Alpendurchquerung Wien Nizza

May - September 2023
Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern Read more
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  • Es kann losgehen

    May 11, 2023 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

    Knapp 11 Monate nach den ersten Überlegungen ist es nun bald so weit. Der Rucksack ist so gut wie gepackt, alles ist vorbereitet und heute ist die Entscheidung gefallen nächste Woche Donnerstag (18.05) zu starten.
    Der kühle April hat zwar noch für mehr Schnee gesorgt als ich gehofft hatte, aber das wird höchstens stellenweise interessant.
    Ich freue mich auf den Start und vor allem, dass ich in den ersten Unterkünften einen Platz ergattern konnte .

    Am Wochenende geht es jetzt noch zur Familie und von dort werde ich dann nächste Woche Donnerstag starten. Ab dann wird es hier auch immer wieder Updates von mir geben.

    PS.: Da sich schon einige gewundert haben: Die Bergstiefel und Wanderstöcke die noch mitkommen sind nicht auf dem Bild. Die Barfußschuhe auf dem Foto sind nur für die Hütte oder Pausentage gedacht :)
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  • Day 1

    Etappe 1: Von Wien zum Höllensteinhaus

    May 18, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 10 °C

    Die erste Etappe ist schon mal geschafft 😃
    Heute ging es schon früh los und da ich von meinen Eltern aus gestartet bin, haben die mich mit dem Auto nach Oberndorf bei Salzburg gebracht.
    Von dort ging es dann mit der schnuckeligen Salzburger Regionalbahn nach Salzburg Hbf und von dort wiederum nach Wien Meidling.
    Und von dort ging es dann auch schon zu Fuß los. Ich hätte zwar öffentlich noch ein Stück weiter fahren können, fand aber den Gedanken aus der Stadt raus zu laufen ganz gut. So ging es die ersten 10 km noch durch Wien bzw.. die Ausläufer.
    Es fällt sofort auf wieviel sozialen Wohnungsbau es hier gibt. Gefühlt bin ich an einer Anlage nach der anderen vorbei gelaufen. Der Weg war recht. angenehm, ich konnte lange dem Liesingbach entlanglaufen.
    Nach ca 2 Stunden ging dann auch schon der Naturpark Föhrenberge los und damit die ersten Höhenmeter über Wald und ein paar Wiesen.
    Der erste benannte (Mini-)Gipfel war dann der Bierhäuslberg. Der Name war leider nicht Programm und nach kurzem Abstieg hab ich daraufhin in der Franz-Ferdinand Schutzhütte eine kurze Mittagspause eingelegt.
    Gestärkt ging es noch etwas eine Stunde weiter durch Buchenwälder deren Boden komplett mit blühendem Bärlauch bedeckt war bis zum Höllensteinhaus.

    Das Wetter war zwar noch etwas frisch, aber alles in allem ein guter Start in die Tour
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  • Day 2

    Etappe 2: Weiter nach Weissenbach

    May 19, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Nacht im Höllensteinhaus war zwar etwas frisch, aber trotzdem konnte ich ganz gut schlafen. Glücklicherweise waren wir auch nur zu zweit im Lager, was recht entspannt war.
    Mit meinem Lagernachbar Josef hatte ich mich schon gestern beim Abendessen gut unterhalten und da wir heute einen ähnlichen Weg vor uns hatten sind wir dann auch nach dem Frühstück gemeinsam losgegangen.
    Heute ging es etwas über die Dörfer und da sich die Strecke mit einem Pilgerweg überschnitten hat auch an einigen Kapellen und Kirchen vorbei, aber auch am Jagdschloss Mayerling. Dank meinem ortskundigen Begleiter lernte ich auch noch gleich noch was über die Tragödie von Mayerling (https://www.mein-oesterreich.info/geschichte/ma…).

    Die Begleitung durch Josef war aber auch hinsichtlich der Natur durch die wir wanderten sehr interessant. Er promoviert an der Universität für Bodenkultur in Wien und ich habe so einiges über die Bäume im Wienerwald gelernt.

    Gegen Mittag kamen wir an der Burgruine Arnstein vorbei. Nach etwas Kraxelei gab es dort erst mal eine kleine Mittagspause.
    Gestärkt ging es dann weiter und der Weg führte wieder durch Wälder mit einem scheinbar endlosen Meer aus blühenden Bärlauch, die uns zum Peilsteinhaus führten.

    Das lag auch genau richtig um sich noch etwas in die Sonne zu setzen und einen Topfenstrudel zu genießen.

    Da wir aber noch etwas Strecke vor uns hatten ging es auch bald weiter. Bis auf eine Blindschleiche die uns noch über den Weg gelaufen ist gab es hier aber nichts mehr besonderes.
    Nach 24km war ich dann froh, an der Unterkunft zu sein. Hier war dann auch der Abschied von Josef, seine Unterkunft war nochmal ein paar Kilometer weiter und morgen führt sein Weg in eine andere Richtung.

    Die Beine fühlen sich nach Tag 2 schon etwas schwerer an, die Etappen für die nächsten 2 Tage sind aber nicht kürzer. Mal sehen wie das wird.
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  • Day 3

    Etappe 3: Wo ist das nächste Bankerl

    May 20, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Beine haben sich über Nacht erstaunlich gut erholt und es ging heute ganz gut und flott weiter.
    Im Kontrast zu gestern war ich über weite Strecken komplett alleine unterwegs. Nach 3 Stunden wollte ich dann beim nächsten schön gelegenen Bankerl mal eine Pause einlegen… und wie es so ist kommt natürlich dann erst mal keines.
    Da es gut lief war ich schon mittags im Örtchen Pernitz und hatte ein starkes Verlangen nach Kohlehydraten. Es hat zwar der Etappe nochmal einen Kilometer hinzugefügt, aber das war es Wert.
    Danach ging es leider noch etwas durch die Ebene. Passende Unterkünfte im richtigen Abstand zu finden ist hier gar nicht so leicht, vor allem am verlängerten Wochenende. Das führt leider dazu, dass meine Etappen etwas länger werden als mir lieb ist. Heute waren es fast 28 km.
    Aber es geht eigentlich und ich bin gut in meiner Unterkunft für heute angekommen. Die liegt in Mariahilfberg neben einem Servitenkloster und ich sitze hier jetzt noch im grünen und genieße noch ein paar Sonnenstrahlen.
    Einziges Manko am heutigen Tag: Gleich 3 Zecken auf einmal eingefangen
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  • Day 4

    Etappe 4: Es wird alpiner

    May 21, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

    Vor der heutigen Etappe hatte ich doch etwas Respekt: Es ging zum Schneeberg und damit das erste mal auf 2000m. Durch das bisher kalte und regnerische Frühjahr hatte es dort laut den Webcams doch noch einiges an Schnee und auch meine Tourenplanung hat eine Etappe von über 8 Stunden und 1700 Höhenmeter Aufstieg ergeben. Das ist schon eine Hausnummer, aber ging leider wegen den Unterkünften nicht anders.
    Aber es hat alles gut geklappt und da sich die Höhenmeter etwas verteilt haben war die Anstrengung ok. Am Ende war ich sogar schneller als mir die Alpenvereinaktiv App geplant hatte.
    Da das heute morgen ja alles noch nicht so klar war, bin ich nach dem Frühstück schon um 7:45 los gelaufen. Glücklicherweise war die Wettervorhersage für diese Etappe sehr gut.
    Anfangs ging es mal wieder sehr einsam im Tal der Längapiesting entlang und durch den Wald hinauf zur Mamauwiese. Dort hab ich dann die erste Pause eingelegt und im Anschluss Mario getroffen.
    Mario wohnt in Wien, kommt aber aus Bosnien und lebt schon seit über 30 Jahren dort.
    Berge sind ebenfalls seine Leidenschaft und so hatte ich wieder den Vorteil jemand zu treffen den sich im Gebiet auskennt. Hätte zwar auch sicher ohne ihn geklappt, aber so hatte ich ab der Hälfte der Tour wieder eine nette Begleitung und auch die Frage ob der Fadensteig auf den Schneeberg schon begehbar ist war schnell beantwortet.

    Wir waren dann 3 Stunden zusammen unterwegs, bis sich am Gipfel des Schneebergs, dem Klosterwappen, unsere Wege wieder getrennt haben. Der Weg bis dorthin war genau nach meinem Geschmack mit leichter Kraxelei, aber nie gefährlich. Spannend war auch wie sich die Sicht auf dem Plateau innerhalb von wenigen Minuten komplett gedreht hat, man ist teilweise in den Wolken gegangen. Teilweise war es sehr windig, da hat dann ausnahmsweise das T-Shirt nicht mehr gereicht.

    Für mich ging es vom Gipfel dann noch eine halbe Stunde weiter zum Damböck-Haus.
    Ich habe wohl recht Glück gehabt, dass hier am Sonntag offen ist. Eventuell kommen noch zwei Gäste, ansonsten wäre ich der einzige.
    Nach einer Stärkung um bis zum Abendessen auszukommen und einer warmen Dusche sitze ich jetzt hier noch auf der Terrasse, schreibe diesen Blogeintrag und genieße die Sonne
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  • Day 5

    Etappe 5: Von wegen entspannt

    May 22, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der langen Etappe gestern habe ich mich heute morgen erstaunlich fit gefühlt und bin wieder früh los gekommen.
    Heute sollten es laut Planung „nur“ 5:40h Gehzeit sein und ich dachte mir das wird ein entspannter Tag, ab er es kam etwas anders.

    In der früh bin ich bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gestartet. Ich musste zunächst wieder ein Stück nach oben und konnte dabei aus der Ferne einer Murmeltierfamilie beim Spielen im Schnee zuschauen. Leier zu weit weg um ein schönes Foto zu machen.

    Die Familie wurde aber dann von einem Skifahrer verscheucht (siehe Video) Ich vermute es war der Hüttenwirt der höher gelegenen Fischerhütte der etwas Frühsport wollte und kaum unten angekommen ging er mit den Ski auch schon wieder nach oben.

    Es ging für mich dann zunächst über den Wurzengraben hinunter. Hier lag noch einiges an Schnee, was für mich aber den Abstieg sehr angenehm und flott machte.
    Nach guten 2 Stunden ging es dann hinein in die Weichtalklamm. Der Weg war mir am Vortag noch anderen Hüttengästen als lohnenswert empfohlen worden und auch meine Alpenvereinsapp hatte das als schnellsten Weg ins Tal vorgeschlagen.
    Der Weg war lohnenswert, hatte aber einige Stellen bei denen Konzentration gefordert war. So schlängelte sich der Weg durch viele Engstellen ins Tal und es gab einige Stellen die mit Tritten, Ketten und Leitern gesichert waren. Hat Spass gemacht, aber mich auch etwas auf Trab gehalten.
    Als ich dann im Weichtal, dem tiefsten Punkt der Etappe, angekommen war, war klar, dass die anvisierte Zeit nicht ganz stimmen konnte, denn ich war zu dem Zeitpunkt schon 3:30h unterwegs.
    Eigentlich nicht weiter dramatisch, ich war ja wieder früh gestartet und hatte also bis zum Abend genügend Zeit. Allerdings war ab 14 Uhr eine leichte Gewitterwahrscheinlichkeit vorhergesagt und auch der Weg nach oben war mit Leitern und Stahlseilen abgesichert.

    Der Weg nach oben war dann doch recht anstrengend und der dunkler werdende Himmel hat schon ahnen lassen, dass es wirklich Gewitter geben wird und es kam dann auch leider schon gegen 13 Uhr und dann aber ziemlich schnell und auch mit Graupel. Ich habe versucht das auf einem Video festzuhalten.
    Zu dem Zeitpunkt war ich glücklicherweise schon aus dem Abschnitt mit dem Leitern und Stahlseilen heraus, das wäre bei Gewitter dann doch etwas zu gefährlich.
    Schnell den Rucksack noch in die Regenhülle gepackt, die Regenjacke angezogen und erst mal etwas unter ein paar Bäumen vor dem Regen geschützt. Ich war hier auch an keiner exponierten Stelle, so dass die Gefahr von einem Blitzeinschlag recht gering war.
    Nach 15 Minuten war auch schon das schlimmste vorbei und ich beschloss meinen Weg fortzusetzen und nach 40 Minuten blinzelte die Sonne auch schon wieder etwas durch.
    Um mich herum war trotzdem immer wieder Donnergrollen zu hören und so hab ich mich dann beeilt zum Ottohaus, meinem heutigen Domizil zu kommen. Es wurden dann doch knapp 7 Stunden und ich war etwas nass, aber ich sitze jetzt hier im Trockenen und gehe zur Entspannung über.

    Danke auch an alle die hier mitlesen und kommentieren. Normalerweise schreibe ich nicht überhaupt nicht gern Texte, aber es scheint ja zu gefallen :-)
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  • Day 6

    Etappe 6: Umzingelt von Gewitterzellen

    May 23, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Auch wenn ich das Lager im Ottohaus für mich alleine hatte, habe ich nicht so gut geschlafen. Wahrscheinlich war die Etappe von gestern doch etwas zu anstrengend.

    Der Weg heute sollte zwar nicht weniger lang sein, allerdings standen viel weniger Höhenmeter im Aufstieg auf dem Programm, also nicht ganz so anstrengend. Aber vorn vorne:

    Nach einem reichhaltigen Frühstück inklusive Rührei, das man auf Berghütten eigentlich eher selten bekommt, ging es schon kurz nach 8 los. Der Wetterbericht hatte für heute wieder Gewitter, vor allem am Nachmittag, und insgesamt wechselhaft angesagt.
    Der Weg vom Ottohaus die Raxalpe entlang führte mich durch wahre Latschenalleen und es ging immer auf und ab, aber nie wirklich steil. Das kam mir zu gute, nachdem ich ja von gestern noch etwas erschöpft war.
    Es ging über einige Schneefelder, die aber durch den Regen und die milden Temperaturen zum Glück schon so weich waren, dass man hier gut spuren konnte. Da muss man schon auch etwas aufpassen, im Frühjahr gibt es immer wieder Unfälle bei denen Wanderer abrutschen.
    Auch wenn am Morgen der Himmel noch fast wolkenlos war, bildeten sich recht schnell Wolken. Ich überlegte kurz, ob ich etwas abkürzen sollte, aber ich wollte eigentlich noch ein Stück oben auf der Raxalpe bleiben. Ich habe mich dann dafür entschieden oben zu bleiben.
    Nach ca.2:45 bin ich dann am Karl-Ludwig-Haus angekommen, das allerdings momentan geschlossen hat. Der ÖTK sucht einen Pächter falls jemand Interesse hat ;-)

    Die Wolken hatten sich zu dem Zeitpunkt allerdings schon etwas verdunkelt und es ging schon los mit dem Regen. Ich konnte mich hier in einer kleinen Kapelle unterstellen und nach 15 Minuten war der Regen auch schon wieder vorbei.
    Für mich ging es dann in einem längeren Abstieg in Richtung Tal. Es ging wieder auf einsamen Pfaden durch schöne Bergwälder und heute habe ich tatsächlich nur zwei Wanderer außer mir getroffen.
    In den Bergen um mich herum konnte man schon immer wieder starke Niederschläge und einzelne Gewitter sehen, ich bin aber heute trocken geblieben.
    Da es heute überhaupt keine Hütte und auch keinen Gasthof gab, bei dem ich einkehren konnte und mir ja auch das Wetter auf Versen war, bin ich recht zügig durchgelaufen.
    Ich war dann schon gegen 13 Uhr in Altenberg und von dort waren es nur noch 2 Stunden bis zu meinem Tagesziel.
    Gerade hier angekommen kündigte sich die nächste Gewitterzelle an und so hab ich dann doch eine halbe Stunde in einem Bushäuschen Pause gemacht und abgewartet bis der Regen wieder weniger wurde.
    Der restliche Weg ging wieder durch Wälder, nochmal ein letzter Anstieg und von dort gleich wieder ins Tal.
    Der Himmel wurde nun immer dunkler und ich hab noch einen Zahn zugelegt um es vielleicht noch vor dem Gewitter zu meiner Unterkunft zu schaffen….
    Ich hab es tatsächlich auch geschafft - die letzten 300 Meter Sprint in Bergstiefeln - und dann kam ein Wolkenbruch, wie ich ihn selten gesehen habe und der auch gut eine halbe Stunde angehalten hat.
    Wie gut, dass ich mir das Schauspiel mit einem Radler in der Hand auf der überdachten Terrasse anschauen konnte.. Schaut euch am besten das kurze Video an, dass ich hier angehängt habe.
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  • Day 7

    Etappe 7: Im Nebel zum Graf Meran Haus

    May 24, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Das Wetter sah heute in der Früh schon wieder etwas besser aus und da ich gestern noch raushandeln konnte, dass ich schon um 7:30 Frühstück bekomme ging es auch wieder um kurz nach 8 los.

    Da mich mein Weg ohnehin durch Neuberg a.d. Mürz geführt hat, habe ich die Chance genutzt und meine Vorräte an Energieriegeln und Nüssen wieder aufzufrischen, der nächste kommt erst wieder in 4 Tagen.

    Die Etappe begann dann erst mal mit einem 2 stündigen Aufstieg auf einsamen und schmalen Pfaden durch den Wald. Heute habe ich auch tatsächlich gar keinen anderen Wanderer getroffen.

    Am Veitschbach-Törl angekommen ging es nun erst mal etwas ebener dahin, aber da es auf einen Rücken entlang ging war es recht windig und man konnte schon sehen, dass der Himmel wieder dunkler wird. Hatte der Wetterbericht leider auch wieder vorhergesagt.
    Vor ein paar Tagen bin ich ja noch durch Wälder gewandert, in denen es ein Meer aus Bärlauch gab, hier war nun das gleiches mit Blaubeersträuchern. Die waren aber natürlich gerade auch erst am Blühen.

    Gegen Mittag kam ich dann an der Grundbauerhütte vorbei, ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass diese geöffnet ist, aber der Hüttenwirt war gerade mit einem Helfer dabei die Hütte für die Saison vorzubereiten.
    Mir war eigentlich nicht kalt, aber in T-Shirt und kurzer Hose sah ich wohl so hilfsbedürftig aus, dass mir gleich angeboten wurde, dass ich mich in der geheizten Stube aufwärmen kann.
    Da mir immer eher warm ist laufe ich die meiste Zeit in kurzer Hose und T-Shirt und vielleicht bei Wind mal mit Windstopper/Regenjacke.

    Die Herren waren schon beim Bier, aber da ich noch 3 Stunden vor mir hatte, bin ich mal lieber bei einem Radler geblieben.
    Und schon wieder Glück mit dem Timing: Als ich in der Stube saß fing es mit Schnürlregen an, da ich gut in der Zeit lag habe ich wieder einmal das schlimmste ausgesessen und hier einfach eine kleine Mittagspause gemacht.

    Leider sah es ab er nicht so aus, als würde es noch einmal schöner werden, so bin ich dann doch bei Nieselregen aufgebrochen und der hat mich leider dann auch die nächsten 2,5 Stunden bis zum Graf Meran Haus begleitet. Der Weg dorthin über die Veitschalpe war gut zu gehen, aber durch Nebel und Wolken waren leider die Eindrücke eingeschränkt, war mehr ein dahintrotten. Da ich nun doch schon etwas höher war und auch leichter Wind dazu kam, war ich dann auch froh, dass ich gut angekommen bin und heute kaum nass geworden bin.
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  • Day 8

    Etappe 8: Zur Voisthaler Hütte

    May 25, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 11 °C

    Dieser Eintrag erreicht euch erst etwas später, aber keine Sorge - es gab einfach keinen Empfang auf der Hütte.

    Die Graf Meran Hütte war etwas einfacher als die letzten Hütten, aber Hauptsache einen Platz zum Schlafen und etwas zu Essen. Darf auch ruhig mal einfacher sein.

    Ich war der einzige Gast und somit mit dem Hüttenwirt und seinem Helfer alleine auf der Hütte, aber so erfährt man dann doch etwas mehr über das Leben der Hüttenwirte. Ist auch kein einfaches, da die gesetzlichen Auflagen aber auch die Vorgaben von den Trägern (Alpenverein, Naturfreunde, Österreichischer Touristen Klub, …) wohl auch immer mehr werden. So wird z.B. vorgegeben ob die Hütte ganzjährig geöffnet sein muss oder nicht und das lohnt sich natürlich nicht überall.

    Heute bin ich schon kurz nach 7:30 von der Hütte losgekommen und da das Wetter und
    die Sicht sehr gut waren, bin ich noch schnell auf die Hohe Veitsch um das Panorama zu genießen. Sah wirklich Klasse aus mit dem Wolken im Tal aber ansonsten reicht freiem Himmel und es waren in der Ferne ein paar Gämsen zu sehen, die es wohl ähnlich sahen.

    Die heutige Etappe war erst einmal wieder von Abstieg geprägt und es ging zunächst über den Teufelssteig hinab. Nicht sehr schwierig, aber wegen dem Regen von gestern unangenehm rutschig., war aber auch schnell wieder vorbei.

    Der weitere Weg war einfach und führte mich über Wälder und Almen, ich war aber heute etwas angespannt. Meine Etappenplanung reicht nur noch für die nächsten 3 Tage und ich wollte dann in Eisenerz mal einen Pausentag einlegen um den Beinen etwas Pause zu gönnen und die weiteren Etappen zu planen.

    Ich hatte aber die letzten Tage schon vergeblich versucht was passendes zu finden, aber die Auswahl war doch erstaunlich eingeschränkt und in ein Jung Familien Hotel wollte ich dann doch nicht unbedingt. Da muss ich noch etwas entspannter werden, irgendwas findet sich fast immer.

    Auf jeden Fall bin ich dann an der Rotsohlalm vorbei gelaufen, die zwar noch nicht geöffnet hatte, aber zwei Damen saßen hier gerade in der Sonne und wunderten sich wer da zu der Jahreszeit so früh schon vorbei läuft. Wir kamen ins Gespräch und natürlich ging es schnell um meine Pläne und es stellte sich heraus, dass eine von den zweien aus der Nähe von Eisenerz kam. Gleich gab es noch ein paar Tipps für meine weitere Route und meine Zuversicht stieg wieder, dass sich da schon etwas ergeben wird.
    Da ich noch einiges an Strecke vor mit hatte machte ich mich aber auch bald schon wieder auf den Weg. Jetzt ging es über mehrere Stunden entspannt über Pfade und Forststraßen dahin. Heute begleiteten mich vor allem Sumpfdotterblumen.

    Gegen 13 Uhr hatte ich dann im kleinen Örtchen Seewiesen den tiefsten Punkt der Strecke erreicht, leider bot sich hier nichts für eine Einkehr an und so machte mich mich nach kurzer Pause in das Seetal das in Richtung Hütte führt. Ich bin nun in der Gebirgsgruppe Hochschwab angekommen, das ist schon eine ganz andere Hausnummer als die Berge bisher. Das Tal führt zwischen imposanten Felswänden hindurch.
    Landschaftlich sehr schön und auf einmal lagen mehrere Steinböcke in kurzer Entfernung vom Weg und dösten im Wald. In dem Moment hätte man dann doch ganz gerne eine gute Kamera mit Zoom statt nur dem Smartphone dabei. Später lernte ich auf der Hütte, dass die Steinböcke den Winter im Tal verbringen und ihnen momentan oben in den Bergen noch zu viel Schnee liegt.
    Der Weg zur Hütte zog sich und führte immer wieder über Schneefelder, was auch für meine morgige Etappe viel Schnee bedeutet. Nach ca. 8 Stunden unterwegs war ich froh als ich an der Hütte war.
    Die Hütte wurde erst 2022 neu gebaut und ist wirklich sehr schön und hell und das Hüttenteam ist auch sehr engagiert und freundlich.
    Auf der Hüttenterrasse zeigte sich immer wieder die Hausgams und graste friedlich vor sich hin. Das hab ich so auch noch nicht gesehen
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  • Day 9

    Etappe 9: Weiter über den Hochschwab

    May 26, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 13 °C

    Gestern Abend hatte ich auf der Hütte wieder eine nette Unterhaltung mit Cornelia aus Wien. Sie war schon oft im Hochschwabgebiet unterwegs und wenn sie nicht in den Bergen ist, dann bietet sie Stadtführungen in Wien an (https://www.wienfuehrungen).
    Von ihr hab ich auch erfahren, dass der Graf Meran der Sohn von Erzherzog Johann von Österreich war. Ich hatte mich schon gewundert woher der Name des Graf Meran Hauses kommt und ein Graf Meran Steig ist mir auch schon begegnet.

    Ich hatte das Lager mal wieder für mich allein und konnte so ganz ruhig und entspannt schlafen. Gegen 5 bin ich das erste mal aufgewacht und zwar weil es um die Hütte recht gewindet hat, für die Tour heute kein so gutes Vorzeichen. Das Wetter sollte zwar trocken bleiben aber wechselhaft und von Wind war eigentlich keinen Rede.

    Nach einem sehr leckeren Frühstück mit selbstgemachte Aufstrichen bin ich wieder kurz nach 8 aufgebrochen. Das Tagesziel war heute die Sonnschienhütte, aber der Weg dorthin führt über den Hochschwab, der mit 2255m doch schon recht hoch ist.

    Zum Glück wusste ich aber schon, dass das Leute in der Saison schon zur Fuß gemacht hatten und am Vortag hatte ich mich noch mit ein paar Skitourengehern unerhalten, die gerade von dort gekommen sind. Der Gipfel selbst sollte schon schneefrei sein.

    Ich bin also erst mal von der Hütte aus noch etwas flach losgestapft, aber eigentlich die ganze Zeit über Schnee und hab dabei einige Murmeltiere aufgescheucht.

    Nach einer halben Stunde wurde es dann deutlich steiler, aber immer noch gut zu gehen und ein Wechsel zwischen Schnee und schon aperen Flächen. Da es nachts in er Höhe momentan keine Minusgrade mehr hat konnte man auch sehr gut spuren und der Weg war mit Stangen deutlich markiert.

    Nach 2 Stunden kam ich dann am Schiestlhaus vorbei, die Hütte schaut auch sehr schön aus und ein paar Wanderer hatten auch von ihr geschwärmt. Die Hütte öffnet aber leider erst in den nächsten Tagen und hat auch in meinen Tourenplan nicht reingepasst.

    Es ging dann von dort tatsächlich fast schneefrei weiter zum Hochschwab, ich musste aber dann doch mal die Beine an meine Zip-Hose machen und auch die Handschuhe auspacken - der Wind hat es einfach zu unangenehmen gemacht.
    Die Sicht war leider auch nicht die Beste aber trotzdem schön auf dem Gipfel zu stehen.

    Nach kurzem Abstieg ging der weg dann erst einmal relativ flach dahin und zum Glück auch fast schneefrei. Da ich dem Wetter heute auch nicht so richtig getraut habe war ich wieder recht flott unterwegs und die Etappe war heute auch mal auf „nur“ 5:45h geplant.

    Mit dem schneefrei hatte ich mich aber zu früh gefreut. War es auf dem flachen Stück noch so, ging es im Abstieg eine ganze Weile durch einen Graben in dem sich der Schnee gesammelt hat. Aber im Abstieg weniger schlimm als im Aufstieg. Den Wanderer, der mir in normalen Laufschuhen entgegen kam, habe ich aber nichts beneidet.

    Nach 5 Stunden kam ich dann an der bewirteten Häuslalm vorbei und wurde erst mal von Oskar, dem Königspudel der Alm begrüßt.
    Da ich in den letzten Tagen mittags nie die Gelgenheit hatte einzukehren und auch gut in der Zeit lag hab ich dort eine Pause eingelegt und mir eine Kaspressknödelsuppe und ein Radler gegönnt. Hat nach dem ganzen Wind gut getan.

    Von der Häuslalm gingen dann noch 45 Minuten weiter zur Sonnschienhütte, auf der ich heute übernachte.

    Leider gibt es auch hier nur einen Waschraum und keine Dusche. Das ist nun die 3. Hütte in Folge ohne Dusche und ich bin heilfroh einen Waschlappen im Rucksack zu haben - natürlich die schnelltrocknende Outdoorvariante.

    Nachdem ich mich wieder etwas frischer fühlte musste ich mich aber dringend an die weitere Etappenplanung machen, was sich wieder etwas schwieriger gestaltete als gehofft. Die Hüttenwirtin war aber sehr hilfreich und scheint ein großes Herz für Weitwanderer zu haben.
    Ich habe jetzt zumindest mal meine Übernachtungen bis Montag gesichert, musste dabei aber schon etwas umplanen.

    Das steht aber schon so im Buch „2000km Freiheit“. Wer sowas machen will muss Bereitschaft zum Umplanen mitbringen :-)
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