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- Day 738
- Tuesday, May 13, 2025
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 496 m
IraqMergesor36°49’44” N 44°7’60” E
ZMT Stage 4 Alka to Safti

Nachdem es mir besser geht, will ich es riskieren. Mein Visum läuft zeitnah ab und die Zeit rennt mir davon. Auch auf Reisen hat man leider nicht alle Zeit der Welt.
Eine Wanderetappe wäre aber schon noch toll.
Die Tage zuvor habe ich bereits mit Lawin von ZMT und dem örtlichen Guid Tahir geschrieben. Ich soll mich nicht weiter als 10 bis 15 Meter von dem GPS Track entfernen, dann ist alles sicher. Respekt habe ich definitiv. Wie schrecklich Minen sind, ist mir erst in Kurdistan so richtig bewußt geworden. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Besonders im Frühjahr, wenn Minen durch Regen und Schneeschmelze an die Oberfläche gelangen. Alleine im Bezirk Choman kommt es jährlich zu ca. 10 Unfällen mit Personen. Das alleine ist schrecklich. Ebenfalls schlimm ist die ständige unterschwellige Gefahr wenn man die Natur betritt! Landminen gehören verboten!
Ich starte in Alka und parke beim Gemeindebüro. Der Bürgermeister kommt heraus und heißt mich willkommen. Ich erkläre meinen Plan, er wünscht mir viel Spaß. Dann geht es durch das ursprüngliche Örtchen immer bergauf. Die Straße wird zum Feldweg und dann schließlich zum Trail. Dieser verläuft sich irgendwann gänzlich. Ich orientiere mich strickt am GPS Track. Von der Landschaft bekommt man so recht wenig mit, aber man ist zumindest sicher😅!
Das Wetter ist bewölkt. Dann und wann leichter Regen. Die Kulisse der Bergwelt ist sehr schön und grün. Unten wuchsen Granatäpfel und Walnüsse. Weiter oben wird das Buschwerk dichter. Bei Pausen genieße ich die Aussicht. Dann heißt es wieder Konzentration!
Ich gelange zu einem Sommerlager für Nomaden. Von hier bis Safti zeigen sich die Wiesen von der schönsten Seite. Lawin seinen Empfehlungen kann man vertrauen☺️. So schlängelt sich der Weg auf den letzten Kilometern an einem schönen Gebirgsbach entlang. Dann ist Safti, ein kleines Bergdorf, erreicht.
Obwohl noch nicht 100% fit, habe ich die 25km gut gemeistert. Auch wenn der komplette ZMT Trail, mit seinen insgesamt 13 Etappen, nicht in meinen Zeitplan passte, so gab es doch zumindest zwei schöne Gebirgstouren auf diesem Fernwernwanderweg.
Zurück trampe ich. Ein Jugendlicher stoppt mit dem Pickup. Drei weitere heranwachsende im Kfz. Er will angeben und rast bergab. Ich bremse ihn ein. Echt irre der Kerl. Darauf folgt ein Kleinbus, dann ein PKW, wo die kleinen Kinder auf der vorderen Mittelarmlehne sitzen und mich mit großen Augen auf dem Beifahrersitz anschauen😃.
Nr. 4 wird ein Moped. Ich sitze halb auf den Broten. Es sitzt sich nicht schlecht😅.
Dann schließt sich der Kreis. Trampen ist in Kurdistan ein Kinderspiel.
Die letzten 2 Kilometer laufe ich und entdecke einen geeigneten Stellplatz für die Nacht. Da die Peshmerga in Sichtweite ist, frage ich am Stützpunkt. Erstmal gibt es Tee, Wasser und mir werden Maulbeeren gepflückt. Letztere bekomme ich hübsch auf einem Blatt serviert. Der Stellplatz wird mir verwehrt. Ich soll bei ihnen bleiben. Na gut, die Soldaten sind gut drauf und extrem freundlich. Handabdrücke folgen.
Als ich meinen Gasherd aufbaue gibt es ein Veto. Essen gibt es für mich im Stützpunkt. Der Chef des ganzen kommt zu den Verhandlungen und lädt mich ebenfalls ein. Es ist quasi beschlosse Sache, wiederwehr zwecklos.
Aber gut, wann erlebt man schon mal einen Abend bei der Peshmerga. DIE Soldaten welche dem IS keine Chance ließen. Sie haben der Welt einen großen Dienst erwiesen. Später bekomme ich Bilder von einer bekannten IS Größe gezeigt, welcher durch diese Truppe eliminiert wurde! Die Stimmung ist entspannt. Meine Wäsche dreht sich mittlerweile in der Waschmaschine. Zudem normalen Essen, was sehr gut gewesen ist, steht der Chef nun in der Küche. Er friert für uns beide Kartoffelspalten und macht Salat dazu. Ich bin wohl eine willkommene Abwechslung für die Einheit😃. Aber auch mir gefällt es gut. Die Dusche tut gut und ist zudem gepflegt. Ebenso die Toiletten. Sehr angenehm im Gegensatz zum Zentral Irak👍.
Nach vier Stunden ist dann die Waschmaschine auch mal fertig. Es ist null Uhr und der Chef steht, den Wäschesack haltend, an der Leine und ich hänge auf. Ziemlich genial😃.
Am Morgen ist der Frühstückstisch bereits gedeckt. Danach folgen noch Fotos. Dann verabschiede ich mich. Was man doch immer wieder so alles erleben darf😁.Read more
Ein außergewöhnliches Erlebnis, sehr interessant 👍 [Mama]