• Caminito del Rey

    7 Januari, Sepanyol ⋅ ☀️ 12 °C

    Eigentlich hatten wir schlechte Voraussetzungen den Caminito zu besuchen. Ich hatte eine schlechte Nacht und fühlte mich nicht wohl. Im Internet war zudem der Zugang zum Canyon auf Wochen ausgebucht. Nachdem wir den Morgen ruhig angehen liessen, entschlossen wir uns zumindest bis zum Kassenhäuschen am Eingang des Caminito zu gelangen.

    Wir fuhren mit dem Shuttlebus, dessen Haltestelle unweit des Stellplatzes liegt, zum Eingang der Touristenattraktion. Von dort sind es anderthalb Kilometer Fußmarsch durch zwei Tunnel bis zur Kasse. Wir waren nicht schlecht erstaunt, als man uns sagte, dass wir uns sofort der nächsten Besichtigungsgruppe anschliessenn könnten. Allerdings wurde uns der Zugang ohne Führer, der eigentlich möglich ist, verwehrt wurde. Das ist wohl eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Führer. Somit kostete uns das Ticket 18€ anstatt 10€.

    Nachdem wir den obligatorischen Schutzhelm erhalten hatten, ging es los. Unvermittelt befanden wir uns in der bizarren Welt des Caminito. Über kleine Stege, die sich an die schroffen abfallenden Felswände krallten marschierten wir durch den Canyon; weit über uns der blaue Himmel und fünfzig Meter unter uns der Fluss.

    Hin und wieder hatten wir den Blick auf die ehemaligen Stege, die teilweise unter uns dem Zahn der Zeit trotzten - mit Betonplatten belegte Bahngleise ohne jede Sicherung. Da sind die heutigen Pafde mit den Sicherungsleinen vertrauenerweckender. Die gesamte Strecke teilte sich in zwei Canyons, die durch ein tiefes breiteres Tal getrennt werden.

    Im Verlauf des Tals weichen die Holzstege einem Waldpfad, der nichtsdestotrotz in mittelbarer Nähe des Abgrunds verläuft. Dort sahen wir eine wilde Bergziege, die ungestört unserer Gruppe, sich zum Sonnen niedergelassen hatte. Zudem hatten wir das Vergnügen mit einer wilden Ratte, die sich die Freude machte ohne Angst quer durch unsere Gruppe zu laufen.

    Nach etwa zweistündigem mittlerweile anstengendem Marsch gelangten wir zum Highlight - jedenfalls für Juliane - der Hängebrücke über den Canyon. Während mir solche Sondereinlagen nichts ausmachen, ist es für Juliane immer wieder eine Überwindung dergleichen Wege zu nutzen. Wir gelangten trotzdem glücklich auf der gegenüberliegenden Seite an.

    Die letzte Herausforderung waren die Treppen, die mehrfach an der Felswand hinab und wieder hinauf gingen. Für unsere jetzt schon geschundenen Kniegelenke war jede Stufe eine Herausforderung - dies zumal die Treppen nicht normgerecht ausgeführt und die Stufen recht schmal waren.

    Der Canyon spuckte uns zwei Kilometer vor der erlösenden Bushaltestelle aus und wir quälten uns langsam, aber steten Schrittes dorthin. Die Busfahrt zurück zum Stellplatz war anschließend fast so aufregend , wie die Wanderung durch den Caminito. Wir fuhren über kleine, meist einspurige Serpentinen.

    Fazit: Wir haben überlebt, es war sehr interessant und es hat Freude bereitet.
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