Ulupınar Deresi

Auf unserer Fahrt wollten wir eigentlich mal noch ans Meer irgendwo gemütlich Kaffee trinken. Ich hab den Vorschlag gemacht, wir könnten bei der nächsten Ausfahrt raus. Da gibt es anscheinen einen schönen Strand, wo wir auch noch laufen können.

Die Strasse ging alles hinter ins Tal und wir dachten, es hört nie auf. Soweit sah es auf der Karte gar nicht aus. Plötzlich sehen wir was Weisses am Strassenrand. Haben wir richtig gesehen? Weiter vorne nochmals. Es war Schnee! Wir hatten die letzten Tage zum Teil 27 Grad. Dass plötzlich in der Nähe vom Meer annähernd am wärmsten Ort der Türkei plötzlich Schnee liegen würde, damit haben wir nicht gerechnet. Haralds Reaktion war gleich: „Also, bevor hier wieder schneit, möchte ich noch den Hang wieder hoch!“. Ich gab Entwarnung. In den nächsten Tagen sei kein Temperatursturz und auch keine Niederschläge seien erwartet. Ganz geglaubt hatte er mir aber nicht.

Unten angekommen entpuppte sich der Ort als ganz süss. Viele kleine Cafés, teilweise eher alternativ angehaucht. Wir suchten uns einen Parkplatz am Rande der Ortschaft und sind dann in die Mitte des Örtchens gelaufen, auf der Suche nach dem Strand.

Der Strand war traumhaft. Im Sommer sicher sehr touristisch und voll, aber zu dieser Jahreszeit traf man nur die Einheimischen an. Wir liefen etwas am Strand und sind dann der Meute in die Richtung einer alten Festung gefolgt. Dort haben wir gesehen, dass sich noch alte Ruinen einer Stadt befanden. Dafür hätten wir aber Eintritt zahlen müssen und da es doch langsam später wurde, haben wir entschieden, es sein zu lassen. Denke aber, dass es sicher sehenswert gewesen wäre.

Auf dem Weg zurück, kam uns ein grosser Strassenhund entgegen. Mir wird’s bei der Grösser der Hunde immer noch mulmig. Aber hatte bis anhin keine agressiven Hunde kennengelernt. Eher verschmuste.
Ich wollte dem Hund was Gutes tun, weil er etwas mager aussah und erinnerte mich, dass es am Strandeingang einen Futterautomaten der Stadt gab. Ich dachte, vielleicht klappt’s und dann hätte ich dem Grossen was Gutes getan. Leider hat der Automat nicht funktioniert oder war leer. Mehr als mein Geld zu behalten, tat er nicht. Schade! Denke aber, im Sommer werden diese regelmässig von der Stadt gefüllt um den Strassenhunden was Gutes zu tun.

Also, haben wir unsere letzten Leckerlis zusammengekratzt und ihm so eine kleine Freude gemacht. Später sah ich, dass eine andere Touristin Futter dabei hatte und war froh, dass er doch noch zu seiner Mahlzeit kam.

Im Dorf selber haben wir ein nettes kleines Café mit dem Namen „The Beamer“ entdeckt. Wichtig, bevor wir überhaupt irgendwo eintreten: einen Blick auf die Kaffeemaschine. Wenn von Harald freigegeben, dann können wir rein. Glücklicherweise hatten sie eine gute Kaffeemaschine und verkauften sogar Bohnen. Dazu gab es natürlich noch etwas Süsses, was ich mit jedem Biss genossen habe. Harald genau so.

Es ging nicht lange, hatten wir schon wieder 2 Hunde um uns rum und wollten Rusty Hallo sagen. Der eine Hund gehörte zum Café, vermutlich auch ein Goldie, eine Goldie-Dame, und der andere war ein Strassenhund.
Besonders die Goldie-Dame war von Rusty fasziniert. Rusty selbst hats weniger interessiert.

Da wir in diesem Ort nicht übernachten wollten, sind wir dann auch zeitlich wieder los und haben auf dem Rückweg bei einem Restaurant, ebenfalls im Tal, Halt gemacht und Nar (Granatapfelsaft) und Gözleme gekauft zum Mitnehmen. Die Gözleme wurden direkt vor uns über offenen Feuer gemacht. Zwei ältere Herren haben in der Zeit jede Olive einzeln eingeritzt. Durchs Einritzen kann die Lagerungszeit in der Salzlake verkürzt werden. Dadurch werden die Oliven entbittert. Ohne Einritzen brauchen sie bis zu fünf Monate, bis sie entbittert sind.

Die Gözleme haben wir dann oben am Strassenrand noch warm gegessen und sind weiter auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz.En savoir plus