Kreta 2018

September - October 2018
A 23-day adventure by Guido Meyer & Olaf Read more
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    Kaltes Berlin und frühes Aufstehen

    September 25, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 4 °C

    Wir sind vorgestern erst von Montenegro zurück gekommen, wo wir drei Nächte gewesen sind. Schon irgendwie eigenartig, dass man nach einem Tag schon wieder weiter fliegt und nur kurz zu Hause war. Aber immerhin konnten wir unsere Sachen (neu) packen und in das "wir-fliegen-in-den-Urlaub" Feeling erneut eintauchen. Es ist unsere erste Reise über einen Zeitraum von drei Wochen, wo wir minimales Gepäck dabei haben. Olaf und ich haben nur Handgepäck und das nötigste eingepackt. Eine lange und eine kurze Hose, 4 Shirts, je zwei paar Unterwäsche und Socken. Ein etwas längeres und dickeres Shirt, sowie eine Jogginghose uns eine dünne Jacke. Dann noch jeweils ein Regencape und eine Regenjacke. Letztendlich die Kosmetika und das Equipment für Smartphone und Co. Das war alles und passte ins Handgepäck. Dadurch brauchen wir nicht zum Check-in, was wir eh online schon gemacht hatten und konnten gleich zum Sicherheits-Check.

    Allerdings war die Nacht wieder Recht kurz und wir standen um 04:00 Uhr morgens auf. Wir beide haben nicht gut geschlafen. Nach dem Aufstehen machten wir uns fertig. Im Gegensatz zu Olaf, der gestern Abend schon seine Schnittchen gemacht hatten, bereitete ich mir meine noch zu und trank einen Kaffee. Dann gingen wir los zum Bahnhof Charlottenburg. Von dort wollten wir mit der Regionalbahn nach Schönefeld fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof versuchten wir zunächst vergebens uns online über die BVG-Tickets App Anschlußfahrausweise Tarif C zu buchen. Es klappte nicht und wir gingen zum Automaten der Deutschen Bahn. Etwas mit dem komplexen Menü des Automaten überfordert, versuchte ich erneut die online Bestellung. Dieses mal allerdings mit einer anderern App von der BVG und siehe da, es funktionierte. In der Regionalbahn checkte ich dann die Abbuchungen und musste leider feststellen, dass bei PayPal alle vorherigen Versuche abgebucht wurden. Das ist schon ärgerlich. Mal sehen ob ich habe das irgendwie zurückbuchen kann.

    Am Flughafen angekommen, begegneten wir lauter aufgeregte Menschen in unterschiedlicher Ausprägung ihrer Erregtheit. Manche völlig gechillt, manche hektisch und laufend. Wir waren eher ruhig, da wir beide in diesen Situationen angespannt sind.

    Wir gingen zum Sicherheits-Check und Olaf wollte diese neuen Ganz-Körper-Scanner ausprobieren. Hat er auch und nach diesem Check war ich die Stichprobe für den Sicherheitsdienst. Sie nahmen Abstriche von meinem Rucksack und wünschten eine gute Reise. Danach holten wir uns Wasser und gingen zu Flugsteig. Der Einstieg dauerte etwas, ging dann aber doch zügig von statten. Im Flugzeug selbst war es eine ruhige und gelassene Atmosphäre und das Flugpersonal war sehr freundlich. Da wir vor einigen Tagen mit Ryanair geflogen sind kann ich sagen, dass mir persönlich easyJet besser gefällt.

    Obwohl von Piloten angekündigt, gab es kaum nennenswerte Turbulenzen. Darüber war ich natürlich sehr froh und somit verlief der Flug auch relativ ruhig. Die Landung war fast perfekt, denn irgendwie hat man ja immer etwas auszusetzen. Den Flughafen von Heraklion erreichten wir dann mit dem Bus vom gelandeten Flugzeug aus und wären lieber drumherum gefahren. Warum denken wir immer, dass es keinen schlimmeren Airport gibt als Schönefeld? Aber dieser hier übertraf sogar die Rumpelkammer bei Berlin. Unglaublich schmutzig und die wc's - hust oder besser würg. Trotzdem zogen wir uns in den nicht verschließbaren Kabinen um und zogen sommerliche Kleidung an. Denn es war zwar windig, aber sehr warm.

    Schnell aus dem Flughafen raus. Was auch nicht so einfach war, denn es fehlte eine gute Beschriftung und diese Neugriechische Schrift bereitete gleich etwas Kopfschmerzen. Wir suchten die Bushaltestelle und fanden sie mit Googles Hilfe. Dann das nächste Problem - Tickets und welche Linie. Wieder diese Kopfschmerzen wegen der Schrift. Dann fragten wir in dem kleinen Häuschen mit 3 Männern die Bus-Tickets verkauften. Zuerst bestellte ich zwei Tickets auf Spanisch. Dann fragte er mich auf deutsch, was dieses "dos" denn heißen soll. Entweder zwei oder Duo. Man man man. Also Tickets gekauft. Der Bus kam auch schon angefahren.

    Circa eine halbe Stunde dauerte die Fahrt nach Heraklion zum Busbahnhof. Ich hatte Heraklion als eine furchtbare Stadt in Erinnerung und diese wurden nun wieder aufgefrischt. Hektisch, hässlich, laut, chaotisch. Schreckliche Stadt. Wir erreichten die Bushaltestelle und mussten ein paar Meter zum frisch gebauten Busbahnhof gehen. Zumindest dieses Gebäude war nett anzusehen - ist auch bestimmt das einzige gut aussehende Gebäude in dieser Stadt. Erneut Tickets gekauft und diesmal nach Rethymnon.

    Die Fahrt dauerte diesmal 90 Minuten und schon allein die Abfertigung war eine Augenweide. Hektik Hektik Hektik. Insgesamt gab es 4 Menschen vom Personal. Der Busfahrer saß nur hinter dem Steuer. Ein anderer schaute sich die Tickets an und gab Anweisungen, auf welches Seite des Busses das Gepäck dann verstaut werden musste. Denn manche fuhren weiter bis nach Chania. Auch unsere kleinen Rucksäcke müssten wir verstauen und stiegen ein, was uns dann wiederum ein anderer Begleiter zeigte. Denn offensichtlich musste man auch auf der Seite sitzen, wo sich das eigene Gepäck befand. Nachdem alle eingestiegen waren, fuhr der Bus tatsächlich auch pünktlich ab. Mit der Zeit verließen wir diese furchtbare Stadt und wenig Verkehr war auch nicht gerade. Nach ca. 30 Minuten, wurden dann von einem noch nicht gesehen Personal-Typen die Fahrkarten kontrolliert. Da der Bus unterwegs auch manchmal anhielt und Leute aus- bzw. einstiegen, wechselte auch offensichtlich das Buspersonal. Und somit betreute uns später dann eine Frau im mittleren Alter. Recht attraktiv sogar. Wir erreichten Rethymnon auf dem Busbahnhof und gingen zu unserer Unterkunft. Es war auch hier sehr warm und die Sonne schien recht kräftig. Wir erreichten die Altstadt und durch die Gassen dann unsere heutige Unterkunft. "Katrina Hotel". An der Tür musste man an einem Kasten einen Code eingeben. Dann konnte man den Kasten öffnen und seinen Zimmerschlüssel entnehmen. All diese Informationen haben wir vorher per E-Mail erhalten. Das Zimmer selbst war riesig. Eine große Küche mit Wohnzimmer, Badezimmer und Schlafzimmer. Aber die Terrasse war der Hammer. In L-Form ging sie um unser Zimmer und wir konnten sogar auf die Festungsanlage von Rethymnon schauen.

    Wir packten unsere paar Sachen aus und gingen zunächst einkaufen. Für die kommenden zwei Tage die wir hier sind, werden wir uns etwas kochen. Ein kleiner Supermarkt um die Ecke reichte uns aus und wir kauften Nudeln, Bohnen und gestückelte Tomaten und - jawolla - Retsina.

    Jetzt stand ein Bummel durch die Gassen und ein Besuch der alten Festungsanlage an. Olaf war 1993 und ich 1997 das letzte Mal auf Kreta und Rethymnon. Bis auf die Festung habe ich alles vergessen und Olaf konnte sich zumindest noch an den venezianischen Brunnen erinnern. Die Festung diente der damaligen Stadt als Verteidigungsanlage und nach der Eroberung durch die Türken, wurde sogar eine Moschee auf die Stelle einer alten und zuvor abgerissenen Kirche gebaut. Die Wehranlagen waren noch gut erkennbar, aber ansonsten alles nur Ruinen. Zurück gingen wir ebenfalls durch die alten Gassen und suchten ein Hotel, wo Olaf sich 1993 aufgehalten hat. Den Namen wusste er leider nicht mehr und auch nicht den genauen Standort. Sodass wir schliesslich ohne das Hotel gefunden zu haben zurück zu unserem Apartment gingen. Dort kochten wir uns etwas und ließen den Abend mit Retsina und dem Blick auf die beleuchtete Festung ausklingen.
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  • Day 2

    Die Myli-Schlucht

    September 26, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir hatten die grosse Befürchtung, dass durch die super gute Lage von unserem kleinen Katrina-Hotel, es nachts sehr laut werden wird. Aber umso mehr waren wir erfreut, dass es nicht zutraf. Die Fenster hatten wir deshalb geschlossen, mussten sie aber wegen der Hitze in der Nacht öffnen und es war ganz still. In der Ferne hörte man das Meer rauschen. Einmal bellte kurz ein Hund. Der Wind pfiff etwas durch die Gassen und ein laues Lüftchen wehte ins Schlafzimmer. Es war eine schöne Nacht und am liebsten wollte ich nicht schlafen, um all das genießen zu können. Es freute mich von daher jedesmal wenn ich erwachte und erneut in die Nacht hinein lauschen konnte. Wunderbar.

    Gegen 08:00 Uhr standen wir dann auf. Am Vorabend habe ich eine Bäckerei ganz in der Nähe über Google heraus gesucht. Dort wollten wir uns frisches Brot kaufen. Wir gingen durch die ruhigen und fast menschenleeren Gassen und suchten die Bäckerei. Leider haben wir sie nicht gefunden. Der Standort wurde bei Google angezeigt, aber da war nichts. Etwas enttäuscht gingen wir zu dem gestrigen Supermarkt und wollten dort Brot kaufen. Ein paar lecker aussehende Kringel sahen uns verlockend an. Wir packten welche ein und plötzlich fiel mir auf, dass diese offensichtlich gefüllt waren. Wir fragten nach und ja, es war Käse. Schade. Dann mussten eben ein paar Sesam-Kringel und ein anderes Brot herhalten.

    Der morgen war frisch, aber trotzdem angenehm. Die Wolken waren grau und verhangen. Wir ließen uns deswegen aber nicht unsere gute Stimmung nehmen. Zurück in unserem kleinen Katrina-Hotel, bereiteten wir das Frühstück vor. Kaffee, Orangensaft, Tomaten, Gurken und die leckeren Sesam-Kringel und das Brot. Dann berieten wir, welche Strecke wir nehmen. Eine 5-Stunden oder 7-Stunden Rundwanderung. Da beide Varianten den selben anfänglichen Streckenverlauf durch die Myli-Schlucht haben, wollten wir erst später den weiteren Verlauf entscheiden. So gingen wir nach einer kurzen Ruhepause nach dem Frühstück los.

    Als Navigation benutzten wir Komoot und liessen uns führen. Zunächst durch die sich langsam mit Menschen füllende Altstadt. Wir kamen an den venezianischen Brunnen vorbei und hier schien es eine Menschen-Explosion gegeben zu haben. Wir mussten uns an den Massen vorbei schieben und uns weiter der Küste nähern. Je näher wir der Küste und somit aus der Stadt kamen, wurde der Wind ziemlich kräftig. An der Küste folgten wir der Promenade und der Blick zum Meer veriet uns Badeverbot. Aber diese Wellen waren schon verlockend und auch hübsch anzusehen. So gingen wir ca 45 Minuten an der Promenade entlang und bogen dann rechts erneut in die mittlerweile auslaufende Vorstadt von Rethymnon. Unterwegs kamen wir natürlich an unzählige Hotels, Bars und Souvenirshops vorbei. In den Strassen war kaum noch Wind vorhanden und so merkten wir dann auch recht schnell, dass es eigentlich sehr warm ist. Wir ließen uns weiter von Komoot navigieren und erreichten bald den Abzweig zur Schlucht. Nach ca. 500m wurde aus der spärlich geteerten kleinen Strasse ein Wanderweg. Der "Einstieg" in die Schlucht, war mit einem kleinen Schild mit aufgeklebten Pinocchio auf einem Surfbrett markiert. Was uns das wohl sagen sollte?!

    Zunächst gingen wir ein paar Stufen hinab und schon kamen uns, wie auch im weiteren Verlauf der Wanderung, immer wieder Menschen entgegen. Wir waren wohl nicht die einzigen mit dieser Wander-Idee. Unten in der kleinen Schlucht erreichten wir zunächst eine Taverne. Die nannte sich "Bananas". Das lag an den vielen Bananen-Bäumen drum herum. Ein "Künstler" hat in dem Nachbarhaus von der Taverne seine kleinen Kunststücke aufgestellt. Lustig war es anzusehen. Für mich war es Müll aus alltäglichen Haushaltsdingen. Weiter gingen wir auf teils steinigen Wanderwegen und Stufen entlang der unzähligen kleinen, von Wasserfällen gesäumten Schlucht. Früher gab es hier ein Dorf oder besser zwei. Und die hießen Myli oder Mili. Es gab ein "Ober (Ano)-Myli" und ein "Unter (Kato)-Myli". Der Name kam von den 30 Wassermühlen und den unzähligen Müllern in dem Dorf. Das Getreide kam aus der Region zum mahlen in das kleine Dorf. Erst 1972 verließen die letzten Bewohner das Dorf und nur bei einem restaurierten Haus kann man heute noch sehen, wie es damals ausgesehen haben musste. Ansonsten gab es entlang der Schlucht ausschließlich stark zerfallenen Ruinen, kleine Obst- und Gemüsegärten und angestaute kleine Wassertümpel. Insgesamt begegneten wir 6 kleine Kapellen und in jeder konnte man hinein gehen und die Atmosphäre genießen. In einer stellten Olaf und ich mit geheimen Wünschen eine Kerze auf und in einer anderen schrieben wir in dem Besucher-Buch ein, dass das "Ehepaar Olaf und Guido" hier gewesen sei. Manche Kapellen waren in einer kleinen Felshöhle eingearbeitet und manche standen frei am Felsen. Hin und wieder gab es gute und überdachte Rastplätze mit Grillfunktion.

    Nachdem wir die Schlucht durchwandert sind, gingen wir geführt von Komoot zunächst auf einer Strasse entlang. Von dort konnte man in die Schlucht hineinsehen, in welcher wir zuvor gegangen sind. Kurz vor dem Ende der Schlucht war eine Taverne, welche von der Strassenseite gegenüber aus, mit einer kleinen Seilbahn scheinbar mit Lebensmitteln oder anderes versorgt wurde. Wir folgten der Strasse und kamen in den Ort "Roussospiti". Dort pflückten wir an einem Granatapfel-Baum eine reife Frucht und Assen die lecker süßen Kerne beim gehen. Der Weg zweigte von der Strasse, auf einer kleinen asphaltierten Strasse ab. Diese folgten wir ca. 1 Stunde und kamen dann wieder in Rethymnon an. Schon von weitem könnten wir aus den "Bergen" kommend die weissen Wellen sehen. Und je näher wir wieder der Stadt kamen, um so lauter und hektischer wurde es. Am Strand lauschten wir den Wellen und genossen kurz das Spektakel. Ein Kite-Surfer versuchte sich in den Wellen und es gelang ihm recht gut. Sonst war kein weiterer Mensch im Wasser. Diesmal gingen wir dann am Strand entlang und huschte hin und wieder dem ankommenden Wasser davon. Am Ende der Strandes sahen wir uns ein Delfin-Denkmal an, was offensichtlich das Symbol von Rethymnon ist. Das gingen wir durch die Altstadt, weil wir im Supermarkt kurz nochmals Retsina kaufen wollten. Es war aber so voll mit Menschen, das war zu heute morgen ein krasser Gegensatz. Aus den kleinen Gassen quillten die Menschen in die nächsten Gassen. Unterwegs sagen wir und noch ein Minarett an und gingen Richtung Supermarkt und siehe da, wir kamen an der heute morgen gesuchten kleinen Bäckerei vorbei. Dort kaufen wir und einen mit Spinat gefüllten Mega-Geilen Blätterteigkringel. Man war der lecker, einfach unglaublich. Dann gingen wir in den Supermarkt für Retsina und Wasser. Dann zurück ins Katrina-Hotel. Aber auf den Weg dorthin kauften wir noch als zwei leckere Spinat-Kringel. Im Zimmer angekommen merkten wir erst dann, wie erschöpft wir waren.

    Immer noch den Geschmack von den wirklich köstlichen Spinat-Kringel im Gaumen, kochte ich zu Abend. Wieder wie gestern. Bohnen, Tomaten und Vollkornnudeln. Dazu Oliven. Was sonst. Danach machten wir einen Spaziergang durch das mittlerweile nächtliche Rethymnon. Wer denkt das nun Ruhe eingekehrt sei, der täuscht sich - aber gewaltig. Jugendliche auf Mopeds, nach Unterhaltung heischende Touristen - die Bandbreite war enorm. Trotzdem gab es ruhige Momente. Wie der Spaziergänge an der Küste an der beleuchteten Festung vorbei und hin zum kleinen Leuchtturm, der seine ursprüngliche Funktion nicht mehr ausübt. Junge Mädchen Sassen auf ihrem Smartphone schauend daran und kicherten, als wir "Hello" sagten. Wir schauten in den kleinen Hafen von Rethymnon, wo sich die Restaurants gegenseitig die Gäste weg schnappen und suchten Dan das hotel, wo Olaf zum letzten mal 1992 gewesen ist. Dank eines Freundes erfuhren wir, dass es sich um das "Hotel Ideon" handelt. Wir telefonieren per Video-Chat zusammen, was vor einigen Jahren noch wunderbar war und nun Realität ist. Irgendwie schon lustig und erschreckend zugleich. Wir erinnerten uns an die "Sea-Turtle" Rettungen und unsere Spende für diese Organisation. Dann gingen wir nach Hause zu unserem Apartment. Wir packten unsere Sachen und waren doch Recht wehmütig. Denn wir fühlten uns hier in dem kleinen hotel und der Stadt sehr sehr sehr wohl. Aber wir freuen uns auf die kommenden Tage und sind uns ziemlich sicher, dass wir uns erneut sehr wohl fühlen werden.
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  • Day 3

    Regen und Chania

    September 27, 2018 in Greece ⋅ 🌧 18 °C

    Diese Nacht war es wie die davor auch. Es war ruhig, warm und die Wellen rauschten. Jedoch konnten wir beide nicht richtig gut schlafen und wissen auch nicht so Recht, woran es gelegen haben könnte. Nachdem wir aufgestanden sind, gab es erst einmal Frühstück. Toast, Tomaten, Gurken und Kaffee. Etwas heimisches Olivenöl auf den Toast geträufelt und dann in den Mund geschoben. Lecker.

    Unser Plan für heute war, dass wir eventuell in Georgioupoli hat machen und uns den See "Limni Journal" ansehen wollten. Jedoch machte uns das etwas schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung. Obwohl es kein schlechtes Wetter gibt, aber es war etwas regnerisch und ungemütlich und da geht man eher weniger spazieren. So haben wir denn dazu entschlossen, mit dem Bus von Rethymnon nach Chania durchzufahren. Damit verließen wir das kleine Katrina-Hotel, in dem wir uns sehr wohl gefühlt haben und sind uns sicher, dass wir hierher gerne wieder zurück kommen werden. Eine Woche könnten wir es in Rethymnon durchaus geniessen.

    Aber wir wollen noch mehr sehen und auch mehr erleben. So gingen wir zum Busbahnhof und es hatte aufgehört zu regnen. Es war warm und die Steine ziemlich rutschig. Auf Kreta hatte es wochenlang nicht geregnet und umso mehr freuten wir uns, daß wir bei diesem Event dabei sein konnten. Der Busbahnhof war klein und ziemlich hektisch. Erneut bestellte ich die Tickets mit den Worten " Dos Tickets to Chania please". Die Dame an dem Fahrkartenschalter verstand nicht, wie viele Tickets ich denn nun haben möchte. Kein Wunder. Denn erneut passierte es, dass ich auf Spanisch bestellte. Aber nun haben wir die Tickets und alles ist gut. Wir warteten auf den Bus und jede Linie fuhr einzeln vor. Es wurde zuerst auf griechisch, dann Englisch und zuletzt auf deutsch durchgesagt, wohin der Bus fuhr und welche Nummer er hatte. Eigentlich könnte dadurch nicht schief laufen. Jedoch hat man wohl unterschätzt, wie viel Menschen nach Chania wollen und so war der Bus sehr schnell voll. Das bedeutet auch, dass wir unser Gepäck wieder aus dem Bauch des Busses holen mussten. Ein zweiter Bus wurde geordert und wir ließen erneut unser Gepäck in den Bauch des Busses. Fast sah es so aus, dass wir erneut nicht mitfahren konnten. Aber wir waren die letzten, welche noch einsteigen durften. Für die anderen bedeutete das womöglich, dass die nun eine Stunde warten mussten. Denn scheinbar konnte man keinen weiteren Bus besorgen. Wir hatten also Glück. Im Bus selbst saßen wir nicht zusammen, aber bei der Fahrzeit von 1 Stunde hielten wir das gut aus.

    Die Fahrt verlief eigentlich problemlos. Jedoch je näher wir Chania kamen, umso mehr nahm auch der Regen und die Bewölkung zu. In Chania kam dann noch der alltägliche Stau in den Strassen. Allerdings waren wir für jede Minute dankbar, die wir noch im Bus bleiben konnten. Es war sehr ungemütlich, aber nicht arg kalt. Draussen zogen wir dann doch lieber unsere "Käfer-Capes" über, um unsere Rucksäcke vor der Nässe zu schützen. Na ca. 10 Minuten durch die nasse Altstadt, erreichten wir das keine aber feine "Fivos". Ich rief schnell durch und erwähnt, dass wir bereits vor der Tür stehen. Eine junge und drahtige Frau öffnete und und freundlich nahm sie uns in Empfang. Leider war das Zimmer noch nicht sauer, weil die vorherigen Gäste erst spät gegangen sind. In Anbetracht des Wetters war ihnen das auch nicht übel zu nehmen. Wir könnten entscheiden. Entweder das Gepäck hier lassen und in die Altstadt gehen oder einfach in dem kleinen Empfangsbereich warten. Wir entschieden uns für letzteres, da es sich nur im 40 Minuten handeln sollte. Da wir WLAN hatten, war alles gut 😁. Und genau anschauen 40 Minuten kam die junge drahtige Frau wieder und führte uns eine Wendeltreppe drei Stockwerke und 50 Stufen nach oben unter das Dach. Hier war unser Zimmer für die nächsten zwei Tage. Alles war sympathisch, die Frau, das Zimmer und die Atmosphäre. Nur das Wetter war ein wenig böse. Wir packten aus und ruhten einen Moment.

    Wir ruhten einen laaaaaangen Moment und es war dann schon 18:00 Uhr. Wir überlegten ob wir essen gehen (wir haben per Google zwei vegane Restaurants entdeckt) oder wir gehen einkaufen und kochen etwas. "Nur" einen Salat wollte ich nicht essen und wir kamen im Supermarkt auf die Idee, wie machen uns Gemüsereis. Gesagt getan und alles eingekauft. Leider regnete es immer noch und es war auch etwas ungemütlich. In den Nachrichten war von einem Phänomen die Rede was "Mediterraner Hurricane" hieß und relativ selten vorkam. Umso mehr ein Freude das erleben zu dürfen. Trotz der Freude bereiten wir uns zurück zu unserem kleinen Zimmer. Es war wunderbar und modern eingerichtet, aber im Gegensatz zum gestrigen Katrina-Hotel eine Besenkammer. Aber wir fühlten uns auch wohl und bedauerten nur, dass wir die Terrasse mit dem herrlichen Blick über die Dächer von Chania nicht richtig geniessen konnten. Wir kochten den Reis auf dem kleinen Herd. Dort lag offensichtlich einer der Anschlüsse am Rahmen, so dass es leicht kribbelte, wenn man das Kombigerät Herd-Kühlschrank-Spüle berührte.

    Das Fenster war geöffnet und die Temperaturen waren angenehm. In der Hoffnung, dass das Wetter morgen etwas besser wird, gingen wir zu Bett und lauschten dem plätschern. Er wirkte irgendwie beruhigend und wiegte und sanft in den Schlaf.
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  • Day 4

    Sonne und Chania

    September 28, 2018 in Greece ⋅ ☁️ 19 °C

    So schön war die Nacht dann doch nicht. Zum einen vergnügte sich ein heterosexuelles Liebespaar in der näheren Umgebung unter der Dusche, dann kamen durch den "Medicane" reichlich Blitz und Donner dazu und es kühlte sich soweit runter, dass das Laken als Zudecke nicht mehr ausreichte. Ich benutzte dann mein Duschhandtuch als zusätzliche "Decke" und es half. Insgesamt jedoch habe ich sehr schlecht geschlafen. Hm... mal sehen wie es die kommende Nacht wird. Heute soll es aufheitern und die Regenwahrscheinlichkeit liegt für gerade mal 2 Stunden bei 50%. Da werden wir bestimmt die Akrotiri-Halbinsel bewandern. Aber zuerst gibt es Frühstück.

    Beim Frühstück haben wir besprochen, was wir heute unternehmen wollen. Geplant bzw. angedacht war eine Wanderung auf der Akrotiri-Halbinsel. In Stavros wollten wir beginnen und einige Klöster auf den Wanderweg zum Flughafen von Chania uns anschauen. Vom Flughafen wollten wir dann den Bus zurück nach Chania nehmen. Allerdings fuhr ein Bus nach Stavros nur alle zwei Stunden und den ersten hatten wir verpasst. Sie Wanderung selbst ist mit knapp 6 Stunden und als "schwer" eingestuft lang. Da Olaf sich seit einigen Tagen gesundheitlich angeschlagen fühlte und das schlechte Wetter der letzten Tage möglicherweise einiges dazu beitrug, beschlossen wir den Tag zu nutzen und uns dafür Chania genauer anzusehen. Denn hier kommen wieder die Erinnerungen von vor 25 Jahren hoch und es ist spannend, diese erlebten Orte von damals wieder aufzufrischen. Das Wetter klärte deutlich auf und sogar die Sonne schien unser Vorhaben unterstützen zu wollen.

    Wir bummelten durch die Altstadt und den entzückenden kleinen Gassen. Viele Läden buhlten und die finanzielle Gunst der Touristen. Manche aufdringlich, die meisten aber ruhig und gelassen. Die Gassen waren gut mit Menschenfleisch gefüllt und schon alleine diese Massen zu beobachten ist ein "Genuss". Tatsächlich kamen wir an einem Hotel vorbei, in dem ich mich 1997 aufgehalten habe. Es hat sich stark verändert, da es modern restauriert wurde. Damals kamen extra Touristen zu dem Gebäude, um seine Ursprünglichkeit zu sehen. Jetzt ist es ein modern ausgestattetes Hotel. Irgendwie schade, denn ich konnte mich an den muffigen Geruch, der alten Möbel und den knarzenden Holzdiehlen erinnern. Die Zeit steht nicht still, das war mir bewusst und somit gingen wir dann auch weiter und kamen an einem der zwei veganen Restaurants von Chania vorbei - dem "Pulse". Sehr hohe Bewertungen bei Google und TripAdvisor. Leider hatte es geschlossen und es lag auch keine Karte aus.

    Der Hafen war voller Menschen und ich glaube, dass die Hälfte davon deutsche waren. Es sprach uns jemand mit "Servus" an. Wir reagierten nicht. Dann sprach er auf Englisch, ob wir aus Deutschland kommen. Wir sagten ja und das man in Berlin nicht "Servus" sagt. Das war lustig. Wir durften das Paar fotografieren und gingen weiter den Hafen entlang. Ein Restaurant nach dem anderen und manche davon waren ekelhaft penetrant jemanden ins Lokal zu lotsen. Das gefiel uns ganz und gar nicht. Am Hafen selbst war eine Ausstellung in dem kuppelförmigen Gebäude. Eine Kunstausstellung, wo man einige Exponate kaufen konnte. Leider war fotografieren verboten, denn einige Stücke waren sehr gut. Wir gingen danach auf der Kaimauer zum Leuchtturm. Der Weg war eng und wegen dem vielen Menschen langsam zu begehen. Man musste ja unbedingt in Badelatschen auf unebenen Steinen entlang wackeln, posieren und sich in Heidi-Klum-Posen fotografieren lassen. Es war sehr stürmisch, was dem Meer eine Wildheit verpasste und es atemberaubend schön machte. Die Gischt schlug sich auf den Steinen nieder und kleine Wasserspritzer versüßten und die Atmosphäre.

    Zurück von der Kaimauer gingen wir erneut in die Altstadt, um das zweite vegane Restaurant aufzusuchen - "to Stachi". Es hatte geöffnet und war voll - leider. Gern hätten wir eine Pause gemacht. Eventuell kämen wir am Abend zurück, so war zumindest unser Gedanke.

    Zunächst gingen wir durch die Stadt, um im Westen diese dann zu verlassen und an der Küste weiter zu gehen. Herrliche Sandstrände und tosendes blaues Meer. Voll die Postkarte was sich uns da bot. Aber es war sehr schön anzusehen. Wir gingen auf den Klippen umher und beobachteten ein Weile das Spiel zwischen Wellen und Gestein. Dann gingen wir zurück, weil wir noch in einen Supermarkt wollten, um für heute Abend etwas zu essen zu kochen.

    Es gab wieder Gemüsereis, aber diesmal mit Pilzen - hehe. Olaf hatte noch einen Granatapfel, den wir vor zwei Tagen unterwegs bei der Mili-Schlucht gepflückt hatten. Ich kochte und Olaf zerpflückte der Granatapfel. Diesmal konnten wir unsere Terrasse nutzen und der abendliche Blick über den Dächern von Chania, welche von der Abendsonne angestrahlt wurden, war wunderbar. Hier aßen wir auch zu Abend. Olaf trank Wasser und ich Retsina. Da Olaf noch leicht angeschlagen war, war Wasser bestimmt die bessere Wahl. In meinen Retsina machte ich die Kerne des Granatapfels - hehe. Zusammen genossen wir den schönen Abend und spürten, wie wir uns immer noch sehr liebten.

    Danach gingen wir durch das abendliche Chania. Zwar waren noch viele Menschen unterwegs und die Restaurants mäßig gefüllt, aber im Gegensatz zu heute Mittag kein Vergleich.

    Morgen geht es mit dem Bus nach Kastelli-Kissamos und von da an beginnt unsere Wanderung auf dem Europawanderweg E4.
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  • Day 5

    "Bates-Motel"

    September 29, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich traue es gar nicht zu schreiben. Aber wir haben wieder schlecht geschlafen. Alle äußeren Bedingungen sind gut, aber ein erholsamer Schlaf sieht anders aus. Ob daran der "Medicane" Schuld oder es einfach der Umstellung wegen so ist, werden wir wohl nie heraus finden.

    Na dem Aufstehen gab es Frühstück und da es hin und wieder etwas Nieselregen gab, konnten wir deswegen die wichtigste Mahlzeit des Tages nicht auf der Terrasse einnehmen. Aber das war okay und wir hatten gute Laune. Wir packten nach dem Frühstück unsere Rucksäcke, wuschen das Geschirr ab und räumten die Schmutzwäsche zusammen. Dann gingen wir die 50 Stufen auf der Wendeltreppen hinunter und sprachen mit der jungen drahtige Griechin, die uns auch begrüßt hatte. Da sie danach fragte sagten wir ihr, dass wir nach Kissamos wollen, um von dort aus dann auf dem E4 zu wandern. Sie freute sich über unseren Sportsgeist und wünschte uns einen guten Trip.

    Zunächst gingen wir noch einmal kurz über den Hafen von Chania, um uns gedanklich von der Stadt und den reichlichen Souvenirs zu verabschieden. Dann war der Busbahnhof unser nächster Stopp. Dort kauften wir Tickets und diesmal bestellte ich nicht in Spanisch. Im Vergleich zu Rethymnon und Heraklion, war die Abfertigung am Bus dann sehr entspannend. Wir luden unser Gepäck ein und erklommen den Bus. Nach der Abfahrt wurden dann unsere Tickets kontrolliert und entwertet - was bedeutete, dass ein Stück vom Ticket abgerissen wurde.

    Unterwegs stiegen ein paar Leute ein und auch wieder ein paar aus. Das Wetter machte regelrechte Kapriolen. Meist Sonne, aber auch Regen. Wir fuhren entlang der Küste und die Ortschaften waren Voll und Ganz auf Tourismus eingestellt und sind typische Badeorte.

    Wir erreichten Kissamos oder Kastelli. Beide Namensgebungen schienen korrekt zu sein, was es als Tourist häufig nicht einfach macht sich zu orientieren. Wir stiegen Kissamos Center aus und folgten weiter der Hauptstrasse zu unserem Hotel. Laut Beschreibung, sollte es etwas abseits liegen. Der Weg direkt an der Strasse war furchtbar. Trotz Begrenzung der Geschwindigkeit, schien sich niemand daran halten zu wollen. Man musste schon aufpassen und brav hintereinander gehen. Auf dem Weg hielten wir nach Supermärkten ausschau, denn wir wollten heute Abend erneut etwas kochen wollen. Laut Beschreibung von unserem Hotel, hatten wir eine Kochnische.

    Nach gut 20 Minuten erreichten wir unser Hotel - "Appartements Delfini". Es lag etwas erhöht abseits von der Strasse, was wohl den Autolärm etwas dämpfen würde. In der Rezeption saß ein ca. 90 Jahre alter Mann. Er begrüßte uns sehr freundlich auf Englisch und wusste offenbar schon, dass wir die gebuchten Gäste sind. Eine Frau um die 55 begrüßte uns mit Maria und sie bot uns süßen Saft aus dem Karton an. Egal, es war eine sehr nette Geste. Na dem kopieren den Ausweises von Olaf, folgten wir Maria nach draussen. Vorher fragte man uns, ob Treppen ein Problem für uns seien. Draußen erwähnte Maria, dass dies für sie nun Gymnastik sei. Sie zeigte uns das Zimmer. Ein Vorraum mit einem Einzelbett und einer Couch. Ein Badezimmer und das Schlafzimmer mit Balkon. Der Blick war schön - Meerblick. Wir bedankten uns bei Maria und beim rausgehen warf uns Maria symbolisch einen gehauchten Kuß zu. Ich bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.

    Wir sahen uns kurz um und dann entschloss ich mich einkaufen gehen zu wollen. Olaf blieb im Appartement, was aufgrund seiner Gesundheit gut war. Denn in den kommenden Tagen werden wir mit der Wanderung beginnen und da muss er Fit sein. So ging ich zum Supermarkt und kaufte ein. Zurück war klar, dass ein zweiter Besuch des Supermarktes notwendig sei, denn morgen ist Sonntag und er hat geschlossen. Zuerst gingen wir aber zum Hafen um uns zu erkundigen, ob morgen das Boot zur Lagune "Balos" fährt. Wegen des Medicane, ist bisher der komplette Schiffsverkehr in der Ägäis eingestellt worden. Laut Homepage heute kein Boot, morgen sei es aber möglich. Wir wollten uns vor Ort informieren. Den Hafen erreichten wir über der selbigen gut befahrenen Hauptstrasse und am Ticketschalter war zu lesen, dass zumindest heute kein Bootsverkehr sei. So entschieden wir uns, morgen früh hier noch einmal vorbei zu schauen und dann zu entscheiden. Zurück gingen wir wieder an der Strasse entlang und kamen an einer kleinen Kapelle vorbei, welche uns schon vorher aufgefallen war. Immer wieder mussten wir uns wegen plötzlichen Nieselregen irgendwo unterstellen und so kam uns allein deswegen diese kleine Kapelle gerade recht. Wir waren überrascht, wie hübsch sie innen in eine Höhle gebaut angelegt war.

    Olaf ging zum Hotel zurück und ich erneut zum Supermarkt. Es fehlte noch etwas Wasser und Olivenöl. Außerdem hatte ich Lust auf Bier heute. Alles eingekauft machte ich mich auf dem Weg zurück. Und wieder kam mein mulmiges Gefühl wegen dem Hotel hoch. Irgendwie erinnerte es mich an das "Bates Motel" aus dem Film "Psycho" von Hitchcock. Keine Ahnung woran ich dieses Gefühl fest gemacht habe, aber es war da. Ob es daran lag, dass Maria und einen Luftkuß gab und wir die einzigen Gäste in dem Hotel sind, dessen guze Jahre schon lange vorüber sind?

    Das Kochen war auf dem kleinen Herd schon eine Herausforderung. Die Paletten wurden sehr-sehr-sehr langsam heiß. Ein Ingwer Tee mit Limetten für Olaf dauerte knapp 45 Minuten und ich wollte heute eine Kartoffelpfanne machen. Alles geschnippelt und ab in den Topf. Ja es dauerte 120 Minuten und war eher gedünstet als gebraten. Aber es war lecker, denn ich hatte noch die Gewürzmischung aus Rethymnon dabei. Wir aßen zu Abend und gingen dann mit unseren Smartphone ins Bett. Immerhin gab es gutes WiFi 😀
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  • Day 6

    Blaue Lagune

    September 30, 2018 in Greece ⋅ 🌧 23 °C

    Ich erzähle erst nichts von der vergangenen Nacht.

    Schon beim frühen Erwachen mit herrlichem Sonnenaufgang schauten wir auf der Hompage von dem Schifffahrtsunternehmen nach, ob heute eventuell doch das Boot zur Lagune "Balos" fährt. Zumindest gestern stand dort, dass es heute möglich sei. Aber leider gab es heute und auch morgen keine Möglichkeit, Tickets zu buchen. Dann war wohl klar, dass wir entweder dorthin gehen oder einen alternativen Tagesplan aufstellen. Wir entschieden uns zur Lagune zu gehen. Das war eine Tagesstrecke von 26km und auch hübsch, wenn wir nicht bis ganz zur ersten Lagune herunter gehen. Zur zweiten kommen wir ja eh nicht, da diese nur mit einem Schiff zu erreichen ist.

    Wir frühstückten und während wir so in den Tag hinein schauten fragten wir uns, ob wir nicht doch lieber zum Hafen gehen und und vor Ort informieren sollten. Nein. Wir raten es nicht und gingen los. Kurz vor dem Erreichen des Hafen gab es einen lauten Ton. Der kam von dem Ausflugsschiff, welches gerade den Hafen verlassen hat und zur Lagune fährt. Okay. Kurz geärgert und dann über positives nachgedacht. Aus dem Schiff hätten wir eine Stunde sitzen müssen und es war bestimmt windig und kalt. Wir hätten einen Zeitplan ohne individuelle Gestaltung und wir hätten 54€ Euro zahlen müssen und wahrscheinlich erleben wir die Weg zu Fuss zur Lagune Naturnaher mit tollen Erlebnissen. So waren unsere Gedanken. Wir ärgerten uns nicht mehr und folgten der Strasse, welche kurz nach dem Abzweig zum Hafen rechts in eine Küstenstraße mündete. Es gab hier herrliche Sandstrände und die Atmosphäre war Recht gechillt. Ein kleines Hotel liessen wir links liegen und folgten weiter der Küstenstraße. Wir gingen sie weiter entlang, querten (illegal) ein abgezäuntes Grundstück und betraten den Bereich eines anderen und auch etwas größeren Hotels. Niemand hielt uns auf und so gingen wir weiter quer über das Hotelgelände. Dann kamen wir wieder auf die Zufahrtstrasse zur Lagune. Bei einem Kontrollpunkt mussten alle ankommenden Autos Eintritt bezahlen - wir jedoch nicht. Es war eine unbefestigte Strasse, die durch den gestrigen Regen stellenweise sehr feucht war.

    Mehr wieder gab es herrliche Ausblicke auf die Küste und das Meer. Aber auch Ziegen und Schafe querten die Strasse oder lagen mitten darauf. Die Touristen in ihren Autos waren erfreut und zückten sofort ihre Smartphones. Manche schieben auch die ganze Fahrt aufzuzeichnen. Wir begegneten einer kleine Kapelle. Ein russisches paarchen mit ihrer ca. 5 Jahre alten, sich langweile den Tochter machten Fotos. Eher der Vater von der (möglichen) Mutter des Kindes - die sich in allen erdenklichen Posen an der Kirche rekelte. Belustigt gingen wir weiter und trafen erneut auf Ziegen und später auf einen kleinen Verkaufstand. Dort gab es (Thymian-) Honig, Raki und Kräuter zu kaufen. Na ca. 2,5 Stunden erreichten wir den allgemeinen Parkplatz. Auch hier war dann für die rollenden Touristen Schluss und es überholten uns viele - sehr viele Autos. Wegen der Strassenverhältnisse mussten die Autos langsam fahren. Plötzlich hupte es kurz hinter uns. Es war das Hetero-Päarchen aus Bayern, welche uns in Chania mit "Servus" angesprochen hatten. Wie klein doch die Welt ist. Auf dem Parkplatz gab es auch zwei kleine Verkaufsläden. Wir folgten einfach den teilweise in Badeschlappen daher kommenden Touristen, welche nun über steinigen und auch zum Teil matschiges Gelände wackeln durften.

    Dann plötzlich öffnete sich der Blick auf die Lagune. Leider war gerade keine Sonne da, aber trotzdem erschien sie in einem wunderbaren türkis mit hellen Sandstränden. Dann brach die Sonne immer wieder durch und zeigte die Lagune in ihrer ganzen Pracht. Es war wundervoll anzusehen, nur leider war es etwas windig.

    Auf Wunsch des Bayern-Hetero-Päarchen, fotografierten wir sie vor der Lagune. Dann gingen wir zurück. Am Parkplatz machten wir zuvor aber unsere erste Pause. Wir machen eigentlich zu wenig Pausen. Weiter ging es nun bergab. Kurz vor der kleine Kapelle begann es zu nieseln und es wurde stärker. Wir erreichten die Kapelle und gingen hinein. Dort warteten wir einen Moment, bis der Regen an starke nachgelassen hat. Wir folgten weiter Strasse zurück, über das Gelände von dem größeren Hotel, über das abgezäunte Grundstück bis zur Küstenstraße. Langsam fühlten wir uns auch erschöpft und wären froh, dass wir bald ankommen werden.

    Olaf ging ins Zimmer und ich zur Rezeption. Da wir morgen wahrscheinlich sehr zeitig aufbrechen werden und wir immer noch die einzigen Gäste in dem Hotel sind, war anzunehmen, dass morgen früh die Rezeption nicht besetzt ist. Aber das war sie jetzt auch nicht. Ich klopfte, keine Reaktion. Eine Telefonnummer stand an der Tür. Ich rief an und es meldete sich der 90 jährige. Er fragte mich wie ich sein und ich entgegnete, dass ich vor dem Office warte. Er sagte, er sei in einigen Minuten da. In Anbetracht der Schnelligkeit mit welcher er gestern unsere Buchung bearbeitete, befürchtete ich, dass bis zu seinem Erscheinen der Akku von meinem Smartphone leer sei. Aber es waren gerade mal zwei Minuten. Jetzt fühlte ich mich ihm gegen etwas schlecht.

    Wir wickelten die Rechnung ab und ich ging ins Zimmer. Dort bereitete ich das Abendessen zu uns wir aßen gemütlich auf unserer Terrasse. Es war ein anstrengender, aber schöner und erlebnisreicher Tag voller Ziegen, Schafe und Menschenfleisch. Und die herrliche Lagune erobern wir per Schiff bei unserer Rückkehr nach Kreta. Das haben wir uns fest vorgenommen.
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  • Day 7

    Baumziegen und Tribbles

    October 1, 2018 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir hatten in der Nacht Besuch. Nein es war nicht der 90 jährige und auch nicht Maria. Es war die Hauskatze. Sie schlich sich durch das offene Terrassenfenster und machte es sich im Vorraum auf der dortigen Couch bequem. Man hörte sie schnurren und sich mit ihren Krallen in der Couch verankern. Olaf stand auf und schaute nach. Zu seinem Unmut lag die katze auch noch auf seinem Shirt. Trotz der mündlichen Aufforderung endlich zu gehen, rekelte sie sich und schnurrt auch noch zuckersüß dabei. Schweren Herzens hat Olaf sie dann doch aus dem Zimmer vertrieben.

    Gegen 07:00 Uhr wurden wir wach, meditierten und standen danach auf. Das Frühstück war schnell zubereitet, obwohl wir wegen des langsamen Herdes auf heisses Wasser warten mussten. Die Zeit füllten wir mit packen unserer Rucksäcke auf. Maria schaute vorbei, rüttelte an der Tür. Sie dachte wohl, dass wir nicht mehr da waren. Als sie mich sah sagte sie mehrmals laut und mit rollendem "R" - sorry. Das höre sich irgendwie lustig an und sie schüttelte dabei noch ihre Ärmchen. Nach dem wir alles gepackt und uns nochmals versicherten nichts vergessen zu haben, gingen wir los.

    Wir folgten der Hauptstrasse zurück nach Kissamos (oder Kasteli), warfen rückwärts einen letzten Blick auf das Hotel und quälten uns an der Strasse mit den schnell fahrenden Autos entlang. Wir mussten über den Punkt hinaus, an dem wir vor zwei Tagen aus dem Bus von Chania gestiegen waren. Kurz dahinter ging es rechts in eine Seitenstraße und siehe da, es wurde deutlich ruhiger. Aber auch anstrengender, da es ab jetzt immer bergauf ging. Zunächst jedoch leicht. An einer kleinen Miniatur-Kapelle bogen wir wieder rechts ab und folgten der geteerten Strasse. An deren Abbiegung nach links, gingen wir weiter geradeaus in einem Schotterweg. Etwas schwer zu gehen und leicht stärker ansteigend. Immer wieder waren schöne Ausblicke auf die Umgebung und der Küste mit Kissamos möglich. Wir folgten der Navigation von Komoot und kamen an einer kleine Kirche vorbei, die sehr schön gelegen war. Wir umquerten diese quasi auf einer Strasse, umsogleich erneut in einen leicht ansteigenden Sandweg einzubiegen.

    Der Weg ging durch Olivenhaine. Es waren sehr kleine Oliven an den Bäumen und wir vermuteten, dass sie für die Ölproduktion genutzt werden. Immer wieder sahen wir interessante Konstruktionen aus Rohren, Wasseruhren und Schläuchen. Hier wurde offensichtlich die Wasserzufuhr zu den einzelnen Grundstücken geregelt.

    Bevor wir die kommende kleine Siedlung erreichten, erreichte uns zunächst ein heftiger, aber dafür kurzer Regenschauer. Wir stellten uns unter einem der grossen Olivenbäume und waren gerade beim Auspacken unser Käfercapes, als es wieder aufhörte. Erfreut setzten wir unseren aufsteigenden Weg fort. In Polirrinia machten wir unsere erste Pause und waren sehr freudig überrascht, hier den ersten Wegweiser vom E4 zu sehen. Ein schwarz umrandetes, mit gelb ausgefüllten und auf den Kopf stehendem Quadrat. Innen stand "E4". Man war das spektakulär.

    Wir bogen in einen Nebenstrasse, die später wieder in einem Schotterweg überging. Unsere Navigation führte uns sodann links sehr steil nach unten ins Tal, wo uns eine kleine Teerstraße sehnsüchtig erwartete. Wir folgten ihr entspannt und kamen an einer Kirche zum Eingang zur Schlucht "Sirikari". Ein Gatter versperrte den Weg und wir öffneten es. Gemäß der Regel - "So wie du es vorfindest, verlasse es". Nach einer Weile kamen wir zu einer alten steinernden Brücke. Es war eine alte Packesel-Brücke, recht hübsch anzusehen. Ich hörte schon Stimmen und die kamen von einer grossen Reisgruppe aus einem Gemisch von Engländern und Deutschen. Sie waren gut drauf und grüßten auch sehr freundlich, so dass wir zurück grüßten. Wir folgten den schmalen Trampelpfad weiter in die Schlucht. Die Stimmen von der Reisegruppe verstummten und es war ganz still. Die Bergvögel und Ziegen mit ihren Glocken hörte man sanft in der Ferne - oder war es doch Nah? Es war schwer zu unterscheiden. Der Weg durch die Schlucht war traumhaft schön. An einer Stelle kletterte eine grosse weiße ziege sogar auf einen Baum, um an dessen kleinen Zweigen an die Blätter zu kommen. Das sah irgendwie super aus. Nochmals kam uns eine Reisgruppe entgegen, diesmal nur Deutsche. Auch diese waren gut drauf und grüßten - wir wieder ebenso. Weiter in der Schlucht wurde der Weg teilweise durch den vorherigen Regen etwas matschig und man musste aufpassen wohin man trat. Das wiederum war Schade, denn so konnte man beim Gehen nicht die Umgebung bewundern. Aber dafür umso mehr, wenn man stehen blieb.

    Der Weg stieg erneut an und über ein Grundstück, verließen wir dann die Schlucht. Es ging kurz auf einer Strasse waagerecht entlang, um dann später wieder leicht anzusteigen. Der Weg ging an Kastanienbäume vorbei und die auf dem Boden liegenden Früchte sahen wie "Tribbles" aus. Wer Startrek kennt, kennt auch Tribbles. Einige Einheimische sammelten diese Früchte in Massen auf und wir waren dann der festen Überzeugung, dass es sich bei den Kastanien um Rosskastanie handelte. Der Bodenbelag bestand nun aus losen Steinen, aber man konnte den Weg gut erkennen. Wir kamen an großenn Hainen von diesen Rosskastanien vorbei und durchquerten diese. Wir bogen dann rechts ein und gingen erneut bergauf. In der Ferne sah man auf dem Bergkamm Windräder und auch scheinbar Wege in den Fels gehauen. Genau da mussten wir auch entlang und die Windräder rechts und links liegen lassen. Wir überquerten den Bergkamm und das Geräusch, welches von den riesigen Windräder verursacht wurde, war durch seine Rhythmik sehr eindrücklich. Ab hier ging es nur noch im zick-zack bergab in ein anderes Tal.

    Wir folgten dem Weg und kamen auf sie Teerstraße, welche nach Kampos - unserem heutigen Ziel, führte. Erleichtert unsere Unterkunft gefunden zu haben, gingen wir etwas schneller. Wir gingen in die Taverne, in der wir gebucht hatten. Es gab bei der Buchung über booking.com etwas Schwierigkeiten mit der Kreditkarte und somit war unsere Buchung storniert worden. Aber natürlich gaben sie uns ein Zimmer. Wir duschten zunächst bzw. wuschen einen Teil unserer Wäsche und hängten diese zum trocknen auf die Leine am Balkon. Dann gingen wir essen. Erfreut begrüßte uns die vermeintliche Tochter vom Besitzer. Wir bestellten einen Gurken-Tomaten Salat, für uns beide jeweils eine doppelte Portion Pommes und jeweils einmal fritierte Zucchini. Ich musste jedoch noch einmal ins Zimmer und die Wäsche abnehmen. Denn es war sehr stürmisch. Das Essen war sehr lecker und die Bedienung sagte, dass wir wir noch einmal fritierte Zucchini bekämen. Wir fragten nach, da wir ja jeweils nur eine Portion bestellt haben. Die Bedienung sagt, weil wir kein Fleisch essen, bekommen wir eine grosse Portion zusätzlich vom Haus. Na wenn das Mal nicht nett war. Danach kam dann der Herr des Hauses und brachte noch zwei Stücken Schokoladenkuchen und Raki. Wir überlegten kurz, ob wir hier überhaupt wieder weg wollen.

    Danach gingen wir satt und leicht angetrunken zu Bett.
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  • Day 8

    Das Kloster am Meer

    October 2, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 24 °C

    Warm - kalt - warm - kalt - warm - kalt. So war für mich die Nacht. Immer wieder bellten Hunde, wobei es einer besonders wichtig meinte.

    Nach dem Erwachen meditierten wir uns standen auf. Wir berieten uns kurz, ob wir hier in der Taverne frühstücken wollen. Aber wir entschieden uns ohne Frühstück los zugehen und irgendwo an einem schönen Platz eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Die Taverne öffnete um 09:00 Uhr und das war uns schon etwas zu spät.

    So zogen wir los. Der Morgen war angenehm und die Sonne kam hinter den Bergen vor. Die Luft wirkte sehr frisch und sauber in den Bergen. Wir folgten der kleinen Teerstraße, welche an "unserer" Taverne vorbei ging. Sie führte in ein Tal und von dort scharf rechts. Hier konnten wir uns ebenfalls entscheiden, ob wir einen anderen - dafür minimal längeren, als den geplanten Weg gehen wollen. Wenn wir den gehen, sollte an einem Punkt eine kleine Höhle sein. Folgten wir dem geplanten Weg, kämen wir nicht zur Höhle, könnten aber uns später dazu entscheiden. Wir nahmen den geplanten Weg und folgten weiter der kleinen Teerstraße. An einem Ort mit 5 Häusern bog unser Weg von der Straße ab und ging nebenher der Teerstraße durch diese 5 Häuser. Zwei Hunde begeisterten uns, wobei die kleine braune Hündin uns zuerst erreichte und dauernd nur gestreichelt werden wollte. Sie warf sich sogar einem vor die Füsse das es schwer war, seinen Weg ohne sie zu treten fortzusetzen. Der andere Hund, etwas größer und genau wie die kleine braune Hündin ein Mischling, beobachtete uns in einem gewissen Abstand bellend. Wir gingen weiter und kamen wieder auf diese kleine Teerstraße, um sie so dann ein wenig später wieder zu verlassen und bergab zur Küste zu gehen.

    Es gab unterwegs an diesem Morgen immer wieder herrliche Ausblicke auf die sich nun nähernde Küste. An einem gewissen Punkt entschieden wir uns dann doch zu Höhle zu gehen. Die ganze Zeit über war der Weg geteert. Was gut für die Autos ist, ist nicht ganz so gut beim Wandern. Die Füsse ermüden schneller. Wir kamen direkt zu Küste. Dort war auch ein kleiner Badebereich und tatsächlich waren bereits 3 Menschen baden. Man bekam schon Lust ebenfalls ins kühle Nass zu hüpfen. Aber wir wollten zu Höhle und gingen weiter an der steinigen Küste entlang. Nur leider fanden wir nicht die Höhle, die wir eigentlich finden wollten. Dafür zwei andere. Eine diente als Ziegenstall und die andere und größere schien bald einzustürzen. Beide waren somit nichts für uns und wir gingen zurück zum Wegepunkt und setzten dort den Weg fort.

    Unterwegs kamen wir an einer kleinen Kirche vorbei, wo wir bei einem herrlichen Ausblick über die Küstenlandschaft unser Frühstück zu uns nahmen. Es gab Gurken, Tomaten, Kekse und Wasser. Wir sahen auch zurück zu einer kleinen "Traum-Villa", welche auch buchbar war und schwärmten für eine Auszeit dort. Eine kleine Ortschaft, welche wie ein Austeiger-Künstler- Ort wirkte war erneut ein Wendepunkt
    Denn hier mussten oder durften wir wieder direkt an der Küste entlang gehen. Zwar erneut auf einer guten Teerstraße, aber es kam so gut wie kein Auto vorbei. Wir folgten dieser Straße und damit dem Küstenabschnitt sehr lange, ehe wir auf eine stärker befahrene Straße stießen und wenig später in einen Schotter- oder Feldweg einbogen. Laut Plan sollte hier ein grosser See oder wegen seiner quadratischen Form eher ein Auffangbecken sein. Wir waren durch die mittlerweile starke Sonne Recht erschöpft und müde und benötigten eine Pause. Da kam uns dieser See gerade recht. Leider war es kein See, sondern doch ein Auffangbecken und es war komplett leer. Sah schon merkwürdig aus, dieses riesige leere Becken. Ein einziger Baum in der Nähe spendete und für die Pause erholsamen Schatten und nach einer Weile gingen wir weiter auf dem Schotterweg und an dem Auffangbecken entlang. Erneut wurden wir zur Hauptstraße mit den Autos geführt und mussten auf dieser ca. 3km entlang gehen.

    Dann gingen wir erneut in einen Schotterweg und auch noch leicht bergauf. Bei der Hitze war das ganz schön anstrengend. In der Nähe und kurz vor unserem Ziel dem Ort "Chrisoskalitissas", gab es ein zweites Becken. Aber kurz davor bog unser Weg ab und ging zu diesem Ort.

    Im Ort selbst setzten wir uns zuerst in eine kleine Taverne mit Minimarkt und tranken ein kaltes Bier. Das war gut. Wir holten Geld am Automaten und gingen in einen sehr kleinen Supermarkt. Dort kauften wir Kekse, Wasser, Kürbiskerne und Knabberstangen mit Sesam drauf. Dann gingen wir zu unserer Unterkunft. Eine Taverne, welche auch Zimmer anbot. Hier ruhten wir ca. 2 Stunden und gingen dann zum nahegelegenen Kloster.

    Der Weg zum Kloster dauerte von unserer Unterkunft aus gerade einmal 6 Minuten. Der Eintritt war mit 2€ sehr moderat. Ein kleiner Shop, wo man auch die Tickets kaufen musst, war der Eingang. Ein etwas gelangweilter Jüngling empfing die Besucher an der Kasse. Im Kloster selbst, war eine ruhige und chillige Atmosphäre. Es gab 2 Museen mit Dingen aus dem Alltag der Nonnen und Mönche. Heutzutage leben wohl jeweils nur eine Nonne und noch ein Mönch. Die Klosterkirche war wirklich schön anzusehen und der Ausblick in die Umgebung und auf das Meer war durch die erhöhte Lage des Kloster wunderbar. Uns hat es dort sehr gefallen. Laut einer Legende, sollen Besucher ohne Sünde die Stufen zum Kloster golden sehen. Sündige Besucher hingegen, würden nur eine einfache Steintreppe sehen. Das ganze Gold was wir sahen hat uns so geblendet, dass wir fast stolperten 😊.

    Danach gingen wir zum Abendessen in unser Hotel mit der dazugehörigen Taverne. Wir ließen den Tag bei Sonnenuntergang und der herrlichen Atmosphäre entspannt ausklingen.
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  • Day 9

    Immer an der Küste entlang!

    October 3, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 25 °C

    Beide hatten wir mehr als merkwürdige Träume und ich werde sie hier nicht niederschreiben. Bis auf die nervigen Nachbarn, welche trotz geöffneter Balkontür ihre Klimaanlage an hatten, war es eigentlich ganz okay in der Nacht. Scheinbar hatten unsere nervigen Nachbarn noch zusätzlich Spaß daran, ihre Klimaanlage öfters mal Ein und wieder Aus zuschalten. An für sich kein Problem, von der Energieverschwendung ganz ab gesehen. Allerdings befand sich deren Klimagerät so gut wie auf unserem Balkon und das NERVTE voll. Aber wir haben eine Geheimwaffe - Ohrstöpsel!

    Wir erwachten und meditierten wie immer zur selben Zeit, packten dann unsere Sachen und gingen gepackt zum Frühstück. Zum Glück konnten wir am selben Tisch wie am Abend zuvor sitzen und wunderten uns, warum dieser schöne Platz von den bereits anwesenden Gästen nicht besetzt war. Egal. Wir haben ihn belegt. Wir bestellten Toast, Tomaten mit Oliven und Kaffee. Die Bedienung ist scheinbar die Tochter von dem Besitzer, der dann auch noch erschien und zu dieser Männerrunde an dem Tisch in der Ecke ging. Sie rief ihn mit "Papa" und das war das wohl klar. Die Männer unterhielten sich angeregt und tranken Kaffee und rauchten. Wahrscheinlich sprachen sie über die anwesenden Gäste und deren Eigenarten - Hehe.

    Unser Frühstück kam und wir aßen mit Appetit. Denn heute haben wir eine sehr lange Etappe vor uns. Was wir noch nicht wussten, zwar ist sie mit knapp 7 Stunden sehr lang, aber sie war auch sehr beschwerlich. Nach dem Frühstück gaben wir der Tochter unseren Zimmerschlüssel, bedankten uns per Handschlag und verabschiedeten uns. Dann zogen wir los in Richtung Kloster.

    Kurz vor dem Kloster bogen wir links ab und folgten zunächst einer kleinen Teerstraße. Mit der Zeit wurde Chrisoskalitissas immer kleiner und der Weg ging in einem Schotterstraße über. An einem Durchgang mit alten Drahtzaun, wachte ein scheinbar lieber Hund. Denn er ging beiseite, hatte uns aber im Auge. Olaf und ich waren so in Gespräch vertieft, dass wir einfach der breiten Schotterpiste folgten und irgendwann an einem kleinen Hafen mit einem Boot ankamen. Da wussten wir, dass wir nicht richtig waren. In der Tat haben wir die Abbiegung verpasst und als wir zu dieser Stelle zurück kamen war uns auch klar warum. Es war nicht als Weg erkennbar gewesen. Die ganze Umgebung war derart trocken, staubig und steinig, dass ein Weg kaum erkennbar war. Zum Glück hatten wir Komoot und so waren wir schnell wieder auf der richtigen Route.

    Wir kamen an einem kleine Häuschen mit Ziegen vorbei und waren dann komplett in einer Landschaft, welche ich als Stoppel- und Heidelandschaft bezeichnen würde. Nur als Trampelpfad erkennbar, so zeigte sich uns der Weg. Später war auch dieser Trampelpfad nicht mehr zu erkennen und wir hatten dann nur noch die Markierung von zwei roten Streifen an Felsen und natürlich Komoot zur Orientierung. So staksten wir dann durch diese trockene Landschaft. Das "Heidekraut" war trocken und dornig. Wir hatten kurze Hosen an und natürlich Socken. Unsere Beine würden leicht zerkratzt, als wir durch dieses Gestrüpp gehen mussten. Zusätzlich kamen noch teilweise recht große Steine, über die wir klettern mussten. Schnell kamen wir ins schwitzen, aber auch staunen. Denn die Landschaft war einmalig schön. Diese Weite und das Meer im Background waren phantastisch. Die Luft herrlich sauber und duftend.

    Immer weiter kamen wir dem Meer näher und dann entfernten wir uns. Es dauerte ca. 1 Stunde, bis wir uns dann vom Meer entfernten und bergauf krakseln mussten. Wir dachten schon das wäre schlimm, aber nein. Denn der Abgrund welcher sich vor uns auftat, war für uns ungeübte Städter ein riesen Schlund, der uns verschlucken wollte. An verschiedenen Stellen suchten wir nach einer günstigen Abstiegsmöglichkeit und fanden diese dann auch. Langsam und wegen dem Geröll vorsichtig, tasteten wir uns nach unten. Endlich angekommen waren wir mächtig stolz auf uns.

    Dann gingen wir eigentlich nur noch am Strand entlang. Anfänglich aus Kies, später aus Sand. So erreichten wir "Elafonisi". Ein Badeparadies per exelance. Das Meer türkis leuchtend, sanfte Wellen. Nur leider sehr viel Menschenfleisch und Sonnenschirme. Wir hatten keine Freude daran und verließen diesen Ort. Allerdings blickten wir doch ein wenig reumütig und auch traurig zurück. Denn irgendwie war es doch schön hier.

    An diesem Strand fanden wir dann wieder die offizielle Markierung von "E4" und diesmal war diese wirklich gut. Es ist schwer zu beschreiben, welche Eindrücke uns unterwegs überkamen. Denn dieser Küstenabschnitt war so unbeschreiblich schön. Der Weg sehr abwechslungsreich. Mal über Steine (große Steine), mal durch Sand und durch ein Dünengebiet mit herrlichen Badestellen. Dann wieder Kies, dann Trampelpfad und später guter Wanderweg. Dann bergauf und fast kletternd durch und an einer Schlucht vorbei. Die Strände welche sich uns unterwegs boten, waren ein Traum. Für jeden war etwas dabei. Wer Sonne mochte hatte genug Platz. Wer Schatten suchte, konnte sich hinter einem grossen Stein oder unter einen alten knorrigen Baum legen - ebenso bei Wind. Es waren kaum Menschen da. Nur hin und wieder ein oder zwei. Manche schienen hier auch zu Zelten. Das war bestimmt nicht legal, denn es handelt sich um ein Naturschutzgebiet. Ich hörte Olaf immer nur sagen "Ach ist das schön hier, ach ist das schön hier". Und das sagt er nur, wenn er absolut begeistert ist. Diese wildschöne naturbelassene Romantik hatte auch ihren Preis. Und das war die Beschwehrlichkeit des Weges. Schnell waren wir erschöpft und mussten eine kleine Pause machen. Aber wir standen auch unter Zeitdruck, denn 17:30 Uhr sollten wir am Ziel sein.

    So gingen wir dann doch sportlich diesen Weg und es gab Stellen, an denen hätte ich wegen der Höhe früher sicherlich Schwierigkeiten gehabt. Aber es ging mit einem leichten Kribbeln in der Magengrube vorüber und wir erreichten eine kleine Kapelle über dem Meer. Dort scheidet sich der Weg E4 von einem Schotterweg. Da wir wussten, dass der E4 später wieder auf diesen Schotterweg stößt, blieben wir auf diesen. Nach der "Wiedervereinigung" der Wege, gingen wir auf dem E4 weiter und erreichten den Strand "Krisos". Ein Kieselstrand mit wunderschönen flachen Kieselsteinen. Das hat mich schwer beeindruckt. Wir folgten der Küstenstraße und kamen durch ein riesiges Gebiet aus Gewächshäusern. Innen wurden Tomaten angepflanzt. Aber es war weithin kein schöner Anblick. Sie war riesig. Kurz hinter der Anlage sahen wir einen kleinen Supermarkt und da wir völlig erschöpft waren, kauften wir uns Bier und Knabberstangen. Auf einer Steinbank an der Straße machten wir eine ängere Pause und die war auch nötig. Denn beim Aufstehen und Weitergehen merkten wir, wie erschöpft wir eigentlich waren. Von nun an mussten wir jedoch noch 90 Minuten bis zum Ziel durchhalten. Das schaffen wir.

    Leider führte der E4 auf dieser Etappe immer an der Straße entlang. Das war weniger schön, aber sehr effizient was schnelles Vorwärtskommen angeht. Trotz allem gab es immer wieder schöne Ausblicke auf das rechts von der Straße befindliche Meer.

    In "Paleiochora" angekommen, suchten wir sogleich unser Hotel auf. Es war das Hotel "Glaros" und waren über dessen Ausstattung für den günstigen Preis sehr angenehm überrascht. Es gab sogar Raki, den typischen Kreta-Schnaps auf dem Zimmer. Wir duschten und tankten danach mit einer ausgiebigen Pause neue Energie.

    Am Abend gingen wir in die Stadt. Zuerst hatte ich ein vegetarisches Restaurant mit Veganer Option ausfindig gemacht. Das schauten wir uns an und natürlich vor Ort dann auch die Menükarte. Überzeugt hat es uns nicht wirklich. Aber wir kamen auf dem Weg zu dem vegetarischen Restaurant an einem Pita-Grill vorbei. Gerne erinnerten wir uns an die Zeit, als wir noch Pita-Gyros gegessen haben. Wir gingen in den Laden und fragten nach "Pita ohne Meat". Selbstverständlich sei das möglich gab man uns zu verstehen und präsentierte die Menükarte. Dort gab es immerhin 5 Varianten von Pita ohne Fleisch. Jeder von uns wählte seine Variante und Bier dazu. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir unser "heißes Päckchen" und wir verschwanden nach dem Bezahlen und einem breiten hungrig-gierigen grinsen das Lokal. Im Dunkel suchten wir einen netten Platz auf einer Mauer am Strand, wo niemand unser "mhh... ahh... ist das lecker" hören konnte. Nach der Mahlzeit noch eben zum Supermarkt, Wasser und Retsina für den Balkon gekauft und zurück zum Hotel. Olaf kaufte sich unterwegs dann noch Surferschuhe als Ersatz für seine ausgedienten Badeschlappen.
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  • Day 10

    Asklepiostempel

    October 4, 2018 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Nacht war frisch. Ich benötigte eine Decke. Aber sonst haben wir gut geschlafen. Nach dem Aufwachen und der Meditation gingen wir zum Frühstück. Dort ging man sehr gerne auf unsere vegane Ernährungsgewohnheiten ein und brachte uns entsprechend ein gutes Frühstück. Es gab frisches Brot, Tomaten, Oliven, frisch gepressten Orangensaft, Kaffee, Weintrauben, Marmelade, eine mit Spinat gefüllte Blätterteigtasche und natürlich unser liebgewonnenes Olivenöl. Die Bedienung fragte uns, ob wir Brüder ich seien. Denn wir sehen uns so "ähnlich". Ist das wirklich so?

    Nach dem Frühstück gingen wir kurz auf das Zimmer und packten unsere Sachen. Heute haben wir eine Etappe von knapp 15km vor uns und da können wir uns auch etwas mehr Zeit lassen.

    Die Stadt oder der Ort Paleochora ist ein kleiner und ruhiger Küstenort. Es gibt zwar eine Menge an Menschenfleisch, aber es scheint nicht die fiese Art von Touristen zu sein, was wir so kennen. Es wirkt irgendwie ruhiger und gesetzter. Hier fühlten wir uns auch wohl.

    Etwas wehmütig verließen wir das Hotel und gingen gleich links die Strasse in Richtung altes Zentrum und der Festung. Die Festung wollten wir als ersten Highlight der Strecke noch mitnehmen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Kirche mit einem sehr interessanten Eingangstor (oder war es der Turm mit der Glocke?) vorbei. Wir gingen hinein und waren von der bunten und scheinbar neuen Gestaltung der Wandgemälde schier erschlagen. Das gefiel uns nicht und wir gingen gleich wieder raus und an der Kirche ebenfalls links die Stufen zur Festung hoch. Auf dem Weg zur Festung und den Stufen, kamen wir an zwei Restaurants vorbei. Die Lage war ja echt super und eins von den beiden lud mit grossen Polstern zum chillen ein. Aber nicht um diese Uhrzeit, denn sie hatten beide geschlossen. Noch nicht einmal Breakfast gab es. Wir gingen an beiden vorbei weiter die Stufen hinauf. Oben angekommen, gab es einen tollen Rundblick über Paleochora und dem Meer. Ein paar Ruinen auf dem Gelände zeugten doch von einer ehemals mächtigen Festung.

    Nach der Besichtigung gingen wir den selben Weg zurück durch die Stadt, aber dann nach rechts an Küste und folgten der Teerstraße. Scheinbar war es ein Ort, wo viele auch ihre Wandertouren starten oder beenden. Jedenfalls waren einigen Menschen mit entsprechenden Equipment unterwegs und sogar auf unserer Route. Diese kleine Straße führte auch zu zwei Stränden und so überholten uns auch einige Autos mit badewilligen Touristen. Später sahen wir sie dann wieder.

    An dieser Straße entlang zu gehen, war nicht sonderlich schon. Umso mehr dafür der Blick, wenn wann sich zu Paleochora zurück drehte. Die Teerstraße ging in eine Schotterpiste über. Am Anfang dieser Schotterpiste stand ein Schild mit einem Hinweis auf Englisch für die Autofahrer. Diese sollten wegen der Staubentwicklung bitte langsam fahren. Und so war es auch. Diese Trockenheit war schon schwer zu ertragen. Aber wenn schnell vorbei fahrende Autos kamen und Staub aufwirbelten, war es unangenehm.

    Wir erreichten den ersten Strand. Ein Kiesstrand - unspektakulär aber schön. Der zweite sollte gleich dahinter sein. Ich wunderte mich schon wo diese vielen Autos hin sind, die uns überholt haben. Sie müssten somit alle an dem zweiten Strand sein. Bunte Schilder zeigten dem Weg zum "Sandy-Beach". Ich erwartete schlimmes. Laute Musik und kreischende Kinder. Wir bogen zu "Sandy-Beach" links ein und waren überrascht. Es war leise, ruhig, eine chillige Atmosphäre. Es gab eine kleine Bar mit Küche. Hier an dem Kiesstrand konnte man es tatsächlich den ganzen Tag aushalten.

    Wir jedoch folgten von nun an der Beschilderung vom E4. Eine Weile ging es auf engen Trampelpfaden an der Küste entlang. Immer wieder toll wie das Meer sich zeigte. Wieder ein Strand - eher wilder Strand. Hier konnte man sogar FKK baden. Zwischen großen Steinen ging der Weg weiter. So langsam stieg es auch an. Wir wussten, dass wir heute noch zwei extreme Aufstiege hatten. Schätzten diese aber nicht als "extrem" ein - was für eine Täuschung. Denn es ging nach oben und andere Seite von den Küstenfelsen entlang und immer weiter nach oben. Es war kein einfacher Weg, denn kleine Steinchen könnten ins Rollen kommen. Wir schoben uns immer mehr schnaufend und zunehmend schwitzend nach oben. Mehrmals mussten wir schon nach 40m anhalten, um Luft zu holen. Hinzu kam die Wärme und die Sonne. Irgendwann machten wir Pause. Völlig außer Atem setzen wir uns an den Rand unter eine Krüppelkiefer und tranken Wasser und aßen Obst und Kekse. Wieder zu Kräften gekommen, setzten wir den schweißtreibenden Aufstieg fort. Mal wurden wir überholt und mal überholten wir die, die uns überholt haben.

    Von 0 auf 250m Höhe angekommen, waren wir froh endlich wieder einmal waagerecht gehen zu können. Immer noch kamen uns Wandergruppen entgegen. Meistens Deutsche und Engländer. Wir näherten uns so langsam unserem zweiten Highlight dieser Etappe. Einem alten Asklepios-Tempel. Aber eigentlich eher eine Ruine. In dem Tempel selbst soll sich noch ein wundervolles Bodenmosaik befinden das wollten wir sehen uns noch eine Trinkquelle, der man heilende Kräfte zusprach. Aber zuerst mussten wir in das Tal, denn dort befand sich die Ruine von dem Tempel. Es ging bergab, was auch mal gut war. Aber auf Dauer auf die Knie ging und wir froh waren, endlich unten an der Ausgrabungsstätte angekommen zu sein. Dort war die Quelle mit den heilenden Kräften und ein Rastplatz. Dort trank ich meinen Retsina (ein Überbleibsel von gestern Abend) aus, den ich heute morgen in eine Trinkflasche umgefüllt hatte und füllte diese mit dem heilenden Wasser auf. Auch all unsere anderen Wasserflaschen füllten wir wieder auf.

    Na der ausgiebigen Rast gingen wir weiter. Denn nun kam der zweite Aufstieg. Allerdings sollte dieser nicht so extrem wie der vorherige sein. Wir gingen oder besser stiegen über die Felsen in der Ausgrabungsstätte weiter nach oben und kamen zu der Stelle, an welcher sich die Ruine von dem Tempel mit dem schönen Bodenmosaik befand. Leider konnte man nicht bis an das zerfallenen Gebäude ran, um das Bodenmosaik bewundern zu können. Ein Zaun als Schutz der Ruine sorgte für einen großen Abstand. Aus der Ferne machte ich ein Foto. Wir stiegen weiter hinauf und hinauf. Über Felsen und Felsen. Immer wieder wirklich tolle Ausblicke. Dieses Ausgrabungsstätte barg auch ein kleine Amphitheater und ich stellte mir vor, wie die Menschen über die Berge geklettert sind, um ins Theater zu gehen. Heutzutage wird alles gestreamt und das ist auch gut so. Denn jeden Freitag hier hoch zu klettern um etwas Unterhaltung zu haben, ist schon ein tolles Stück Arbeit 😉

    Ober auf dem Plateau angekommen, ging es weiter zwischen "Heidekrautsträuchern" und Gestrüpp auf Trampelpfaden entlang der Markierung vom E4. Dann ging es wieder zick-zack bergab in eine Schlucht. Der folgten wir bis zu deren Ausgang am Hafen von Sougia. Was für eine Strecke. Kurz aber heftig.

    Am Hafen fragten wir an einem kleinen Ticketschalter, ob morgen die Boote nach Agia Roumeli fahren und ab wann. Es fahren wohl demnach zwei. Die Fähre um 07:40 Uhr und ein kleineres, wohl privates Charterunternehmen, um 09:20 Uhr. Da haben wir eine Auswahl - na ja. Wir denken, dass wir die Fähre um 07:40 Uhr nehmen werden. Denn sicher ist sicher. Sollte diese nicht fahren, haben wir um 09:20 Uhr eine weitere Chance. Wenn die Boote nicht fahren, bleibt uns nur der anstrengende E4 Wanderweg an diesen Küstenabschnitt bzw. die Fahrt mit dem Bus zur Omaloshochebene und von dort bergab mit Massen von Touristen durch die Samaria-Schlucht (16km) nach Agia Roumeli. Hoffentlich fahren die Boote, denn es ist auch einmal eine tolle Abwechslung auf diesen Trip.

    Aber zunächst gingen wir zu unserer Unterkunft. In der Nähe vom "Pelikan-Minimarkt" soll sich dann links daneben das "Anchorage" befinden, wo wir eine Nacht bleiben. Juch-hu, wir haben es gefunden. Es werden mehrere Zimmer angeboten und eine Taverne gehört auch dazu. Spezialitäten sollen vegatarische Gerichte sein. Na wenn das mal nicht ein Zeichen ist. Heute Abend werden wir hier bestimmt vegetarische Moussaka essen. Aber erst einmal auf das Zimmer, duschen und eine Pause einlegen. Das haben wir uns wirklich verdient.

    Nach der ausgiebigen Pause, gingen wir zunächst ein wenig zum Strand und nochmals zum Hafen. Dort erkundigten wir und am diesmal geöffneten Ticketschalter der Fährschiffgesellschaft. Demnach ist es so, dass um 07:40 Uhr die Fähre nach Agia Roumeli ablegt.

    Wir gingen zu unserer Unterkunft zurück, kauften im Supermarkt nebenan ein paar Lebensmittel und ich mir Surferschuhe, als leichter Ersatz für meine Schuhe. Dann hoben wir am Geldautomaten Geld für die kommenden Tage ab. Denn das scheint uns in der kleineren Orten schwieriger zu sein. Danach gingen wir essen und wir waren wirklich hungrig. Olaf nahm Pommes (die sehr lecker und in Würfel waren), Okraschoten in Tomatensauce. Ich ebenfalls Pommes und die vegetarische Moussaka. Vorweg gönnten wir uns einen griechischen Salat. Gekrönt mit einem gezapftes Bier. Alles war sehr lecker und nachdem wir mehr als satt waren, gingen wir auf Zimmer und saßen noch etwas auf dem Balkon. Es war eine Laue Sommernacht und die Musik in den Tavernen brachte eine schöne Stimmung auf. Glücklich gingen wir zu Bett.
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