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  • Day 18

    Calima ist weg

    October 17, 2017 in Spain ⋅ 🌙 18 °C

    Es war schon merkwürdig, das wir in diesem Haus sein konnten. Obwohl wir uns nicht so ganz wohl gefühlt haben, haben wir doch recht gut schlafen können. Es war extrem still und natürlich lauscht man dann so in die Stille hinein und versucht jedes noch so kleine Geräusch zu deuten. Manchmal dachte man so, dass jemand das Haus betreten will - hehe. Aber dem war nicht so.

    Nach dem Aufstehen bereitete ich das Frühstück vor. Es gab geröstetes Toastbrot mit Olivenöl, was ich mir von einer Woche gekauft habe. Dazu frischen Paprika und Tomate. Außerdem eine halbe Dose Baked Beans. Olaf trank Saft aus eine kleiner 3er Tetrapack und ich Kaffee aus löslichem Pulver.

    Plötzlich klopfte es an der Tür. Verwundert schauten wir sind an und ich ging zur Tür. Es war die Freundin von Boss von der gestrigen Kellnerin. Sie fragte uns, ob sie um zum Einstieg am „Roque Nublo“ fahren soll. Das war eine Wendung in unserer Planung. Denn wir hatten eine längere Etappe geplant, da wir am heutigen Ziel nichts zum Essen kaufen oder in ein Restaurant gehen können. Das kürzte unsere Etappe ganz schön ab. Einen Haken gab es. Wir sollten in 20 Minuten fertig sein. Also schnell gepackt, KEINE Creme ins Gesicht und auch nicht die Zähne geputzt. Ich brachte noch schnelle den Müll zur Tonne und dann kam sie schon. Wir führen in einem BMW mit der Freundin vom Boss der Kellnerin. Wir schmunzelten. Sie fuhr sehr vorsichtig sie sich nach oben schlängelnden Straßen. In „Ayacata“ verließen wir dann die Freundin vom Boss der Kellnerin und gingen durch das kleine Dorf den Aufstieg zum „Roque Nublo“. Oben angekommen, kamen wir zunächst an dem öffentlichen Parkplatz heraus und wir waren schon einmal durchgeschwitzt. Dann folgten wir dem Weg zum Mirador. Für mich war das sowieso das erste mal hier. Olaf war schon vor 4 Jahren mit Freunden hier, musste aber wegen den hohen Außentemperaturen den Aufstieg dann abbrechen. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir das Plateau und der Ausblick war wirklich atemberaubend schön. Die Luft war frisch und sie Sicht war klar. Calima scheint nun endgültig Gran Canaria verlassen zu haben. Wir waren eine ganze Weile auf dem Plateau und saugten förmliche die Atmosphäre in uns auf. Olaf war dabei auf den spirituellen Spuren der Ureinwohner und kniete ehrfürchtig vor dem Felsen.

    Aber wir mussten weiter. Denn der Tag war auch trotz der willkommenen Abkürzung durch die Freundin vom Boss der Kellnerin noch lang genug. So kehrten wir dem „Roque“ den Rücken und gingen zurück zum Parkplatz. Von dort führte unser Wanderweg wieder bergauf weiter zu unserem heutigen Ziel. Der Weg war zuerst recht breit, aber schnell wurde daraus ein Trampelpfad und unterwegs gab es immer wieder rückwertige Blicke zum „Roque Nublo“. Aber auch zum „Puco Nieves“ dem höchsten Berg auf der Insel.

    Wir gingen durch Kieferwälder, abgebrannt Halden, Steinebenen und baumlosen Landschaften. Wir folgten teilweise den öffentlichen Wanderwegen und kamen an ein Fels-Plateau. Der Trampelpfad wurde schmaler und schmaler und es ging immer noch bergauf. An einer Stelle mussten wir mit den Rucksäcken über Felsen ca. 10 Meter hoch klettern. Ober eine tolle Aussicht aber auch der Gedanke, wenn man oben ist muss man auch wieder runter kommen. Und so kam es auch was mir schon schwante. Ein steiler Anstieg auf schmalen Wegen. Wie bereits bei meiner ersten Erfahrung vor 5 Tagen, sang ichzählender Weise oder zählte singend „Hollali-Holllala-1-2-3-Hopsassa“ und lutschte 3 Salbeibonbons. Es war heiß, die Sonne brannte. Der Weg war steil und jeder schritt musste sitzen, sonst rutscht man ab und ... na ja, den Rest will man nicht wissen. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, war aber „nur“ 45 Minuten, bis wir an an einem Wegkreuz ankamen - das „Cruz Grande“. Hier trafen sich Straße und verschiedene Wanderwege.

    Eine kurze Pause und weiter nach „San Bartolomä“ auch „Tunte“ genannt. Hehe 😉 das ist lustig. Es handelt sich um die Provinzhauptstadt, auch von „Playa Ingles“. Dort wollten wir essen und dann den Weg über „Cruz Grande“ zurück zum heutigen Ziel und Unterkunft. Der Weg nach „San Bartolomä“ war zwar abwärts, aber auch anstrengend. In dem kleinen Ort selbst, setzten wir uns draußen an einer Bar und bestellten Bier 🍺 und etwas zu essen. Dann suchten wir nach Alternativen. Zum eine wollte Olaf nicht mehr den Weg zurück und hoch zum „Cruz Grande“. Dann suchten wir nach Unterkünften in dem, aber alles war ausgebucht. Dann suchte ich nach einem Bus 🚌 und fand auch einen, der bis zum „Cruz Grande“ fahren sollte. Und wie es sich so ergibt, hatten wir auch noch. genügend Zeit zum Essen und einer kleinen Shoppingtour. Der Tag schien erneut gut zu enden. Alles klappte irgendwie super. Wir gingen nach dem Essen kurz uns die Kirche ansehen, dann einen kleinen Shop. Dort kauften wir Wein und mit Paprika und Zucker überzogene Mandeln für heute Abend und gingen zur Bushaltestelle. Der Bus sollte um 16:00 Uhr kommen. Aber leider war er um 16:30 Uhr immer noch nicht da. Nur ein anderer Bus der selben Linie hielt hier über endete auch hier. Wir würden skeptisch. Ich schaute mir das Schild oder die Info an der Bushaltestelle an und nutzte den Google-Übersetzer. Dort stand demzufolge, dass wegen Bauarbeiten auf der Straße bis zum 19.10. keine Busse fahren werden. So ein Mist 💩. Hätten wir nur eher uns einmal das Schild angesehen. Egal - dann eben Taxi 🚕. Olaf bestellte telefonisch, aber die Spanier reden gerne, schnell und viel und so war es für uns unklar, ob nun noch ein Taxi kommen wird. Wir warteten 30 Minuten und dann hatte ein Barbesitzer Mitleid und fragte uns, ob wir ein Taxi benötigen. Er telefonierte und sagte uns dann, dass die Straße wegen den Bauarbeiten nicht nur für Busse, sondern auch Taxis gesperrt sei. Man man man. Eine Planänderung. Wir mussten also doch wieder über der Berg zum „Cruz Grande“ und auf der anderen Seite runter zu unserer Unterkunft. Es war 16:45 Uhr und unsere Wander-App gab uns 2,5 Stunden vor.

    Es half nichts. Wir gingen einen anderen Trampelpfad nach oben und natürlich kamen wir wieder mächtig ins schwitzen. Eine kleine Pause am „Cruz“ und bergab zur Unterkunft. Von hier dann noch 01:06 Stunden - laut Wander-App. Unterwegs wurden wir auf dem kleinen Pfad sogar noch von Läufern überholt. Die Sonne ging langsam unter und tauchte die Landschaft in goldiges Licht. Herrlich anzusehen. Dann endlich an der Unterkunft und es war 19:00 Uhr. Erschöpft suchte ich nach den Schlüssel. Nach Info die wir per WhatsApp bekommen haben, sollte dieser hinter dem Spiegel im Badezimmer sein. Eine Frag: wie kommen wir in das Badezimmer, wenn wir keinen Schlüssel haben? Wie es sich herausstellte, gab es ein Gebäude, wo die Zimmer einzeln gelegen waren. Das bedeutet, immer wieder müsste man auf die Terrasse, wenn man zur Küche oder Schlafzimmer oder eben in das Bad wollte. Und das Bad war offen.

    Ich schloss alles auf, legte den Wein und das Obstbaum den Kühlschrank. Olaf begrüßte Garfield die Katze und duschte später. Selbiges tat ich danach und dann saßen wir auf der Terrasse und ließen den Tag Revue passieren. Aber wir planten auch die morgige Strecke. Spät am Abend kam dann noch der Besitzerin der Unterkunft. Wir begrüßten uns kurz und gingen dann zu Bett.

    Ein schöner, aber auch sehr anstrengender Tag.
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