäuchlings hin – und dann folgte eine Stunde pure Entspannung. Die Ganzkörpermassage war genau das Richtige für unseren letzten Tag. Schade nur, dass die Zeit dabei immer so schnell vergeht.

    Als Nächstes stand noch ein kleiner Abstecher in einen Souvenirladen an – ich wollte noch ein Mitbringsel für meine Gottenkinder besorgen. Danach fuhren wir mit dem Bluebird zurück ins Hotel, zogen Bikini und Badehose an und machten uns auf den Weg zum Strand. Ein letztes Bad im Meer und ein leichtes Zmittag direkt am Strand – herrlich! Das Meer ist für uns ja nichts Alltägliches, darum ist es jedes Mal etwas Besonderes.

    Nach zwei Stunden Sonne, Wasser und einem feinen Mittagessen verabschiedeten wir uns langsam vom Strand und kehrten ins Hotel zurück. Unterwegs durften wir nich mit einem sehr zahmen Eichhörnchen bekanntschaft machen. Es ist wohl sowas wie das Haustier der Surf-Schule. Wie süss!! Danach hiess es: Duschen, packen, auschecken – um Punkt 15.00 Uhr gaben wir den Schlüssel ab. Das vorbestellte Bluebird-Taxi wartete bereits.

    Ein letzter Blick zurück, ein paar Erinnerungen fest im Herzen – und los ging’s zum Flughafen in Denpasar. Fast staufrei waren wir schon 30 Minuten später da. Jetzt heisst es endgültig Abschied nehmen: Gepäck aufgeben, Sicherheitskontrolle, ein bisschen shoppen und etwas trinken, bevor das Boarding nach Abu Dhabi startet. Danach ein kurzer Zwischenstopp – und dann heisst es: Zürich, wir kommen und zurück in den Alltag.
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    Trip end
    May 6, 2025