• Zwangsstopp Erbil

    April 22 in Iraq ⋅ ☀️ 25 °C

    Wenn der Kühler streikt.

    So fahre ich erstmal wieder zurück nach Erbil. Kraft für ein Schrauberviertel Abenteuer habe ich aktuell keine. Das Problem ignorieren und tiefer in die Bergwelt fahren scheint mir jedoch auch keine Option.

    Immerhin ist das Schrauberviertel günstig am Stadteingang gelegen. Mehr positives läßt sich allerdings daran auch erstmal nicht finden. Da fast Feierabend ist finde ich zügig einen Parkplatz. Der Erkundungsgang verrät, Kühler gibt's reichlich. Als ich zu Robur zurück komme stehen ein paar Männer am Bus. Alle sehr freundlich und hilfsbereit. Ich parke vor der Feuerwehr. Feuerwehrmänner kommen hinzu. Sie sagen, dass ich hier gerne stehen bleiben kann. Die Dusche kann ich nutzen und dann gibt es auch schon ein gemeinsames Abendessen in der Feuerwache. Handabdrücke folgen. Dann gibt es Tee und eine Rundführung. Stolz präsentiert man mir ebenfalls das Equipment😃.
    Wenn man eigentlich in der Natur sein möchte, ist der Stellplatz ziemlich mies. Aber die Menschen zaubern einem zumindest ein Lächeln ins Gesicht. Die Gastfreundschaft ist, ist auch hier wieder, extrem groß😊.

    Nach heißer und kurzer Nacht entwickelt sich das Viertel schnell zum Moloch. Stau im Schrauberviertel. Dazu Staub und Chaos. Die Männer von gestern knüpfen Kontakte zum bestmöglichen Ansprechpartner. Dort fahre ich dann hin. Freundlich und hilfsbereit ist dieser leider nicht. Ich müsste mein Fahrzeug hier mindestens drei Tage parken. Teilzerlegt käme ich nicht weg und stünde weiterhin hier im Viertel. Da bin ich grad nicht stark genug für. Ich besorge mir 8 Liter Kühlflüssigkeit und verlasse das völlig zugestellte Nadelöhr gegen Mittag. Ein gigantisches Viertel- für mich aktuell zu gigantisch.

    Der Plan ist den Kühler nochmal selbst zu reparieren. Kühlwasser habe ich für alle Fälle erstmal genug👌.

    So fahre ich wieder in die Bergwelt. Diesmal tiefer, in abgelegenere Regionen. Es geht nach Soran. Im Supermarkt heißt mich ein vielleicht 12 jähriger Junge willkommen. Er spricht super Englisch und gibt mir ein Eis aus. Er hat viele Fragen und ist ziemlich aufgeweckt. Ein paar Kilometer weiter finde ich dann ein vielversprechendes Plätzchen am Fluss. Am Abend gesellen sich zwei Schweizer dazu. Die Nacht wird herrlich kühl und man kann hier sehr gut schlafen. Fantastisch❤!

    Am Morgen besuche ich den Tourismusdirektor von der Provinz Soran. Es gibt Tee & Pralinen. Wir besprechen die Wandermöglichkeiten. Immerhin gibt es welche. Ein Permit (eine Ausnahmegenehmigung) ist ebenfalls nicht überall erforderlich. Sehr gut. Es wird aber noch besser. Er lädt mich zu einem kurdischen Festival ein. 30Km entfernt. Eigentlich suche ich aktuell die Einsamkeit der Berge, aber ein traditionelles kurdisches Festival kann ich nicht ausschlagen. Zudem verspricht er mir eine tolle Bergkulisse. Überzeugt😀!

    Es beginnt bereits am Nachmittag. Na dann mal los....
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