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- Kongsi
- Hari 51
- Sabtu, 2 Ogos 2025
- 🌬 16 °C
- Altitud: 277 m
IcelandReykjahlíð65°38’23” N 16°54’46” W
Mývatn-See

Heute haben wir einen richtig schönen Tag rund um den Mývatn-See verbracht – eine der faszinierendsten und geologisch aktivsten Regionen in ganz Island. Der Name „Mývatn“ bedeutet übrigens „Mückensee“, benannt nach den kleinen Stechmücken, die hier im Sommer in Schwärmen auftreten (wir hatten Glück – kaum welche heute). Der See entstand vor etwa 2.300 Jahren durch einen gewaltigen Vulkanausbruch, der die Landschaft rundherum geformt hat. Heute ist die Gegend ein Hotspot für Natur, Vogelwelt, Vulkane und geothermale Aktivitäten – alles auf engem Raum.
Unsere Tour begann bei den Skútustaðagígar, einer Gruppe von sogenannten Pseudokratern. Diese Krater sehen zwar aus wie echte Vulkankegel, sind aber durch Dampfexplosionen entstanden, als heiße Lava auf Wasser traf – und nicht durch einen Ausbruch aus dem Erdinneren. Der Rundweg führt durch eine fast schon parkähnliche Landschaft, vorbei an Kratern, kleinen Teichen und mit schönem Blick auf den See. Besonders spannend war es, durch die Krater zu laufen und zu sehen, wie ruhig die Landschaft heute wirkt – obwohl sie so explosiv entstanden ist.
Weiter ging’s zum berühmten Dimmuborgir („Die dunklen Burgen“) – einem riesigen Lavafeld mit bizarren Felsformationen und Höhlen, das wie eine verwunschene Festung wirkt. Die Lavaskulpturen sind bei einem Lavafluss entstanden, der über einen See floss – dabei bildete sich eine harte Oberfläche, unter der das flüssige Gestein abfloss und die bizarren Hohlräume und Formen zurückließ.
Besonders sehenswert ist die Felsformation Kirkja („die Kirche“) – eine Art Lava-Bogen mit einer Halle darunter. Man kann durch enge Gänge und Spalten klettern, was das Ganze ziemlich abenteuerlich macht.
Dimmuborgir ist übrigens auch die Heimat der isländischen „Weihnachtsmänner“ – laut Volkssage leben hier die 13 Jólasveinar, eine Mischung aus Trollen und Nikolaus-Figuren, die im Dezember nach und nach in die Dörfer kommen. Jeder hat seinen eigenen Charakter – vom Türzuschläger bis zum Wurstklauer. An Heiligabend verschwinden sie wieder zurück in die Lava. Die Geschichten dazu sind uralt und typisch isländisch – ein schöner Mix aus Grusel und Humor.
Danach haben wir den Hverfjall-Vulkan bestiegen – ein riesiger, fast perfekt runder Aschekrater, der vor ca. 2.500 Jahren bei einer phreatomagmatischen Explosion entstanden ist. Der Aufstieg war bei starkem Wind heute ganz schön herausfordernd, aber oben wurden wir mit einer 360-Grad-Aussicht belohnt: Mývatn, Lavafelder, Berge und dampfende Quellen – alles auf einen Blick. Die schwarze, karge Landschaft rund um den Kraterrand wirkte heute mit dem klaren Himmel und dem Wind fast unwirklich – wie auf einem anderen Planeten.
Zum Schluss waren wir noch bei der kleinen Höhle Grjótagjá, eine Felsspalte mit einer heißen Quelle, in der das Wasser rund 60 °C heiß ist. Die Grotte war früher ein beliebter Badeort – bis nach vulkanischer Aktivität in den 1970er-Jahren die Temperatur zu hoch stieg. Heute ist Baden verboten, aber der Blick hinein ist beeindruckend. Besonders bekannt wurde der Ort durch die Serie Game of Thrones – hier wurde die berühmte Szene zwischen Jon Snow und Ygritte gedreht.
Insgesamt ein rundum gelungener Tag mit abwechslungsreicher Landschaft, Vulkangeschichte, Mythen und einem Hauch von Fantasy. Und bei dem sonnigen Wetter konnte man die Region toll erleben – auch wenn der Wind oben auf dem Krater fast die Beine weggepustet hat - so stark war er.Baca lagi