• Zur Heeresversuchsanstalt in Peenemünde

    Jul 1–2 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Am heutigen Dienstag planen wir unseren nächsten Halt: den Campingplatz Ostseequelle Camp in Hohenkirchen (http//:ostsee-campingplatz.de), direkt an der Ostseeküste, rund zweihundert Kilometer entfernt. Die Online-Buchung gestaltet sich überraschend komfortabel – vermutlich die beste, die wir bislang erlebt haben. Von der Auswahl eines konkreten, freien Stellplatzes mithilfe eines aktuellen Lageplans über die problemlose Zahlung via PayPal bis hin zur sofortigen Buchungs- und Zahlungsbestätigung per E-Mail – alles läuft intuitiv und reibungslos.
    Wir haben bis zum kommenden Sonntag reserviert und hoffen nun, dass der Aufenthalt ebenso angenehm wird, wie es die Buchung vermuten lässt.

    Das Wetter lädt zum Radfahren ein. Wir nutzen einen alten Militärweg in Richtung Peenemünde. Diese Wege sind minimalistisch gehalten: Dort, wo die Reifen eines Fahrzeugs laufen, wurden Betonplatten verlegt. Dazwischen, sowie rechts und links davon, sprießt Gras oder kommt der kiesige Untergrund zum Vorschein. Der Weg wird beidseitig von Silberweiden und wilden Kirschbäumen gesäumt.

    Auf den etwa zwölf Kilometern sehen wir viele mit Wasser gefüllte Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Natur hat sich hier längst zurückgeholt, was ihr einst genommen wurde – vermutlich finden Frösche und andere Amphibien dort heute ein ruhiges Zuhause. Immer wieder passieren wir zerstörte Bunkerreste und andere Ruinen militärischer Vergangenheit, bis wir erst Karlshagen und schließlich Peenemünde erreichen.

    Ich brauche keine Uhr – mein Magen teilt mir mit, dass es Zeit für eine Mittagspause ist. In einer kleinen Pizzeria mit Blick auf den Hafen finden wir einen schattigen Tisch. Vor uns liegt ein ausgemustertes Raketen-U-Boot, daneben andere alte Schiffe. Die Pasta schmeckt hervorragend, und frisch gestärkt treten wir den Rückweg an.

    Die ehemalige Heeresversuchsanstalt der Wehrmacht – dort, wo einst die ersten V-Raketen konstruiert und getestet wurden – sowie das zugehörige alte Kraftwerk lassen wir aus. Stattdessen folgen wir einem kleinen Waldweg entlang der alten Militär- und Versorgungsstrecke der Wehrmacht bis zurück nach Karlshagen. Heute fährt auf diesen Schienen die Usedomer Inselbahn. Im Ort biegen wir wieder auf unseren morgendlichen Weg ein.

    Mittlerweile ist es so heiß geworden, dass wir die Rückkehr zum Wohnmobil begrüßen. Alle Fenster werden geöffnet – Querluft ist angesagt. Im Schatten des Fahrzeugs lässt sich die Nachmittagshitze gut aushalten.
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