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  • Dia 6

    Valldemossa - Deià

    9 de setembro de 2023, Espanha ⋅ ☀️ 25 °C

    Falls ich es gestern noch nicht erwähnt hatte, unsere Unterkunft war super. Wir gehen davon aus, dass sie von einem älteren spanischen Ehepaar geführt wurde. Nach dem Erwachen, genossen wir erstmal den herrlichen Blick aus unserem Zimmerfenster 🤩. Das Frühstück war wunderbar. Es bestand aus Toast, geschredderten Tomaten, Olivenöl, köstlichen Kaffe und Orangensaft.

    Wir bedankten uns für die Gastfreundlichkeit und gingen zuerst nach „Valldemossa“ zurück. Denn dort mussten wir noch Wasser kaufen. Auf dem Weg zum Supermarkt, kamen wir an einer Bäckerei vorbei. Dort haben wird die Spezialität „Coco de Patatas“ gekauft. Äußerlich vergleichbar mit einem Berliner Pfannkuchen. Außerdem ein Aprikosen-Küchlein. Beider wollten wir auf dem „Reiterweg vom Erzherzog Salvador“ mit herrlichen Blick zur Küste zu uns nehmen.

    Der eigentliche Weg führte durch den Ort. Wir gingen aber direkt zum „Muntanya del Voltor“ eine Informationstafel über die Wege in dem Naturschutzgebiet. Keinesfalls sollte man die Wege verlassen. Nach einem kräftigen Aufstieg, kamen wir an eine Kreuzung. Rechts ging der Weg weiter und geradeaus, konnte mal Olivenöl erwerben und mit dem Kauf den Erhalt des Naturschutzgebietes unterstützen. Leider wollten wir kein zusätzliches Gepäck beim Auf- und Abstieg bei uns haben. Ein Ranger fragte uns aber, ob wir GPS hätten. Denn auf dem Weg gibt es keine Markierungen. Wir sagten ja und er war zufrieden.

    Immer wieder tauchten Steinmännchen auf und gaben uns eine Orientierung. Aber natürlich nutzten wir auch unsere digitalen Karten. So erreichten wir zwei schöne Aussichtspunkte mit Blick auf das unten liegende „Valldemossa“. Weiter aufwärts erneut ein Mirador und bei 778m den „Pas d‘en Miquel“. Dahinter ging es zunächst auf einem schmalen Pfad an einer steilen Felswand abwärts. Ein wenig gekribbelt hat es wegen der Höhe bei mir schon.

    Wie im gesamten Tramuntanagebirge arbeiteten auch hier einst Köhler und Kalkmacher. Auch Gruben, in denen früher Schnee zu Eis gepresst wurde, das die Inselbewohner zum Kühlen nutzten, als es noch keinen Strom gab, sind am Wegesrand zu sehen. Die eine oder andere Verschnaufpause sollte man hier unbedingt einlegen: der Weg ist noch weit.

    Dann kamen wir zur „Cova de s‘ermità Guillen“. Einen Komplex aus Felshöhlen und Trockenmauern. Weiter aufwärts erreichten wir dann den Anfang vom Reiterweg und machten zuvor eine Pause. Wir aßen die „Coco de Patatas“ und das Aprikosen-Küchlein. Wirklich mega lecker waren die Teilchen und wir waren traurig nicht mehr davon mitgenommen zu haben.

    Jetzt, nach etwa einer Stunde Wanderung, sind es nur noch einige Kehren, der Weg wird zum Pfad, steiniger und die Landschaft immer karger. Plötzlich weitet sich dann der Blick und es sind nur noch wenige Meter bis ganz nach oben. Ein erhebendes Gefühl, auf der anderen Seite plötzlich tief unten das Meer zu erblicken: Höhenrausch.

    Senkrecht fällt die Bergwand in die Tiefe. In der Ferne, weit, weit unten schimmert das Felsenloch „Na Foradada”. Rechterhand reicht der Blick einmal über die ganze Insel. Schön. Atemberaubend schön. Das erkannte einst auch der Erzherzog Ludwig Salvator, der im 19. Jahrhundert große Ländereien in Mallorcas Bergen aufkaufte und sich dort ein einzigartiges Refugium schuf. Wo es am Spektakulärsten ist, ließ er einen Reitweg anlegen, den „Camí de S’Arxiduc”. Wer hier den Spuren des österreichischen Adligen folgt, der erlebt stellenweise eine echte Gratwanderung: Der Weg führt über den Höhenzug, der „Valldemossa“ von „Deià“ trennt.

    Auf der Hochebene „Pla des Aritges“ markiert ein nicht zu übersehender Steinhaufen eine Abkürzung direkt hinunter zum „Mirador de ses Basses“ und nach „Valldemossa“ - von wo wir gekommen sind. Wenig später zweigt nach links der Weg in Richtung „Deià“ ab.

    Der Abstieg nach „Deià“ war atemberaubend schön und steil - sehr steil. Dabei mit unglaublicher Sich auf die Ebene von „Deià“. Den Ort selbst sah man aber noch nicht. In unzähligen Kehrwenden schlängelte sich der Weg anfangs an der steilen Felswand entlang. Später dann durch einen Steineichenwald - der gut Schatten spendete. Auf einem Stein machte eine Frau Pause. Ich begrüßte sie und fragte, ob alles in Ordnung sei. Denn sie hatte an beiden Knien eine (ältere) Verletzung von einem Sturz. Sie sagte „ja klar - der Weg ist das Ziel“. Olaf ging vorsichtig etwas hinter mir. Der Weg war ein einziges Zickzack mit Steinen, Gröll und Blättern. Wir mussten uns sehr konzentrieren und nach 100 Minuten, wollten auch unsere Fußgelenke endlich eine Pause haben. So langsam kamen wir dann auch in „Deià“ und dem Refugi „Can Boi“ gegen 14:00 Uhr an. Leider mussten wir für den Checkin noch zwei Stunden warten. Der Dresdner (Lutz) war auch da und ruhte auf einer Bank. Dann kam die Frau mit den Verletzten Knien und fragte uns, ob wir die „Berliner“ sind. Verdutzt sagten wir ja, dann löste sie unsere auf dem Kopf sichtbaren Fragezeichen. Sie sei Doreen und die Person, welche eigentlich am Abend im Refugi „Ses Fontanelles“ ankommen wollte. Sie stand auch vor dem Tor aber das unfreundliche Hinweisschild, dass Wanderer hier „nichts zu suchen haben“ und 400m oberhalb“ den Weg fortsetzen sollte, schreckte sie ab und dachte, sie sei verkehrt. Jett wissen wir endlich, was aus der „verlorenen Wanderin“ geworden ist.

    Wir duschten, bezogen unsere Betten - 6-Bett Zimmer mit Doppelstockbetten. Das war ertragbar. Später kamen das belgische Ehepaar dazu und zwei andere ältere deutsche Wanderer. Wir gingen noch einmal in den Ort zur Kirche und kauften im Supermarkt Wasser. Denn heute ist Samstag und wir wissen nicht, ob der Supermarkt morgen geöffnet hat.

    Am Abend aßen wir in dem Refugi mit Doreen und Lutz zusammen im Gemeinschaftsraum. Wir haben uns mit ihnen sehr wohl gefühlt und angenehm unterhalten und im Refugi gegessen.

    Komoot-Link

    https://www.komoot.de/tour/1300611969?ref=itd
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