• Guido Meyer
  • Olaf Brandenburg
September 2023

Mallorca-Trockenmauerweg 2023

Wir sind den Trockenmauerweg kurz nach der Eröffnung der umstrittenen Wegführung vom 18.09.-03.10.2016 gegangenen und sind gespannt, wie sich der Weg nach 7 Jahren verändert hat. Weiterlesen
  • Beginn der Reise
    4. September 2023

    Es wird Zeit…

    2. September 2023 in Deutschland ⋅ ⛅ 21 °C

    Vor genau 7 Jahren sind wir den Trockenmauerweg zum ersten Mal gegangen. Wie damals werden wir in den Berghütten Mallorca‘s schlafen und denselben Weg gehen. Wir sind gespannt auf die Veränderungen und wunderschöne Natur. Hinter Valledemossa gibt es jedoch eine andere Streckenführung. Denn 2019 war ich erneut auf dem Trockenmauerweg unterwegs und da gab es bereits die veränderte Wegführung. Der Grund ist wahrscheinlich, dass der Naturschutzpark geschont werden soll.Weiterlesen

  • Port d‘Andratx - Sant Elm

    4. September 2023 in Spanien ⋅ 🌬 26 °C

    Wir sind um 03:45 Uhr in Berlin aufgestanden. Die Rucksäcke hatten wir am Abend zuvor schon gepackt, so dass nur noch Kleinigkeiten eingepackt werden mussten. Ich habe noch für uns ein paar Brötchen geschmiert. Nach dem wir alles verstaut hatten, gingen wir los. Es war noch dunkel draußen, aber trotzdem begegneten wir vielen Menschen.

    Wir nahmen die S-Bahn und fuhren bis zum Flughafen durch. Dort angekommen, brauchten wir erstaunlich lange an der Sicherheitskontrolle. Gepäck mussten wir nicht aufgeben, da unsere Rucksäcke als Handgepäck galten. Olaf haben sie nach der Kontrolle noch seinen Stoffbeutel ausgestrichen und bei mir fanden sie die Göffel sehr interessant. Danach holten wir uns bei „Haferkater“ leckeren Porridge und füllten unsere Wasserflaschen an den Wasserautomaten der „Berliner Wasserbetriebe“ auf. Das Boarding war schon voll im Gange und wir folgten die Beschilderung nach „B30“. Dann ging alles sehr schnell. Durch die Ticketkontrolle und ab ins Flugzeug.

    Uns viel schon im Warteraum eine Gruppe von 6 Männern auf, die lautstark sich auf den „Ballermann“ und das Saufen freuten - so ganz ohne ihren „Frauen“. Im Flugzeug setzten sie ihre Freude akustisch fort. Mir kamen plötzlich Bilder von Affen in den Kopf - warum wohl?

    Der Flug war sehr ruhig und wir sind ein wenig eingeschlafen. Die Landung erfolgt auch ruhig und beim Aussteigen aus dem Flugzeug, viel ins das sehr warme und drückende Wetter auf - gepaart mit Dunst und trotzdem greller Sicht. Unangenehm warm war das. Aus dem Airport raus und rein in einen Tiefkühlschrank von einem Bus (A1) nach „Palma de Mallorca“. Dort sind wir auf der „Plaza de España“ in dem unterirdischen ZOB in den Bus „L101“ nach „Port d‘Andratx“ umgestiegen. Dort angekommen, gingen wir in den Supermarkt und holten uns noch ein paar Kosmetika und Wasser. Dann starteten wir dort, wo wir vor genau 7 Jahren das erste mal den Trockenmauerweg begonnen haben.

    Über eine kleine Bogenbrücke mit blauem Geländer, gingen wir an der Uferpromenade entlang. Viele Yachten lagen im Hafen und auch hier, war das Wetter extrem drückend. Nach einer Weile, gingen wir in eine Seitenstraße und folgten dieser zuerst leicht bergauf. Später ging diese Straße in Serpentinen über und wir zwischen den Schleifen immer bergauf. Schon jetzt mussten wir mehrfach Pause machen, weil die Hitze gnadenlos war. Wir schwitzten ohne Ende und waren sehr froh, dass wir das Wasser im Supermarkt gekauft hatten.

    Irgendwann kamen wir auf dem ersten Plateau an. Aber wir wussten, dass uns ein weiter Aufstieg noch bevor stand. Und der hatte es in sich. Auch hier machten wir Pausen - mehr als bei dem vorherigen Aufstieg. Dann trafen wir 4 Männer. Sie fragten uns zunächst welche Sprache wir sprechen und schienen erfreut, dass wir alle Deutsch sprachen. Dem Akzent nach, Klang es wie Schweitzerdeutsch. Sie haben sich verirrt und wissen nicht, wie sie nach „Sant Elm“ kommen. Wir beschrieben ihnen kurz den Weg, aber sie wollten uns lieber folgen. Nach einer Weile erreichten wir die Klippen von „Pass Vermell“. Wir zeigten ihnen, wie sie den Weg unterhalb der Klippen finden und folgen konnten. Sie sollten nun selbstständig den Weg zu einer Straße finden, zumal einer von ihnen mit Flipflops unterwegs war und sie kein Wasser dabei hatten.

    Wir machten eine kleine Pause, damit die Männer genug Vorsprung hatten. Dabei genossen wir den Blick auf die kleine Insel „Sa Dragonera“. Ein Naturschutzgebiet mit sehr vielen kleinen Echsen - die Namensgebenden.

    Dann folgten auch wir den Weg - nun abwärts und auch schattiger - in das Tal. Hin und wieder war die Wegführung sehr schlecht. Ab und zu eine kleine Steinpyramide, die uns den richtigen Weg zeigte. Hätten wir nicht schon vorab geplant und die Route auf dem Smartphone in Komoot gehabt, hätte es uns wie den Männern gehen können. Es gab keinerlei Wegmarkierung - bis auf die Steinpyramiden. Leider übersah man die sehr leicht und so mussten auch wir 3-4 mal unseren Weg korrigieren.

    Aber da sind wir nun. Erschöpft und schweißnass in „Sant Elm“ angekommen. Wir gingen zum Hostal „Dragonera“, wo wir die heutige Etappe beendeten. Vor morgen haben wir, wegen den Temperaturen, ebenfalls Respekt und überlegen, ob wir nicht langsamer die Etappe angehen wollen - mit vielen Pausen und atemberaubenden Ausblicken.

    Komoot-Link

    https://www.komoot.de/tour/1292772616?ref=itd
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  • Sant Elm - Ses Fontanelles

    5. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir waren am gestrigen Abend in einem Restaurant mit herrlichem Blick in die (Bade-) Bucht von „Sant Elm“. Mittlerweile hatten wir uns auch entschieden, dass wir heute zunächst zur Insel „Sa Dragonera“ rüber schippern, dort die Landschaft und Echsen bewundern und dann um die Mittagszeit uns auf den Weg nach „Ses Fontanelles“ machen. So gingen wir nach dem Essen zum Hafen, wo die kleinen Fähren abfahren. Dort erfuhren wir durch einen Aushang, das an unserem Ankunftstag eh keine Fähren gefahren sind. Wohl aber heute. Dann gingen wir durch die wirklich sehr warme Nacht mit 28 Grad zurück ins Hostel. Wir hatten zwar Klimaanlage, aber wozu Strom verbrauchen, wenn man den Durchzug genießen kann. Und der war wirklich sehr angenehm.

    Wir haben erstaunlich gut schlafen können und nach dem morgendlichen Ritual der Verschönerung, gingen wir zum Frühstück. Auch hier eine Überraschung. Es gab viele vegane Optionen - damit hatten wir nicht gerechnet. Das Frühstück konnten wir bei einem phantastischen Blick auf das Meer genießen. Es war ein wundervoller Start in den Tag. Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke und gingen zum Hafen. Hier bezahlten wir 15+1€ (Steuer ☺️) pro Person für die Überfahrt mit Rückker.

    Auf der Insel „Sa Dragonera“, folgten wir zunächst dem „roten Weg Nr. 1“ der stieß dann auf den „gelben Weg Nr. 2) und führte bis zum östlichen Leuchtturm. Auf dem Weg dorthin, begegneten uns immer wieder kleine Echsen und Falken. Am Leuchtturm angekommen - der wurde innen gerade renoviert - gingen wir den selben Weg wieder bis zum Hafen zurück. Unterwegs gab es herrliche Ausblicke auf Mallorca und wir sahen auch unsere noch heute anstehende Etappe über „La Trapa“ und das war ziemlich weit oben.

    Zurück in „Sant Elm“ gingen wir in unseren lieb gewonnenen Supermarkt an der Badebucht. Dort holten wir Eis, Wasser und vegane Pizza. Die Pizza aßen wie genüsslich auf einer Bank an der Badebucht und beim Eis konnten wir nicht genug bekommen und holten uns je noch eins. Dann ging es durch den Ort und erreichten dahinter einen kleinen Wald. Der spendete und genug Schatten, aber es war trotzdem sehr warm.

    Eine Beschilderung für den Weg sahen wir nicht. Aber nach einer Weile fielen uns rote Markierungen an den Bäumen auf und die stimmten mit unserem Wegverlauf überein. So folgten wir diesen Markierungen bergauf und mit unglaublich schönen Blicken auf das Tal und „Sa Dragonera“.

    Immer wieder kamen uns hier Menschen entgegen. Was wir auch wussten, denn der Weg ist bis nach „La Trapa“ ein beliebter Tagesausflug. An einer Stelle mussten wir etwas klettern. Als wir 2016 das erste mal hier waren, gab es an dieser Stelle im Fels Seile zur Unterstützung. 2019 gab es dann nur noch die Metallösen wo damals sich das Seil befunden hatte und heute waren die Metallösen ebenfalls verschwunden. So mussten wir mit den Rucksäcken etwas klettern. Das war beschwerlich, aber durchaus machbar. Oberhalb dieser „Kletterstelle“, ging es zunächst weiter bergauf und nach einer Biege, sahen wir dann schon „La Trapa“

    „La Trapa“ wurde schon sehr lange landwirtschaftlich genutzt. Ein spezieller Trockenanbau sorgte für ausreichenden Ertrag. Im 14. Jahrhundert siedelten hier Mönche bis Anfang des 19. Jh. Dann stand der Gebäudekomplex leer und verfiel. Mit der Zeit entstand die Idee, hier ein „Refugi“ für die Wander*innen zu errichten. 2016 wurde damit angefangen, 2023 ist man noch nicht fertig. Aber man kann den Komplex besichtigen und erfährt auf Schautafeln viel über die einzigartige Flora und Fauna der Gegend.

    Wir hielten eine ausgiebige Pause im Schatten mit Blick auf „Sa Dragonera“. Dann setzten wir unseren Weg oberhalb von „La Trapa“ fort. Zunächst einen Schotterweg und abbiegend davon dann einen Pfad durch ein weites Tal. Später gingen wir erneut bergauf und erreichten den heutigen Höhepunkt bei „Puig de ses Basses“ mit 470m. Klingt nicht viel, bei den Temperaturen fühlt sich das aber wie 4700m an 😅.

    Am Aussichtspunkt „Mirador d‘en Josep Satre“ machten wir eine kleine Pause mit erneut unglaublich schöner Aussicht. Dann gingen wir zurück zum Scheideweg und weiter auf dem „GR221“. Grandiose Ausblicke entlockten uns mehrfach ein „ah“ und „oh - wie ist das schön“. Jedoch stellte sich so langsam auch die körperliche Erschöpfung ein und waren froh, dass wir einen Parkplatz erreichten, wo wir in leichtem Schatten eine Pause machten.

    Vor diesem Rastplatz fiel uns eine neue Markierung auf, die scheinbar die vor uns liegende Straße vermied. Unsere Streckenführung zeigte jedoch die Straße an und da wir etwas erschöpft waren, gingen wir auf dieser entlang. Immer schön links gehend, kamen und nur wenige Autos und andere Fahrzeuge entgegen. Sogar einige „Möchtegern Batmobils und Ferraris“ mit Touristen, die ihre Tour durch die Berge machten.

    Wir kamen in „Ses Fontanelles“ erschöpft an und erfuhren von Patrick (dem Besitzer), dass der „GR221“ nonchalant mehr durch sein Grundstück führt und Besucher auch nicht gern gesehen sind. Das zeigt auch ein Schild an seiner Tür. Für Gäste jedoch, die im kleinen „Hotel“ schlafen oder für Wander*innen die im hiesigen „Refugi“ nächtigten, stand die Tür offen. Aber der „GR221“ verläuft mit neuer Markierung oberhalb und somit außerhalb seines Grundstücks.

    Wir hatten für das „Refugi“ gebucht. Das kostete 25€ pro Person für eine Nacht. Außerdem haben wir Abendessen und Frühstück für je 30€ gebucht. Sonst hätten wir wie damals 2016 unser Essen auf dem Weg mitschleppen müssen. Und das wollten wir nicht. Wir wollen auch den Weg genießen und uns zumindest ein stückweit verwöhnen. Patrick bat uns Wasser zu sparen, denn seine 6(!) Quellen produzieren seit zwei/drei Jahren weniger Wasser und es hat auch kaum geregnet. Zumindest in diese rügend, die mal zu den Wasserreichsten auf Mallorca gehörte. Natürlich sparen wir mit dem Wasser, was wir auch schon zuhause in Berlin so machen. Aber hier ist es noch einmal notwendiger.

    Das Abendessen war ein Drei-Gänge-Menü. Bestehend aus einem Salat, der Hauptspeise (ein Auberginen-Auflauf) und einem selbst gebackenen Zitronenkuchen. An unserem Tisch war ein Mann aus Dresden und er war mit einem Rollkoffer und Rucksack unterwegs. Ich stellte mir schon vor, wie er mit dem Rollkoffer morgen das Felsplateu entlang holpert. Aber er habe über „mallorca-activities“ online die Strecke gebucht - nebst Unterkünften - und das war die Mitnahme eines Koffers möglich. Warum nicht sagte er, er brauch unterwegs auch so um die vier paar Schuhe. Der Koffer wird am Folgetag abgeholt und zur nächsten Unterkunft gefahren. Er geht dann mit seinem Rucksack.

    Wir unterhielten uns auch noch lange mit Patrick, den Besitzer. Bis 2013 habe er mit seiner Frau in „Estellence“ gewohnt und dann diese Finca mit den 6 Quellen (Ses Fontanelles) gekauft. Eigentlich wollten sie es nur für sich haben. Aber die Größe der einzelnen Gebäude waren wie geschaffen dafür, dort Doppelzimmer anzubieten. Anfang 2016 kam dann das Refugi dazu. Idealer Standort und Unterkunft für Wander*innen. Beide haben schon viel an Eigenarten von Wander*innen kennengelernt. Manche haben gebucht, sind dann doch nicht gekommen. Das bedeutet auch, dass sie dann umsonst gekocht hatten. Der Anspruch vieler Wander*innen wurde immer höher. Nach WLAN und langem Duschen. Beides ist hier eher nicht angesagt. Es gibt zwar WLAN, aber nur für die mit Doppelzimmer. Hier im Tal gibt es KEIN Mobilfunknetz. Ideal zum digitalen Detoxen 😂

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  • Ses Fontanelles - Estellencs

    6. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Nacht in dem Refugi war - warm und stickig. Trotzdem konnten wir etwas schlafen. Alle waren zuvor damit einverstanden, dass die Tür nach draußen offen bleiben konnte.

    Am Morgen gab es dann ein einfaches Frühstück. Für uns mit Margarine und Marmelade. Dazu einen frischen Kaffee aus einer teuren „Jura“-Kaffeemaschine. Nach dem Frühstück packten wir die restlichen Sachen in den Rucksack und verließen als letzte Wander*innen das Landgut mit dem Refugi.

    Zunächst ging es noch ein kleines Stück durch das private Gelände und nach einer Weile stiegen wir Zickzack artig nach oben. Unterwegs gab es herrliche Ausblicke in das morgendliche Tal mit dem Landgut und Refugi. Patrick - der Eigentümer hatte uns berichtet, dass das „Consell de Mallorca“ neue Beschilderungen aufgestellt habe. Er kannte diese oberhalb allerdings noch nicht und fragte, ob wir ihm per Email dann kurz darüber informieren können … und tatsächlich. Im Vergleich zu 2016 und 2019 befanden sich die typischen Wegweiser und auch kleine, in den Boden gelassene Holzpfosten. An deren Spitze immer ein ausgestanzter Pfeil in die jeweilige Richtung zeigte. Denn man kann den Trockenmauerweg auch umgekehrt - also von Nord nach Süd gehen. Wir erinnerten und an das Drama der Orientierung auf diesem Felsplateau. Neben den Holzpfosten, gab es auch die typischen Steinmännchen und beides zusammen war ideal und ergänzten sich super. Über eine Steigleiter verließen wir das Gelände und gingen weiter über Felsen. Es blieb bei den Orientierungshilfen. So kamen wir an eine kleine knifflige Stelle, an der man keine große Höhenangst haben sollte. Von oben dann ein unglaublicher Ausblick über die südliche Landmenge - einfach Megaschön.

    Auch oben ging es dann holprig über die teils großen und auch spitzen Steine/Felsen weiter. Man musste schon sehr konzentriert gehen, um nicht zu stürzen. Denn das wäre fatal und möglicherweise mit Verletzungen als Folge. Das will niemand. Erneut eine Steigleiter überquert und durch eine kleinen Kiefernwald mit Stechplamen - das sah schon ziemlich cool aus. Immer wieder gingen wir auch durch hohe Graslandschaften und kamen letztendlich wieder über spitze Steine und Felsen auf ein Plateau. Eigentlich wollten wir nach dem Aufstieg eine Pause machen. Jedoch gab es leider keinen Schatten.

    So gingen wir von da an bergab - denn den höchsten Punkt der heutigen Wanderung hatten wir damit erreicht. Das Wetter war im Vergleich zu den Vortagen kühler und die Wanderung somit einfacher.

    Aber auch auf dem Weg bergab musste man Obacht geben. Es gab teils Schotter und der war mitunter rutschig. Alles ging gut und auch hier entschädigten die Aussichten für die vermeintlichen Strapazen. Wir kamen auf einen größeren Weg, nachdem wir ALLE unserer Mitwander*innen hinter uns gelassen hatten und machten im Schatten eine Pause.

    Nach der Pause kamen wir an dem (neuen) Refugi „Coma d‘en Vidal“. Patrick erzählte uns, dass es ursprünglich tatsächlich als Refugi geplant und voll mit Küche ausgestattet ist. Allerdings wird es nicht als Refugi angeboten. Stattdessen könne man es sich als ganzes Haus mieten zb. für Familienfeste - was die Spanier*innen lieben. Wir bzw. ich, haben es bisher nur geschlossen erlebet. Aber heute waren wohl Menschen anwesend.

    Weiter ging es an dem Refugi vorbei und erneut im Zickzack durch einen Wald abwärts. Eine grandiose Aussicht auf die Küste bot sich uns. Unterhalb kamen wir auf eine Straße und mussten kurz auf dieser entlang gehen. Dann zeigte ein Wegweiser in den Wald. Hier war es schön schattig und es ließ sich unter Steineichen und Pinien gut gehen. Nach einer Weile kamen wir in das Einzugsgebiet von „Estellencs“ und machten mit Blick auf die Ortschaft eine kleine Pause. Dann erreichten wir unser Hotel „Sa Plana“. Wir checkten ein.

    Nach einer Pause von 3 Stunden, gingen wir frisch geduscht zum kleinen Hafen und Steinstrand Cala d’Estellencs runter. Die roten Felsformationen dort sind sehr schön. Dort gab es eine kleine Bar und in der Bucht konnte man baden. Wir aber nicht und gingen schließlich zurück.

    Gegen 19:00 Uhr gingen wir zum Abendessen ins „Sa Tanca“ und waren sehr begeistert. Zurück in Hotel kamen wir zur schönen stimmungsvollen Hotel-Terrasse.

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  • Estellencs - Esporles

    7. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir lieben das kleine Hotel mit dem wunderbaren Ambiente. Der Außenbereich ist sowohl am Tage, als auch am Abend eine Oase der Entspannung - sehr chillig. Leider waren wir nicht die einzige Gäste und scheinst waren es alles Deutsche. Insgesamt waren es wohl so an die 10 Personen. Aber wir verstanden auch jedes Wort und das war blöd 😂Wären es Spanier*innen gewesen, klänge das wundervoller in unseren Ohren 🤪.

    Am Morgen gab es das Frühstück im Garten und es war grandios. Wir wurden nach unseren Wünschen und Vorlieben gefragt, dann kam alles frisch zubereitet auf den Tisch.

    Etwas traurig sind wir immer, wenn wir von diesem Hotel Abschied nehmen müssen. Genießen wir die Zeit dort doch sehr.

    In einem (sehr) kleinen Laden kauften wir Wasser und füllten das in unsere Trinkflaschen. Auf dem Weg zum Ortsausgang von „Estellencs“, gab es immer noch die skurrilen Metallfiguren, die durchaus „angsteinflössend“ sein können. Wir folgten dem Straßenverlauf und konnten an einer Baustelle beobachten, wie man Trockenmauern baut. Nach einer Weile auf der wenig befahrenen Straße bogen wir rechts ein und es ging aufwärts im Zickzack an einer bewohnten schönen Finca vorbei. Wir erreichten einen schattenspendenden, herrlich duftenden Kiefernwald und weiter aufwärts eine Schutzhütte an der „Font de s‘Obi“. Leider war die Quelle versiegt. Jedoch nutzten wir den Schatten und die herrliche Aussicht für eine kleine Pause. Dort begegneten uns auch einige Tageswanderer, die von einem Ort zum anderen gehen und dann mit dem Bus wieder zurück fahren.

    Weiter ging es schattig durch den Wald und wir erreichten „Es Rafal de Plancia“. Das ist ein riesig großes Anwesen, dessen Besitzer viele Jahre gegen die Wegführung vom „GR221“ durch das Privatgelände geklagt hatte. Dadurch konnten die ersten Etappen, welche wir schon gegangen sind, nie fertig gestellt werden. Was man selbst heute noch an der teilweisen fehlenden Markierung bemerken kann. 2015 verloren sie die Klage und mussten den Wanderweg durch ihr Gelände führen lassen.

    Kurz hinter dem Anwesen ging es auf einem sehr alten gepflasterten Weg abwärts nach „Banyalbufar“. Einem kleinen beschaulichen Ort. Dort machten wir eine Pause. Denn wir wussten, gleich kommt ein Aufstieg von knapp 60-90 Minuten. Frisch gestärkt folgten wir der Wegführung zuerst aufwärt durch den Ort. Später auf dem Weg an angrenzende Gärten und Liegenschaften vorbei - immer weiter aufwärts. Meist war es schattig und wir legten eine kleine Pause ein. Auf dem Höhepunkt angekommen, klatschten wir uns ab. Dann ging es durch Steineichenwälder und später Kiefern leicht abwärts nach „Esporles“.

    Der Weg war unterschiedlich beschaffen. Manchmal Waldweg, aber meist grober Schotter und da war wieder Konzentration beim Gehen angesagt. Kurz vor der Straße erreichten wir ein restauriertes Stück dieses alten Weges. So konnte man sich wirklich gut ein Bild davon machen, wie die Wege vor hunderten Jahren gestaltet waren.

    Beim überqueren der Straße obacht auf rasende Autofahren achten! Dann kamen wir an „La Granja“ vorbei. Ursprünglich ein zu besuchendes Landgut. Hier wurde das Leben auf einem autarken Landgut vor hunderten Jahren auf Mallorca nachgestellt. Leider wurde das Landgut 2022 für mehrere Millionen an einem ausländischen Investor verkauft. Aktuell geht man davon aus, dass das Landgut als „erlebbares Museum“ nicht wieder eröffnet wird. Wirklich schade und ein enormer Verlust für die Kultur von Mallorca.

    Dann ein Schreck: Auf einem leicht bergab gehenden Sandweg mit etwas losem Schotter kam Olaf plötzlich ins Rutschen und stürzte auf das rechte Knie und rutschte auf dem Knie noch ein Stück weiter nach unten 😱 Zum Glück gab es keine ernsthafte Verletzung im Kniegelenk, dafür aber eine eine ordentliche Schürfwunde 🫣 Diese spülten wir mit etwas Wasser aus und desinfizieren sie. Nach einer Pause konnten wir den Weg glücklicherweise fortsetzen 🙏🏻.

    Nach weiteren 30 Minuten, erreichten wir dann schließlich „Esporles“. Ein schon etwas größer Ort, was man auch an der vertretenden Jugend feststellen konnte. Der Grund für den „hohen jugendlichen Durchschnitt“: Esporles liegt außerdem in der Nähe der einzigen Universität der Balearen und dem Silicone Valley Mallorcas, das als Parc Bit bekannt ist und wo Microsoft ein Forschungszentrum hat.

    Wir gingen zu unsere Unterkunft „SaFita Backpackers“. Einer Jugendherberge und da wir erst 29 sind, konnten wir dort auch buchen 😂 Jedoch ist hier über Booking.com jedes Alter herzlich willkommen. Wir konnten hier auch unsere Klamotten waschen und ruhten uns nach dem Duschen eine Weile in unserem Doppelzimmer aus.

    Abends waren wir dann noch in einer „Hambuergeseria“ essen. Eine einfache kleine Bar in einer Seitenstraße. Hier trafen sich Menschen jeden Alters und Geschlecht. Natürlich wurde dabei viel und laut gesprochen. Das Ambiente mögen wir sehr. Und es gab für uns sogar vegane Patties auf den Burgern. Lecker.

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  • Esporles - Valledemossa

    8. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Unterkunft „SaFita Backpackers“ gefällt uns immer noch sehr gut. Das Haus hat einen schönen - halbwegs schönen Garten, eine Küche - nicht benutzte Lebensmittel können verwendet werden und einen sehr guten Sanitärbereich. Wir mussten keine 10€ für den „internationalen Jugend-Herbergsausweis“ bezahlen und auch keine 10€ für das Waschen unserer Wäsche. Leider war unser Zimmer zu der doch sehr lauten Hauptstraße raus - aber hey, hoch leben die Ohrstöpsel 😂

    Am Morgen gingen wir zum Frühstück ins Café „doble“ direkt gegenüber. Unter herrlichen Platanen sitzend, aßen wir einen extrem leckeren Toast mit Avocado, Spinat, Kressesprossen, Tomatenmus und Mandeln. Dazu leckeren Kaffee und frischen Apfel-Orange-Ingwer Saft. Der Wahnsinn!

    An der mächtigen Kirche „Sant Pere“, bogen wir in eine Nebenstraße ein. Über diese, leicht bergauf gehende Straße, kamen wir an verschiedenen, teils schönen Wohnhäusern vorbei. So langsam nahmen dann auch die Häuser ab und es wurde ländlicher. Zwischen verschiedenen Gärten, gingen wir immer noch bergauf und kamen auf die größere und stark beschädigte Straße „cami des Bosc“. Hier sahen wir in einem kleinen Verteilerhäuschen ein Graffiti, was an ein von Banksy kreiertes Kunstwerk erinnerte. Kurz dahinter bogen wir in einen aufsteigenden Waldweg ein. Hier haben wir uns 2016 einmal verlaufen und den Eingang zu diesem Abzweig nicht gesehen - weil wir nur gequatscht haben.

    Kurz darauf kamen wir zum „Coll de da Basseta“ - einem sehr schönen Aussichtspunkt. Hier machten wir nach dem etwas anstrengenden Aufstieg eine verdiente Pause und wurden von Bergziegen mit lautem Meckern begrüßt und beobachtet. Hinter dem „Coll de Sa Basseta“ ging es weiter recht steil bergauf, nun durch Steineichenwald mit vereinzelten Baumerdbeerbäumen und mehreren alten Köhlerplätzen. Auf dem kaum erkennbaren Pfad halfen uns Steinmännchen und neue Wegmarkierungen aus den bekannten Holzpflöcken bei der Orientierung. Hinter der kleinen Hochebene „Pla de s'Aljub“ führte der schmale Pfad hinab zu einer Felsspalte, in der eine Mauer überwunden werden musste. Wer extreme Höhenangst hat, wird hier Schwierigkeiten bekommen - insgesamt jedoch gut meistern.

    Steil bergab führte nun der Pfad zum „Coll de Sant Jordi“ - ein Durchgang durch eine Mauer. Immer daran denken: Wie man das Gatter vorfindet, so wird es auch wieder hinterlassen (meist sind diese aber geschlossen und sollten beim Durchschreiten dahinter wieder geschlossen werden). Die Erdbeerbäume würden im Spätherbst köstliche Vitamine liefern. Auf der Westseite des „Mola de Sa Comuna“ wanderten wir wieder steil bergauf, passierten einige kleinere Höhlen und erreicht einen Kammweg. Dort oben boten sich Aussichten auf die Küste bei „Port de Valldemossa“ und in die Bucht von „Palma“.

    Beim Abstieg nach „Valldemossa“ kamen wir an „Molí de la Beata“ vorbei. Diese ehemalige Mehlwindmühle wurde 1761 als Ersatz für die Mühle Son Mossènyer errichtet und in ihrem unteren Teil sind Reste der Scheunen erhalten. Sie gehörte zur Cartoixa (Kartause von Valledemossa). Hinter der Mühle erhebt sich ein Steinkreuz aus dem Jahr 1627. An dem Kreuz, so die Legende, habe die heilige Beata an diesem Ort die Messe in der „Seu“ (Mallorciner nennen ihre Kathedrale in Palma „La Seu“) zuhören können.

    Danach gingen wir den wirklich steinigen Abstieg nach „Valledemossa“. Generell schien uns der heutige Weg etwas mehr an Geröll zu haben. Trotzdem waren die Ausblicken wieder umwerfend schön und der natürliche saubere Geruch von Kiefern haben mehrfach zu einer Pause eingeladen.

    In „Valledemossa“ besuchten wir die Kartause nebst Museum. Leider konnte man nicht den berühmten, grün leuchtenden Turm erklimmen, aber den direkt gegenüber - auch schön. Natürlich waren wieder Busweise Menschenmassen herbeigefahren worden, was irgendwie lustig aussah, wie sich die Massen mit Flipflops und gezückten Smartphones durch die Gassen schoben. Unser Empfinden war, der Besuch der Kartause hat sich leider nicht gelohnt. Aber den Ort zu erleben, wo George Sants und Frederic Chopin gelebt haben und den berühmten „Winter auf Mallorca“ (im gleichnamigen Buch von George Sant festgehalten) verbracht haben, blieb uns verwehrt. Der kostete noch einmal 5€ pro Person Eintritt und wir hatten schon 14,50€ pro Person bezahlt.

    Dann ging es endlich zur Unterkunft. Gemäß Komoot folgend, kamen wir durch einen wirklich kaum erkennbaren Pfad und der Nebenstraße, an unserer heutigen Unterkunft erschöpft an. Wir wurden von den vermeintlichen Besitz*innen sehr freundlich begrüßt. Man zeigte uns das Zimmer mit Blick in den Garten. Das Anwesen war wirklich sehr schön.

    Zum Abendessen gingen wir noch einmal nach „Valledemossa“ und aßen sehr gut in der Bar „Insieme“. Danach schlenderten wir im nächtlichen „Valledemossa“, was nun deutlich ruhiger - weil viel weniger Touristen - war, durch die Straßen zurück zu unserer herrlichen Unterkunft.

    Komoot-Link

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  • Valldemossa - Deià

    9. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 25 °C

    Falls ich es gestern noch nicht erwähnt hatte, unsere Unterkunft war super. Wir gehen davon aus, dass sie von einem älteren spanischen Ehepaar geführt wurde. Nach dem Erwachen, genossen wir erstmal den herrlichen Blick aus unserem Zimmerfenster 🤩. Das Frühstück war wunderbar. Es bestand aus Toast, geschredderten Tomaten, Olivenöl, köstlichen Kaffe und Orangensaft.

    Wir bedankten uns für die Gastfreundlichkeit und gingen zuerst nach „Valldemossa“ zurück. Denn dort mussten wir noch Wasser kaufen. Auf dem Weg zum Supermarkt, kamen wir an einer Bäckerei vorbei. Dort haben wird die Spezialität „Coco de Patatas“ gekauft. Äußerlich vergleichbar mit einem Berliner Pfannkuchen. Außerdem ein Aprikosen-Küchlein. Beider wollten wir auf dem „Reiterweg vom Erzherzog Salvador“ mit herrlichen Blick zur Küste zu uns nehmen.

    Der eigentliche Weg führte durch den Ort. Wir gingen aber direkt zum „Muntanya del Voltor“ eine Informationstafel über die Wege in dem Naturschutzgebiet. Keinesfalls sollte man die Wege verlassen. Nach einem kräftigen Aufstieg, kamen wir an eine Kreuzung. Rechts ging der Weg weiter und geradeaus, konnte mal Olivenöl erwerben und mit dem Kauf den Erhalt des Naturschutzgebietes unterstützen. Leider wollten wir kein zusätzliches Gepäck beim Auf- und Abstieg bei uns haben. Ein Ranger fragte uns aber, ob wir GPS hätten. Denn auf dem Weg gibt es keine Markierungen. Wir sagten ja und er war zufrieden.

    Immer wieder tauchten Steinmännchen auf und gaben uns eine Orientierung. Aber natürlich nutzten wir auch unsere digitalen Karten. So erreichten wir zwei schöne Aussichtspunkte mit Blick auf das unten liegende „Valldemossa“. Weiter aufwärts erneut ein Mirador und bei 778m den „Pas d‘en Miquel“. Dahinter ging es zunächst auf einem schmalen Pfad an einer steilen Felswand abwärts. Ein wenig gekribbelt hat es wegen der Höhe bei mir schon.

    Wie im gesamten Tramuntanagebirge arbeiteten auch hier einst Köhler und Kalkmacher. Auch Gruben, in denen früher Schnee zu Eis gepresst wurde, das die Inselbewohner zum Kühlen nutzten, als es noch keinen Strom gab, sind am Wegesrand zu sehen. Die eine oder andere Verschnaufpause sollte man hier unbedingt einlegen: der Weg ist noch weit.

    Dann kamen wir zur „Cova de s‘ermità Guillen“. Einen Komplex aus Felshöhlen und Trockenmauern. Weiter aufwärts erreichten wir dann den Anfang vom Reiterweg und machten zuvor eine Pause. Wir aßen die „Coco de Patatas“ und das Aprikosen-Küchlein. Wirklich mega lecker waren die Teilchen und wir waren traurig nicht mehr davon mitgenommen zu haben.

    Jetzt, nach etwa einer Stunde Wanderung, sind es nur noch einige Kehren, der Weg wird zum Pfad, steiniger und die Landschaft immer karger. Plötzlich weitet sich dann der Blick und es sind nur noch wenige Meter bis ganz nach oben. Ein erhebendes Gefühl, auf der anderen Seite plötzlich tief unten das Meer zu erblicken: Höhenrausch.

    Senkrecht fällt die Bergwand in die Tiefe. In der Ferne, weit, weit unten schimmert das Felsenloch „Na Foradada”. Rechterhand reicht der Blick einmal über die ganze Insel. Schön. Atemberaubend schön. Das erkannte einst auch der Erzherzog Ludwig Salvator, der im 19. Jahrhundert große Ländereien in Mallorcas Bergen aufkaufte und sich dort ein einzigartiges Refugium schuf. Wo es am Spektakulärsten ist, ließ er einen Reitweg anlegen, den „Camí de S’Arxiduc”. Wer hier den Spuren des österreichischen Adligen folgt, der erlebt stellenweise eine echte Gratwanderung: Der Weg führt über den Höhenzug, der „Valldemossa“ von „Deià“ trennt.

    Auf der Hochebene „Pla des Aritges“ markiert ein nicht zu übersehender Steinhaufen eine Abkürzung direkt hinunter zum „Mirador de ses Basses“ und nach „Valldemossa“ - von wo wir gekommen sind. Wenig später zweigt nach links der Weg in Richtung „Deià“ ab.

    Der Abstieg nach „Deià“ war atemberaubend schön und steil - sehr steil. Dabei mit unglaublicher Sich auf die Ebene von „Deià“. Den Ort selbst sah man aber noch nicht. In unzähligen Kehrwenden schlängelte sich der Weg anfangs an der steilen Felswand entlang. Später dann durch einen Steineichenwald - der gut Schatten spendete. Auf einem Stein machte eine Frau Pause. Ich begrüßte sie und fragte, ob alles in Ordnung sei. Denn sie hatte an beiden Knien eine (ältere) Verletzung von einem Sturz. Sie sagte „ja klar - der Weg ist das Ziel“. Olaf ging vorsichtig etwas hinter mir. Der Weg war ein einziges Zickzack mit Steinen, Gröll und Blättern. Wir mussten uns sehr konzentrieren und nach 100 Minuten, wollten auch unsere Fußgelenke endlich eine Pause haben. So langsam kamen wir dann auch in „Deià“ und dem Refugi „Can Boi“ gegen 14:00 Uhr an. Leider mussten wir für den Checkin noch zwei Stunden warten. Der Dresdner (Lutz) war auch da und ruhte auf einer Bank. Dann kam die Frau mit den Verletzten Knien und fragte uns, ob wir die „Berliner“ sind. Verdutzt sagten wir ja, dann löste sie unsere auf dem Kopf sichtbaren Fragezeichen. Sie sei Doreen und die Person, welche eigentlich am Abend im Refugi „Ses Fontanelles“ ankommen wollte. Sie stand auch vor dem Tor aber das unfreundliche Hinweisschild, dass Wanderer hier „nichts zu suchen haben“ und 400m oberhalb“ den Weg fortsetzen sollte, schreckte sie ab und dachte, sie sei verkehrt. Jett wissen wir endlich, was aus der „verlorenen Wanderin“ geworden ist.

    Wir duschten, bezogen unsere Betten - 6-Bett Zimmer mit Doppelstockbetten. Das war ertragbar. Später kamen das belgische Ehepaar dazu und zwei andere ältere deutsche Wanderer. Wir gingen noch einmal in den Ort zur Kirche und kauften im Supermarkt Wasser. Denn heute ist Samstag und wir wissen nicht, ob der Supermarkt morgen geöffnet hat.

    Am Abend aßen wir in dem Refugi mit Doreen und Lutz zusammen im Gemeinschaftsraum. Wir haben uns mit ihnen sehr wohl gefühlt und angenehm unterhalten und im Refugi gegessen.

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  • Deià - Refugi Muleta (Port de Sóller)

    10. September 2023 in Spanien ⋅ ☀️ 27 °C

    Erstaunlich gut haben wir in dem 6-Bett Zimmer geschlafen. Im Erdgeschoss gab es noch eine Toilette mit flüssiger Seife. Davon füllte ich mir etwas in eine kleine Flasche - damit wir die kommenden Tage was zum Duschen haben. Doreen saß auch im Erdgeschoss und wir unterhielten uns kurz. Gestern Abend erwähnte sie beim Abendbrot, dass sich ihr Mann vor 5 Jahren wegen Spielschulden umgebracht hatte und sie mit den Kindern und dem verschuldeten Haus allein zurück blieb. Mittlerweile habe sie das Haus abbezahlt und kann ihren Kindern etwas hinterlassen. das sei ihr sehr wichtig. Daran musste ich gestern immer denken und heute morgen erzählte sie mir, dass der 17 jährige Sohn von einem befreundetem Ehepaar vor kurzem sich Steine in seinen Rucksack gemacht habe und sich in einem See ertränkte. Diese Frau ist mit dem Thema Suizid echt geprägt und sie tat mir sehr leid. Den Jakobsweg zu gehen könne sie sich sehr gut vorstellen.

    Am Morgen gab es das typische Frühstück in diesen Refugis. Eine Tasse Kaffee (weitere müssen bezahlt werden), Orangensaft aus dem Karton, getoastetes mallorquinisches Brot, Marmelade, Salat, (ekligen) Kochschinken, Käse und die allseits beliebten Maria-Kekse.

    Die Doreen werden wir heute im Refugi „Muleta“ wieder sehen. Den Lutz jedoch erst morgen im Refugi „Tossal Verds“. Er schläft heute in „Sòller“.

    Wir gingen zunächst von dem Refugi „Can Boi“ aufwärts durch den Ort und dann abwärts zum Strand. Der Weg schlängelte sich sanft abwärts und kurz vor dem Kiesstrand, bog ein kleiner Trampelpfad rechts aufwärts.

    Oberhalb von dem Strand hatten wir eine unglaublich schöne Aussicht auf die Bucht mit den kleinen Kiesstrand und der Bar. Einige badeten in dem azurblauen Wasser. Wir gingen weiter oberhalb der Küste entlang und die Ausblicke auf das unglaublich blaue Meer war atemberaubend. Eigentlich wollten wir noch weiter an der zum Teil stark erodierten Küste entlang gehen. Jedoch schwenkten wir nach einer Weile rechts ab und stiegen aufwärts zur Straße. Leider mussten wir auf dieser etwas entlang gehen, um dann auf den ursprünglichen Weg zurück zu kommen.

    Auch dann ging es zunächst erst einmal aufwärts und das bei Sonnenschein. Schnell kamen wir ins Schwitzen und freuten uns, als wir dann den Wald erreicht haben. Oberhalb der Küste gingen wir dann im schattigen Wald entlang. Ein kleines Café in einem Landgut auf dem Weg lud zu einer kleinen Trinkpause ein. Eine kleine Kapelle am Rand ließen wir links liegen und kamen auf die Landstraße. Auch auf dieser mussten wir eine Weile entlang gehen und nach ca. 1km ging es rechts ab - weiter auf einer asphaltierten Straße. Der Weg ging dann in einer Kurve steinig weiter. Wieder so steinig, dass man sehr auf den Weg achten musste. Was uns auffiel war, dass sehr viele Tagestouristen unterwegs waren.

    An einem Kreuzweg verkaufte jemand frisch gepressten Orangensaft. Wir jedoch gingen weiter, da wir nur noch 10 Minuten bis zum Ziel hatten. Dann kam das Refugi „Muleta“ in Sichtweite. Das Refugi liegt in spektakulärer Lage oberhalb von Port de Sòller, direkt neben dem Leuchtturm. Doreen war noch nicht zu sehen und wir machten eine Pause, da wir erst 16:00 Uhr einchecken konnten. Wir trafen noch andere deutsche Wanderer und unterhielten uns sehr gut.

    Dann konnten wir schon eher einchecken und bezogen als erste das Refugio und konnten unsere Betten selbst aussuchen und wieder beziehen. Dann tauchte Doreen auf und wir freuten uns über das Wiedersehen. Und sie sich auch. Zuerst quatschten wir eine Runde. Dann gingen wir nach „Port de Sòller“ und schlenderten etwas in dem Ort und schwelgten in Erinnerungen.

    Am Abend trafen wir uns erneut mit Doreen und zwei anderen jungen Wanderinnen aus Süddeutschland Anja und Ramona und hatten einen wirklich schönen geselligen Abend und genossen einen unglaublich spektakulärer Sonnenuntergang - ein magischer Moment.

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  • Refugi Muleta - Refugi Tossals Verds

    11. September 2023 in Spanien ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir haben gut geschlafen und das Frühstück war in Ordnung. Wir verabschiedeten und von Doreen in den beiden Madels aus Karlsruhe- Anja und Ramona - und gingen entgegen der Wegführung die Straße vom Leuchtturm „Far des Cap Geos“ nach „Port de Sòller“ und weiter nach „Sòller“. Dort kauften wir für die heutige Wanderung noch Wasser und gingen zum Hauptplatz mit der Kirche „Sant Bartomeu de Sóller“. Der Begründer einer ersten Kirche in Sóller war der Propst von Tarragona, Ferrer de Sant Martí. Er gehörte zu den Eroberern Mallorcas im Jahr 1229. Die heutige Außenwirkung der Kirche wird durch die neuere Fassade bestimmt, die 1904 bis 1912 nach Plänen des Gaudí-Schülers Joan Rubió vorgesetzt. Über diesen Platz fährt auch die Straßenbahn nach „Port de Sòller“.

    Wir gingen zuerst weiter durch die „Einkaufsstraße Carrer de da Lluna“. In einer Konditorei kauften wir ein Aprikosenküchlein und Blätterteig mit Spinatfüllung. Beides wollten wir bei einer größeren Pause am „Cuber Stausee“ zu uns nehmen. Leider verpassten wir bei den vielen interessanten Geschäften den Abzweig zurück auf den GR221. So mussten wir ein kleiner Stück zurücklaufen und lernten durch eine Nebengasse neue Ecken kennen.

    Zurück auf den GR221 folgten wir diesem durch „Binibassi“ und „Biniaraix“. Dort gab es restaurierte Waschhäuser und schöne kleine Gassen. Wir besuchten kurz die Kirche, weil wir noch nie drinnen waren. Dann erreichten wir „Barranc de Biniaraix“. Eine der wichtigsten und auch alte Verbindung auf Mallorca. Der alte Pilgerweg, der zum Kloster Lluc führt, wurde im 14. Jahrhundert urkundlich belegt. Wahrscheinlich ist aber, dass der Weg schon viele Jahre früher als Trampelpfad existierte. Im unteren Bereich gibt es noch einen anderen Weg, den Camí vell, der dazu diente, den hohen Bergen Mallorcas auszuweichen. In der Schlucht sind vor Jahrhunderten bis fast an die Gipfel reichende Olivenhaine angelegt worden, wo die beiden Wege sich durchschlängeln.

    Es war schon anstrengend, ca. 2 Stunden nur bergauf zu gehen. Oben wurden wir mit dem Blick auf den „Cuber Stausee“ belohnt. Der Stausee dient vor allem der Trinkwasserversorgung des Gemeindebezirks von Palma. Durch den stark gestiegenen Wasserbedarf ist die Staumenge heute jedoch nicht mehr ausreichend. Gemeinsam mit dem Wasser im Gorg Blau würden die Wasservorräte nur für 58 Sommertage zur Deckung des Wasserbedarfs genügen.

    Wir gingen links am „Cuber Stausee“ vorbei und erreichten den Parkplatz. Erneut mussten wir, wie beim Aufstieg, Menschen daran erinnern, dass Rauchen im Wald strengstens verboten ist. Was fällt diesen Mensch nur ein in einem Gebiet zu rauchen, wo es extrem trocken ist. Diese Dummheit und Ignoranz ist kaum zu übertreffen.

    Am Parplatz entschieden wir uns dann für den kürzeren, aber beschwerlicheren Wanderweg zum Refugi „Tossals Verds“. Unterwegs gab es sogar eine kurze Kletterpassage die wir uns bisher nicht getraut haben zu gehen. Diesmal aber ja.

    Leider deutete das Wetter und die Meldungen der Wetter-Apps an, dass es Gewitter geben wird. Das Grollen hörten wir auch bereits schon einige Zeit und es wirkte schon etwas bedrohlich im Gebirge. Wir entschieden uns keine Pause zu machen, um unsere Aprikosenküchlein zu essen. Stattdessen wollten wir das schützende Refugi erreichen.

    So stiegen wir zunächst erneut wieder aufwärts und oben hatten wir einen unglaublich schönen Blick in das dahinter liegende Tal und Flaschebene von Mallorca. Allein das war der Auftieg wert. Aber wir gingen weiter abwärts über Geröll. Und das war Geröll für zwei Stunden - das wussten wir vorher nicht.

    An der Kletterpassage mit Halteketten an der Felswand kamen wir trotz der Rucksäcke gut zurecht und war ein Highlight auf diesem Weg. Weiter über Geröll und so langsam wollten wir einfach nur noch ankommen. Die Füße taten weh und wir waren erschöpft. Leicht erschrocken stellten wir fest, dass wir seit 8 (!) Stunden nicht eine Pause gemacht haben. Zwar standen wir mal für 20-30 Sekunden um etwas zu trinken. Aber eine ausgiebige Pause haben wir nicht gemacht.

    Hinter jeder Biegung hofften wir, endlich das Refugi zu sehen. Per WhatsApp hatte ich Doreen angeschrieben, dem Lutz zu informieren, dass er doch bitte in Vier-Bett-Zimmer uns zwei Plätze reserviert. Das hat er gemacht, schrieb sie mir zurück. Es ist wundervoll, unterwegs tolle Menschen kennenzulernen, die einem helfen. Das ist „Balsam für die Seele“.

    Endlich erreichten wir das Refugi. Wir checkten ein und bedankten uns bei Lutz. Dann aßen wir endlich unsere Aprikosenküchlein und die Spinattaschen. Dann kamen die Karlsruher*innen - auch völlig erschöpft. Gemeinsam beim Abendbrot tauschten wir unsere Erlebnisse aus. Es war ein wunderschöner Abend mit tollen Menschen.

    Morgen sehen wir Doreen wieder in dem Refugi „Son Amer“. Der Lutz kommt im Kloster „Lluc“ unter, will aber am Abend zu uns ins Refugi kommen. Das wäre ein Wunderbarer Abschied von den Menschen, die uns auf der Wanderung immer wieder begleitet haben.
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  • Refugi Tossals Verds - Refugi Son Amer

    12. September 2023 in Spanien ⋅ ⛅ 21 °C

    Es war so warm in dem Gebäude, dass ich Schwierigkeiten mit dem einschlafen hatte. Das Refugi liegt soweit ab von jeglicher Zivilisation, dass es außer den natürlichen Geräuschen keine anderen in der Nacht zu hören war. Was für ein wunderbares Konzert der Natur.

    Das Frühstück war das übliche - Brot, Marmelade, Olivenöl, Orangensaft und Kaffee. Lecker. Wir haben zuvor die Bettwäsche von den Betten abgezogen und in den dafür vorgesehenen blauen Wäschesack geworfen. Dann kauften wir noch Wasser und gingen los. Die heutige Etappe sollte nicht so steinig und beschwerlich wie die gestrige werden.

    Zunächst ging es steinig bergauf und hatten dadurch eine wunderbare Sicht auf das in einem Tal liegende Refugi. Wir kamen an einigen Trockenmauern vorbei und schließlich an eine Kreuzung. Hier kam die Alternative und auch leichtere Variante zum Refugi „Tossals Verds“ an. Nun kennen wir beide Varianten und werden, falls wir noch einmal den Trockenmauerweg gehen, die leichtere Variante wählen.

    Jetzt aber folgten wir den Markierung nach „Lluc“ und dem Refugi „Son Amer“ - unserem heutigen Ziel. Wie kamen an Olivenbäume vorbei, gingen aber meist durch Wälder aus Steineichen. Diese spendeten uns vor der Sonne ausreichend Schatten. Hin und wieder legten wir auch kleine Trinkpausen ein, was durch den stetigen Aufstieg zum „Puig de Massanella“ (mit 1364m zweithöchster Berg auf Mallorca) auch notwendig war. Wir gingen aber nicht direkt zum Gipfel, sondern querten den Pass „Coll de Prat“ bei 1205m. Kurz dahinter ging es erst etwas eben weiter und durch zwei große Felstore. Dahinter ging es dann in ein Tal, um dann sogleich wieder nach oben zum zweiten Pass „Coll de Telègraf“ aufzusteigen. Dahinter machten wir eine längere Pause, wobei uns Lutz - der uns eingeholt hatte- uns Gesellschaft leistete.

    Hier war auch der Abstieg, welcher durch eine Mauer begrenzt war. Die ganze Zeit über gingen wir dabei über Geröll und zum Teil großen Steinen. Auch hier mussten wir sehr auf den Weg achten. So gingen wir bestimmt über eine Stunde abwärts, wobei wir wieder durch einen Wald aus Steineichen gingen.

    Dann überquerten wir die Straße „MA-10“ und gingen auf der anderen Seiten durch Olivenbäume bis zum Parkplatz vom Kloster „Lluc“. Dort verabschiedeten wir uns von Lutz und gingen am Kloster vorbei in Richtung Refugi. Ein bunter und stolzer Hahn zeigte beim vorbeigehen in seine gesamte Pracht. Dann überquerten wir erneut eine Straße um dann nach einem kleinen Aufstieg das Refugi „Son Amer“ zu erreichen. Wir waren ziemlich erschöpft und erfreut, da wir bereits einchecken konnten.

    Wir bezogen unsere Betten und duschten. Dann ruhten wir uns ein wenig aus und dann erschien plötzlich Doreen in unserem Zimmer. Später kamen dann noch Anja und Ramona dazu. Wunderbar. Später kam noch Lutz zu Besuch. Wir unterhielten uns alle zusammen wunderbar und machten ein Abschlussfoto.

    Nach dem wirklich guten und köstlichen Abendbrot, gingen wir dann zu Bett.

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  • Refugi „Son Amer“ - Pollença

    13. September 2023 in Spanien ⋅ 🌙 24 °C

    Schon am Abend begann es zu donnern und zu blitzen. Einmal knallte es so laut, dass wir uns erschreckten. Dann kam der Regen. Das hörte sich so an, als wenn einige Menschen mit Rollkoffer unterwegs sind. Ein merkwürdiges Geräusch. Dann ging das Personal durch das Haus und in jedes Zimmer. Sicherlich um die Situation mit dem Regen abzuschätzen.

    In dem 6-Bett Zimmer lagen Doreen, Anja, Ramona, Olaf und ich. Außerdem eine andere Wanderin. Nach deren Verhalten zu urteilen, sind Kontakte zu Menschen eher schrecklich. Kein Blick, kein Hallo. Sie wollte keinen, aber auch gar keinen Kontakt. Das ist okay.

    Unsere Betten knarrten furchtbar. Immer wieder überlegten wir uns, ob wir uns mal drehen müssten. Wir wollten die anderen nicht stören. Das ging jedem von uns so, wie wir das am Morgan dann in den Gesprächen erfahren haben. Ach ja, der Morgen. Es gab kein Wasser. Der Strom war da, aber kein Wasser. Das bedeutet Zähneputzen mit noch vorhandenem Wasser aus den Trinkflaschen und Pipi machen in der „Wildnis“ außerhalb vom Refugi. Ein „großes Geschäft“ war nicht drin. Der Hospitaliero telefonierte schon und konnte nicht sagen, wann es wieder Wasser geben wird. Da sieht man mal, wie wir heutzutage bestimmte Dinge für alltäglich nehmen, dass sie „einfach“ vorhanden sind.

    Meine große Hoffnung, dass zumindest irgendwie die Kaffeemaschine funktionieren wird - bestätigte sich. So konnten wir ganz „normal“ unser seit 4 Tages gewohntes Frühstück von den Refugis zu uns nehmen. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns herzlich voneinander und drückten uns. Wir haben uns alle gemocht und wollten eigentlich nicht mehr ohne sie weitergehen. Aber es ist nun einmal so. Da lernt man in bestimmten Situationen Menschen kennen, die dann genau da sind und wundervoll in das Leben passen. Als wenn es da eine Lücke gegeben hat, die diese wunderbaren Menschen „aufgefüllt“ haben.

    Nach der ergreifenden Verabschiedung, gingen Olaf und ich zunächst zum Kloster „Lluc“. Olaf hatte ein schlechtes Gewissen, nicht in dem Kloster gesessene zu sein und sich den „Zorn der schwarzen Madonna“ auf sich zu ziehen. Unterwegs zum Kloster trafen wir Lutz. Denn er hat dort geschlafen und nicht, wie wir anderen, im Refugi. Auch von ihm verabschiedeten wir uns und gingen dann zum fast menschenleeren Kloster. Es waren nur einige wenige andere Wander*innen zu sehen. Das Kloster selbst kennen wir schon von unseren vielen vorherigen Besuchen. Aber so leer haben wir es noch nie erlebt. Umso mehr freuten wir uns, den Augenblick mit der „schwarzen Madonna“ alleine erleben zu können.

    Dann gingen wir auf dem Weg zurück zum Refugi und setzten von dort unsere Wanderung auf der letzten Etappe vom Trockenmauerweg fort. Wir gingen durch Erdbeerbaumhaine und Steineichenwälder. Wir trafen Menschen, die die Trockenmauern ausbesserten. Schafe und Ziegen begegneten uns vermehrt und der Weg war anfangs aufsteigend und steinig, später auf einer Ebene durch einen Wald führend. Es wurde plötzlich nebelig und später fing es kurz zu nieseln an. Zum Glück brauchten wir aber unsere Regenponchos nicht, da es auch schnell wieder aufhörte zu regnen.

    Insgesamt überholten wir 17 (!) wandernde Menschen, die wir nicht kannten. Ach nein. Das junge Paar aus Belgien kannten wir, ebenso das spanische Paar, wo er auf dem Reiterweg bei „Valldemossa“ seine Drohne hat steigen lassen. Aber die anderen waren uns unbekannt. Das kam uns etwas merkwürdig vor, kennt man doch irgendwie „alle“ Menschen auf dem Weg. Eine Erklärung: viele haben wahrscheinlich im Kloster geschlafen und wir sie somit in den Refugis nicht kennengelernt.

    Nach 3-4 Stunden auf steinigen und gerölligen Wegen - teils abwärts - wünschten wir uns nach all den steinigen Tagen eine asphaltierte Straße oder ein schönen geraden Waldweg. Ungefähr 6km vor „Pollença“ war es dann soweit und wir freuten uns. Allerdings stellten wir auch fest, wie körperlich anstrengend die letzten Tage auch waren und was der steinige Weg von uns abverlangt hat. Nicht das wir deswegen jetzt negativ darüber denken, im Gegenteil. Wir sind einen Weg gegangen, der durchaus eine körperliche Herausforderung - auch wegen den gerade vorherrschenden Temperaturen - war. Es ging viel - sehr viel aufwärts und sehr viel wieder abwärts und wir waren eigentlich jeden Tag völlig durchgeschwitzt. Es gab Momente, da kamen wir an unsere Grenzen. Sowohl körperlich aber auch psychisch - jedoch mit Humor, Freude an der Natur und den Menschen, war es das allemal wert gewesen. Und ich werde mir es niemals von jemanden ausreden lassen, der diese Erfahrung nicht selbst gemacht hat. Wir sind stolz auf uns den Weg gegangen zu sein und geschafft zu haben 🤗.

    Unterwegs kurz vor „Pollença“ trafen wir noch einmal auf Lutz und gingen einen Teil des Weges zusammen. Bis ich mal Pipi im Wald machen musste. Lutz ging weiter und wir trafen ihn später in der Stadt wieder. Vorher kamen wir an der über 2000 Jahren alte Römerbrücke „Ponte Roma“ vorbei, wo für mich der Weg endete. An den kleinen Rastplatz an der Brücke trafen wir auf Anja und Ramona. Was für ein Freude. Später in der Stadt, wie erwähnt, dann plötzlich Lutz. Es fehlte nur noch Doreen.

    Erneut verabschiedeten wir uns von einander auf dem „Plaza Major“ und Olaf und ich gingen in der „Bar Nou“ etwas essen. Dann wollten wir die 365 Stufen zur kleinen Kapelle „El Calvari“ empor steigen. Wen trafen wir erneut? Anja und Ramona - wieder große Freude. Zusammen erklommen wir die Stufen bis zur Kapelle und gingen dann wieder hinunter. Diesmal zu Bushaltestelle. Denn Anja und Ramona fuhren anfangs mit dem selben Bus Richtung „Palma“ wie wir. Wir jedoch stiegen in „Sa Pobla“ aus, um dort den Bus nach „Can Picafort“ zu nehmen. Erneut verabschiedeten wir uns von Anja und Ramona - es war das dritte mal 🤪

    Wir bekamen unseren Bus nach „Can Picafort“ und erreichten erschöpft unser Apartmenthaus.. Unser Wunsch bei der Buchung, möglichst ein Apartment in der oberen Etage zu erhalten, wurde erfüllt: Ganz oben im 6. Stock Apartment 604 mit großem Balkon und toller Aussicht 🤗 Wir haben geduscht, und ausgeruht und danach waren wir noch einkaufen. Den Abend haben wir dann auf unserem Balkon mit einer Flasche Rotwein verbracht und auf unsere tolle Wandertour angestoßen 🥰.

    Unser Dank geht an die wundervollen Menschen Anja & Ramona, Doreen und Lutz.

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  • Ausschlafen und Strand

    14. September 2023 in Spanien ⋅ ⛅ 27 °C

    Es war sehr ruhig in der Nacht und in dem Hotel - obwohl es an einer Straße lag. Wir haben Selbstversorgung und gingen zum Supermarkt etwas zum Frühstück kaufen. Danach etwas ausruhen und dann ging es an der Promenade durch das Naturschutzgebiet zum Nudistenstrand. Hier blieben wir eine Weile. Das Baden im Meer war schön, das Wasser warm und klar. Allerdings schwammen teilweise einige Plastikteile darin herum. Es muss in der Natur des Menschen liegen alles zu zerstören, was ihm Freude bereitet. Wir können einfach nicht im Einklang mit ihr leben, sondern sie nur ausbeuten. Ja wir sind mit dem Flugzeug nach Mallorca geflogen - aber mit CO2 Ausgleich. Wir fahren kein Auto, was bei normaler Benutzung im Jahr 12000t CO2 produziert, leben vegan, beziehen Ökostrom und Ökogas und unterstützen Pflanz-Projekte in verschiedenen Ländern. Wir werfen keinen Müll ins Meer oder in die Natur - wir sammeln ihn ein. Nein, wir haben keine schlechtes Gewissen nach Mallorca geflogen zu sein.

    Den heutigen Tag beendeten wir bei selbst gekochtem Essen auf unserem Balkon mit Aussicht und nach einem abendlichen Bummel an der Promenade und sind zufrieden 😁.
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  • Markt und Nekropole

    15. September 2023 in Spanien ⋅ 🌙 25 °C

    Erster Tagespunkt nach dem Aufstehen: Brötchen kaufen beim Lidl anschließend Frühstück auf dem Balkon.

    Gestern Abend beim Promenadenbummel entdeckten wir ein Schild, dass Freitags von 9 Uhr bis 13 Uhr Markt in Can Picafort ist 🤗 Allerdings war für den heutigen Tag ab Vormittag viel Regen und Gewitter für ganz Mallorca vorausgesagt ⛈️ Daher beeilten wir uns und gingen gleich nach dem Frühstück gingen zum Markt an der Promenade. Der Markt war recht voll und es gab die üblichen Touristenstände mit Klamotten, Taschen, Schmuck usw. Trotzdem hat es Spaß gemacht, dort entlang zu bummeln und wir haben uns ein großes Tuch für die Wand mit einem Lebensbaum drauf gekauft 🤗 Anschließend haben wir unsere Shoppingtour durch ein paar Klamottenläden fortgesetzt und Pullover und T-Shirts gekauft.

    Bis auf ein paar Regentropfen zwischendurch blieb das angekündigte Unwetter bisher aus und die Wetterapp sagte nun ab ca 15/16 Uhr eine Regenfront voraus. Daher gingen wir zunächst ins Apartment zurück und ruhten uns aus und … es kam kein Regen 🤪

    Daher beschlossen wir am Nachmittag, den eigentlich für morgen geplanten Spaziergang zu der an der Küste gelegenen Nekropole „Necròpolis de Son Real“ heute zu unternehmen. Dabei handelt es sich um eine kleine Ausgrabungsstätte direkt am Meer: „Die Nekropole von Son Real (mallorquinisch Necròpolis de Son Real) ist ein prähistorisches, zu großen Teilen oberirdisch angelegtes Gräberfeld an der Nordküste der spanischen Baleareninsel Mallorca. Über die Kultur der Erbauer ist mangels schriftlicher Überlieferungen wenig bekannt. Sie ist die größte bisher aufgefundene und freigelegte „Totenstadt“ auf den Balearischen Inseln. Die ursprünglich 800 Quadratmeter umfassende Nekropole stammt aus dem 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr., wurde aber auch später noch als Bestattungsort genutzt. Ein Teil der Nekropole wurde wahrscheinlich durch die Meereserosion zerstört. Den über 300 aufgefundenen Toten waren Waffen, Schmuck und Alltagsgegenstände beigegeben. Des Weiteren fand man Tierknochen und Muscheln in den Gräbern.“
    Quelle: Wikipedia

    Unterwegs kamen wir auch wieder an den für diese Küste typischen Peiltürmen (Torres de defensa oder Torres d'Enfilació) vorbei. Hierbei handelt es sich um Türme, welche von der Marine an der Küste errichtet wurden und der Navigation dienten.

    Wir beschlossen, den Rückweg nicht zurück an der Küste zu nehmen, sondern die offiziellen Wege durch ein Naturschutzgebiet im Hinterland der Küste zu nutzen und es hat sich gelohnt: Gleich zweimal liefen uns zauberhafte Landschildkröten über den Weg und eine davon mampfte genüsslich an grünen Pflänzchen 🐢🥰. Aus dem kleinen, geplanten Spaziergang wurde also mal wieder eine kleine Wanderung 😂.

    Zurück im Apartment aßen wir die restlichen Nudel mit Spinat von gestern zum Abendessen.

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    https://youtu.be/JGnBBIu6cnw?si=BYiovVwPdrKHA0MR
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  • S’Albufera und ein wenig Strand

    16. September 2023 in Spanien ⋅ ☁️ 26 °C

    Aufstehen, Lidl, Frühstück auf dem Balkon 🤪

    Das heutige Tagesprogramm sah vor: Mit dem Bus zum nahegelegenen „Parque natural de s'Albufera“, dort etwas spazieren gehen und die andere Hälfte des Tages am Strand mit Baden verbringen … so der Plan!

    Angekommen am Nationalpark, hauptsächlich ein Vogelschutzgebiet mit Kanälen und Wasserläufen und sehr viel hohem Schilf, starteten wir unseren „Spaziergang“ . Entlang der Wasserläufe gab es immer wieder Beobachtungsplattformen. Wir sahen im Wasser große und kleine Fische, Enten, Haubentaucher, Blesshühner und viele weiße Kuhreiher. Auch gab es zwei Beobachtungshäuser mit Sehschlitzen und Sitzbänke. In einem saßen Fotografen mit riesigen Objektiven regungslos auf den perfekten „Schuss“ wartend. In dem anderen „normale“ Touristen. Hier konnten wir sogar Flamingos 🦩 beobachten 🥰.

    Wir besuchten das Informationszentrum und kauften dort noch ein tolles Buch über unseren hinter uns liegenden Wanderweg Trockenmauerroute GR221 mit vielen Informationen. Im Informationszentrum gab es zur S’Albufera einige Infos. Es ist möglich, daß die Lage der römischen Stadt Pollentia (in der Nähe des heutigen Alcudia) mit den Seen der Albufera in Verbindung steht, die damals wesentlich tiefer waren und den kaiserlichen Schiffen einen hervorragenden natürlichen Hafen boten, So wurden verschiedene Vögel zu gastronomischen Zwecken nach Rom geschickt. Der Begriff
    Albufera" kommt jedoch von dem arabischen Wort „albuhayra", das soviel bedeutet wie Lagune oder kleines Meer. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, auf welche Weise die Araber die Albufera nutzten.
    Der Mangel an Daten aus den ersten Jahren nach der Eroberung der Insel durch Jaume I führt zu dem Schluss, dass das Gebiet der Albufera nicht zum Ackerbau sondern lediglich als Weideland für Viehherden genutzt wurde. Aus „Libre del Repartiment* (dem Grundbuch) geht wenig über die Aufteilung dieser Liegenschaften hervor.

    Anschließend beschlossen wir doch noch den großen Rundweg durch den Nationalpark zu machen … ohne, dass uns bewusst war, wie groß diese Runde werden würde 😅 Die Wege gingen oft ewig geradeaus vorbei an den Kanälen, die meist mit hohem Schilf verdeckt waren, ab und zu eine Beobachtungsplattform, von denen hier auch nicht mehr viel zu sehen war. Ein ganzes Stück weiter, wurde es etwas ländlicher und wir durchquerten eine Kuhweide und kamen an ein paar kleinen Landhäusern vorbei und an einer Pferdekoppel. Dann wieder ewig lange Schilfwege geradeaus. Hier waren viele große Grashüpfer und Libellen noch das Interessanteste 😴 Zum Glück wehte zumindest ab und zu ein leichter Wind, denn es war sehr schwül-warm. Dann nährten wir uns wieder dem Hauptweg und dem Ausgang. Aus unserem kleinen Spaziergang wurde so eine ca. 16 km lange Wanderung 🤭🫣🤪 Nach dem Nationalpark fuhren wir noch mal drei Stationen mit dem Bus und gingen dann noch für knapp zwei Stunden an den Strand, um uns im warmen Meer etwas zu erfrischen. Inzwischen war es dann schon fast 18:30 Uhr und wir mussten leider den Rückweg antreten 🥲 Wir gingen ca. 40 min am Strand und später an der Promenade zurück zum Apartment.

    Vor dem Abendessen noch kurz die Rucksäcke weitestgehend gepackt, denn den morgigen und letzten Tag verbringen wir in der schönen Hauptstadt Palma de Mallorca.

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    https://www.komoot.de/tour/1311649559?ref=itd

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    https://youtu.be/NPrQGKq7tcg?si=oBHZVqjFhKhUfeex
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  • Palma de Mallorca

    17. September 2023 in Spanien ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach dem Frühstück packten wir die letzten Kleinigkeiten in unsere Rucksäcke und genossen die letzten Augenblicke auf unserem schönen Balkon mit Aussicht. Wir haben uns in Can Picafort im Apartmenthotel „Mar y Paz“ (Apartment 604) sehr wohl gefühlt. Daher fiel uns der Abschied etwas schwer 😥.

    Wir fuhren mit dem Linienbus 302 um 11:25 Uhr nach Palma und kamen um 13 Uhr dort an. Wir checkten im Hotel Colon ein. Anschließend bummelten wir durch die schöne Hauptstadt Mallorcas. Es war schwül-warm und die Stadt war überraschend leer und entspannt (vielleicht weil es Sonntag war). Viele Geschäfte waren auch geschlossen, in der Altstadt aber auch einige geöffnet. So kauften wir noch T-Shirts und eine Hose und kleine Souvenirs.

    Highlight eines jeden Palmabesuchs ist natürlich die Kathedrale der Heiligen Maria. Sie wird im Volksmund oft einfach nur „La Seu“ genannt; dieser katalanische Ausdruck bedeutet „der Bischofssitz“. Einfach immer wieder schön anzuschauen , auch von innen mit den wunderschönen bunten Rosettenfenstern 🥰. Weiter bummelten wir durch die engen Altstadtgassen und aßen unterwegs etwas.

    Nach einer kurzen Pause im Hotel, zogen wir nochmals los, um das abendliche Flair zu genießen. Wieder an der nun beleuchteten Kathedrale angekommen, lauschten wir einem Sänger mit Gitarre, der mit Corazón (Herz) gesungen hat. Ein sehr schöner Abschiedsmoment 🥰🥲.
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  • Adiós Mallorca!

    18. September 2023 in Spanien ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach dem Aufstehen, packen wir unsere Rucksäcke flugtauglich und verließen bei leichtem Regen das Hotel in Palma. Wir liefen zum nahegelegenen Plaça d'Espanya und frühstückten dort. Leider direkt neben einer Baustelle, daher war es entsprechend laut 🙉 . Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen, passierten die Sicherheitskontrolle und warteten auf den Abflug. Der Rückflug verlief weitestgehend ruhig und wir landeten pünktlich auf dem BER.

    Es war wieder eine tolle und erlebnisreiche Wanderreise 🥰 Alles hat super geklappt und wir haben tolle und liebe Menschen kennen gelernt und dafür sind wir dankbar 🤗.
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    Ende der Reise
    18. September 2023