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  • Day 264

    Vorbereitungen

    August 17, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 16 °C

    Wie in einigen großen Städten in Südamerika gibt es auch in La Paz ganze Straßenzüge nur mit Auto- und Ersatzteile. Doch bevor wir uns auf die Suche machen besuchen Marvin und ich eine Freundin von ihm. Sie ist ebenfalls Motorradfahrerin und war vor kurzem noch mit Freunden im "Dschungel". Wir sind zum Essen eingeladen und anschließend geht es in die Stadt um Ölfilter und Öl zu besorgen. Es gibt in der Nähe eine Werkstatt und für umgerechnet 4 € macht man den Ölwechsel. In der Zwischenzeit lässt sich die Stadt zu Fuß erkunden und es gibt reichlich Agenturen für mehrere Aktivitäten innerhalb und ausserhalb der Stadt und die Vorbereitungen für mein nächstes Abenteuer beginnen jetzt.
    Innerhalb der Stadt gibt es auch hier ein Valle de la Luna. Wir besuchen dieses Mondtal am nächsten Tag. Es besteht aus kleinen und großen Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und Formationen, die kleinen Kratern ähneln. Auf diesen Gebilden wachsen fast keine Pflanzen und wie der Name schon sagt, erinnert die Landschaft an eine Mondlandschaft.
    La Paz ist eine pulsierende Stadt und Regierungssitz von Bolivien. Ein Hexenkessel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Höhenunterschied innerhalb der Stadt beträgt sage und schreibe nahezu 1000 m. Weltrekord. Dementsprechend steil sind die Strassen. Und auch der Unterschied zwischen Arm und Reich ist äquivalent zum Höhenunterschied. Die Reichen wohnen unten im Kessel die ärmeren oberhalb drumherum in ca. 4000m Höhe.
    Es scheint keine Struktur in dieser Stadt zu geben. Überall wo ein bißchen Platz ist wird gebaut. Und die Häuser scheinen an den Felswänden zu kleben. Umgeben ist die Stadt von Bergen und den sagenumwobenen Schneeberg Illimani. Weiß die schneebedeckten Gipfel, ockerfarben, rötlich, lila die Anhöhen. Man sieht Eukalyptusbäume. Ist La Paz tagsüber vielfarbig, so sehe ich die Stadt nachts aus unserer Wohnung heraus glänzend wie ein Nest von Glühwürmchen. 
    Diesmal reicht es nicht auf ein Kirchendach zu steigen um einen Überblick über die Stadt zu erhalten. Doch es gibt eine wirkliche Attraktion in dieser Stadt. Die Seilbahnen. Sie sind ein öffentliches Verkehrsmittel und wirklich sinnvoll und nebenbei sieht man die Stadt aus der Vogelperspektive. Es ist ein ganzes Verbindungsnetz. Aufgeteilt in verschiedenfarbige Streckenabschnitte die alle miteinander verbunden sind. Völlig entspannend. Silbern oder ziegelfarben die Dächer und Gebäude in allen erdenklichen Farben. Über 2 Stunden "fliegen" wir über die Stadt. Am nächsten Tag ist es Marvin der Ersatzteile für sein Motorrad braucht. Und während sein Motorrad in der Werkstatt ist besuchen wir The Witches' Market und die Basílica de San Francisco. Hier treffe ich mich mit einem Guide um meine Tour zu besprechen. Ich bin noch unschlüssig. Nochmal eine Nacht darüber schlafen. Heute vormittag verabschiede ich mich von Marvin. Er ist fast 2 Wochen in La Paz gewesen und reist weiter. Und ich habe mich entschieden. Ich will meinen ersten 6000er Berg erklimmen. Den Huayna Potosi. 6088m hoch. Mehr als doppelt so hoch wie die Zugspitze und höher als der Elbrus mit 5642m in Europa. Auf anraten nehme ich einen persönlichen Guide. Kostet natürlich mehr aber er wird sich nach meinem Tempo richten und für den Fall der Fälle mir Gepäck abnehmen. Ich fahre am Nachmittag zur Agentur und lerne dort auch Edwin meinen Guide kennen. Die letzten Vorbereitungen laufen. Anprobe der kompletten Garnitur. Helm, Sturmhaube, Handschuhe, Winddichte Jacke und Hose, Steigeisen, Stiefel, Gamaschen, Seilgeschirr, Eispickel, Trekkingstöcke, Rucksack und Thermoskanne. Alles perfekt gepackt von Edwin. Vorbereitungen abgeschlossen. Morgen geht es los.
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