• Etappe 59: Sentiero Roma Tag 2

    2023年7月19日, イタリア ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute ist mal wieder alles etwas anders gelaufen als gedacht.

    Heute morgen hatte ich seit langem mal wieder Muskelkater, die lange Tour von gestern und das blockige Gelände hat dann doch was ausgemacht.

    Der Elan in der Früh war dann etwas eingeschränkt, aber es hat sich im Laufe des Tages gegeben.

    Mein Plan für heute war den Sentiero Roma weiter zu laufen, aber dann zum Rifugio Antonio Omio weiter zu gehen.
    Dazwischen standen aber noch 7,5 Stunden und 4 Pässe. Immerhin sollte das Wetter laut dem Hüttenwirt bis zum Nachmittag stabil bleiben.

    Ich bin also um 7 nach einem sehr spartanischen Frühstück - wirklich nur Zwieback - losgelaufen und es ging trotz dem Muskelkater dahin.

    Das Gelände war wie gestern und bei den Pässen immer wieder Kletterpassagen, die mit Ketten gesichert waren.

    Die ersten 2 Pässe hatte ich schnell hinter mir, aber dann wurde der Himmel gegen 9 schon bedrohlich dunkel und es fing auch an zu donnern. Ich hatte gerade Empfang und das Niederschlagsradar versprach nicht Gutes.
    Glücklicherweise war ich gerade auf keinem der Pässe und konnte auch in ca. 10 Minuten Entfernung eine knallrote Biwakschachtel sehen.

    Also hab ich mich beeilt und bin dort noch fast trocken angekommen. Innen war es dann recht kuschelig, da eine 6köpfige Gruppe aus Deutschland dort übernachtet hatte und wegen den dunklen Wolken erst gar nicht aufgebrochen war.
    Das Angebot auf Rotwein aus dem Tetrapack hab ich um die Uhrzeit dankend abgelehnt und war einfach froh das Gewitter geschützt aussitzen zu können.
    Ein paar Minuten später kamen noch 2 Italiener dazu und wirklich alle sind vom Unwetter überrascht worden, hatte kein Wetterbericht vorhergesagt.

    Nach 45 Minuten war der Spuk aber auch schon wieder vorbei. Ich hatte aber noch den schwersten Pass für heute vor mir. Zum Glück war er dann doch nicht so schwer und der Stein war von den letzten Tagen so aufgewärmt, dass er als ich an den Kletterstellen war schon wieder komplett trocken war.

    Kurz nach 12 kam ich dann am Rifugio Gianetti vorbei und da ich noch ein paar Ungereimtheiten mit der morgigen Route hatte, hab ich dort mal nachgefragt. War eine gute Entscheidung, der Weg den ich eigentlich gegen wollte wird kaum begangen und mir wurde abgeraten.

    Da ich gut in der Zeit lag habe ich mich dann dazu entschieden statt zum Rifugio Antonio Omio zum Rifugio Brasca zu laufen. Das war zwar etwas länger aber sonst hätte ich im den nächsten Tagen ein Problem, weil ich für Freirag und Samstag schon Unterkünfte gebucht habe.

    Es war dann schon etwas zäh, weil ich dadurch knapp 1000 Höhenmeter Abstieg zusätzlich hatte, aber nach anfänglichen nervigen Gelände ging der Abstieg recht fix und ich war schon kurz vor 16 Uhr dort.

    Das Gute ist, dass meine morgige Etappe dadurch etwas kürzer ist und ich es auch noch vor den Gewittern geschafft habe, die hier jetzt gerade durchziehen.

    Vorhin war hier auch noch eine irre Szene: dunkler Himmel, das Rifugio noch im Sonnenschein und um das Rifugio sind einzelne Hagelkörner in der Größe von Weintrauben eingeschlagen. Zum Glück blieb es beim Hagel bei den einzelnen.

    Der Sentiero Roma ist nun fast vorbei, er war schon recht anspruchsvoll und es war auch etwas verrückt wie unterschiedlich die Leute hier unterwegs sind. Es waren nicht wenige unterwegs, die den Weg komplett unterschätzt haben und auch viel zu große und schwere Rucksäcke dabei haben. Damit hätte ich die Kletterstellen nicht machen wollen.
    もっと詳しく