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  • Day 7

    5. Etappe-Paleokastritsa -Agios Georgios

    June 18, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 27 °C

    Hier hätten wir es durchaus noch einen Tag länger „aushalten“ können. Das dachten wir uns, als wir nach dem Frühstück wieder losgingen. Immer wieder blickten wir zurück und gaben leichte Seufzer von uns. Vorbei an unserem Lieblingsrestaurant, ging es dem Pfad aus „Paleokastritsa“ entlang, welchen wir vorgestern in die Stadt gefolgt sind. Zwischen einzelnen Villen schlängelt der Pfad sich aufwärts in dem dahinter liegenden Wald aus vielen Olivenbäumen. An einer Stelle mussten wir etwas klettern, da ein umgefallener Baum den Weg versperrte. Ursprünglich muss das ein sehr alter Weg gewesen sein, denn in den Fels gehauene Stufen zeugten von einer Bearbeitung derselben vor langer Zeit. Die Bäume spendeten angenehmen Schatten und trotzdem kamen wir gut ins schwitzen. Dann erreichten wir eine kaum befahrene Straße, die wir zuerst unterqueren und dann auf ihr ein kurzes Stück entlang gingen. Eine Markierung zeigte uns, dass wir links abbiegen müssen. Wir kamen erneut in einen Wald und gingen aufwärts. Dann kamen wir kurz vor „Lakonia“ wieder auf eine Straße und gingen in den Ort.

    „Lakonia“ kannten wir auch schon von vor knapp zwei Jahren. Damals sind wir hier hochgewandert, um in der hiesigen Taverne etwas zu trinken und den herrlichen Ausblick zu genießen. Heute wandern wir durch den Ort um an dessen Ende erneut (rechts) seitwärts in die Wälder hochzusteigen. Das ging eine ganze Weile so und während uns erneut Schwärme von Schmetterlingen begegneten, breitete die Natur ebenfalls noch einmal ihre Schönheit vor uns aus. Die Luft war erfüllt von vielen Aromen und im Schatten ließ es sich beim Gehen gut aushalten.

    Dann sahen wir in der Ferne die Festung „Angelokastro“, was zwar etwas entfernt vom Corf-Trail liegt aber ein Besuch der Festung waren die zusätzlichen Kilometer wert. Es ging an einer Kirche vorbei durch eine Hohlweg abwärts, bis wir über eine Straße dann den Ort „ Kirini“ erreichten. Ein wirklich kleiner Ort aber mit einem hübschen kleinen Dorfplatz als Kreisverkehr. In der Mitte stand ein Olivenbaum und es gab eine Taverne. Es sah richtig idyllisch aus. Wir gingen weiter auf der Straße, später abfallend, an einen Aussichtspunkt. Hier sah man die Festung in aller Pracht. Sie muss einmal sehr mächtig gewesen sein.

    Angelokastro (griechisch Αγγελόκαστρο „Engelsburg“) war eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Insel Korfu. Seine strategische, schwer einnehmbare Position an der Nordwestspitze der Insel mit guten Einflussmöglichkeiten auf das südliche Adriatische Meer begründete viele Jahrhunderte lang eine große Bedeutung für das Schicksal und die Entwicklung der Insel. Es gibt zuverlässige Indikatoren, dass die Stelle, an der sich das heutige Angelokastro befindet, bereits in der frühen byzantinischen Periode (5. bis 7. Jahrhundert) mit einer Befestigung versehen wurde. Dort wurden zwei bearbeitete frühchristliche Steinplatten ausgegraben, als 1999 mit der Restaurierung der Anlage begonnen wurde. Obwohl es keine dezidierten Hinweise in den bislang erforschten Quellen gibt, scheint es wahrscheinlich, dass der Ausbau der Anlage im 11. und 12. Jahrhundert erfolgte – insbesondere als im Jahr 1071 Byzanz seine Territorien in Süditalien verlor und Korfu somit zur Grenze zwischen dem byzantinischen Reich und seinen gefährlichen Feinden im Westen, den romanisierten Normannen von Sizilien, wurde, die fortan regelmäßig Korfu attackierten.

    (Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Angelokastro_(K…)

    Der Eintritt kostet 3€ pro Person und die Festung war über Stufen zu erreichen. Von oben hatten wir ein herrlichen, wenn nicht gar atemberaubend Blick über die Weite der Landschaft und das Meer. Ein richtiger Rundblick über die ganze Umgebung. Das war einfach phänomenal schön. Wir gingen nach der Besichtigung wieder zu dem kleinen Runden Dorfplatz, wo jetzt zunehmend mehr Autos entlang fuhren. Denn die Touristen sind erwacht, haben Frühstück erhalten und wollen nun Programm machen. Am Dorfplatz ist die kleine Taverne „Ftelias“ und hier ließen wir uns für ein Bier nieder. Drei griechische Frauen redeten ununterbrochen und gefühlt alle gleichzeitig und trotzdem schienen sie sich zu verstehen. Etwas angeschwipst gingen wir weiter und vor lauter Faszination über den kleinen Ort, haben wir die falsche Abzweigung genommen. Eine ältere Frau saß in ihrem Garten und grüßte uns freundlich mit „Jassu“ (Jassu! heißt sowohl Hallo! als auch Tschüß! für Leute, die sich duzen). Kurz darauf merkten wir unseren Fehler und gingen wieder zurück und an der älteren Frau vorbei. Erneute grüßte sie, diesmal mehr lächelnd, erneut mit Jassu. Sie wusste bestimmt das wir den falschen Weg genommen haben.

    So folgten wir dann der richtigen Markierung aus dem Dorf auf einer nicht befahrenen Straße, um dann später einer Markierung wieder leicht aufwärts zu folgen. Ein Schild mit der Schrift „Pathway to the Beach“ zeigte uns den Weg zu einem Felsdurchgang. Als wir da durch und um die Ecke kamen, raubte uns der Anblick fast den Atem. Wir sahen die Bucht und Schmetterlingsbucht von „Agios Georgios“ in ihrer gesamten Schönheit vor uns. Wir konnten uns kaum satt sehen. Entlang an der Felswand führte ein breiter sicherer Weg nach unten zur Küste. Nachdem wir wieder durch einen Wald sind, erreichten wir die Küste und den Ort „Agios Georgios“. Hier trafen wir uns kurz mit der Familie meiner Schwester, gingen ins Hotel zum einchecken. Leider mussten wir noch eine Stunde warten, da wir zu schnell unterwegs waren.

    Dann das Zimmer erhalten, umgezogen und ab ins blaue glasklare Wasser und zwar dort, wo auch meine Schwester war. Gemeinsam verbrachten wir den Nachmittag am Strand und für das Abendessen reservierte ich einen Tisch im „Delfini“. Nach dem Essen begleiteten wir meine Schwester noch zu deren Unterkunft und übergaben ihr Sachen, die wir für die kommenden zwei Tage nicht brauchten und somit auch nicht mitschleppen mussten. Wir lagern die Sachen zwei Tage bei ihr, dann holt sie uns am Endpunkt vom Korfu-Trail ab und wir beziehen für die restlichen 5 Tage eine Ferienwohnung und lassen die Tage kommen wie sie kommen.
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