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  • Day 12

    KüWäDö

    August 30, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 21 °C

    Herrlich so am Strand mit Meeresrauschen im Hintergrund aufzuwachen. Es ist Sonntag und auch hier deutlich weniger Verkehr. Somit zumindest morgens etwas ruhiger auf der Straße. Nach dem Packen unserer Rucksäcke gingen wir zum Restaurant nebenan und haben gefrühstückt. Diesmal gesellte sich „Abibi“ zu uns, der kleine Hund der Besitzerin. Er ließ sich kraueln und streicheln, was er scheinbar auch sehr genoss. Später wartete er auf eine Belohnung von unserem Frühstück, aber solche Blicke kennen wir und können sie gut ignorieren.

    Nach dem Bezahlen eben noch die Rucksäcke aus dem Hostal holen und ab auf den Weg. Am Abend zuvor haben wir die Route besprochen und wollten sie so gehen, wie wir sie ursprünglich geplant hatten. Aber dann hatte Olaf einen Wunsch. Vor ein paar Tagen fiel sein Handschmeichler aus Feuerachat herunter und ist dabei zerbrochen. Das war sehr traurig und wir kamen auf die Idee, diesen Stein dort abzulegen, wo andere ebenfalls ihre Steinchen ablegen. Und nichts war dafür geeigneter als die Grotten-Kapelle von gestern. Also änderten wir unsere Route und gingen noch einmal dorthin und Olaf legte dort allein in der Kapelle bei der „Heiligen von Lourdes“ seinen Stein mit vielen Wünschen ab.

    Danach gingen wir zurück zu unserer eigentlichen Routenplanung und diese folgte erst einem Holzweg an der Küste, dann sollte sie dem Jakobsweg folgen und dann wieder zur Küste schwenken. Vom Holzweg aus entlang an der Küste hatten wir wunderbare Ausblicke auf den herrlichen Strand von gestern und den Atlantik, während „Vila Praia de Âncora“ hinter uns mehr und mehr kleiner wurde. An der kleinen Zitadelle „Forte do Cão“ - wo wir auch gestern waren, bogen wir ins Landesinnere auf den den Jakobsweg ab.

    Wir gingen durch einen herrlichen Wald aus Eukalyptusbäumen und Kiefern. Der Duft beider Bäume vereint, war ein wahrer Genuss beim Wandern. So gingen wir eine ganze Weile durch die Wälder. Mal wurden sie etwas lichter und dann wieder üppig grün und dicht. Ab und an kamen und Pilger entgegen- oder waren es Sonntagsausflügler?

    Wir überquerten alte Brücken und gingen in Dörfern zwischen alten Mauern entlang. Manche Hunde begrüßten uns freudig, andere hatten ihren Spaß uns zu erschrecken. Es gab wirklich viele frei laufende Hunde und KEINER von ihnen war auch nur im Ansatz aggressiv. Eher das Format „Nimm mich mit“.

    Zwischendurch legten wir kleine Pausen ein und aßen endlich mal unsere Kekse, welche wir schon seit Beginn unserer Reise mit uns herum tragen. Es waren wirklich schöne Momente heute voller wunderbarer Natur und Begegnungen. Alle Menschen waren sehr freundlich und haben uns manchmal Hilfe angeboten und uns die Richtung gewiesen. Niemals hatten wir den Eindruck, nicht Willkommen zu sein.

    Wir entschieden uns dann auf dem Jakobsweg zu bleiben und nicht zur Küste zu gehen. Es war ganz angenehm durch die zunehmenden Ortschaften zu gehen und sich alte und auch sehr neue und moderne Häuser anzusehen.

    Dann kamen wir zum Abzweig nach „Poço negro“. Einer kleiner Auflugsort zwischen Felsen und alten Gebäuden. Dort gab es auch die Möglichkeit, in dem kleinen Bach in den Felsen zu baden. Ein sehr schöner Ort. Leider war dort ein Pärchen. Sie saß oberhalb auf einer kleinen Brücke und filmte ihren Freund, wie er ins Wasser sprang. Wir gingen zurück und bei einem Abzweig in ein kleines Tal. Mit etwas klettern über die Felsen, erreichten wir einen kleinen Wasserfall.

    Dieser Abstecher hatte sich wirklich gelohnt und wir setzten unseren Weg auf dem Jakobsweg fort. Die Ortschaften nahmen an dichte und moderne zu, je näher wir unserem Ziel „Viana de Castelo“ kamen. Zwei mal unterquerten wir die Straße und an einem kleinen grünen Park gingen wir links in eine Fußgängerzone. An einen hübschen Platz war eine große Kirche und wir gingen hinein. Von der Pracht waren wir schon ein wenig erschlagen und auch beeindruckt. Weiter durch die Fußgängerzone zu unserer Unterkunft. Diese kam mir sehr bekannt vor und tatsächlich war es die selbe und später auch das gleiche Zimmer, wo ich März 2016 mit meiner Pilgerfreundin Edith übernachtet habe - was für ein grandioser Zufall.

    Nach dem duschen und Wäsche waschen, gingen wir etwas in die Stadt.

    Auflösung „KüWäDö“:
    Kü=Küste
    Wä=Wälder
    Dö=Dörfer
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