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- Day 774
- Wednesday, June 18, 2025
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 1,735 m
Turkeyİpekyolu38°30’8” N 43°23’42” E
Vanlife in Van 🤭😃

Van oder kurdisch Wan liegt am gleich namigen See und hat mittlerweile rund 600.000 Einwohner. Die Stadt wächst rasant. Die überwiegend kurdisch geprägte Bevölkerung zieht es vom Land in die Stadt. Die Menschen wollen ein komfortables Leben. Ganz nachdem dem Vorbild der westlichen Welt. Ob das ein gutes Vorbild ist?
Die Stadt ist schön gelegen. Auf 1700m Höhe bietet sie ein tolles Klima. Im Sommer selten über 30 Grad. Der See ist sieben mal so groß wie der Bodensee und bietet zusammen mit der umliegenden Bergwelt einen hohen Freizeitwert. Die Innenstadt ist quirlig und strotzt vor Infrastruktur. Es gibt noch viele kleine inhabergeführte Geschäfte. Eine bunte und schöne Innenstadt in der es Spaß macht zu schlendern. Der Kontrast zwischen Land- & Stadtleben könnte kaum größer sein. Solch Kontraste gibt es in Zentraleuropa längst nicht mehr.
Meinen Aufenthalt fasse ich jetzt mal bündig zusammen. Besuchen möchte ich Halit und Kadir. Dann benötige ich ein Fahrrad für Azra. Ein ganz fantastisches Mädchen aus Hakkari. Die gestohlene Brille muss ersetzt werden. Zudem brauche ich dringend Blasenpflaster für kommende Bergabenteuer.
Robur parkt in der ruhigen Seitenstraße von Halit. Halit ist Kölner und erste Generation der Gastarbeiter, welche nach Deutschland kamen. Er ist kurdischer Patriot und verbringt jeden Sommer in seiner eigentlichen Heimat. Er ist 77 Jahre und ein toller Gastgeber und Gesprächspartner. Zudem kocht er sehr gut. Kennengelernt haben wir uns letztes Jahr in seinem Haus. Er hatte uns zu sich eingeladen.
Von der Basis seines Hauses aus, beginne ich meine Aufgaben zu erledigen. So ist einer der ersten Erfolge und mir eine Herzensangelegenheit, ein Fahrrad für Azra gefunden zu haben. UPS unterstützt die Aktion und versendet das Rad kostenlos. Weltklasse 🙌! Freitag versendet und bereits am Montag sitzt Azra auf dem neuen Rad.
Die schönste Freude ist, anderen eine Freude zu machen ❤️.
Auch die weiteren Aufgaben werden über die Tage gemeistert. Am Wochenende geht es auf ein Kneipenkonzert mit toller Stimmung und einigen Bier. Nach Hause trämpe ich. An zwei Abenden geht es auf dem Moped nach Hause. Sensationell und ziemlich lustig. Die Kurden zeigen sich auch hier sehr gastfreundlich & herzlich.
Am Sonntag treffe ich Kadir. Kadir heiratet in drei Monaten und arbeitet aktuell viel um Geld zusammen zubekommen. Wir gehen Billardspielen und verbringen Zeit in einer sozialen Einrichtung. Auch er arbeitet nebenbei hier. Hier bekommt keiner Geld für die geleistete Arbeit. Man macht es aus Überzeugung. Alle Überschüsse aus den Einnahmen aus Gastronomie, Fitness und Billard & Co werden gespendet. Die Erlöse gehen z. B. in den Sudan oder nach Palästina. Eine tolle muslimische Gemeinschaft, die von grandiosen Grundwerten geprägt ist. Ich bin begeistert. Auch der Umgang untereinander ist fabelhaft. Die Kinder sind ebenfalls toll integriert und sind echt klasse💯! In meinen Augen ein tragfähige Modell für Mutter Erde und die Menschheit💯!
Der Abend klingt bei Kadir zu Hause aus. Nadir bekommt meine kurdische Gitarre geschenkt. Ich habe diese in Sirnak geschenkt bekommen, habe aber wirklich keinen Platz. Besitz belastet und bei Nadir ist sie in sehr guten Händen. Bei Nadir & Kadir war ich übrigens in dem kleinen Bergdorf zu Gast. In Akcali, wo ich auch dieses Jahr wieder gewesen bin. Nadir fährt morgen für drei Monate dort hin, solange gehen hier die Sommerferien. In dem Bergdorf ist das Haus der Oma. Die Eltern sind dort aufgewachsen. Heute lebt die Familie die meiste Zeit des Jahres in der Stadt.
Ausnahmsweise übernachte ich aushäusig im Wohnzimmer der Familie. Am nächsten Morgen geht es zurück zu Halit. Die Gemeinschaft mit Halit ist sehr schön. Gemeinsames Frühstück, Gespräche und mal ein Fernsehabend. Und auch ich konnte mich im Haus etwas einbringen und Halit etwas handwerklich helfen. So geht es am siebten Tag weiter. Aber nicht raus aus der Stadt, sondern lediglich weiter ins Schrauberviertel.
Auf dem Weg dorthin hole ich noch ein Päckchen ab. Sevgi die Apothekerin hat mir eine Überraschung gesendet. Sie traf ich neulich in Hakkari. Sie war es auch, die mit uns letztes Jahr die Grenze nach Georgien überquerte, um im Großen Kaukasus zu wandern. Nun schickt sie mir Magnesium und Co für meine kommenden Wanderaberteuer. Großartig❤️.
Eine weitere Woche Van, im Schraubervan, folgt zeitnah😉!Read more
TravelerWieder viele tolle Erlebnisse mit netten Menschen.💕