• Whistler Day 3 - ok let’s goooo

    August 20 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Was macht man an einem ganzen Tag in Whistler ohne Pläne? Richtig, wandern!

    Um genau zu sein: Den oft als schönste Wanderung in British Columbia beschriebenen High Note Trail wandern. Der Beginn dieses Trails lag bei uns quasi direkt vor der Haustür - die Whistler Village Gondola brachte uns in 20 Minuten hinauf auf die erste Bergetappe, der Peak Chair Express brachte uns in 5 Minuten noch ein Stück weiter direkt auf den Peak des Mt. Whistler. Direkt neben einem Gletscher stiegen wir aus. Dass dies neben der schönsten Wanderung in BC auch die Teuerste ist, da die Gondel/Seilbahnpässe pro Person 105 CAN$ kosten, wussten wir Gott sei Dank vorher und waren mental drauf eingestellt - aber sei‘s drum. Let’s gooooo! 🚠

    Kaum aus der Seilbahn ausgestiegen ging es vorbei am bekannten „top of the world“ Inukshuk rüber über die (sehr wackelige) Cloudraker Skybridge und in 2000 Metern Höhe rauf auf den Trail. Witzig: Zur einen Seite des Berges war es super bewölkt - zur anderen Seite fast gar nicht. Gut, dass wir auch hier die sonnige Seite des Lebens wählten - was ein Boomer-Spruch, bin fast ein bisschen stolz drauf. 🤓

    Insgesamt lagen etwas über 9 km und 400 Höhenmeter vor uns. Zuerst ging es steil bergab, über Stock und Stein. Alles war für mich sehr einfach zu sehen, da die Steine alle möglichen Farben haben - da war nix mit Ton in Ton, wie schön. Blau, rot, orange, grau, grün, you name it.

    Nach dem ersten Abstieg ging es relativ lang relativ geradeaus, ohne größere Anstiege. Über Wiesen, die für mich so aussehen, wie ich mir Alpenwiesen immer vorgestellt hab. Ein bisschen wie bei Heidi, der Serie von früher. Vorbei am Black Tusk Berg, hin zu tollen Ausblicken auf den mega radioaktiv blau leuchtenden Cheakamus See. Als hätte jemand einen Farbtopf ausgeleert - oder ganz viele Farbtöpfe.

    Kurz vor unserem ersten Blick auf den See passierte allerdings etwas, wovor ich bisher immer gut geschützt war: Ich legte mich zum ersten Mal beim Wandern richtig auf die Klappe. Das Terrain war gar nicht weiter schwierig, aber irgendwie trat ich ungünstig auf einen schräg liegenden, langen Stein, rutschte aus, fiel volle Möhre auf meine rechte Seite und glitt auf dem Hosenboden weiter voran. Der Versuch, mich mit den Händen abzufangen, scheiterte. Sofort aufgestanden und weiter gegangen - solange das Adrenalin noch anhielt, hopp hopp schnell weiter, nicht im Schmerz sitzen bleiben. Ich wusste ja, dass ich zu dem Zeitpunkt erst ca. 2 von 9 km gelaufen war. Wie durch Gotteshand kam hinter der nächsten Ecke ein toller eiskalter Bergfluss, in dem ich meine Hände und dreckige Hose erstmal ein wenig sauber machte. Dann konnte ich auch kurz innehalten. Autschn, meine rechte Seite! Naja, zurück wollte ich nicht, weiter geht’s.

    Sogar über ein paar Klettersteige ging es immer am Berg entlang. Nach 3,5 h kurzes Motivationstief bei mir - gucken irgendwann doch anstrengend, Schmerzen immer doller, alles noch anstrengender, aaahhh. Fabi motivierte mich aber toll und wich nicht von meiner unmotivierten Seite. Ohne ihn hätte ich das nicht so gut geschafft. 🫶🏼 Die tollen Blicke auf die wunderschöne Natur um uns herum machten auch alles gleich viel besser.

    Zum Schluss liefen wir dann noch an ein paar anderen Seen vorbei, wie dem symphony oder dem harmony lake. Das Wasser ist überall soooo glasklar, beeindruckend. Über vieeeele Steine ging es hoch zur Gondel, die uns wieder sicher ins Tal fuhr. Den ganzen Weg herunter sprach ich kein Wort - erstmal nur atmen. Unten angekommen gönnten wir uns dann einen typisch kanadischen Beaver Tail, bevor es aufs Zimmer ging.

    Dort nachgeschaut: Schöne Schürfwunden. Battle scars. 🐾 Sonst ging’s mir aber etwas besser. Fabi raffte sich wie ein Held auf und holte uns noch Pizza, die wir auf dem Balkon in den letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen. 🍕 🍕 Dann schalteten wir nur noch eine Komödie auf Netflix and und schliefen beide ganz bald ein.

    What a daaaaaay.
    So schöne Ausblicke.
    So viele Eindrücke.
    Wow an die tolle Natur. 🥹✨
    Read more