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  • Day 1

    Kaltes Berlin und frühes Aufstehen

    September 25, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 4 °C

    Wir sind vorgestern erst von Montenegro zurück gekommen, wo wir drei Nächte gewesen sind. Schon irgendwie eigenartig, dass man nach einem Tag schon wieder weiter fliegt und nur kurz zu Hause war. Aber immerhin konnten wir unsere Sachen (neu) packen und in das "wir-fliegen-in-den-Urlaub" Feeling erneut eintauchen. Es ist unsere erste Reise über einen Zeitraum von drei Wochen, wo wir minimales Gepäck dabei haben. Olaf und ich haben nur Handgepäck und das nötigste eingepackt. Eine lange und eine kurze Hose, 4 Shirts, je zwei paar Unterwäsche und Socken. Ein etwas längeres und dickeres Shirt, sowie eine Jogginghose uns eine dünne Jacke. Dann noch jeweils ein Regencape und eine Regenjacke. Letztendlich die Kosmetika und das Equipment für Smartphone und Co. Das war alles und passte ins Handgepäck. Dadurch brauchen wir nicht zum Check-in, was wir eh online schon gemacht hatten und konnten gleich zum Sicherheits-Check.

    Allerdings war die Nacht wieder Recht kurz und wir standen um 04:00 Uhr morgens auf. Wir beide haben nicht gut geschlafen. Nach dem Aufstehen machten wir uns fertig. Im Gegensatz zu Olaf, der gestern Abend schon seine Schnittchen gemacht hatten, bereitete ich mir meine noch zu und trank einen Kaffee. Dann gingen wir los zum Bahnhof Charlottenburg. Von dort wollten wir mit der Regionalbahn nach Schönefeld fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof versuchten wir zunächst vergebens uns online über die BVG-Tickets App Anschlußfahrausweise Tarif C zu buchen. Es klappte nicht und wir gingen zum Automaten der Deutschen Bahn. Etwas mit dem komplexen Menü des Automaten überfordert, versuchte ich erneut die online Bestellung. Dieses mal allerdings mit einer anderern App von der BVG und siehe da, es funktionierte. In der Regionalbahn checkte ich dann die Abbuchungen und musste leider feststellen, dass bei PayPal alle vorherigen Versuche abgebucht wurden. Das ist schon ärgerlich. Mal sehen ob ich habe das irgendwie zurückbuchen kann.

    Am Flughafen angekommen, begegneten wir lauter aufgeregte Menschen in unterschiedlicher Ausprägung ihrer Erregtheit. Manche völlig gechillt, manche hektisch und laufend. Wir waren eher ruhig, da wir beide in diesen Situationen angespannt sind.

    Wir gingen zum Sicherheits-Check und Olaf wollte diese neuen Ganz-Körper-Scanner ausprobieren. Hat er auch und nach diesem Check war ich die Stichprobe für den Sicherheitsdienst. Sie nahmen Abstriche von meinem Rucksack und wünschten eine gute Reise. Danach holten wir uns Wasser und gingen zu Flugsteig. Der Einstieg dauerte etwas, ging dann aber doch zügig von statten. Im Flugzeug selbst war es eine ruhige und gelassene Atmosphäre und das Flugpersonal war sehr freundlich. Da wir vor einigen Tagen mit Ryanair geflogen sind kann ich sagen, dass mir persönlich easyJet besser gefällt.

    Obwohl von Piloten angekündigt, gab es kaum nennenswerte Turbulenzen. Darüber war ich natürlich sehr froh und somit verlief der Flug auch relativ ruhig. Die Landung war fast perfekt, denn irgendwie hat man ja immer etwas auszusetzen. Den Flughafen von Heraklion erreichten wir dann mit dem Bus vom gelandeten Flugzeug aus und wären lieber drumherum gefahren. Warum denken wir immer, dass es keinen schlimmeren Airport gibt als Schönefeld? Aber dieser hier übertraf sogar die Rumpelkammer bei Berlin. Unglaublich schmutzig und die wc's - hust oder besser würg. Trotzdem zogen wir uns in den nicht verschließbaren Kabinen um und zogen sommerliche Kleidung an. Denn es war zwar windig, aber sehr warm.

    Schnell aus dem Flughafen raus. Was auch nicht so einfach war, denn es fehlte eine gute Beschriftung und diese Neugriechische Schrift bereitete gleich etwas Kopfschmerzen. Wir suchten die Bushaltestelle und fanden sie mit Googles Hilfe. Dann das nächste Problem - Tickets und welche Linie. Wieder diese Kopfschmerzen wegen der Schrift. Dann fragten wir in dem kleinen Häuschen mit 3 Männern die Bus-Tickets verkauften. Zuerst bestellte ich zwei Tickets auf Spanisch. Dann fragte er mich auf deutsch, was dieses "dos" denn heißen soll. Entweder zwei oder Duo. Man man man. Also Tickets gekauft. Der Bus kam auch schon angefahren.

    Circa eine halbe Stunde dauerte die Fahrt nach Heraklion zum Busbahnhof. Ich hatte Heraklion als eine furchtbare Stadt in Erinnerung und diese wurden nun wieder aufgefrischt. Hektisch, hässlich, laut, chaotisch. Schreckliche Stadt. Wir erreichten die Bushaltestelle und mussten ein paar Meter zum frisch gebauten Busbahnhof gehen. Zumindest dieses Gebäude war nett anzusehen - ist auch bestimmt das einzige gut aussehende Gebäude in dieser Stadt. Erneut Tickets gekauft und diesmal nach Rethymnon.

    Die Fahrt dauerte diesmal 90 Minuten und schon allein die Abfertigung war eine Augenweide. Hektik Hektik Hektik. Insgesamt gab es 4 Menschen vom Personal. Der Busfahrer saß nur hinter dem Steuer. Ein anderer schaute sich die Tickets an und gab Anweisungen, auf welches Seite des Busses das Gepäck dann verstaut werden musste. Denn manche fuhren weiter bis nach Chania. Auch unsere kleinen Rucksäcke müssten wir verstauen und stiegen ein, was uns dann wiederum ein anderer Begleiter zeigte. Denn offensichtlich musste man auch auf der Seite sitzen, wo sich das eigene Gepäck befand. Nachdem alle eingestiegen waren, fuhr der Bus tatsächlich auch pünktlich ab. Mit der Zeit verließen wir diese furchtbare Stadt und wenig Verkehr war auch nicht gerade. Nach ca. 30 Minuten, wurden dann von einem noch nicht gesehen Personal-Typen die Fahrkarten kontrolliert. Da der Bus unterwegs auch manchmal anhielt und Leute aus- bzw. einstiegen, wechselte auch offensichtlich das Buspersonal. Und somit betreute uns später dann eine Frau im mittleren Alter. Recht attraktiv sogar. Wir erreichten Rethymnon auf dem Busbahnhof und gingen zu unserer Unterkunft. Es war auch hier sehr warm und die Sonne schien recht kräftig. Wir erreichten die Altstadt und durch die Gassen dann unsere heutige Unterkunft. "Katrina Hotel". An der Tür musste man an einem Kasten einen Code eingeben. Dann konnte man den Kasten öffnen und seinen Zimmerschlüssel entnehmen. All diese Informationen haben wir vorher per E-Mail erhalten. Das Zimmer selbst war riesig. Eine große Küche mit Wohnzimmer, Badezimmer und Schlafzimmer. Aber die Terrasse war der Hammer. In L-Form ging sie um unser Zimmer und wir konnten sogar auf die Festungsanlage von Rethymnon schauen.

    Wir packten unsere paar Sachen aus und gingen zunächst einkaufen. Für die kommenden zwei Tage die wir hier sind, werden wir uns etwas kochen. Ein kleiner Supermarkt um die Ecke reichte uns aus und wir kauften Nudeln, Bohnen und gestückelte Tomaten und - jawolla - Retsina.

    Jetzt stand ein Bummel durch die Gassen und ein Besuch der alten Festungsanlage an. Olaf war 1993 und ich 1997 das letzte Mal auf Kreta und Rethymnon. Bis auf die Festung habe ich alles vergessen und Olaf konnte sich zumindest noch an den venezianischen Brunnen erinnern. Die Festung diente der damaligen Stadt als Verteidigungsanlage und nach der Eroberung durch die Türken, wurde sogar eine Moschee auf die Stelle einer alten und zuvor abgerissenen Kirche gebaut. Die Wehranlagen waren noch gut erkennbar, aber ansonsten alles nur Ruinen. Zurück gingen wir ebenfalls durch die alten Gassen und suchten ein Hotel, wo Olaf sich 1993 aufgehalten hat. Den Namen wusste er leider nicht mehr und auch nicht den genauen Standort. Sodass wir schliesslich ohne das Hotel gefunden zu haben zurück zu unserem Apartment gingen. Dort kochten wir uns etwas und ließen den Abend mit Retsina und dem Blick auf die beleuchtete Festung ausklingen.
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