• Am frühen Nachmittag erreiche ich Kurdistan. Alles recht einfach. Man verlässt über einen letzten, mit irakischen Fahnen bestückten, Checkpoint den Federal Irak. Hier entstand dann noch das Bild mit dem Soldaten. Nach ein paar weiteren Kilometern folgt dann ein Checkpoint mit der Kurdistan Fahne. Kurze Kontrolle und dann bin ich in Kurdistan. Die Farben der Kurdistan Fahne schmücken bereits seit Türkei Kurdistan zahlreich mein Fahrzeug.
    Nun also wieder Kurdistan😊.

    Die Kurden sind übrigens das größte Volk ohne eigenen Staat. Ein Staat ist Kurdistan nämlich nicht.
    Die Autonome Region Kurdistan ist ein autonomes Gebiet im Irak. Die Region hat ein eigenständiges Parlament mit Sitz in Erbil und unterhält eigene Militäreinheiten, die Peschmerga.
    Weltweit gibt es 25 bis 30 Millionen Kurden. In der autonomen Republik Kurdistan leben ca. 6,6 Millionen.

    So befahre ich nun wieder geliebtes Terrain. Kurden und Waldblaubeeren mag ich wirklich sehr😉! Noch keine 5 Km gefahren und schon ändert sich auch das Lanschaftsbild. Es wird bergig. Mich zieht es zum Mor-Mattai-Kloster. Dieses gibt es seit 363 nach Christi und gehört zu den ältesten Klöstern der Welt. Zum Start also eine Superlative😇.
    Anstatt einer Besichtigung gibt's auf dem Parkplatz jedoch erstmal Tee. Ein gut belegtes Sandwich folgt. Ausflügler aus Mossul! Ich revanchiere mich mit Handabdrücken. Die Kinder lachen und so freuen sich auch die Erwachsenen. So macht es Spaß😊!

    Dann aber mal los. Das Kloster ist sehenswert und bietet schöne Fernblicke in die irakische Ebene. Ich verziehe mich in die kühle Klosterkirche und schreibe einen Footprint für FindPenguins. Sehr angenehm im alten Gemäuer. Hier treffe ich auch auf einige Deutsch-Kurden, welche auf Heimatbesuch sind. Sehr freundliche und aufgeschlossen.

    Dann geht's weiter nach Erbil. Morgen ist Ostern und mein Ziel wird sein, dass Osterfest in Erbil zu erleben. Die gut hundert Kilometer ziehen sich wie Kaugummi. Ein Checkpoint nervt und es wird dunkel. Der Verkehr in der 920.000 Einwohner Stadt Erbil ist entspannt. Da geht's im Federal Irak ganz anders ab😅.
    So gelange ich zum zentralen Park unweit der Zitadelle und starte einen Erkundungsgang. Alles ist modern, der Park mit darüber fahrender Seilbahn und Springbrunnen. Kein Vergleich zum arabischen Bereich. Zudem ist es vergleichsweise sauber👍!

    Im Art Café ist der Chef zu Besuch und ich bin eingeladen. Er ist Künstler und ein interessantes Gespräch über die kulturellen Unterschiede zwischen Kurdistan und dem Federal Irak folgt.
    Danach stolpere ich in einen Kebab Laden. Die Anzahl der Besucher versprechen nicht zu viel. Richtig gut und mit 2€ sehr günstig.

    Müde möchte ich schlafen. Allerdings haben sich im Umkreis von 300m die Nachteulen versammelt. Hier wird getrunken und gefeiert. Ja, in Kurdistan gibt's offiziell Alkohol zu kaufen. So hat alles auch Schattenseiten. Ich finde einen anderen Stellplatz. Top.

    Am nächsten Morgen fahre ich ins christliche Viertel. Es ist erst 8:30 Uhr als ich ankomme. Der Ostergottesdienst schon im vollen Gange. Mein Gott🙈!
    Es folgt um 9:30 Uhr dann aber noch ein zweiter Gottesdienst. Den ersten hab ich halb gesehen, den zweiten dann komplett😀. Nach all den muslimischen Ländern war mir mal wieder nach einer christlichen Veranstaltung. In der Syrisch-Orthodoxe Gemeinde ging es stimmungsvoll zu. Die Leute gut gekleidet, samt tollem Chor. Eine Oblate gab es ebenfalls.

    Leicht gestärkt ging es danach weiter. Mittlerweile auf dem Klapprad geht es durch das große christliche Viertel.
    Beim Bäcker werde ich freundlicher Weise eingeladen. So erkunde ich die Straßen. Alles etwas leer. Bei den Muslimen ist irgendwie mehr los😃.
    Bei einem modernen Hochhauskomplex gibt's dann einen Spezialauftrag. Ich suche Mr. Lawin vom ZMT Trail. Der erste und einzige offizielle Wanderweg in Kurdistan. Auf Email und WhatsApp Nachrichten hat er nicht reagiert. In guter alter Außendienstmitarbeiter Manier statte ich ihm also einen Besuch ab. Nicht auszumachen. So sende ich ihm meinen Standort. Tatsächlich meldet er sich postwendend und teilt mir mit, er lebe aktuell in Deutschland. Er sagt mir Unterstützung zu. Immerhin ein Teilerfolg👌.

    Zum späten Nachmittag geht's wieder ins direkte Zentrum. Rund um Dir Zitadelle tobt das Leben. Hier ist Erbil am spannendsten. Ein toller Gemüsemarkt folgt. Dann gibt's eine Einladung zum Tee und es folgt Kebab. Das war dann der Ostersonntag.

    Am Montag besuche ich am Stadtrand noch die Kurdistan Mountaineering & Climbing Federation. Da war schon lange keiner mehr. Auf der Webseite steht, kommen sie uns gerne besuchen🙈!

    Es folgt ein tagszuvor vereinbartes WhatsApp Telefonat mit Lawin vom ZMT. Dieser lebt ja aktuell in Deutschland hilft aber, nun schlussendlich, gut weiter. Er gibt mir Tipps zu guten Wanderregionen. Zudem stellt er den Kontakt zum Tourismusminister Kurdistans her. Ein Telefonat folgt mit diesem im direkten Anschluss. Dieser gibt mir wiederum die Rufnummer von dem Tourismusdirektor der Region Soran. Zudem sagt er mir jegliche erforderliche Hilfe zu. Die Kontakte benötige ich aus zweierlei Gründen. Einerseits sind vielerorts die Berge seit dem Iran/Irak Krieg vermient. Anderseits bedarf es Permits für gewisse Regionen. Hier ist halt noch nichts geebnet und somit vieles in den Kinderschuhen. Vorbereitung unerlässlich.

    Mit einigen guten Informationen verlasse ich die Stadt. Ziel, die unweit entfernten Berge❤!
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