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  • Day 189

    El Camino de la Muerte - Die Todesstraße

    June 28, 2016 in Bolivia ⋅ ☀️ 20 °C

    Schon seit Anfang der Planung der Reise schwärmt Leo von dem "Camino de la Muerte", der Todes-Straße. Er will sie mit dem MountainBike herunterfahren und ich soll mit... Bis im Jahr 2007 eine neue Umgehungsstraße gebaut wurde, starben jährlich ca. 200-300 Menschen auf der Straße.
    Meine Begeisterung hält sich zunächst in Grenzen, aber meine Sorgen schwinden mit der Zeit, da es wohl auch für weniger erfahrene Downhill Fahrradfahrer machbar zu sein scheint, die 64 km (!) abwärts zu bewältigen.
    Der große Tag ist gekommen und ??? Es regnet... Es ist der erste Tag seit unserer Ankunft in Bolivien, an dem es regnet. Der Trip fängt normalerweise hoch oben auf fast 5.000m an und ein Bus bringt unsere Gruppe hinauf. Dort? Richtig: schneit es... Soviel Todes-Straßen-Risiko können nicht einmal die Veranstalter verantworten und so fahren wir zunächst auf der asphaltierten Straße mit dem Bus weiter, bis der Schnee wieder in Regen übergeht. Dann werden wir mitsamt kompletter Ausrüstung auf unsere Superräder entlassen.
    Ich bin innerhalb von fünf Minuten trotz Regenhose und -jacke pitschnass, inklusive durchnässter Schuhe. Als wir dann auf die eigentliche Todes-Straße abbiegen, gibt es keinen Asphalt mehr und wir werden zusätzlich noch eingematscht von oben bis unten... Trotzdem ich ziemlich angespannt bin, muss ich sagen: es macht tierischen Spaß, die Strasse herunterzuheizen. Man muss allerdings erstmal verstehen, dass man völlig darauf vertrauen kann, dass dieses Fahrrad tatsächlich über ALLES einfach drüberfährt.
    Das schlechte Wetter nimmt uns die wahnsinnig tolle Aussicht, die man eigentlich auf dem Weg von 5.000m hinunter auf 1.800m hätte... Sehr schade... Da wir mitten in den Wolken hängen, sehe ich allerdings so auch den Abgrund nicht, der neben der schmalen Straße in die Tiefe geht......
    Normalerweise endet die Tour mit einem Mittagessen und einem Besuch in einer Tierstation, der allerdings wegen des Regens ausfällt. Während die meisten anderen wieder zurück nach La Paz fahren, bleiben wir "unten" im Ort Coroico.
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