• Cave Canem?

    October 29, 2024 in Italy ⋅ 🌙 17 °C

    Ferrara ist nicht nur eine Fahrrad- sondern auch eine Hundestadt. Noch nie in unserem ganzen Leben mit Hunden haben wir so etwas erlebt: zieht man mit Maira, die ohne Leine und mit Ball im Maul unterwegs ist, durch die Straßen, ist es, als wäre man mit einem allseits beliebten Filmstar unterwegs. Die Menschen lächeln, strecken die Hände aus, um sie zu berühren, kommentieren ihren „ballina“ und versuchen, ihn zu erhaschen. Wie eine echte Diva lässt sich Maira mal zu einem Spiel herab, mal nicht. Die Museumswärterin im Palazzo dei Diamanti schießt ihr Bälle auf den Rasen, an dem eigentlich „Betreten verboten” geschrieben steht. Drei ältere Mitbürger, die sich als Priorität gesetzt haben, Zahnärzten keinen müden Euro zukommen zu lassen, spielen wie die Kinder zwanzig Minuten mit ihr. Fahrradfahrer lächeln nachsichtig, wenn Maira sie doch einmal zum Bremsen oder gar Absteigen zwingt. Zwei Bauarbeiter lachen „Pinocchio!!!“, als sie ihre Frisbeescheibe wie eine lange Nase an ihnen vorbei trägt. Wir ernten „complimenti“ für unsere Erziehungsarbeit, das passiert zu Hause eher nicht. Wir sehen, wie die Hunde der Ferrareser wie selbstverständlich mit in die Bäckerei oder den Supermarkt um die Ecke gehen. Hält man die Augen offen, dann entdeckt man die treuen Gefährten auf vielen Gemälden, Fresken und Reliefs seit der Zeit der Este-Regierung.
    Nur das Rätsel des kleinen weißen Fluffihunds konnten wir nicht lösen: teilen ihn sich mehrere Parteien? Darf ihn mal der, mal jener Gassi führen? Wir bleiben am Ballina 🥎!
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