Banff Day 1 - sunrise at lake famous
August 29 in Canada ⋅ ☁️ 18 °C
02:45 Uhr: Gruseliger iPhone Wecker Ton. Aufsteeeeeeeheeeeeen!
03:30 Uhr: Unser Escape verlässt die Garage in Richtung Osten
04:27 Uhr: Ankunft am Lake Louise Lakeshore Parkplatz
05:05 Uhr: Abfahrt mit Shuttlebus zum Lake Moraine
05:25 Uhr: Wanderung in der stockfinsteren Dunkelheit zum bestmöglichen Aussichtspunkt am Lake Moraine
Bis 06:40 Uhr: Warten auf Sonnenaufgang
Danach: Wunderschöne Aussichten genießen! 🥰🌄
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Wir gehören zu den glücklichen Menschen, die zwei Shuttlebustickets für den Alpine Start zum Lake Moraine um 05 Uhr ergattern konnten. Man kann die Tickets nur 48h im Voraus buchen & in Millisekundeschnelle sind sie normalerweise ausverkauft. Wir hatten allerdings genug Geduld und warteten einfach 20 Minuten, bis die Warenkörbe der anderen Leute ausliefen und wieder ein paar Tickets zurückgegeben wurden - ha! Geschafft, Tickets secured. Tatsächlich ist das nicht selbstverständlich, da man nur noch an die beiden bekanntesten Seen Kanadas kommt, wenn man diese begehrten Bustickets hat. Selbst dorthin fahren (im eigenen Auto) ist nicht mehr.
Nach dieser Ticket-Erfahrung dachte ich mir schon, dass es wohl eine sehr volle Angelegenheit wird. Im Sinne von: Voll mit Menschen. Angekommen am Lake Moraine gingen wir in einer völkerwanderungsähnlichen Schlange an Menschen die Wege am See entlang, um den bestmöglichen Platz zum Schauen des Sonnenaufgangs zu ergattern. Was soll ich sagen? Ich habe die ganzen anderen Menschen ja nicht gesehen - aber am ersten Aussichtspunkt angekommen, hörte es sich für mich eher an wie in einem vollen Kinosaal. Überall Gekraspel und Menschenstimmen. Fabi schaute sich kurz um, sagte laut „Nope!“, und wir gingen weiter.
Am zweiten Aussichtspunkt angekommen suchten wir uns dann einen Stein zum Sitzen bzw. Anlehnen aus und machten es uns gemütlich. Oder eher: Ich machte es mir bei 4 Grad auf dem Stein gemütlich, während Fabi noch ein bisschen durch die dunkle Gegend krakzelte, um zu schauen, wie es überall so aussieht. Trotz Zwiebelprinzip und Jack Wolfskin Winterjacke war mir nach >1h Warten doch eher frisch. 🧊 Während ich auf dem Stein saß und dem Treiben der anderen Menschen um mich herum vorrangig zuhörte, wurde Fabi immer genervter, da er das Treiben der anderen Menschen um uns herum auch sehen konnte. Menschen, die sich in ihrer Platzwahl nicht nur egoistisch benahmen, sondern sich und andere durch wildeste Kletteraktionen sogar in Lebensgefahr brachten - und das überall um uns herum. Da helfen die Verbotsschilder auch nicht, wenn man den besten Spot für ein Instagram-Sonnenaufgangsfoto ergattern möchte. So waren wir kurz vor Sonnenaufgang nicht nur durchgefroren, sondern auch noch so umrundet von Beinen und Köpfen, dass wir kaum noch was vom eigentlichen Naturschauspiel sehen konnten. Fabi fiel es besonders schwer, die Situation noch zu genießen und nicht von allen anderen Peoples genervt zu sein. Manchmal hat meine Krankheit doch auch Vorteile, ich sag’s euch. 😀
So einigten wir uns, dass wir es selbst - aus unserer Perspektive - nur besser (weniger egoistisch und gefährlich) machen können und wir uns den Moment nicht nehmen lassen.
Der eigentliche Star wurde gegen kurz vor 7 Uhr gebührend empfangen: Die Sonne, die sich bei ihrem Aufgang wie ein orangener Schimmer auf die 8 Gipfel hinter dem Lake Moraine legt - ein Gipfel nach dem anderen, von rechts nach links, wurde orange gefärbt. Und nicht nur das: Die ganze Szenerie spiegelt sich auf der wunderschön ruhigen Wasseroberfläche des Sees. Wahnsinn sieht das aus! Ein Bild, was sich dort nur bei Sonnenaufgang bietet. 🥰
Nach Sonnenaufgang spazierten wir den Weg mit roten Nasen wieder herunter ans Ufer des Sees und schlenderten dort eine Weile entlang. Irgendwann kam der Hunger und wir frühstückten unsere geschmierten Brote auf einer Bank am Wegesrand. Hier war es übrigens komisch ruhig. Kaum ein anderer Mensch lief uns über den Weg. Da merkte man: Der Fotospot war auf der anderen Seite des Sees. Kaum bewegt man sich ein paar Meter abseits der Fotowege, hat man den See fast für sich. Das genossen wir und packten das erste Mal seit langem unser Stativ aus. Wunderschöne Aufnahmen vor wunderschöner Kulisse. Eins der Bilder schafft es bestimmt in einem Rahmen in unsere neue Wohnung. 🤭
Anschließend wärmten wir uns mit Tee und Kaffee im Giftshop auf, bevor wir den Shuttlebus zurück zum Lake Louise nahmen. Lake Louise ist eigentlich sogar der bekanntere der beiden Seen - auch wenn beide durch Social Media einfach unfassbar berühmt sind. Kleine Sidenote: Das Titelbild unserer Reise hier bei FindPenguins, was ich online ausgesucht habe, ist genau das Bild, was wir vom Lake Moraine auch gemacht haben… nur im Winter. Das wusste ich vorher auch nicht, aber der Ausblick kam mir vor Ort merkwürdig bekannt vor. 🤓
Am Lake Louise machte sich dann bemerkbar, dass wir um 10 Uhr bereits fast 7h unterwegs waren. Kaputti setzten wir uns erstmal eine ganze Weile auf eine Bank unweit des berühmtesten Fotospots und beobachteten das wilde Treiben der anderen Hobby-Influencer. Menschen sind schon witzig.
Irgendwann schafften wir es dann aber auch zumindest den 2,5km langen Weg ans andere Ende des Sees zu laufen, von dem aus man das weltbekannte Fairmont Chateau Hotel sehen kann.
Die Farben der Seen hier in der Gegend sind einfach immer noch unglaublich - ich habe da mittlerweile gar keine Worte mehr für. Vielleicht fasst es ein Zitat eines vorbeilaufenden Herren ganz gut zusammen, der fast ungläubig sagte: ”And I always thought the color was fake… or like an Instagram filter or something, but it isn’t, it’s real!“… I have nothing to add except for: Same bro, same!
Nach 9h auf den Beinen ging es dann wieder ins Airbnb, wo wir uns erstmal schlafen legten. Wie immer bin ich aber nach einem Tagsüber-Schläfchen so erledigt, dass mit mir den Rest des Tages nicht mehr viel los war. Es ging nur noch einkaufen, da Fabi den Weber Grill auf unserem Balkon einweihen wollte. Also gab es abends noch lecker Gegrilltes und ein frühes „ins-Bett-gehen“!
Ich fasste die Erfahrung heute am Telefon so zusammen: Sonnenaufgang in einem Menschenhaufen - und ich glaube, das trifft es sehr gut. Es war ein einmaliges Erlebnis und wir würden beide sagen, dass es sich gelohnt hat. Wir würden aber auch beide sagen, dass wir das so bald nicht nochmal machen würden. Dann doch lieber an einem einsamen Ort irgendwo im nirgendwo. 🤭Read more




























Traveler
Das ist mein Spruch. Aber ich leih ihn Dir 😉
TravelerHehe stimmt - danke! „So nämlich“. 🤪
TravelerSonnenaufgang im Menschenhaufen 😄 Die Fotos mit Menschen im Vordergrund und Sonnenaufgang im Hintergrund finde ich ja die bessern Fotos, weil viel interessanter. 😊 Alles in allem aber wieder eine tolle Landschaft und tolle Bilder von Lieblingsmenschen 😄👏
TravelerNa das ist auch mal eine coole Perspektive. 😎 Daaaanke! 😍✨