Satellite
Show on map
  • Day 177

    Holi Moly 🥳

    March 25 in India ⋅ ⛅ 37 °C

    Ob - und wenn ja, was - mir meine ganzen Erkrankungen auf der Reise sagen sollen, das weiß ich nicht so genau. Was ich weiß, ist, dass ich sehr froh bin, dass die letzten zwei Wochen nun rum sind. Und ich dank toller Krankenpflege durch Rolf, kompetenter Videoberatung eines deutschen Arztes sowie netter Atmosphäre in unserem Hostel wieder soweit hergestellt bin, um eines der wichtigsten nordindischen Feste, Holi, zu feiern.

    Das Fest der Farben hat ja mittlerweile internationale Bekanntheit erlangt und die meisten haben wahrscheinlich schon Bilder/Videos von feiernden fröhlichen Menschen gesehen, die sich gegenseitig mit buntem Pulver beschmeißen. Eine der ersten Assoziationen, die ich mit Indien hatte, war jedenfalls Holi, und ich habe mich total darauf gefreut, das Fest mal in echt zu erleben.

    Holi ist ein hinduistisches Fest und markiert den Sieg des Frühlings über den Winter. Ein bisschen skurril fühlt sich diese Bedeutung hier in Jaisalmer schon an, da der „Winter“ hier mit knapp 40 Grad endet - da wird es wirklich höchste Zeit, dass bald der Sommer kommt! 😂

    Aber Holi bedeutet auch den Sieg des Guten über das Böse und betont den Versöhnungsaspekt in Beziehungen. An diesem Tag sind alle gesellschaftlichen Schranken (Kasten, Geschlecht, Alter etc.) aufgehoben und alle feiern ausgelassen miteinander.

    In Jaisalmer sollte Holi im Gegensatz zu anderen Städten in Rajasthan recht ruhig ablaufen. Mir wurde mehrfach bestätigt, als Frau in Jaisalmer genau richtig zu sein. In Pushkar beispielsweise sei das Verhalten der Männer viel zu aufdringlich. Wie dem auch sei, Rolf und ich haben uns in unseren strahlend weißen Klamotten am späten Vormittag auf die Straße gewagt. Zunächst ging es zu einer Art Hoffest unseres Hostelchefs, direkt gegenüber des Hostels. Dort wurden wir bereits von einigen sehr freundlichen Menschen empfangen, die Farbe in unser Leben und auf unsere Kleidung brachten. Die Farbe bekommt man vorwiegend auf die beiden Backen sowie den Kopf gestreut.

    Danach sind wir in Richtung Fort gelaufen, und bald schon hieß es Luft anhalten und Augen zumachen, damit das bunte Pulver nicht in sämtliche Körperöffnungen eindringt. Allzu rücksichtsvoll gingen die Inder:innen nämlich nicht mit uns um. Ob wir wollten oder nicht, sie umarmten uns heftig und wirbelten zumindest mich wild in der Luft herum. Und so machte ich nun doch auch in Jaisalmer die ein oder andere Erfahrung mit einer nicht ganz adäquat platzierten Hand. Jedenfalls war ich dann froh, als wir es bis hoch zum Palast geschafft hatten und uns das Treiben in einem der Cafés von oben weiter anschauen konnten.

    Eigentlich hatten wir damit gerechnet, abends noch zu einer Party zu gehen. Aktuell scheint es aber so, als ob sich hier die Party tatsächlich vorwiegend tagsüber auf der Straße abspielt. Naja, auch nicht schlimm, es hat nämlich eine halbe Ewigkeit gedauert, die Farben wieder einigermaßen von unseren Körpern herunterzukriegen. Und ich freue mich darüber, es weiter langsam und ruhig angehen lassen zu können.
    Read more