• Ulli Brennenstuhl
May – Sep 2023

Alpendurchquerung Wien Nizza

Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern Read more
  • Trip start
    May 18, 2023

    Es kann losgehen

    May 11, 2023 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

    Knapp 11 Monate nach den ersten Überlegungen ist es nun bald so weit. Der Rucksack ist so gut wie gepackt, alles ist vorbereitet und heute ist die Entscheidung gefallen nächste Woche Donnerstag (18.05) zu starten.
    Der kühle April hat zwar noch für mehr Schnee gesorgt als ich gehofft hatte, aber das wird höchstens stellenweise interessant.
    Ich freue mich auf den Start und vor allem, dass ich in den ersten Unterkünften einen Platz ergattern konnte .

    Am Wochenende geht es jetzt noch zur Familie und von dort werde ich dann nächste Woche Donnerstag starten. Ab dann wird es hier auch immer wieder Updates von mir geben.

    PS.: Da sich schon einige gewundert haben: Die Bergstiefel und Wanderstöcke die noch mitkommen sind nicht auf dem Bild. Die Barfußschuhe auf dem Foto sind nur für die Hütte oder Pausentage gedacht :)
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  • Etappe 1: Von Wien zum Höllensteinhaus

    May 18, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 10 °C

    Die erste Etappe ist schon mal geschafft 😃
    Heute ging es schon früh los und da ich von meinen Eltern aus gestartet bin, haben die mich mit dem Auto nach Oberndorf bei Salzburg gebracht.
    Von dort ging es dann mit der schnuckeligen Salzburger Regionalbahn nach Salzburg Hbf und von dort wiederum nach Wien Meidling.
    Und von dort ging es dann auch schon zu Fuß los. Ich hätte zwar öffentlich noch ein Stück weiter fahren können, fand aber den Gedanken aus der Stadt raus zu laufen ganz gut. So ging es die ersten 10 km noch durch Wien bzw.. die Ausläufer.
    Es fällt sofort auf wieviel sozialen Wohnungsbau es hier gibt. Gefühlt bin ich an einer Anlage nach der anderen vorbei gelaufen. Der Weg war recht. angenehm, ich konnte lange dem Liesingbach entlanglaufen.
    Nach ca 2 Stunden ging dann auch schon der Naturpark Föhrenberge los und damit die ersten Höhenmeter über Wald und ein paar Wiesen.
    Der erste benannte (Mini-)Gipfel war dann der Bierhäuslberg. Der Name war leider nicht Programm und nach kurzem Abstieg hab ich daraufhin in der Franz-Ferdinand Schutzhütte eine kurze Mittagspause eingelegt.
    Gestärkt ging es noch etwas eine Stunde weiter durch Buchenwälder deren Boden komplett mit blühendem Bärlauch bedeckt war bis zum Höllensteinhaus.

    Das Wetter war zwar noch etwas frisch, aber alles in allem ein guter Start in die Tour
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  • Etappe 2: Weiter nach Weissenbach

    May 19, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Nacht im Höllensteinhaus war zwar etwas frisch, aber trotzdem konnte ich ganz gut schlafen. Glücklicherweise waren wir auch nur zu zweit im Lager, was recht entspannt war.
    Mit meinem Lagernachbar Josef hatte ich mich schon gestern beim Abendessen gut unterhalten und da wir heute einen ähnlichen Weg vor uns hatten sind wir dann auch nach dem Frühstück gemeinsam losgegangen.
    Heute ging es etwas über die Dörfer und da sich die Strecke mit einem Pilgerweg überschnitten hat auch an einigen Kapellen und Kirchen vorbei, aber auch am Jagdschloss Mayerling. Dank meinem ortskundigen Begleiter lernte ich auch noch gleich noch was über die Tragödie von Mayerling (https://www.mein-oesterreich.info/geschichte/ma…).

    Die Begleitung durch Josef war aber auch hinsichtlich der Natur durch die wir wanderten sehr interessant. Er promoviert an der Universität für Bodenkultur in Wien und ich habe so einiges über die Bäume im Wienerwald gelernt.

    Gegen Mittag kamen wir an der Burgruine Arnstein vorbei. Nach etwas Kraxelei gab es dort erst mal eine kleine Mittagspause.
    Gestärkt ging es dann weiter und der Weg führte wieder durch Wälder mit einem scheinbar endlosen Meer aus blühenden Bärlauch, die uns zum Peilsteinhaus führten.

    Das lag auch genau richtig um sich noch etwas in die Sonne zu setzen und einen Topfenstrudel zu genießen.

    Da wir aber noch etwas Strecke vor uns hatten ging es auch bald weiter. Bis auf eine Blindschleiche die uns noch über den Weg gelaufen ist gab es hier aber nichts mehr besonderes.
    Nach 24km war ich dann froh, an der Unterkunft zu sein. Hier war dann auch der Abschied von Josef, seine Unterkunft war nochmal ein paar Kilometer weiter und morgen führt sein Weg in eine andere Richtung.

    Die Beine fühlen sich nach Tag 2 schon etwas schwerer an, die Etappen für die nächsten 2 Tage sind aber nicht kürzer. Mal sehen wie das wird.
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  • Etappe 3: Wo ist das nächste Bankerl

    May 20, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Beine haben sich über Nacht erstaunlich gut erholt und es ging heute ganz gut und flott weiter.
    Im Kontrast zu gestern war ich über weite Strecken komplett alleine unterwegs. Nach 3 Stunden wollte ich dann beim nächsten schön gelegenen Bankerl mal eine Pause einlegen… und wie es so ist kommt natürlich dann erst mal keines.
    Da es gut lief war ich schon mittags im Örtchen Pernitz und hatte ein starkes Verlangen nach Kohlehydraten. Es hat zwar der Etappe nochmal einen Kilometer hinzugefügt, aber das war es Wert.
    Danach ging es leider noch etwas durch die Ebene. Passende Unterkünfte im richtigen Abstand zu finden ist hier gar nicht so leicht, vor allem am verlängerten Wochenende. Das führt leider dazu, dass meine Etappen etwas länger werden als mir lieb ist. Heute waren es fast 28 km.
    Aber es geht eigentlich und ich bin gut in meiner Unterkunft für heute angekommen. Die liegt in Mariahilfberg neben einem Servitenkloster und ich sitze hier jetzt noch im grünen und genieße noch ein paar Sonnenstrahlen.
    Einziges Manko am heutigen Tag: Gleich 3 Zecken auf einmal eingefangen
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  • Etappe 4: Es wird alpiner

    May 21, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

    Vor der heutigen Etappe hatte ich doch etwas Respekt: Es ging zum Schneeberg und damit das erste mal auf 2000m. Durch das bisher kalte und regnerische Frühjahr hatte es dort laut den Webcams doch noch einiges an Schnee und auch meine Tourenplanung hat eine Etappe von über 8 Stunden und 1700 Höhenmeter Aufstieg ergeben. Das ist schon eine Hausnummer, aber ging leider wegen den Unterkünften nicht anders.
    Aber es hat alles gut geklappt und da sich die Höhenmeter etwas verteilt haben war die Anstrengung ok. Am Ende war ich sogar schneller als mir die Alpenvereinaktiv App geplant hatte.
    Da das heute morgen ja alles noch nicht so klar war, bin ich nach dem Frühstück schon um 7:45 los gelaufen. Glücklicherweise war die Wettervorhersage für diese Etappe sehr gut.
    Anfangs ging es mal wieder sehr einsam im Tal der Längapiesting entlang und durch den Wald hinauf zur Mamauwiese. Dort hab ich dann die erste Pause eingelegt und im Anschluss Mario getroffen.
    Mario wohnt in Wien, kommt aber aus Bosnien und lebt schon seit über 30 Jahren dort.
    Berge sind ebenfalls seine Leidenschaft und so hatte ich wieder den Vorteil jemand zu treffen den sich im Gebiet auskennt. Hätte zwar auch sicher ohne ihn geklappt, aber so hatte ich ab der Hälfte der Tour wieder eine nette Begleitung und auch die Frage ob der Fadensteig auf den Schneeberg schon begehbar ist war schnell beantwortet.

    Wir waren dann 3 Stunden zusammen unterwegs, bis sich am Gipfel des Schneebergs, dem Klosterwappen, unsere Wege wieder getrennt haben. Der Weg bis dorthin war genau nach meinem Geschmack mit leichter Kraxelei, aber nie gefährlich. Spannend war auch wie sich die Sicht auf dem Plateau innerhalb von wenigen Minuten komplett gedreht hat, man ist teilweise in den Wolken gegangen. Teilweise war es sehr windig, da hat dann ausnahmsweise das T-Shirt nicht mehr gereicht.

    Für mich ging es vom Gipfel dann noch eine halbe Stunde weiter zum Damböck-Haus.
    Ich habe wohl recht Glück gehabt, dass hier am Sonntag offen ist. Eventuell kommen noch zwei Gäste, ansonsten wäre ich der einzige.
    Nach einer Stärkung um bis zum Abendessen auszukommen und einer warmen Dusche sitze ich jetzt hier noch auf der Terrasse, schreibe diesen Blogeintrag und genieße die Sonne
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  • Etappe 5: Von wegen entspannt

    May 22, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der langen Etappe gestern habe ich mich heute morgen erstaunlich fit gefühlt und bin wieder früh los gekommen.
    Heute sollten es laut Planung „nur“ 5:40h Gehzeit sein und ich dachte mir das wird ein entspannter Tag, ab er es kam etwas anders.

    In der früh bin ich bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gestartet. Ich musste zunächst wieder ein Stück nach oben und konnte dabei aus der Ferne einer Murmeltierfamilie beim Spielen im Schnee zuschauen. Leier zu weit weg um ein schönes Foto zu machen.

    Die Familie wurde aber dann von einem Skifahrer verscheucht (siehe Video) Ich vermute es war der Hüttenwirt der höher gelegenen Fischerhütte der etwas Frühsport wollte und kaum unten angekommen ging er mit den Ski auch schon wieder nach oben.

    Es ging für mich dann zunächst über den Wurzengraben hinunter. Hier lag noch einiges an Schnee, was für mich aber den Abstieg sehr angenehm und flott machte.
    Nach guten 2 Stunden ging es dann hinein in die Weichtalklamm. Der Weg war mir am Vortag noch anderen Hüttengästen als lohnenswert empfohlen worden und auch meine Alpenvereinsapp hatte das als schnellsten Weg ins Tal vorgeschlagen.
    Der Weg war lohnenswert, hatte aber einige Stellen bei denen Konzentration gefordert war. So schlängelte sich der Weg durch viele Engstellen ins Tal und es gab einige Stellen die mit Tritten, Ketten und Leitern gesichert waren. Hat Spass gemacht, aber mich auch etwas auf Trab gehalten.
    Als ich dann im Weichtal, dem tiefsten Punkt der Etappe, angekommen war, war klar, dass die anvisierte Zeit nicht ganz stimmen konnte, denn ich war zu dem Zeitpunkt schon 3:30h unterwegs.
    Eigentlich nicht weiter dramatisch, ich war ja wieder früh gestartet und hatte also bis zum Abend genügend Zeit. Allerdings war ab 14 Uhr eine leichte Gewitterwahrscheinlichkeit vorhergesagt und auch der Weg nach oben war mit Leitern und Stahlseilen abgesichert.

    Der Weg nach oben war dann doch recht anstrengend und der dunkler werdende Himmel hat schon ahnen lassen, dass es wirklich Gewitter geben wird und es kam dann auch leider schon gegen 13 Uhr und dann aber ziemlich schnell und auch mit Graupel. Ich habe versucht das auf einem Video festzuhalten.
    Zu dem Zeitpunkt war ich glücklicherweise schon aus dem Abschnitt mit dem Leitern und Stahlseilen heraus, das wäre bei Gewitter dann doch etwas zu gefährlich.
    Schnell den Rucksack noch in die Regenhülle gepackt, die Regenjacke angezogen und erst mal etwas unter ein paar Bäumen vor dem Regen geschützt. Ich war hier auch an keiner exponierten Stelle, so dass die Gefahr von einem Blitzeinschlag recht gering war.
    Nach 15 Minuten war auch schon das schlimmste vorbei und ich beschloss meinen Weg fortzusetzen und nach 40 Minuten blinzelte die Sonne auch schon wieder etwas durch.
    Um mich herum war trotzdem immer wieder Donnergrollen zu hören und so hab ich mich dann beeilt zum Ottohaus, meinem heutigen Domizil zu kommen. Es wurden dann doch knapp 7 Stunden und ich war etwas nass, aber ich sitze jetzt hier im Trockenen und gehe zur Entspannung über.

    Danke auch an alle die hier mitlesen und kommentieren. Normalerweise schreibe ich nicht überhaupt nicht gern Texte, aber es scheint ja zu gefallen :-)
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  • Etappe 6: Umzingelt von Gewitterzellen

    May 23, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Auch wenn ich das Lager im Ottohaus für mich alleine hatte, habe ich nicht so gut geschlafen. Wahrscheinlich war die Etappe von gestern doch etwas zu anstrengend.

    Der Weg heute sollte zwar nicht weniger lang sein, allerdings standen viel weniger Höhenmeter im Aufstieg auf dem Programm, also nicht ganz so anstrengend. Aber vorn vorne:

    Nach einem reichhaltigen Frühstück inklusive Rührei, das man auf Berghütten eigentlich eher selten bekommt, ging es schon kurz nach 8 los. Der Wetterbericht hatte für heute wieder Gewitter, vor allem am Nachmittag, und insgesamt wechselhaft angesagt.
    Der Weg vom Ottohaus die Raxalpe entlang führte mich durch wahre Latschenalleen und es ging immer auf und ab, aber nie wirklich steil. Das kam mir zu gute, nachdem ich ja von gestern noch etwas erschöpft war.
    Es ging über einige Schneefelder, die aber durch den Regen und die milden Temperaturen zum Glück schon so weich waren, dass man hier gut spuren konnte. Da muss man schon auch etwas aufpassen, im Frühjahr gibt es immer wieder Unfälle bei denen Wanderer abrutschen.
    Auch wenn am Morgen der Himmel noch fast wolkenlos war, bildeten sich recht schnell Wolken. Ich überlegte kurz, ob ich etwas abkürzen sollte, aber ich wollte eigentlich noch ein Stück oben auf der Raxalpe bleiben. Ich habe mich dann dafür entschieden oben zu bleiben.
    Nach ca.2:45 bin ich dann am Karl-Ludwig-Haus angekommen, das allerdings momentan geschlossen hat. Der ÖTK sucht einen Pächter falls jemand Interesse hat ;-)

    Die Wolken hatten sich zu dem Zeitpunkt allerdings schon etwas verdunkelt und es ging schon los mit dem Regen. Ich konnte mich hier in einer kleinen Kapelle unterstellen und nach 15 Minuten war der Regen auch schon wieder vorbei.
    Für mich ging es dann in einem längeren Abstieg in Richtung Tal. Es ging wieder auf einsamen Pfaden durch schöne Bergwälder und heute habe ich tatsächlich nur zwei Wanderer außer mir getroffen.
    In den Bergen um mich herum konnte man schon immer wieder starke Niederschläge und einzelne Gewitter sehen, ich bin aber heute trocken geblieben.
    Da es heute überhaupt keine Hütte und auch keinen Gasthof gab, bei dem ich einkehren konnte und mir ja auch das Wetter auf Versen war, bin ich recht zügig durchgelaufen.
    Ich war dann schon gegen 13 Uhr in Altenberg und von dort waren es nur noch 2 Stunden bis zu meinem Tagesziel.
    Gerade hier angekommen kündigte sich die nächste Gewitterzelle an und so hab ich dann doch eine halbe Stunde in einem Bushäuschen Pause gemacht und abgewartet bis der Regen wieder weniger wurde.
    Der restliche Weg ging wieder durch Wälder, nochmal ein letzter Anstieg und von dort gleich wieder ins Tal.
    Der Himmel wurde nun immer dunkler und ich hab noch einen Zahn zugelegt um es vielleicht noch vor dem Gewitter zu meiner Unterkunft zu schaffen….
    Ich hab es tatsächlich auch geschafft - die letzten 300 Meter Sprint in Bergstiefeln - und dann kam ein Wolkenbruch, wie ich ihn selten gesehen habe und der auch gut eine halbe Stunde angehalten hat.
    Wie gut, dass ich mir das Schauspiel mit einem Radler in der Hand auf der überdachten Terrasse anschauen konnte.. Schaut euch am besten das kurze Video an, dass ich hier angehängt habe.
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  • Etappe 7: Im Nebel zum Graf Meran Haus

    May 24, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Das Wetter sah heute in der Früh schon wieder etwas besser aus und da ich gestern noch raushandeln konnte, dass ich schon um 7:30 Frühstück bekomme ging es auch wieder um kurz nach 8 los.

    Da mich mein Weg ohnehin durch Neuberg a.d. Mürz geführt hat, habe ich die Chance genutzt und meine Vorräte an Energieriegeln und Nüssen wieder aufzufrischen, der nächste kommt erst wieder in 4 Tagen.

    Die Etappe begann dann erst mal mit einem 2 stündigen Aufstieg auf einsamen und schmalen Pfaden durch den Wald. Heute habe ich auch tatsächlich gar keinen anderen Wanderer getroffen.

    Am Veitschbach-Törl angekommen ging es nun erst mal etwas ebener dahin, aber da es auf einen Rücken entlang ging war es recht windig und man konnte schon sehen, dass der Himmel wieder dunkler wird. Hatte der Wetterbericht leider auch wieder vorhergesagt.
    Vor ein paar Tagen bin ich ja noch durch Wälder gewandert, in denen es ein Meer aus Bärlauch gab, hier war nun das gleiches mit Blaubeersträuchern. Die waren aber natürlich gerade auch erst am Blühen.

    Gegen Mittag kam ich dann an der Grundbauerhütte vorbei, ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass diese geöffnet ist, aber der Hüttenwirt war gerade mit einem Helfer dabei die Hütte für die Saison vorzubereiten.
    Mir war eigentlich nicht kalt, aber in T-Shirt und kurzer Hose sah ich wohl so hilfsbedürftig aus, dass mir gleich angeboten wurde, dass ich mich in der geheizten Stube aufwärmen kann.
    Da mir immer eher warm ist laufe ich die meiste Zeit in kurzer Hose und T-Shirt und vielleicht bei Wind mal mit Windstopper/Regenjacke.

    Die Herren waren schon beim Bier, aber da ich noch 3 Stunden vor mir hatte, bin ich mal lieber bei einem Radler geblieben.
    Und schon wieder Glück mit dem Timing: Als ich in der Stube saß fing es mit Schnürlregen an, da ich gut in der Zeit lag habe ich wieder einmal das schlimmste ausgesessen und hier einfach eine kleine Mittagspause gemacht.

    Leider sah es ab er nicht so aus, als würde es noch einmal schöner werden, so bin ich dann doch bei Nieselregen aufgebrochen und der hat mich leider dann auch die nächsten 2,5 Stunden bis zum Graf Meran Haus begleitet. Der Weg dorthin über die Veitschalpe war gut zu gehen, aber durch Nebel und Wolken waren leider die Eindrücke eingeschränkt, war mehr ein dahintrotten. Da ich nun doch schon etwas höher war und auch leichter Wind dazu kam, war ich dann auch froh, dass ich gut angekommen bin und heute kaum nass geworden bin.
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  • Etappe 8: Zur Voisthaler Hütte

    May 25, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 11 °C

    Dieser Eintrag erreicht euch erst etwas später, aber keine Sorge - es gab einfach keinen Empfang auf der Hütte.

    Die Graf Meran Hütte war etwas einfacher als die letzten Hütten, aber Hauptsache einen Platz zum Schlafen und etwas zu Essen. Darf auch ruhig mal einfacher sein.

    Ich war der einzige Gast und somit mit dem Hüttenwirt und seinem Helfer alleine auf der Hütte, aber so erfährt man dann doch etwas mehr über das Leben der Hüttenwirte. Ist auch kein einfaches, da die gesetzlichen Auflagen aber auch die Vorgaben von den Trägern (Alpenverein, Naturfreunde, Österreichischer Touristen Klub, …) wohl auch immer mehr werden. So wird z.B. vorgegeben ob die Hütte ganzjährig geöffnet sein muss oder nicht und das lohnt sich natürlich nicht überall.

    Heute bin ich schon kurz nach 7:30 von der Hütte losgekommen und da das Wetter und
    die Sicht sehr gut waren, bin ich noch schnell auf die Hohe Veitsch um das Panorama zu genießen. Sah wirklich Klasse aus mit dem Wolken im Tal aber ansonsten reicht freiem Himmel und es waren in der Ferne ein paar Gämsen zu sehen, die es wohl ähnlich sahen.

    Die heutige Etappe war erst einmal wieder von Abstieg geprägt und es ging zunächst über den Teufelssteig hinab. Nicht sehr schwierig, aber wegen dem Regen von gestern unangenehm rutschig., war aber auch schnell wieder vorbei.

    Der weitere Weg war einfach und führte mich über Wälder und Almen, ich war aber heute etwas angespannt. Meine Etappenplanung reicht nur noch für die nächsten 3 Tage und ich wollte dann in Eisenerz mal einen Pausentag einlegen um den Beinen etwas Pause zu gönnen und die weiteren Etappen zu planen.

    Ich hatte aber die letzten Tage schon vergeblich versucht was passendes zu finden, aber die Auswahl war doch erstaunlich eingeschränkt und in ein Jung Familien Hotel wollte ich dann doch nicht unbedingt. Da muss ich noch etwas entspannter werden, irgendwas findet sich fast immer.

    Auf jeden Fall bin ich dann an der Rotsohlalm vorbei gelaufen, die zwar noch nicht geöffnet hatte, aber zwei Damen saßen hier gerade in der Sonne und wunderten sich wer da zu der Jahreszeit so früh schon vorbei läuft. Wir kamen ins Gespräch und natürlich ging es schnell um meine Pläne und es stellte sich heraus, dass eine von den zweien aus der Nähe von Eisenerz kam. Gleich gab es noch ein paar Tipps für meine weitere Route und meine Zuversicht stieg wieder, dass sich da schon etwas ergeben wird.
    Da ich noch einiges an Strecke vor mit hatte machte ich mich aber auch bald schon wieder auf den Weg. Jetzt ging es über mehrere Stunden entspannt über Pfade und Forststraßen dahin. Heute begleiteten mich vor allem Sumpfdotterblumen.

    Gegen 13 Uhr hatte ich dann im kleinen Örtchen Seewiesen den tiefsten Punkt der Strecke erreicht, leider bot sich hier nichts für eine Einkehr an und so machte mich mich nach kurzer Pause in das Seetal das in Richtung Hütte führt. Ich bin nun in der Gebirgsgruppe Hochschwab angekommen, das ist schon eine ganz andere Hausnummer als die Berge bisher. Das Tal führt zwischen imposanten Felswänden hindurch.
    Landschaftlich sehr schön und auf einmal lagen mehrere Steinböcke in kurzer Entfernung vom Weg und dösten im Wald. In dem Moment hätte man dann doch ganz gerne eine gute Kamera mit Zoom statt nur dem Smartphone dabei. Später lernte ich auf der Hütte, dass die Steinböcke den Winter im Tal verbringen und ihnen momentan oben in den Bergen noch zu viel Schnee liegt.
    Der Weg zur Hütte zog sich und führte immer wieder über Schneefelder, was auch für meine morgige Etappe viel Schnee bedeutet. Nach ca. 8 Stunden unterwegs war ich froh als ich an der Hütte war.
    Die Hütte wurde erst 2022 neu gebaut und ist wirklich sehr schön und hell und das Hüttenteam ist auch sehr engagiert und freundlich.
    Auf der Hüttenterrasse zeigte sich immer wieder die Hausgams und graste friedlich vor sich hin. Das hab ich so auch noch nicht gesehen
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  • Etappe 9: Weiter über den Hochschwab

    May 26, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 13 °C

    Gestern Abend hatte ich auf der Hütte wieder eine nette Unterhaltung mit Cornelia aus Wien. Sie war schon oft im Hochschwabgebiet unterwegs und wenn sie nicht in den Bergen ist, dann bietet sie Stadtführungen in Wien an (https://www.wienfuehrungen).
    Von ihr hab ich auch erfahren, dass der Graf Meran der Sohn von Erzherzog Johann von Österreich war. Ich hatte mich schon gewundert woher der Name des Graf Meran Hauses kommt und ein Graf Meran Steig ist mir auch schon begegnet.

    Ich hatte das Lager mal wieder für mich allein und konnte so ganz ruhig und entspannt schlafen. Gegen 5 bin ich das erste mal aufgewacht und zwar weil es um die Hütte recht gewindet hat, für die Tour heute kein so gutes Vorzeichen. Das Wetter sollte zwar trocken bleiben aber wechselhaft und von Wind war eigentlich keinen Rede.

    Nach einem sehr leckeren Frühstück mit selbstgemachte Aufstrichen bin ich wieder kurz nach 8 aufgebrochen. Das Tagesziel war heute die Sonnschienhütte, aber der Weg dorthin führt über den Hochschwab, der mit 2255m doch schon recht hoch ist.

    Zum Glück wusste ich aber schon, dass das Leute in der Saison schon zur Fuß gemacht hatten und am Vortag hatte ich mich noch mit ein paar Skitourengehern unerhalten, die gerade von dort gekommen sind. Der Gipfel selbst sollte schon schneefrei sein.

    Ich bin also erst mal von der Hütte aus noch etwas flach losgestapft, aber eigentlich die ganze Zeit über Schnee und hab dabei einige Murmeltiere aufgescheucht.

    Nach einer halben Stunde wurde es dann deutlich steiler, aber immer noch gut zu gehen und ein Wechsel zwischen Schnee und schon aperen Flächen. Da es nachts in er Höhe momentan keine Minusgrade mehr hat konnte man auch sehr gut spuren und der Weg war mit Stangen deutlich markiert.

    Nach 2 Stunden kam ich dann am Schiestlhaus vorbei, die Hütte schaut auch sehr schön aus und ein paar Wanderer hatten auch von ihr geschwärmt. Die Hütte öffnet aber leider erst in den nächsten Tagen und hat auch in meinen Tourenplan nicht reingepasst.

    Es ging dann von dort tatsächlich fast schneefrei weiter zum Hochschwab, ich musste aber dann doch mal die Beine an meine Zip-Hose machen und auch die Handschuhe auspacken - der Wind hat es einfach zu unangenehmen gemacht.
    Die Sicht war leider auch nicht die Beste aber trotzdem schön auf dem Gipfel zu stehen.

    Nach kurzem Abstieg ging der weg dann erst einmal relativ flach dahin und zum Glück auch fast schneefrei. Da ich dem Wetter heute auch nicht so richtig getraut habe war ich wieder recht flott unterwegs und die Etappe war heute auch mal auf „nur“ 5:45h geplant.

    Mit dem schneefrei hatte ich mich aber zu früh gefreut. War es auf dem flachen Stück noch so, ging es im Abstieg eine ganze Weile durch einen Graben in dem sich der Schnee gesammelt hat. Aber im Abstieg weniger schlimm als im Aufstieg. Den Wanderer, der mir in normalen Laufschuhen entgegen kam, habe ich aber nichts beneidet.

    Nach 5 Stunden kam ich dann an der bewirteten Häuslalm vorbei und wurde erst mal von Oskar, dem Königspudel der Alm begrüßt.
    Da ich in den letzten Tagen mittags nie die Gelgenheit hatte einzukehren und auch gut in der Zeit lag hab ich dort eine Pause eingelegt und mir eine Kaspressknödelsuppe und ein Radler gegönnt. Hat nach dem ganzen Wind gut getan.

    Von der Häuslalm gingen dann noch 45 Minuten weiter zur Sonnschienhütte, auf der ich heute übernachte.

    Leider gibt es auch hier nur einen Waschraum und keine Dusche. Das ist nun die 3. Hütte in Folge ohne Dusche und ich bin heilfroh einen Waschlappen im Rucksack zu haben - natürlich die schnelltrocknende Outdoorvariante.

    Nachdem ich mich wieder etwas frischer fühlte musste ich mich aber dringend an die weitere Etappenplanung machen, was sich wieder etwas schwieriger gestaltete als gehofft. Die Hüttenwirtin war aber sehr hilfreich und scheint ein großes Herz für Weitwanderer zu haben.
    Ich habe jetzt zumindest mal meine Übernachtungen bis Montag gesichert, musste dabei aber schon etwas umplanen.

    Das steht aber schon so im Buch „2000km Freiheit“. Wer sowas machen will muss Bereitschaft zum Umplanen mitbringen :-)
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  • Etappe 10: Nach Eisenerz zum Erzberg

    May 27, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Sonnschienhütte hat mir wirklich gut gefallen, vor allem weil die Hüttenwirtin und der Hüttenwirt sehr offen und hilfreich waren.
    Mit auf der Hütte war auch die 23 jährige Tochter der Wirtin. Sie hat das Williams-Beuren-Syndrom, einen angebotenen Gendefekt, hat aber fleißig mitgeholfen und die Gäste mit Getränken versorgt - ein schönes Beispiel für Inklusion.
    Um die Hütte gibt es auch einige Füchse die wohl abends regelmäßig vorbeischauen. Mag aber auch daran liegen, dass sie etwas Futter bekommen ;-)

    Meine heutige Etappe sollte mich mal wieder ins Tal führen.
    Es ging wieder über viele Schneefelder, es hatte hier bis unter 1500m noch einiges an Schnee. Jetzt wo die Tauern vor der Tür stehen wird es damit spannend wie es für mich weiter geht. Ich ahne, dass ich die umgehen muss, weil die Übergänge wahrscheinlich zu hoch für die aktuellen Schneemengen sind.

    Ich kam an einigen Almen vorbei und es herrscht wohl gerade Hochbetrieb bei den Vorbereitungen. Die letzten Tage konnte man sehr oft Hubschrauber hören, die wohl Versorgungsflüge mit Material gemacht haben. Bei einer der Almen heute konnte ich das auch beobachten und hab ein kurzes Video davon gemacht.

    Der Weg war heute nicht seh anspruchsvoll und sehr angenehm zu gehen. Was sehr schön war, dass ich fast die ganze Zeit an Wasserläufen entlang ging und man schön beobachten konnte wie aus kleinen Rinnsalen erst kleine Bäche, dann ein Bach und irgendwann Richtung Tal dann ein reißender Gebirgsbach in einer Klam wurde.

    An einer Stelle hat ein Bach auch den Weg überschwemmt und zwar so tief, dass ich mit den Stiefeln nicht mehr durch konnte. Also Schuhe aus und Barfuß durch, meine Füße fanden die Erfrischung aber ganz gut.

    Je weiter ich ins Tal gekommen bin um so grüner und bunter wurde es wieder. Heute konnte man vor allem Schneerosen sehen.

    Im Tal angekommen musste ich dann noch ein Stück bis nach Eisenerz zu meinem Quartier laufen. Auf dem Weg gab es aber endlich mal wieder einen Supermarkt und ich konnte meine Vorräte etwas auffrischen und mir ein kleines Mittagessen organisieren. Da es noch etwas früh für die Unterkunft war habe ich mich dann erst mal in den Schatten unter einem Baum gesetzt und Mittagspause abgehalten.

    Der Blick über Eisenerz mit dem Erzberg ist schon etwas skurril. Am Erzberg wird noch im Tagebau Eisenerz abgebaut und mit den Terrassen wirkt der Berg ein bisschen ein Maya-Tempel.
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  • Etappe 11: Die Wahl der Qual

    May 28, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Jetzt wo ich mit dem überdramatischen Titel inklusive schlechtem Wortspiel eure Aufmerksamkeit habe: So schlimm war es nicht :)

    Aber von Anfang: Vor einigen Tagen hatte ich noch vor in Eisenerz einen Pausentag einzulegen, aber hab mich dann unentschieden. Zum einen weil die Wettervorhersage im Moment so super ist und ich das ausnützen möchte und zum anderen weil meine eigentliche Etappenplanung 3 nicht ganz so lange Etappen hintereinander vorgesehen hatte.

    Leider habe ich aber in Radmer an der Stube keine Übernachtung bekommen und habe deswegen umdisponiert und bin heute nach Hieflau gelaufen. Morgen Abend komme ich dann aber wieder auf meinen ursprünglichen Weg.

    Der Titel der heutigen Etappe kommt nun daher, dass ich nur zwei Möglichkeiten hatte:
    1. 5-6 Stunden in einem engen Tal neben der Bundesstraße zu laufen
    2. an der „Seemauer“ neben dem Leopoldsteiner See aufzusteigen, was sehr steil ist, 800 Höhenmeter auf 3 km Strecke.

    Ich hab mich dann für die 2. „Qual“ entschieden und eigentlich lief es heute zunächst sehr gut. Fast schon erstaunlich, da ich nicht so richtig gut geschlafen hatte. Man merkt dann doch, dass jeden Tag in einem anderen Bett schlafen gewöhnungsbedürftig ist und wenn dann um 5 Uhr früh die Dorfjugend vom Feuerwehrfest heim geht, dann ist halt das ganze Dorf inklusive mir wach :(

    Am Anfang der heutigen Etappe musste ich erst noch 5 km in der Ebene laufen, da meineUnterkunft in Eisenerz ja eigentlich so gebucht war um nach Radmer an der Stube weiter zu wandern.
    Das war aber gar nicht so schlimm, ich komme mit Touren bei denen es sofort steil hoch geht ohnehin nicht so gut klar, lieber erst etwas aufwärmen.

    Die Morgenstimmung war recht schön und die Luft auch erst noch angenehm kühl, aber als es dann mit dem Anstieg losging stand die Sonne schon gut auf der Wand und mir war sehr schnell sehr warm.
    Der Steig den ich nach oben musste war schon nicht mehr ganz so leicht, gerade in der ersten Stunde musste man sehr konzentriert gehen bzw. kraxeln, weil es sehr ausgesetzt war.

    Die Höhenmeter flogen dann nur so dahin und der Aufstieg hat richtig Spass gemacht. Der weitere Weg wurde nun auch interessant. Es gab hier nämlich keinen richtigen Wanderweg mehr, sondern ich hatte nur auf der Karte ausgetüftelt, dass man über viele kleine Wege zu meinem Tagesziel laufen kann.
    Das hat mich anfangs dann über wirklich sehr schöne Pfade und weglose Ecken geführt, ohne Unterstützung durch GPS wäre es aber schwierig geworden, die richtigen Abzweige zu finden .

    Die schönen Pfade wurden allerdings dann doch recht bald zu einer öden Forststraße und ich hatte noch ca. 10 km vor mir. Anfangs noch im Schatten des Waldes, aber dann immer mehr in der prallen Sonne, was doch ganz gut geschlaucht hat. Zum Glück kam ich immer wieder an kleinen Bächen vorbei, wo ich mich etwas abkühlen konnte.
    Oft tauche ich einfach mein Cap in das kalte Wasser und setze es wieder auf.

    Auf meiner Karte war dann ein Pfad eingezeichnet, wo ich ein Stück Forststraße abkürzen / einsparen konnte. Der Weg war zwar schön und schon ziemlich zugewachsen, etwas verloren, und bald wusste ich auch wieso: Ich stand vor einem Tor und hohem Zaun wo kein Durchkommen war.
    Ich hatte dann aber auch keine Lust den Pfad wieder nach oben zu laufen und nach kurzem Blick auf die Karte war klar, dass der Forstweg nicht so weit weg ist. Ich habe mich dann so 10 Minuten den Zaun entlang durch den Wald und hohes Gras gebahnt und musste zum Glück nur wenig Anstieg dabei machen. Nochmal Glück gehabt.

    Der weitere Hatscher ins Tal war dann recht ereignislos und ich war froh nach einer weiteren Stunde am Tagesziel zu sein. In Summe dann doch fast eine Stunde länger unterwegs als geplant.

    Etwas KO hab e ich dann mit einem Eiskaffee und einer 3-Schicht-Schnitte (Mohn, Apfel, Topfen mmm) Energie getankt (einschlägiges Beweisfoto ist angehängt).
    Der Kellner hatte mir nicht gesagt, dass bei der Schnitte auch nochmal Eis und Sahne dabei ist, aber das Problem konnte ich mit Leichtigkeit lösen.

    Nachdem einer erfrischenden Dusche bin ich dann nochmal kurz los und habe mir einen kleinen Bach in der Nähe gesucht, weil ich noch das Bedürfnis hatte meinen Füßen ein Kneipp-Becken zu gönnen. Hat ihnen sehr gut getan. Jetzt mache ich noch ein paar Dehnungsübungen und werde einen ruhigen Abend machen.
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  • Etappe 12: Weiter über den Hochzinödl

    May 29, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 15 °C

    Ihr werdet es schon geahnt haben: Mal wieder kein Empfang.

    Heute hab ich im Gasthof International übernachtet. Unaufgeregt, ruhig, gutes Essen und ein gutes Bett. Ich habe sehr gut geschlafen und fühle mich in der früh top fit :)

    Das ist auch gut so, denn ich bin wegen der Umplanung schon weit im Tal gelandet. Das heißt es geht heute ordentlich nach oben und da der Hochzinödl dann quasi eh schon am Weg liegt nehme ich den auch noch mit.

    Das heißt aber in Summe 1850 Höhenmeter Anstieg und das ist schon eine Größenordnung, die ich auch bei Tagestouren nicht so oft mache. Dafür nicht ganz soviel Strecke und meine App meint in 6-6,5 Stunden wäre das alles geschafft… schauen wir mal.

    Aus Hieflauer geht es erst mal ein kurzes Stück an einem Bach entlang mit einer super idyllischen Stimmung. Das sollte aber nicht lang anhalten und es ging dann leider fast 3 Stunden über eine langweilige Forststraße nach oben. Immerhin war die Steigung sehr angenehm und ich bin schnell voran gekommen.

    Nach den 3 Stunden ging es dann über eine kleine, etwas fragwürdige Brücke und 15 Minuten später kam ein weiterer Abzweig von dem es nur noch 2 Stunden bis zum Hochzinödl sein sollten, es waren aber noch 800 Höhenmeter bis dorthin. Aus der Karte hat sich schon erahnen lassen wie das gehen kann: Es ging sehr steil nach oben.

    Ich habe mittlerweile ein recht gutes Gefühl für meine Kraft und Kondition und habe das Tempo etwas gesenkt und mich langsam und allmählich den Berg hoch gearbeitet. Auf einer Tour letztes Jahr hat jemand schon mal gemeint ich wär wie ein alter Dieselmotor: Zuverlässig und tuckert gemütlich mit Kraft vor sich hin nach oben :)

    Nach 1,5 Stunden wurde es dann etwas flacher, ich musste mich aber noch durch etwas Schnee arbeiten. War aber nicht weiter tragisch, ich hatte am Vortag extra beim Hüttenwirt angerufen ob die Überschreitung des Hochzinödl zur Hütte schon geht. Wäre etwas ungünstig gewesen am Gipfel zu stehen und dann geht der Abstieg zur Hütte nicht.

    Der weitere Weg zum Gipfel war nicht mehr schwer und ich war tatsächlich innerhalb der zwei Stunden seit dem Abzweig am Gipfel. Es war zwar nicht komplett klar, aber man hatte trotzdem eine gute Sicht und immerhin stabiles Wetter ohne Gewittergefahr. Es war tatsächlich seit dem Start der 1. Gipfel bei dem ich sowohl die Zeit als auch das Wetter hatte um etwas zu verweilen.

    Ich bin mit verschiedenen Wanderern aus der Schweiz und aus Wien ins Gespräch gekommen, aber trotzdem war der Gipfel noch recht ruhig.

    Nach einer längeren Pause bin ich dann mit den zwei Wienern zusammen zur Hesshütte abgestiegen, was nur noch so 45 Minuten weg waren. Wir haben uns für den Panoramaweg entschieden, von dem uns aber Berichtet wurde, dass man noch etwas aufpassen müsste.
    Hat sich gelohnt, der Ausblick war nochmal super. Im unteren Teil war noch etwas Schnee aber im Vergleich zu dem was ich in den letzten Tagen schon hatte keinerlei Problem.

    An der Hesshütte angekommen, bin ich noch eine Weile mit den Wienern im Gespräch geblieben und es gab ein Bier und eine Kaspressknödelsuppe.
    Als die Wiener dann los mussten hab ich noch etwas die Sonne im Liegestuhl genossen und mich etwas ausgeruht. Wieder eine sehr schöne Etappe mit etwas Herausforderung, aber eine Runde Sache :)
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  • Etappe 13: Ein etwas verplanter Tag

    May 30, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Abend auf der Hesshütte war noch ganz nett, wieder einige Leute mit denen man gut plaudern konnte und die Hütte war für die Weinauswahl bekannt. Da war ein richtig guter roter Cuvee auf der Karte :)

    Die Übernachtung war auch ok, es waren zum ersten Mal etwas mehr Leute im Lager, aber alle waren brav, keiner hat geschnarcht.

    Frühstück gab es erst ab 7:30, ich hab es insgesamt etwas langsamer angehen lassen. Es war zwar mit 8 Grad noch etwas frisch, die Morgenstimmung war aber so angenehm, dass ich auf der Terrasse vor der Hütte gefrühstückt habe.

    Gegen 8:30 bin ich dann losgekommen und es ging erst mal gemütlich einen Steig in Richtung Tal. Gestern hatte mir schon ein anderer Wanderer empfohlen mal die Tümpel, die gerade durch die Schneeschmelze entstehen, genauer anzuschauen und das war ein sehr guter Tipp.

    Die Tümpel waren in großer Zahl von Kröten und Molchen besiedelt und quollen fast über vor Laich. Habe ich so auch noch nie gesehen. Allerdings muss das auch ein Tier als Festmahl genutzt haben, es lagen auch etliche zerfledderte Kröten um die Tümpel herum.
    Der Weg bis ins Tal war recht angenehm und unten angekommen hatte ich wieder Empfang. Höchste Zeit den gestrigen Eintrag hochzuladen und auch mal ein paar Unterkünfte anzurufen. Ich hatte nur noch die nächsten 2 Übernachtungen sicher.

    An der Stelle ging es dann los, dass der Tag etwas verplant wurde. Von einer der nächsten Unterkünfte hatte ich noch keine Antwort erhalten und habe dann beim Anruf erfahren, dass sie überhaupt erst am 8. Juni öffnen. Das war für mich aber viel zu spät. Es folgten 20 Minuten Telefoniererei, bis ich glücklicherweise doch noch was gefunden hatte. Ich war hier etwas unentspannt, weil das meine ganze Planung durcheinander gebracht hätte.
    Auch wenn ich das erst mal abwenden konnte, musste ich mich noch um ein paar weitere kümmern und ich hab das nicht aus dem Kopf bekommen. Das hat dann dazu geführt, dass ich auf dem weiteren Weg so in Gedanken war, dass ich auf den restlichen Tag verteilt drei Mal falsch abgebogen bin und so wahrscheinlich eine Stunde länger unterwegs war als geplant.

    Da ich schon wusste, dass es an meinem Ziel nur bis 18 Uhr Abendessen gab, hab ich noch einen Zahn zugelegt und war sehr flott unterwegs, was mich aber auch geschafft hat. Ich hab mich auch etwas zu sehr von den zu großzügigen Zeitangaben auf den Wegweisern beeinflussen lassen.

    Ich kam dann etwas KO an der Mödlinger Hütte an, die aber noch nicht mein Ziel war. Ich hatte aber im Vergleich zu den angegebenen Zeiten so viel Zeit gut gemacht, dass ich hier erst Mal eine späte Mittagspause eingelegt habe und mich etwas gestärkt hab. Das hat dann auch wieder zur Entspannung geführt, irgendwie hab ich davor keine Ruhe in den Tag gebracht.

    Nach der Pause ging es noch 2 Stunden weiter über wenig schwierige Wege weiter unterhalb des Admonter Reichensteins. Sehr imposanter Berg und man läuft unterhalb durch den Flitzengraben. Im Moment ging hier nur ein kleiner Bach, aber das Schotterfeld lässt erahnen was hier zeitweise an Wassermengen runter kommen muss.

    An der Hütte angekommen war ich dann froh, dass es mal wieder eine Dusche gab und genieße jetzt noch die Sonnenstrahlen auf der Terrasse
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  • Etappe 14: Langer Hatsch und der Max

    May 31, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Stimmung gestern Abend auf der Oberst Klinke Hütte war sehr entspannt. Wir waren nur 7 Wanderer, der Rest außer mir war auf dem Luchstrail unterwegs.

    M it einem netten Paar aus Aichach habe ich mich dann lange unterhalten und bei ein paar Bier wurde es dann doch später als die letzten Tage, wobei 22:30 hier schon als später zählt. Ich bin oft schon weit vor 22 Uhr müde von der Etappe gewesen.

    An die heutige Etappe hatte ich wenig Erwartungen. Für den Übergang vom Gesäuse in die Tauern, genauer die Rottenmanner Tauern, gab es keinen so richtig guten Weg: Erst mal gute 10km ins Tal laufen und dann bis zum Tagesziel, dem Alpengasthof Grobbauer bei Oppenberg, ca. 17 km weitestgehend flach und auf Asphalt. Daher gibt es heute auch mal weniger Bilder, es gab nichts so viele spannende Motive wie in den letzten Tagen.

    Das Wetter war wieder fast optimal, in er früh sehr sonnig und später etwas bedeckt. War mir aber so lieber als in der prallen Sonne laufen zu müssen.

    Ich bin also so vor mich her getrottet und hatte dann im Abstieg auf der gegenüberliegenden Talseite einen rechts hohen Berg im Blick, der schon gar nicht mehr so viel Schnee hatte. Vielleicht kann ich ja doch einen spannenderen Übergang in Richtung Süden wählen.
    Nach ca. 2 Stunden weiteren Hatsch im Tal hab ich dann mal kurz Pause gemacht und nochmal die Karte etwas studiert.

    Der Übergang über die Schimpelscharte zur Rudolf-Schober-Hütte könnte schon gehen. Also einfach mal anrufen ob mir der Hüttenwirt sagen kann, ob da schon jemand drüber gegangen ist.

    An der Stelle kommt Max ins Spiel, den ich bis zu dem Zeitpunkt nur von Erzählungen kannte und die ich hier im Blog bisher ausgespart hatte.

    Max ist ebenfalls von Wien nach Nizza unterwegs, aber ich habe ihn noch nie getroffen. Er ist aber ein paar Tage vor mir dran und mir wurde im Graf-Meran-Haus, auf der Voisthalerhütte und auf der Sonnschienhütte von ihm erzählt.

    Ich dachte mir aber, ich werde ihn vermutlich eh nie treffen, da er schneller unterwegs ist und vor mir dran.
    Auf der Sonnschienhütte wurde ich dann gefragt woher ich denn komme bzw. wo ich aufgewachsen bin. Nachdem ich in der Nähe von Altötting / Burghausen gesagt hatte, meine die Hüttenwirtin nur „da kommt der Max auch her“.

    Als ich dann heute bei der Rudolf-Schober-Hütte angerufen habe ergab sich folgender Dialog:

    Ich: „Hallo, ich würd gern wissen ob man schon vom Sölktal über die Schimpelscharte zu euch rüber kommt“
    Personal von der Hütte: „Wart ich hol die Chefin“
    Hüttenwirtin: „Hallo“
    Ich: Hallo, ich würd gern wissen ob man schon vom Sölktal über die Schimpelscharte zur euch rüber kommt“
    Hüttenwirtin: „Wart da ist ein junger Mann da, der ist da grad drüber“
    junger Mann: „Ja des ging schon, oben ist‘s schneefrei aber so ab 1800m sind Grödel (Leichtsteigeisen) schon noch besser.
    Ich: „hm die hab ich leider nicht im Gepäck, aber ich bin vor paar Tagen über den Hochschwab, da ging’s schon ohne ganz gut
    Junger Mann: „Ja da bin ich vor paar Tagen auch drüber“
    Ich: „Bist du der Max?“
    Max: „Ja des bin ich ab er woher weißt du das…

    Schon ein sehr lustiger Zufall. Wir haben mal die Kontaktdaten ausgetauscht und vielleicht treffen wir uns ja doch unterwegs.

    Aber jetzt stand ich halt da und hatte die Grödel daheim gelassen. Max hatte dann noch den Tipp, dass ich in Liezen welche bekommen würde, aber das lag nicht auf meiner Etappe und war auch zu weit um das zu laufen.
    Ich hab kurz überlegt und da ich eh fast in dem Ort Rottenmann war bin ich kurz entschlossen von dort 15 Minuten mit dem Zug nach Liezen gedüst, dort schnell ins Sportgeschäft um Grödel und eine Karte für die Rottenmanner Tauern zu kaufen.
    Dann noch schnell die Bargeld- und Müsliriegelvorräte aufgefüllt, beim Bäcker ein kleines Mittagessen geholt und zurück mit dem Zug nach Rottenmann.

    Von dort musste ich dann noch so 2,5 Stunden hatschen. Gemein war noch, dass mir Schilder am Straßenrand schmackhaft gemacht haben, dass ich frische Erdbeeren bekommen würde, aber dem war leider nicht so (siehe Bilder).

    In der Unterkunft angekommen wurde ich aber etwas entschädigt: Die erste Übernachtung mit Sauna und die wurde extra für mich angemacht. Das tut nach 2 Wochen unterwegs schon sehr gut.
    Jetzt sitze ich hier noch entspannt auf der Sonnenterrasse bei einem Bier und schreibe diese Zeilen.

    Es freut mich, dass so viele hier mitlesen. Ich stehe eure Kommentare und freue mich, ich komme aber nicht dazu auf alle zu antworten.
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  • Planneralm

    June 1, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 12 °C

    Ich werde heute zur Planneralm laufen und dort dann auch den ersten Pausentag einlegen. Wenn ich dort keinen Empfang haben sollte, dann hört ihr also wahrscheinlich erst am Samstag wieder von mir.

  • Etappe 15: Zur Planneralm

    June 1, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 16 °C

    Der gestrige Abend im Alpengasthof Grobbauer war wieder sehr schön.
    Nach der wohltuenden Sauna bin ich gleich beim Essen an einem Tisch mit Stammgästen, Einheimischen und den Wirtsleuten gelandet.
    Zum Essen hab ich mir heute eine Suppe mit Gramelstrudel und einen Schweinebraten gegönnt, beides sehr, sehr lecker.
    Einer der Stammgäste hat sich dann noch gewünscht bei Lagerfeuer Sterne anzuschauen ob so saß dann eine entspannte Gruppe nach dem Essen noch bis nach 23 Uhr draußen am Feuer.
    Einziger Wermutstropfen ist, dass nun meine Kleidung die für abends gedacht ist etwas eingeräuchert ist.

    Für die heutige Etappe musste ich nochmal 3 km weiter auf der Straße ins Tal laufen, aber da hier kaum Verkehr war und strahlender Sonnenschein gingen die recht schnell vorbei. Das Tal ist nicht sehr dicht besiedelt, daher war hier wieder eine herrlich idyllische Morgenstimmung. Bisher habe ich das nicht erwähnt, aber eigentlich werde ich schon auf der ganzen Tour fast die ganze Zeit von Vogelgezwitscher begleitet und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens einen Kuckuck höre.

    Auf dem Weg weiter nach oben, konnte ich heute recht eindrucksvoll sehen, mit welcher Kraft hier im Frühjahr Lawinen gewütet haben. Man konnte richtig die Schneisen der Zerstörung sehen, sehr viele entwurzelte und teilweise komplett zerfetze Bäume.
    Keine Soge, im Moment ist hier keine große Geahr mehr.

    Heute musste ich aber auf etwas anderes aufpassen. Es lag weiter oben doch noch relativ viel Schnee und an manchen Stellen war dieser aber schon von Bächen bzw. dem Tauwasser unterspült. Stellenweise musste man sich genau überlegen wo man laufen kann und wo besser nicht, aber wenn man etwas aufmerksam ist eigentlich kein Problem.

    Am ersten Gipfel von heute, der Seekoppe, angekommen hab ich dann erst mal eine kleine Pause gemacht, aber leider war wie schon im Wetterbericht vorhergesagt, Schluss mit Sonne und schönem Wetter.

    Nach der Pause ging es also zügig weiter zum hohen Rettelstein, ich konnte hier abgetaut dem Grat laufen, der schon weitestgehend schneefrei war.
    Mittlerweile nieselte es leicht und ich hatte noch die Hoffnung, dass es bald wieder aufhört, aber es ging dann doch recht bald in Graupel über (Siehe Video). Also Regenjacke an und da auch ein unangenehmer Wind ging, mussten auch die Handschuhe mal wieder ausgepackt werden. Trotzdem war es noch relativ angenehm, die kurze Hose habe ich mir nicht nehmen lassen :)

    Die Gratwanderung war recht schön, im Süden sah es noch wesentlich unfreundlicher als bei mir aus, und im Norden und Westen konnte man aber noch Berge in der Sonne sehen.

    Am Plannerknot angekommen, konnte ich schon das kleine Skigebiet und die Gebäude der Planneralm sehen, aber hier lag noch einiges an Schnee. Der Abstieg dorthin war auch etwas unangenehm durch den Schnee, aber kein größeres Problem.

    Ich bin heute im Berghaus Planner untergebracht, das zur Schrabach Alm gehört und die etwas tiefer liegt. Nach kurzer Rücksprache habe ich dann meinen Rucksack hinter dem Haus deponiert und bin zur Fuß die 30 Minuten zur Schrabach Alm gelaufen.
    Dort habe ich es mir mal wieder gut gehen lassen und hab einen entspannten Nachmittag dort verbracht. Zum Abendessen gab es heute Kasnocken mit Steirerkas, dreist recht würzig, hat aber gut gepasst und war lecker.
    Die Alm hat einen kleinen Streichelzoo und ich hab dann noch mit den Enkeln der Betreiber die Murmeltiere gefüttert.

    Morgen mache ich ja einen Pausentag. Mal sehen ob ich was interessantes für das Blog habe, vielleicht gib t es morgen aber auch hier eine Pause.
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  • Schrabachalm

    June 2, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    Zur Feier des Tages ist heute mal nur Faulenzen und Genießen angesagt 😀

  • Etappe 16: Gipfelrallye

    June 3, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Pausentag hat wirklich gut getan und ich hab tatsächlich den ganzen Tag auf der Schrabachalm verbracht und mich viel mit Birgit und Hans unterhalten, die die Alm bewirtschaften.
    Ein Ehepaar aus Baden bei Wien hat dann abends ebenfalls im Planner Berghaus übernachtet und so saßen wir dann abends zu fünft noch sehr lange auf der Alm beisammen und es gab den ein oder anderen Hausschnaps „Meisterwurz“, der eben mit Meisterwurz (https://heilkraeuter.de/lexikon/meisterwurz.htm) aromatisiert wurde. War insgesamt ein sehr sehr schöner Aufenthalt dort.

    Der Start heute Morgen war etwas zäh, aber der 30 minütige Spaziergang vom Planner Berghaus zur Schrabachalm hat hier schon Wunder gewirkt. Den Rucksack hab ich erst mal oben gelassen, ich musste den Weg ja ohnehin wieder zurück.
    Nochmal ein Frühstück mit den Leckereien der Alm und um 8:45 ging es dann wieder nach oben. Als ich dann den Rucksack angeschnallt habe kam er mir wesentlich schwerer vor, als die letzten Tage, aber das täuscht natürlich und hat sich auch nach einer Stunde wieder gegeben.

    Die heutige und auch die nächsten beiden Etappen sind alle nur so ca. 5 Stunden lang, wenn man sie direkt geht. Klappt einfach von den Unterkünften her nicht anders. Daher habe ich mich heute dazu entschieden noch ein paar Gipfel die am Weg liegen „mitzunehmen“ .
    Anfangs ging es noch etwas durch das Skigebiet, der Planneralm, aber das lag bald hinter mir.
    Erst bin ich hoch zum großen Rotbühel und dort angekommen hat mich noch ein Ständchen von Frank und Rosemarie, guten Freunden aus München erreicht, die mir noch nachträglich zum Geburtstag gratuliert haben.
    Weiter ging es dann über die Gläserkoppe und die Jochspitze zur Karlspitze, eigentlich immer ein leichtes auf und ab auf einem Grat mit Gipfeln auf dem Weg. War angenehm zu gehen, aber dann doch immer wieder noch einiges an Schnee.

    Da der Schreinl dann noch schön in der Sonne lag, bin ich auch noch dorthin gelaufen und hab hier die Mittagspause gemacht. Danach musste ich aber wieder zurück zur Karlspitze, da kurz dahinter der Abstieg los ging.

    Bis zur Michelirlingalm ging es noch auf einem schmalen Pfad, dann über Forststraße und Waldwege ins Tal hinunter. Zwischendrin mal kurz ein paar Regentropfen und wieder etwas Graupel, aber so wenig, dass nicht einmal die Regenjacke raus musste.

    Das ist im Moment noch wie zwei Welten: Oben irgendwo zwischen Winter und Frühjahr und im Tal schon Sommer.

    Auf meinem Weg nach unten musste ich dann auch an einigen Kühen vorbei, die etwas widerspenstig waren und nicht so recht aus dem Weg gehen wollten bzw. auch auf mich zugelaufen kamen. Da hab ich schon immer gehörigen Respekt, vor allem weil auch einige Muttertiere auf den Almen sind.
    Ich b in dann irgendwie kreuz und quer den Hand durch den Wald nach unten um wieder auf die Forststraße zu kommen. 5 Minuten später kam der Bauer auf einem Motorrad vorbei und hat nur gelacht. Er meinte die Kuh wäre schon weggegangen, er hatte mich wohl beobachtet :)

    Noch ein kurzes Stück nach unten und dann waren es leider noch 2,5km auf der Straße, aber es war hier auch wieder ein grandioses Bild:
    Bunt blühende Wiesen, ich gehe ins er Sonne, leichter Nieselregen und ein tief schwarzer Himmel vor mir. Ich hatte aber Glück, das Gewitter ist von mir weg gezogen und ich habe nichts davon abbekommen.

    Die Pension in er ich heute unterkomme hat tatsächlich erst seit heute geöffnet, wieder mal Glück gehabt :) Ausgestattet mit Saun a und Whirlpool, das war nach doch fast wieder 7,5 Stunden unterwegs eine Wohltat.

    Zum Abendessen bin ich dann in ein Hotel, das hier gleich daneben liegt. Und schon wieder etwas Zufall: Am Nachbartisch sitzt das Ehepaar, dass ich gleich bei der ersten Etappe am Höllensteinhaus schon getroffen hatte, mit denen ich mich aber nicht viel unterhalten hatte…
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  • Etappe 17: Traue keinem Wetterbericht

    June 4, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Meine heutige Etappe war wieder „nur“ etwa 5 Stunden lang, aber der Wetterbericht hat gestern leider sehr schlecht für heute angesagt.
    Da es bis 11 Uhr noch etwas freundlicher sein sollte bin ich schon um 7:45 losgelaufen, der Gedanke war schon über den höchsten Punkt drüber zu sein, wenn die Gewitter kommen.

    Es ging, wie so oft, gemütlich auf einer Forststraße in ein Seitental und als ich nach einer Stunde kurz gerastet habe, kam das Paar, dass ich gestern beim Essen getroffen hatte vorbei. Die beiden hatten ihre Route wegen der Wettervorhersage auch etwas umgeplant und sie hatten erst mal den gleichen Weg wie ich.

    Wir sind also dann ein Stück zusammen gelaufen und haben uns gut unterhalten. Die beiden sind aus Palling. Das ist zwar nicht direkt im Landkreis Altötting, aber sehr nahe dran. Langsam wird es unheimlich ;-)

    Der Weg ging bald recht steil nach oben in Richtung Gstemmerscharte und die letzten 200 Höhenmeter dorthin waren auch noch mit reichlich Schnee gefüllt. Das war tatsächlich der erste Wegabschnitt, wo noch niemand in der Saison gegangen war. Dank GPS konnte man den Weg zwar gut erahnen, aber das Spuren durch den Schnee war relativ anstrengend und die letzten Meter waren auch recht steil.
    Es herrschte zwar keine unmittelbare Absturzgefahr, aber auf dem Schneefeld wäre man schon ein gutes Stück hinunter gerutscht, wenn man denHalt verloren hätte.

    War etwas unangenehm, aber ist alle gut gegangen und oben angekommen war es auch vorbei mit dem Schnee.

    Der Abstieg war dann etwas rutschig, aber mit etwas Konzentration ging es. Man konnte auch hier wieder die Zerstörungskraft der Lawinen sehen und kombiniert mit dem vielen Schmelzwasser gab es ein paar Stellen, wo der Weg nicht mehr existierte, und wo man schon etwas schauen misstraue man über die Bäche kommt.

    In Mößna trennten sich dann unsere Wege und nach einem 4t5minütigen Hatsch neben der Straße war ich schon um 12:45 an meinem Tagesziel in St. Nikolai im Sölktal. Das war auch gut so, weil es mich die letzten 30 Minuten schon etwas angerechnet hatte und es hat dann auch wirklich 4 Stunden durchgeregnet. Ich bin aber nahezu trocken geblieben und insgesamt war das Wetter bei weitem nicht so schlecht wie angesagt.

    Glücklicherweise konnte ich das wieder in einer Sauna genießen und habe auch den Nachmittag genutzt die Etappen in Richtung Villach etwas zu planen.

    Der Eintrag kommt heute so spät, weil ich noch am Stammtisch des Gasthofs gelandet bin und mal wieder einen netten Abend hatte :)
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  • Etappe 18: Über die Schimpelscharte

    June 5, 2023 in Austria ⋅ 🌧 10 °C

    Die Runde am Stammtisch gestern Abend hatte wieder eine lustige Zusammensetzung:
    Eine Münchnerin, war zu Besuch bei Freunden, die eigentlich aus England stammen, früher in München gelebt haben, aber jetzt im Sölktal leben.
    Die Münchnerin hatte Geburtstag, der erst auf der Bräualm gefeiert wurde und dann in den Gasthof weitergezogen war, inklusive dem Hirten der Bräualm, Charly.

    Da meine heutige Etappe an der Bräualm vorbei ging, hat Charly darauf bestanden, dass ich auf dem Weg „auf ein Schnapserl“ vorbei komme.

    Also bin ich nach dem Frühstück erst mal gemütlich losgelaufen. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt noch ganz ok und besser als angesagt.
    Nach 30 Minuten Weg und ein paar aufdringlichen Kühen später, war ich auch schon an der Bräualm und hab dann tatsächlich mit Charly ein Schnapserl getrunken, aber dabei hab ich es belassen, ich hatte ja doch noch ein paar Stunden Weg vor mir.

    Es ging mal wieder ein Stück auf einer Forststraße dahin, aber bald wurde es steiler und der Weg schmaler und vor allem matschig bis sumpfig.
    Am Hohensee angekommen fing es dann leider schon an zu Regnen. Der Regen war zwar nicht sehr stark, irgendwo zwischen Nieseln und leichtem Regen, aber dafür stetig und der Regen sollte bis zu meinem Ziel nicht mehr aufhören.

    Der Pfad war schön zu gehen und gut eingepackt war mir auch nicht kalt. Der Regen ist mir fast egal, so lange es nicht zu kalt wird.
    Über den Schimpelrücken ging es dann ein paar Leitern hoch, allerdings waren die eher so 45-60°, also keine große Schwierigkeit.
    Genau diese Leitern sind auch auf dem Titelfoto von dem Buch „2000 km Freiheit“ zu sehen.

    Am Schimpelbach bin ich dann wieder auf einiges an Schnee gestoßen. War leider sehr unangenehm zu gehen, weil ich öfter bis zum Oberschenkel eingebrochen bin und man das nur schwer sehen konnte wo die Stellen sind. Aber bis auf ein paar Schrammen alles gut gegangen.

    Der eigentliche Weg zur Schimpelscharte war dann wieder recht angenehm zu gehen, hier war überhaupt kein Schnee mehr am Weg. Mit 2273m liegt die Scharte nur knapp unter der Höhe des Hochschwab (2277m).,

    Da ich mittlerweile schon gut durchnässt und es auch nicht wirklich angenehm dort oben war hab ich mich auch gleich an den Abstieg gemacht.
    Kurz hinter der Scharte war aber noch ein Schneefeld, dass man queren musste, das relativ steil war.
    Ohne die Leichtsteigeisen wäre hier für mich Schluss gewesen. Also die angezogen und unter höchster Konzentration und langsam über das Schneefeld hinweg gearbeitet.

    Ich würde sagen, das war bisher die anspruchsvollste Stelle der Tour. Es war hier zwar keine unmittelbare Absturzgefahr, aber auf dem Schneefeld wäre man ziemlich weit in einen Kessel gerutscht und das hätte auch böse Enden können.

    Nach ein paar Minuten war aber die Stelle überwunden und der Weg wurde wieder einfacher, allerdings stiegen Wolken auf und die Sicht war stellenweise recht eingeschränkt. Ich hab zwar die nächste Markierung immer noch gut gesehen, aber man ist schon froh hier GPS Unterstützung zu haben.

    Nach einer Stunde Abstieg bin ich dann komplett durchnässt auf der Rudolf-Schober-Hütte angekommen.
    Zum Glück gibt es hier eine warme Dusche und nach einem Topfenstrudel mit Vanillesoße in der warmen Stube ist auch der regnerische Teil des Tages schon fast
    wieder vergessen.

    Ich darf mich auch nicht über das Wetter beschweren. Ich hatte bisher sehr viel Glück und eigentlich war für gestern und heute Gewitter angesagt, aber das ist an beiden Tagen ausgeblieben.
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  • Etappe 19: Auf ins Salzburger Land

    June 6, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Und hier nun Update mit dem eigentlichen Eintrag:

    Die gestrige Etappe sollte mich nach Lessach, in der Nähe von Tamsweg, führen. Eine gute Freundin (Susanne) aus München hat hier schon lange ein Haus, ich war aber bisher noch nie dort und daher hatten wir verabredet uns hier zu treffen.

    Von der Rudolf-Schober-Hütte war erst einmal Abstieg angesagt, ich musste erst mal ins Tal bis nach Krakau um dann am Rand der Tauern weiter nach Westen zu kommen.

    Auf dem Abstieg von der Hütte bin wieder an Lawinenschneisen vorbei gekommen, immer wieder beeindruckend.

    Nach einer guten Stunde ging es dann am Etrachsee vorbei, der in der früh noch ganz still war so eine perfekte Spiegelung bot (siehe Foto).

    Weiter meines Weges ging es mal wieder an Kühen vorbei, die aber zum Glück hinter einem Elektrozaun waren. Ich weiß nicht was es ist, eventuell die blaue Regenhülle, oder die Kühe merken/riechen wieviel Salz ich schon in meinen Rucksack geschwitzt habe, aber ich hab das bisher noch nie so stark gehabt, dass Kühe auf mich zu kommen oder hinter mir her laufen.

    Auch die Herde ist dann dem Zaun entlang ein paar hundert Meter mit mir mit gelaufen.

    Der weitere Weg ging dann über Forststraßen und Pfade sehr einsam dahin. Heute war es wieder recht bewölkt und teilweise hingen die Wolken sehr tief, was eine irre Stimmung zum Wandern war.

    Gegen Mittag kam ich an der Grazer Hütte vorbei. Ich lag mal wieder gut in der Zeit und hab mir hier dann eine Leberknödelsuppe gegönnt.
    Ich wollte dann fast schon wieder aufbrechen, aber es hat dann leider doch wieder angefangen zu regnen. Der Entschluss dann abzuwarten und noch einen Topfenstrudel zu essen hat da nicht lang gedauert. Der Plan ging auf, als ich fertig war hat der Regen aufgehört :)

    Weiter ging es dahin, ich musste nur noch ein kleines Stück bis zum Preberkessel aufsteigen. Es hat den Rest der Tour dann doch immer wieder etwas geregnet, aber bei weitem nicht so viel wie gestern.

    Der Weg führte dann über sehr schöne Flächen mit viel Wacholder und Blaubeeren. Die Wolken stiegen zu mir auf und die Sicht war dann teilweise unter 100 Metern und die Stimmung etwas gespenstisch, aber das hatte auch was.

    Der Abstieg nach Lessach war dann auch nicht mehr wild. Auf dem Weg nach unten kam ich an einem Hof vorbei wo mich zwei Esel begrüßten. Ich freue mich immer wenn ich welche sehe, sie gehören zum einen Lieblingstieren, aber man sieht sie ja nicht so oft.

    Kurz bevor ich dann bei Susanne angekommen bin, musstet ich noch über einen Feldweg an einem anderen Haus vorbei, wo gerade jemand im Garten gearbeitet hat.
    Ich wurde sofort als Ulli erkannt, es waren Freunde von Susanne, die sich um einige Dinge am Haus kümmern wenn sie nicht da ist.
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  • Etappe 20: In Richtung Gurktaler Apen

    June 8, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Die 2 Tage bei Susanne in Lessach haben gut getan und waren gefüllt mit guten Gesprächen und leckerem Weißwein.

    Am Pausentag hat mir Susanne noch etwas die Gegend gezeigt. Ein Spaziergang und en Prebersee und danach eine kleine Tour durch Tamsweg zum Einkaufen und Eisessen am Stadtplatz.
    Das Eisessen hatte eine gewisse Komik. Kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten kam ein eifriger Arbeiter mit einer Kehrmaschine und hat den Stadtplatz ausführlichst und ausdauernd gereinigt. Vermutlich in Vorbereitung auf Fronleichnam. Wir nahmen es mit Humor :)

    Zurück in Lessach gab es dann am Pausentag noch etwas Ausgleich für die Beine. Susanne hatte noch eine alte Bank, die mal abgeschliffen und neu eingelassen werden musste.
    Das wurde dann halt am Nachmittag mal eben gemacht. Dank Schleifmaschine war es leichter, aber hat in Summe dann doch fast 3 Stunden gedauert. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

    Heute bin ich dann etwas später gestartet. Die Etappe ging eher hügelig entlang als bergig, es ist mal wieder ein Übergang angesagt, raus aus den niederen Tauern und in Richtung Gurktaler Alpen.

    Der Weg heute war schön, vor allem weil mal wieder alles voll mit Blumen war. Es gab aber auf der heutigen Etappe nicht so viele Highlights, daher auch mal etwas weniger Fotos. Die Stimmung lässt sich auch oft nicht auf einem Foto richtig einfangen. Ich genieße auch die Ruhe im Wald gerne und heute hat man aus dem Tal immer mal wieder Blasmusik gehört, vermutlich von den Fronleichnamsprozessionen.

    Auf dem Weg hab ich immer mal wieder Pause gemacht um meine nächsten Unterkünfte zu organisieren und es war wieder etwas zum verzweifeln. Ich dachte eigentlich, dass jetzt langsam mal alles offen haben sollte, aber gerade in Innerkrems, wo ich man Samstag hin will, hat noch fast alles zu oder ist ausgebucht.
    Aber es findet sich immer eine Lösung. Jetzt bin ich halt im Kinder- und Familienhotel gelandet. Das kostet zwar mehr als ich wollte, aber Hauptsache eine Unterkunft für Samstag.

    Heute kamen dann doch wieder 25,5 km zusammen, am Schluss waren die Füße schon etwas platt.
    Ich freue mich schon darauf, dass es in den nächsten Tagen wieder alpiner wird.

    Ich hab heute auch mal eine kleine Bilanz gezogen:
    20 Etappen, 427 km, 22600 Höhenmeter. Also 21 km und 1100 Höhenmeter im Mittel - ein gutes Tempo um in der geplanten Zeit nach Nizza zu kommen :)
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  • Etappe 21: Willkommen in Kärnten

    June 9, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 15 °C

    Gestern Abend war ich dann nach dem Abendessen noch lange mit der weiteren Planung und auch Buchung beschäftigt. Das hat mich einfach etwas gewurmt, dass es in Innerkrems für kommenden Samstag so schwierig war.

    Heute war ich daher etwas müde, nach der Planung hab ich dann doch noch etwas Fernsehen geschaut und bin eigentlich zu spät eingeschlafen.

    Die heutige Etappe war mit 5:30 Stunden zum Glück etwas kürzer. Ich bin hier gerade im 3-Bundesländer-Eck unterwegs, daher habe ich auch schon wieder das Salzburger Land verlassen und bin in Kärnten angekommen.

    Aus St. Michael war ich schnell heraus und es ging auch Bald schon in den Wald.
    Ich bin hier ja auch oft auf kleineren Wegen unterwegs, die nicht unbedingt offiziell als Wanderweg markiert sind. Zum einen laufe ich nicht so gerne stundenlang auf Forststraßen und zum anderen auch um Zeit zu sparen.
    Heute ging dieser Plan nach hinten los, weil der Steig zwar in den Karten noch eingetragen ist, aber offensichtlich kaum mehr begangen wird. Die Orientierung war schwierig, ohne GPS wäre ich hier aufgeschmissen gewesen und stellenweise wäre eine Machete praktisch gewesen.
    Nach einer guten Stunde rumirren und etwas fluchen kam ich aber auch wieder auf normale Wege.

    Es ging erst einmal hoch zum Aineck, da hier ein Skigebiet ist war es landschaftlich nicht ganz so ansprechend. Da ich aber ohnehin nicht direkt zur Hütte wollte bin ich noch über den Teuerlnock gelaufen.
    Es ging hier über einen wunderschönen Rücken, fast schon eine kleine Hochebene, wo wieder alles wunderbar geblüht hat.

    Da ich ja genügend Zeit hatte, hab ich mich dann auch einfach eine halbe Stunde in die Sonne gelegt. Da Gewitter angesagt war und die Wolken etwas dunkler wurden, bin ich dann weiter. Mein Glück wollte ich dann nicht herausfordern.

    Ich war dann schon gegen 14:30 an der neuen Bonner Hütte und nach Kaffee und Topfenstrudel hab ich mich wieder an die Planung und Buchung gemacht. Ich hab jetzt tatsächlich alle Unterkünfte bis 21.06 gebucht und hier jetzt erst mal etwas Ruhe.

    Vom Hüttenwirt gab es dann noch die kuriose Geschichte, dass die neue Bonner Hütte nicht „neue“ heißt, weil es die alte nicht mehr gibt, sondern weil im 2. Weltkrieg die Hütte enteignet wurde. Die Bonner Hütte steht bis heute in Südtirol und hat auch noch geöffnet. Es kommt wohl regelmäßig vor, dass Leute die falsche Hütte buchen :)
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  • Etappe 22: Die Bartfrage

    June 10, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 11 °C

    Und was ist heute so passiert? Oder bei dem Titel der Etappe eher noch gestern.

    Ich hatte schon eine Weile überlegt, was ich eigentlich mit meinem Bart mache. Bartrimmer wollte ich keinen über die Berge schleppen und nach 3 bzw. eigentlich 4 Wochen wurde es dann doch etwas lästig.
    Ich habe zwar erst mit dem Gedanken gespielt nur einen Teil zu rasieren, aber das sah dann doch so komisch aus, dass er komplett ab musste. Ein seltsames Gefühl, wenn man mehr als 10 Jahre einen Bart getragen hat.
    Es war auch eine etwas längere Prozedur den ganzen Bart mit einem Nassrasierer loszuwerden…

    Der restliche Abend auf der neuen Bonner Hütte war dann sehr ruhig, ich war der einzige Gast. Da ich recht müde und war und mich hinlegen wollte bin ich dann auch schon bald ins Zimmer und habe noch etwas gelesen und etwas am Tablet angeschaut.

    Da es erst ab 8 Frühstück gab war es tatsächlich eine lange Nacht, fast schon zu lang. Frühstück um 7 ist besser, aber was soll’s.

    Heute morgen war strahlender Sonnenschein, ich habe mal wieder draußen gefrühstückt.
    Die ersten 2 Stunden in der prallen Sonne waren dann schon gut warm. Auf Empfehlung desHüttenwirtes und weil die Etappe es zugelassen hat, bin ich noch einen kleinen Umweg gelaufen über den Kramerbichl.
    Er hat nicht zu viel versprochen, landschaftlich sehr schön.
    So ging es aber weiter auf der heutigen Etappe, die mehr eine Höhenwanderung über die sanften Nockberge war.
    Es ging eigentlich die ganze Zeit wenig schwierig mit ein wenig auf in d ab dahin, dementsprechend hießen auch die Gipfel:
    Kameritzhöhe, Gaipahöhe, Zechnerhöhe und Matehanshöhe.

    Gegen 11 Uhr wurde der Himmel dann leider zunehmend dunkler, eigentlich war erst ab 14 Uhr Regen und Gewitter angesagt. Ein unangenehmer Wind kam auch noch dazu, also völliges Drama ich musste seit langem mal wieder was über mein T-Shirt anziehen.

    Um 13 Uhr hab ich dann noch kurz überlegt ob ich direkt zur Unterkunft absteige oder doch noch den Bergrücken weiter laufe. Zeit hatte ich genügend, aber die Frage war was das Wetter macht. Immer noch etwas duster, aber nach Gewitter sah es nicht aus.
    Ich hab es dann riskiert und bin den längeren Weg und ich bin tatsächlich trocken am Ziel angekommen.
    Der Wetterbericht ist im momentwesentlich pessimistischer als die Realität.

    Die Muskeln machen gut mit, aber die Füße merke ich mittlerweile doch etwas. Ich hoffe das gibt sich wieder.

    Und heute möchte ich mich noch bei den Leuten bedanken, die mir Glücksbringer / Schutzengel (Siehe Fotos) mitgegeben haben, bisher ist ja alles gut gelaufen. Der Danke geht an Johanna, Dan und Verena und Florian und Margrit
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