• Ute Plank
Oct – Nov 2024

Ferrara

A 15-day adventure by Ute Plank Read more
  • Trip start
    October 25, 2024
    Foto Barbara Henning
    Die Gästeliste

    Der Kunst hinterher

    October 23, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    So furchtbar viel wissen wir noch nicht: wir haben die Gästeliste gelesen, die Initiator Christoph Gerling handschriftlich notiert hat, wir kennen die Galleria del Carbone in Ferrara und ihr Gründerpaar Paolo Volta und Lucia Boni und flüchtig auch einige der italienischen KollegInnen, die zum Teil bereits bei „Kunst im Fluss“ ausgestellt haben. Weil „das immer um 18 Uhr stattfindet“ nehmen wir an, dass die Arbeiten auch der fränkischen Künstler auf der Liste ab Samstag zu sehen sein werden. Barbara H. und Christoph Gerling jedenfalls nehmen schon am Donnerstag die 707 Kilometer unter die Reifen des Mercedes, den Kofferraum voll mit Kunstwerken im Format 30x40 cm. Wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor es losgeht.Read more

  • Foto Barbara Henning
    Foto Barbara HenningFoto Barbara HenningFoto Barbara Henning

    Alle Werke sind schon da

    October 25, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Unsere Bilder sind schon mal in Ferrara angekommen und Barbara und Christoph arbeiten emsig an der Aufhängung in der Galleria del Carbone!

  • Fürstenfeldbruck

    October 25, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein Termin in Fürstenfeldbruck liegt auf dem Weg. Während Rainer ihn wahrnimmt, streunen Maira und ich durch das Städtchen. Wie selektiv man einen Ort wahrnimmt, von dem man eigentlich nichts weiß. Bayerischer Barock mit viel Gold und Verzierungen neben der ebenfalls bajuwarischen Strenge weißer Kirchtürme, sorgfältig gehäkelte politische Aussagen neben einem Sammelsurium von Dachformen in der Aumühle. Die muntere Amper und Liebesschlösser auf dem Brückchen darüber. Ein Mosaik, das „Süssigkeit“ zelebriert und bröckelnder Putz. Eine prachtvolle Bibliothek, nette Parks mit sattgrünen Wiesen und Blättern in allen Herbstfarben.
    Abends fahren wir noch bis zum „Nachtparkplatz Einsiedel“ am Walchensee. Dort haben wir schon öfter südwärts eine Pause eingelegt. Meist im tiefsten Winter als einzige Gäste. Heute tummeln sich hier die Wohnmobile- Herbstferien!
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  • Brückenbau der Kunst

    October 26, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Es war das Ergebnis jahrelanger freundschaftlicher Verbindungen: zur Eröffnung der Ausstellung „Ponte/Brücke“ in Ferrara kamen ein halbes hundert Gäste in die Galleria del Carbone in Ferrara, und nicht wenige waren extra aus Deutschland angereist.
    Christoph Gerling, der Netzwerker der mittelfränkischen Kunstlandschaft, hatte zu dieser Ausstellung zusammen mit den Betreibern der Galerie, Paolo Volta und Lucia Boni, eingeladen. Viele der italienischen Kunstschaffenden sind auch in Hersbruck und Nürnberg keine Unbekannten, denn sie haben bereits Werke bei „Kunst im Fluss“, im Hirtenmuseum und in der renommierten Kreis-Galerie in Nürnberg gezeigt. Nun erfolgte die Gegenbewegung und Mitglieder des Kreis und der Hersbrucker Kunstszene schickten Arbeiten in die kunstsinnige Stadt in der Po-Ebene oder reisten gleich selbst an. Der Leiter des Kunstmuseums, Uli Olpp sowie Barbara Henning, Doris Kabutke und Ute Plank vertraten das Kunstmuseum persönlich, Druckgrafik aus der Original Hersbrucker Bücherwerkstätte bereicherte den Hersbrucker Beitrag. Besonderen Charme hatte die Anwesenheit einer sechsköpfigen Abordnung aus Deckersberg, dem Wohnort von Christoph Gerling, die sich samt Hund extra auf die 707-Kilometer-Reise gemacht hatten, um Gerling zu unterstützen. Galerieleiter Paolo Volta witzelte, damit seien fünf Prozent der Gesamtbevölkerung Deckersbergs anwesend. In seiner Ansprache betonte er den verbindenden Charakter gemeinsamer künstlerischer Unternehmungen. Der heute 87-jährige Christoph Gerling hatte bereits als junger Dozent an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg seinen StudentInnen bei Studienreisen die italienische Kunst und Lebensart nahegebracht. Mit dem Ausstellungsprojekt „Ponte“ folgte er dem Rat seines Ferrareser Künstlerkollegen Giorgio Cattani, in dieser Stadt, die seit der Regentschaft der Familie Este ab dem 13. Jahrhundert besonders kunstaffin ist, eine Brücke zwischen Italien und Deutschland zu bauen. Museumsleiter Uli Olpp grüßte aus der „kleinen Kunststadt“ in die „große Kunststadt“.
    Die Kunstschau in den kleinen Räumen der Galerie präsentiert sich so vielfältig wie die künstlerischen Positionen der 47 Ausstellenden. Von Christoph Gerling und Barbara Henning kundig kuratiert zeigte sich eine Kohärenz der Werke. Besonders die Arbeiten der Künstler aus der Po-Ebene haben, bei allen Unterschieden, eine Gemeinsamkeit, eine Art magischen Realismus. Paolo Volta nennt es „pittura visionare“, eine visionäre Malerei, die verbindend sei für Künstler von der Mündung des Po bis nach Mantua. Scherzhaft schrieb er diese Prägung dem häufigen Nebel in dem Landstrich ohne Erhebungen zu.
    Die kleine Reisegruppe aus Hersbruck und Deckersberg, Nürnberg und Augsburg nahm nicht nur ein traditionelles Festmahl am Abend der Vernissage mit, sondern bekam auch eine Führung der ortskundigen Barbara Henning durch die von Mittelalter und Renaissance geprägte Altstadt. Wer noch ein paar Tage anhängen konnte, hatte die Qual der Wahl zwischen der endlich wieder geöffneten Kathedrale, dem von pyramidenförmig aus der Wand ragenden Steinen strukturierten Fassade des Palazzo dei Diamanti, den Fresken im Palazzo Schifanoia oder der besinnlichen Atmosphäre in der Biblioteca Ariostea - und den vielen kulinarischen Leckereien Ferraras.
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  • Vino Rosso?

    Ponte - eine Brücke der Freundschaft

    October 26, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

    Barbara und Christoph haben eine enorme Leistung erbracht und aus einer Fülle von unterschiedlichen künstlerischen Positionen und Stilen eine kohärente Ausstellung gebaut, die Spaß macht. Der Abend ist rührend: so viele Menschen geben der vorletzten Ausstellung in der Galleria del Carbone die Ehre. Für Christoph ist eine sechsköpfige Gruppe aus Deckersberg angereist, 5 Prozent der dortigen Bevölkerung, wie Paolo Volta scherzt. Barbara übersetzt, Paolo Volta, Christoph und Uli Olpp zählen die Projekte der Verbundenheit auf, für die „die Italiener“ schon in Mittelfranken waren. Der Titel der Ausstellung „Ponte/Brücke“ spricht von dieser Verbindung. An diesem Abend wird deutlich, wie viel und wie Viele Christophs Initiativen in Bewegung setzen. Nachdem schon in der Galleria eifrig genetzwerkt wurde, mündet de Abend in ein festliches Abendessen mit Schinkenplatten, gebackenen Kürbisblüten, Ferrareser Brot und anderen Spezialitäten.Read more

  • Gemeinsames FrühstückSchokoladenmagieStreet ArtNext LevelUnsere StadtführerinPalazzo dei DiamantiSavonarola

    Stadtrundgang

    October 27, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach der aufregenden Nacht gestern treffen wir uns erst einmal zu einem Frühstück à la Italien mit Espressi und Cornetti im Café Leon d‘Oro. Sei es die Koffein-Überdosis, die Lebhaftigkeit der umgebenden Ferrareser oder die wandernden Augen der Künstler, die überall ablenkende Details erspähen- unsere kundige Stadtführerin Barbara hätte sich vielleicht eine weniger wuselige Truppe gewünscht… so erfährt der eine etwas über das jüdische Viertel, durch das wir wandern, die andere über den Fluss Po, der nach einem Hochwasser aus der Stadt verschwunden ist und sich 8 Kilometer außerhalb ein neues Bett gesucht hat. Die einen bekommen mehr über die prägende Familie D‘Este mit, die anderen über den Bußprediger Savonarola. Alle genießen aber das Flanieren durch die ziegelroten Gassen, wo wir uns zwischen Fahrrädern und Hunden aller Rassen und Größen hindurchschlängeln.Read more

  • Bruno de AngelisElisabeth VerslLidia BagnoliChristian RösnerChristoph GerlingRaoul BeltrameRainer FunkUli OlppUte PlankSergio ZanniMarco PellizzolaMaurizio BonoraLaura ZampiniAnna WenningWerner MerklDoris KabutkeIngrid PflaumEva AnderssonBarbara HenningPaolo Volta

    Ponte- die Brücken-Ausstellung

    October 27, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Im Rückblick auf unseren schönen Aufenthalt in Ferrara möchte ich noch einmal alle Werke zeigen, die in der Galleria del Carbone noch bis 10. November ausgestellt sind. Dann sollen sie für eine Folgeausstellung nach Hersbruck kommen.Read more

  • Out and about in Ferrara

    October 27, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C

    Gegen Abend kommen wir noch einmal in der Galleria del Carbone zusammen, blättern durch Kataloge, bewundern die Konstruktion der Deckenlampen, teilen eine Flasche Wein und Paolo und Lucia erzählen von dem magischen Band visionären Kunstschaffens, das die Künstler der Poebene miteinander verbindet, so verschieden ihre Herangehensweisen auch sind. Wir schlendern durch die Pracht der nächtlichen Stadt, manche Gassen so dicht gepackt mit Feiernden wie das Auto eines Paketboten, manche gähnend leer. In einer Wohnzimmerbar heben wir ein letztes Gläschen- manche reisen morgen ab oder weiter.Read more

  • Aufs Land

    October 28, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute teilen wir uns ein bisschen auf. Barbara und Uli essen seafood in Porto Garibaldi und geben uns später den wertvollen Hinweis auf die Abtei von Pomposa, beides etwa 40 km außerhalb Ferraras aufs Meer zu. Wir brechen erst nachmittags auf und bummeln durch das weitgehend verlassene Commacchio. Wie eine Kleinausgabe von Venedig hat es Kanäle, Brücken und Barken. Die zunächst trübe Stimmung, hervorgerufen durch ein „Nicht-Licht“, eine dunstige Einladung zum Trübsal blasen, hebt sich nach und nach. Ein verschmitzt vor sich hinpfeifender alter Herr, der auf seinem Klapprad die Uferpromenade auf und ab fährt und von Tosca bis Celentano alles hören lässt, heitert mich endgültig auf.
    Ich merke, dass wir ganz in der Nähe von Lido di Pomposa sind, wo wir als Familie ganz früher Urlaub gemacht haben. Unser Tiny House von damals finde ich nicht mehr, aber wir sehen im Naturschutzgebiet außenrum Fasane, Flamingos, Reiher und die ubiquitären Bisamratten, die sich mit den Fasanen die Erntereste teilen.
    Das wahre „Pomposa“ jedoch ist die Abtei, wo seit Mitte des 9. Jahrhunderts Benediktiner wirkten. Die wunderbare Ausmalung stammt aus dem 14. Jahrhundert, die prachtvollen Bodenmosaike sind um 1150 entstanden. Ein im Abendnebel fast schon mystisch wirkender Ort.
    Auch hier hat ein Hochwasser für viel Elend gesorgt. Das Gebiet versumpfte, die Malariamücken sorgen für eine Dezimierung der Mönche. Auch uns hat es heute ziemlich erwischt mit Stichen. Ich hoffe, Malaria war nicht dabei!
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  • Poebene

    October 28, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Bei einem Päuschen im Delta des Po habe ich versucht, die zauberhafte Abendstimmung einzufangen. Der erste Versuch erschien mir blass und kitschig. „Dreckiges“ Malwasser aufs Papier zu schleudern, sollte eine gewisse Lockerung bringen, denn im Leporello kann man ja nicht einfach eine Seite verwerfen. Den zweiten Versuch habe ich dann am Schreibtisch unternommen, weil einen im Freien die Mücken fast aufgefressen haben.
    Zufrieden bin ich immer noch nicht, aber es ist besser als die erste Variante.
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  • Palazzo Schifanoia

    October 29, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C

    Was für ein Schmuckstück! Der Palazzo Schifanoia beherbergt Freskenreste, eine exquisite Kreuzigungsszene in Alabaster mit sehr handwerklich zupackenden Henkersknechten, es gibt unglaublich schöne Kassettendecken und einen Saal mit den Tugenden an der Wand, wo Borso d’Este Recht sprach.
    Ich entdecke einen innigen Kuss zwischen Mutter und Kind. Doch die Hauptattraktion ist der Saal mit Monatsfresken, wo Allegorien, Sternzeichen, höfisches und bäuerliches Leben die Wände zieren. Cosimo Tura hat ihn um 1470 mit einem Team realisiert. Ich zeichne dort das Sternzeichen des Widders. Im Saal ist es so dunkel, dass ich mir schließlich eine Postkarte kaufe und im fürstlichen Garten mit Cafeteria weitermache. Das Ergebnis ist eher ulkig als werkgetreu, der Widder ist zwar lang, aber nicht soooo lang. Aber das macht nichts, wichtig ist mir, genau hinzusehen und mir Zeit zu nehmen.
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  • Versteckte Schätze

    October 29, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Am Abend der Eröffnung hat mich ein Ferrareser angesprochen, dass ihm der „neogotische“ Bogen auf meinem Bild doch sehr bekannt vorkäme. In einem Gemälde oder Fresko in Ferrara habe er es gewiss schon gesehen. Heute habe ich den Bogen entdeckt- auf einem Fresko im Palazzo Schifanoia!Read more

  • Cave Canem?

    October 29, 2024 in Italy ⋅ 🌙 17 °C

    Ferrara ist nicht nur eine Fahrrad- sondern auch eine Hundestadt. Noch nie in unserem ganzen Leben mit Hunden haben wir so etwas erlebt: zieht man mit Maira, die ohne Leine und mit Ball im Maul unterwegs ist, durch die Straßen, ist es, als wäre man mit einem allseits beliebten Filmstar unterwegs. Die Menschen lächeln, strecken die Hände aus, um sie zu berühren, kommentieren ihren „ballina“ und versuchen, ihn zu erhaschen. Wie eine echte Diva lässt sich Maira mal zu einem Spiel herab, mal nicht. Die Museumswärterin im Palazzo dei Diamanti schießt ihr Bälle auf den Rasen, an dem eigentlich „Betreten verboten” geschrieben steht. Drei ältere Mitbürger, die sich als Priorität gesetzt haben, Zahnärzten keinen müden Euro zukommen zu lassen, spielen wie die Kinder zwanzig Minuten mit ihr. Fahrradfahrer lächeln nachsichtig, wenn Maira sie doch einmal zum Bremsen oder gar Absteigen zwingt. Zwei Bauarbeiter lachen „Pinocchio!!!“, als sie ihre Frisbeescheibe wie eine lange Nase an ihnen vorbei trägt. Wir ernten „complimenti“ für unsere Erziehungsarbeit, das passiert zu Hause eher nicht. Wir sehen, wie die Hunde der Ferrareser wie selbstverständlich mit in die Bäckerei oder den Supermarkt um die Ecke gehen. Hält man die Augen offen, dann entdeckt man die treuen Gefährten auf vielen Gemälden, Fresken und Reliefs seit der Zeit der Este-Regierung.
    Nur das Rätsel des kleinen weißen Fluffihunds konnten wir nicht lösen: teilen ihn sich mehrere Parteien? Darf ihn mal der, mal jener Gassi führen? Wir bleiben am Ballina 🥎!
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  • Familienfoto

    October 29, 2024 in Italy ⋅ 🌙 14 °C

    Der Abend nach der Eröffnung in Gesellschaft aller Beteiligter musste verewigt werden! Es sind zwar nicht alle drauf, aber wirklich fast alle!

  • Kleine Deals, die Freude machen

    October 30, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C

    Gestern Abend entdecke ich ein Geschäft, das mir wie ein kleines Geschenk erscheint: ein Schuh-Reparatur-Laden. Ich habe mir nämlich Zuhause auf dem Trödelmarkt ein altes Schaukelpferd gekauft. Bisher habe ich ihm Augen aufgemalt und eine Mähne aus Hanf ( aus den Buchbindevorräten meines Vaters) angefügt. Was fehlte, waren Zügel. Und dieser Mann hatte Leder in allen Breiten und Farben! Während ich ihm zusah, wie er der Kundin vor mir geduldig und sorgfältig Sohlen auf ihre Stiefel klebte, habe ich mich ziemlich gefreut über dieses Handwerk und diesen Handwerker. Die Kundin verabschiedete sich mit „Auf-Nicht-so-bald-Wiedersehen“ und seine Aufmerksamkeit war ganz bei mir. Ich konnte ihn nicht überzeugen, mir ein altes Stück Leder zu verkaufen, das hätte ihn vielleicht in seiner Berufsehre gekränkt und wer will das schon? Aber er hat ungelogen fünf Minuten in seinen kleinen Kästchen gekramt, um genau die goldenen Beschläge zu finden, die ihm vorschwebten. Eine schöne Begegnung- ach ja : 5 Euro für diesen Schatz sind nicht übertrieben, oder?Read more

  • Dachterrasse im Castello
    Spiegel am Boden- so muss man den Hals nicht verrenken, um die Decke zu sehen.Dornenkrone/Maurizio BottoniStudienMehrschichtiges Bild vor SpiegelDetail des EselfellsDetail des SchweinsDie 🪰!!!Maurizio Bottoni

    122 Stufen erhöhen die Sehkraft

    October 30, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C

    122 Stufen sind es auf den Turm des Castello Estense und von oben sieht man mehr als von unten- Binsenweisheit.
    Doch nicht nur die Dächer der Stadt sind eine Augenweide, auch die Ausstellung von Maurizio Bottoni, geboren 1950, stellt mit der allerfeinsten Trompe l‘oeil-Malerei (Augentäuscherei) übereilte Sehgewohnheiten auf den Kopf. Ich bin nicht sicher, ob ich der Einschätzung eines Kunstkritikers zustimme, der schreibt:
    “ Die asketische Schönheit von Bottonis Figuren wird schließlich zu einer Anschuldigung gegen diejenigen, die versuchen, Kunst zu einer Karikatur zu machen.
    Und umgekehrt bringt es die Bedeutung von Dingen an die Oberfläche, die man gerne vergessen würde: Vorbereitung, Studium, Kontemplation. Bottoni überlässt nichts dem Zufall, sogar seine bildlichen Techniken werden durch Erfahrungen bereichert, die in der Tradition verwurzelt sind. [...] Und alles wird von seinen Händen geformt, nicht aus steriler Besessenheit, sondern aus Respekt vor dem Gemälde und dem, was es darstellt.“ (Giorgio Forattini).

    Ich komme ja selbst aus einer sehr feinen und sorgfältigen Malweise und kann den meditativen Aspekt und den Respekt vor dem Motiv anerkennen. Aber wirklich nicht alles, was weniger minutiös und realistisch gemalt ist, ist eine Karikatur der Kunst.
    Trotzdem: viel Vergnügen an diesen meisterhaften Wiedergaben von Tier und Natur!
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  • Wann endet der Bürotag endlich
    Extravagante HutmodeFrisurenideeKorallenkettchen?Symbiotische BeziehungÖllampeHalloween ist nicht mehr fernÄffchen mit Fässchen?Die Dinge fest im Griff behalten...Tellergericht?Der Affe des DionysosHast du da Leckerlis drin?MinidracheGlühwein im Fläschchen?Faustgroßes Detail in zimmergroßem GemäldeDa geht's lang!Ganz nah bei Jesus im Garten GethsemaneIn AuflösungWenn ich die Augen zumache, sieht mich niemand

    Kurioses

    October 30, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Ich muss mich ein bisschen entschuldigen: in der Pinakothek des prachtvollen Palazzo dei Diamanti fallen mir nur noch kuriose Kleinigkeiten auf. Einmal angefangen mit dem verdrehten Blick, springen sie mir ungefragt ins 👁️.Read more

  • BelletristikDürer!Grab des Ariost

    Dottore, Dottore

    October 31, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Nur zwei mal um die Ecke von unserem Quartier ist die Biblioteca Ariostea, eine öffentliche Bücherei, wo jeder sich Bücher ausleihen kann. Vor allem ist sie aber ein Lernort für StudentInnen, die dort in langen Sälen sitzen und büffeln oder im sonnigen Innenhof entspannen. Sie tun das aber nicht nur zwischen tausenden von Bänden, sondern in sehr schönen historischen Räumen und in unmittelbarer Nähe der sterblichen Überreste des humanistischen Nationaldichters Ariost, der im frühen 16. Jahrhundert den „Rasenden Roland“ verfasst hat. Sein Grab ist der üppige Altar in einem ebenso üppigen Saal.
    Ich zeichne ein bisschen StudentInnen in Pause, viele telefonieren hier, was innen sicher nicht gern gesehen wird.
    Die gelehrte Atmosphäre passt zu einem anderen Phänomen an diesem Tag: überall ziehen fein gekleidete junge Menschen durch die Straßen, Frauen wie Männer gekrönt mit einem üppigen Kranz und singen:“Dottore, Dottore…!“. Ich frage nach und höre, dass es Abschlussfeiern sind. Dass eine der jungen Frauen als aufgepustetes Ferkel daherstöckelt, ist ein Statement, das ich vielleicht nicht verstehen muss.
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  • Von der Ebene in die Berge

    October 31, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach den zweifellos reizvollen Anblicken der Ebene, die uns am Ende mit mystischen Nebeln verabschiedet hat, sind die Berge Südtirols ein echter Knaller. Klare und plötzlich auch sehr kalte Luft und das goldene Licht des Sonnenuntergangs, sehr gelassene Kühe mit Glocken und der jähe Blick in die Tiefe sind wie ein Geschenk. Und der Sonnenaufgang erinnert uns, dass jeder Tag einen neuen Anfang birgt. Wir sind beglückt.Read more

  • Murnau und Münter

    November 1, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich liebe Murnau.
    Für mich ist in diesem Städtchen erstmals Kunst und Realität auf ganz frappante Weise zusammengekommen. Ich kannte die Bilder von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky bereits gut, bevor ich zum ersten Mal hierherkam. Die beiden Maler, er zunächst Dozent , sie Schülerin, haben hier im immer noch existenten und quicklebendigen Griesbräu Quartier gefunden und schließlich ein Häuschen gekauft, wo sie ihre für sie zunehmend unbefriedigende Beziehung lebten. Als ich zum ersten Mal herkam, war es, als würden die Gemälde lebendig werden: die weiten Moor-Ebenen des „Blauen Landes“ mit ihren windschiefen Hütten und den Heuböcken, die man auch heute noch sehen kann, umringt von den Bergen, die im Dunst die schlichte Form expressionistischer Werke annehmen, die markante Stufenfassade des Schlossmuseums und die farbenfrohen Häuserfronten, die geduckten Bauernhäuser im Umland, die bis ins 13. Jahrhundert zurück gehen, der See.
    Als wir diesmal hier sind, wird im Kino des Griesbräu der ganz frische Münter und Kandinsky Film gezeigt. Was für eine schöne Möglichkeit, sich auf die Gegend hier einzuschwingen!
    Ich besuche Schlossmuseum und Münterhaus, zwei vertraute Orte, die mich immer wieder neu begeistern.
    Übrigens ist näher bei uns auch Kallmünz ein Münter/Kandinsky-Ort, der diese Geschichte würdigt und schon für sich ganz zauberhaft ist!
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  • Malen mit Münter

    November 2, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Es hat mir gut getan, die malerischen Wunderwerke und den Wohnort Gabriele Münters in Murnau in einem kleinen Leporello zu verarbeiten. Dinge, die ich seit vielen Jahren nur im Kopf abgespeichert hatte, sind nun zu Papier gebracht.
    Vielen Dank an alle, die mich auf dieser Reise freundlich begleitet haben!😘
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    Trip end
    November 8, 2024