USA - Südwest

September - October 2018
Ein traumhafter Roadtrip mit dem Pickup Camper durch Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona Read more
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  • Day 21

    Arches National Park

    September 29, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C

    Wie schnell die Zeit vergeht. Ich bin schon fast drei Wochen mit dem TruckCamper unterwegs und habe nun auch meinen Wendepunkt Moab erreicht. Wie die Zeit vergeht... Zeit für einen kleines Resümee. Die Freiheit, die man mit so einem Teil hat, ist doch sicher nicht verkehrt. Aber einige Dinge muss man dennoch immer haben: einen Stellplatz, Wasser und Energie. So richtig habe ich noch nicht die Grenzen meines Kleinen ausgetestet, muss ich aber irgendwie auch nicht. Zumindest ist es möglich, wenn doch nicht ganz so komfortabel, in dem Camper zu duschen. Naja sagen wir wenn man nicht viel größer und breiter ist als ich. Ein etwas größerer Camper wäre sicher nicht verkehrt, für eine Person reicht der TruckCamper zwar aus, aber Stauraum ist echt Mangelware; ich suche jedenfalls ständig irgendwas☹️ Ansonsten ist es für jemanden wie mich, der die Ordnung und Planung liebt, doch manchmal schwierig zu verwinden, den nächsten Platz zur Übernachtung nicht zu kennen. Natürlich hätte man alles durchtakten können (und für Superplätze in den Nationalparks hätte man das auch gemusst), aber dass es nicht so läuft wie man sich von der anderen Seite des Ozeans vorstellt, hab ich schnell gemerkt. Aber alles geht seine Bahnen und noch musste ich keinen Rastplatz am Highway einschlagen.

    Also, Moab, hier habe ich ganze vier Übernachtungen eingeplant. Eigentlich waren es drei, aber dann kam doch tatsächlich mal ein bißchen schlechtes Wetter dazwischen. Am Sonntag strahlt noch die Sonne und ich entschließe mich, trotz Wochenende in den Arches National Park zu fahren - eine gute Entscheidung. Der Park ist eigentlich der, auf den ich mich am meisten gefreut habe. Hier gibt es so viele, durch Erosion in Wind und Wetter entstandene Felsformationen, insbesondere Felsbögen zu sehen. Es führt über einige Meilen eine Straße durch den Park, mit kleinen Abzweigungen. Es ist wirklich toll hier. Für den Tag habe ich mir "sämtliche" Aussichtspunkte sowie die kleinen Wanderungen zum Double Arch und den Windows vorgenommen. Zum Dedicate Arch muss ich eigentlich nicht hochkraxeln. Die Bögen sind echt beeindruckend, vor allem der Double Arch.

    Am Dienstag Nachmittag komme ich noch einmal her. Eigentlich wollte ich ein wenig durch den Devils Garden wandern, aber nachdem ich den "Wanderweg" zum Double O Arch dann vor mir sehe, muss ich ablehnen. Eigentlich bin ich niemand, der vor ein wenig rumkraxeln zurückschreckt, im Gegenteil, ich denke da grade an Sardinien. Aber heute hat es geregnet, die Steine sind glatt und der Weg, so man es so nennen kann, führt schnurstracks steil nach oben (und wieder runter). Halterungen? Wozu... Es gibt einige, die den Weg gehen und ich beobachte auch wie: rutschend, auf allen Vieren... Da sag ich heute mal nein und drehe am Landscape Arch um. Unter diesem konnte man tatsächlich mal herlaufen, bis einige Brocken von oben kamen...
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  • Day 23

    Canyonsland National Park

    October 1, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Montag geht es in den Nationalpark nebenan. Der Canyonsland ist riesig und unterteilt sich in drei voneinander durch Flüsse getrennte Gebiete: dem Island in the Sky Distrikt, dem Needles Distrikt und dem so gut wie nicht zugänglichem Maze District. Ich besuche das Hochplateau Island in the Sky. Diese Gegend ist irgendwie ganz anders als der Arches. Der Park ist greifbar, man kann in einer halben Stunde zum Ende fahren. Aber Island in the Sky? Die Straßen hier sind durch kürzer und an einem halben Tag machbar, aber alles, was man hier sieht, lässt einen so unfassbar klein wirken. Meilen über Meilen von Canyons überschaut man, ohne ein Ende zu erkennen. Auch gibt es den tollen Mesa Arch zu bewundern, der Grund, warum ich einen Tag länger bleiben wollte. Dieser Arch muss bei Sonnenaufgang toll aussehen! Es gibt da nur ein schon erwähntes Problem, ich habe die Regentage hier erwischt. Und dennoch habe ich mich aufgerafft, um 6 Uhr morgens geht's Richtung Mesa Arch. Der Parkplatz ist schon gefüllt, aber nicht so sehr wie ich dachte. Die Ankunft am Arch ist aber ernüchternd. Alle haben sich direkt vor dem Bogen postiert und ich versteh nicht warum. Der Bogen sieht so toll aus, aber so bekommen die den doch nie ganz drauf und knipsen nur die Sonne. Anfänger! Aber es muss so gehen. Nervig sind am Ende aber besonders die ewigen Poster, besonders die asiatischer Natur. Als ob alle anderen auch ein Photo mit denen haben wollen?

    Für Abenteurer gibt es hier auch noch was: die White Rim Road. 100 Meilen Offroadpiste durch die Wildnis. Natürlich nur mit entsprechendem Gefährt, Allrad oder Motorrad, zu befahren. Nachdem man auf einer unbefestigten Straße steil nach unter gefahren ist, verläuft diese entlang der namensgebenden Abbruchkante oberhalb der Schluchten des Colorado und Green River. Viel Spaß wer sich in die Wildnis wagt. Aber ich glaube, der Weg nach unten ist wohl der schwerste Teil, danach muss man sich wohl eher mit der Geschwindigkeit zügeln, um nicht auf Felsbrocken aufzusetzen. Meinen Camper reicht natürlich der Ausblick von oben?

    Schön wären auch noch die Ausblicke auf den Green River vom Dead Horse Point State Park, aber nachdem der Campground voll ist, sind mir 20$ Day use fee für ein paar Photos doch was zu viel. Also, dann geht es morgen weiter südlich in Richtung Lake Powell.
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  • Day 25

    Monument Valley Navajo Tribal Park

    October 3, 2018 in the United States

    Es ist schon irgendwie eigenartig, wenn die eigens in und für die USA gekaufte SIM-Karte auch nur noch Roaming anzeigt. Bin ich in einem anderen Land? Irgendwie schon... Das Tal ist Teil des Navajo Nation Reservation, gehört also den Navajo mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen. Irgendwie spannend, auch wenn man nur wenig davon mitbekommt bzw. viel zu wenig darüber weiß. Ich besuche heute das berühmte Monument Valley mit seinen bizarren Gesteinsformationen, die wie aus dem Nichts aus dem Boden geschossen zu sein scheinen. Das Tal ist auch kein National-, sondern ein Tribal Park. Auf der Zufahrt zum Eingang überschreitet man dann auch wieder eine US Bundesstaatsgrenze: ich fahre heute also zwischen Utah, Arizona und der Navajo Nation hin und her.

    Wenn man wie ich mit einem Wohnmobil kommt, hat man nicht wirklich viele Möglichkeiten, außer den geführten Touren (durch die Navajo). Es führen unbefestigte Straßen durch das Tal, die mit normalen Auto oder besser Allrad befahren werden dürfen, nicht aber mit RVs. So buche ich eine 2,5-stündige Tour und muss erstmal auf weitere Teilnehmer warten. Etwas nervig, aber es geht irgendwann doch los. Im offenen Pickup werden wir durchs Tal chaufiert, auch in Teile, die man mit dem Privatwagen nicht fahren darf. Der Grund ist offensichtlich: eine nur durch Fahrspuren zu erkennende Buckelpiste durch den roten Sand. Auch wenn unser Guide ein guter Fahrer ist, ein wenig schlecht kann einem dabei schon werden. Er bringt uns an einige schöne Stellen, zeigt uns Arches und eine kleine Navajo Siedlung. Meine französischen Mitreisenden scheinen nur die Hälfte zu verstehen und tatsächlich höre sogar ich den Akzent. Die Navajo scheinen unterdess ein sehr phantasiereiches Volk zu sein. Alle Formationen haben Namen, auch wenn manchmal schwer zu erkennen ist, wo sich der Namensgeber in der Formation findet. Schön finde ich auch, wie wir mit Gesang der Navajo am Felsen unter einem Loch im Felsen gen Himmel liegen - aber Entschuldigung, das ist kein Loch, sondern das Auge des Adlers. Eine schöne Tour.
    Meine Übernachtung ist ein Campground unweit des Parks. Als ich gegen 21 Uhr vom Duschen komme, eröffnet sich mir ein sagenhafter Sternenhimmel mit einer so klaren Milchstraße, wie ich es noch nie gesehen habe. Auch wenn ich keinerlei Sternzeichen erkenne, ist das der Wahnsinn. Krasser noch wird es, als am Horizont ein Gewitter tobt und Blitze zucken. Gut, dass es weit weg ist, in dem Camper muss das irgendwie nicht sein.

    Gegen 7 Uhr morgens wache ich dann doch von Donnern und leichtem Regen auf und bin froh, dass es so ist. So kann ich ein paar tolle, wenn auch wolkige Sonnenaufgangsphotos schießen. Dann gesellt sich auch noch ein Regenbogen dazu. Irgendwie schön hier...
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  • Day 26

    Lower Antelope Canyon

    October 4, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute nun geht es weiter nach Page und zum Antelope Canyon. Gut zwei Stunden entlang der Reservatsgrenze. Und nun auch vollends in Arizona ordert nicht? Und wieder eine andere Zeitzone, durch die Sommerzeit die gleiche wie die US Pacific Time, aber dennoch verwirrend, mein Handy kommt jedenfalls nicht klar. All die Leute, die soooo unter Sommer- und Winterzeit leiden, sollten hier mal leben. Alles nur Einbildung meiner Meinung nach.

    In Page möchte ich gern einen der Antelope Canyon mit ihren tollen Farben und Lichteinfällen besuchen. Dies ist allerdings nicht so ganz einfach, die Touren sind verständlicherweise begrenzt und gut ausgebucht. Ich fahre erst einmal nach Page und suche mir ein Restaurant mit WiFi; meine US Karte steht immer noch auf Roaming und möchte keine mobilen Daten senden☹️
    Ich suche mir eine Tour für den Lower Antelope Canyon für den nächsten Tag raus, mal sehen was das wird. Es werden auch spezielle Photographen-Touren angeboten, für ordentlich Geld und... ziemlich ausgebucht.

    Den Nachmittag wie auch die Nacht verbringe ich am Lone Rock Beach in der Glen Canyon National Recreation Area. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Lake Powell, stehen schon einige Camper. Ich suche mir ein schönes Plätzchen und schaffe es dann doch tatsächlich endlich, meinen fast 1000 Seiten umfassenden Roman auszulesen.
    Am nächsten Morgen mache ich mich also meiner Ansicht nach pünktlich auf den Weg. Aber irgendwie zeigt mein Navi schon wieder eine Stunde mehr an als ich dachte... nun ist auch das Gerät vollkommen verwirrt von den Uhrzeiten hier. Ich habe in Utah übernachtet und fahre jetzt wieder nach Arizona, wieder eine Stunde weniger. Ich komme also pünktlich an. Puh. Es geht in den Lower Antelope Canyon. Hier geht man nicht einfach nur durch, man klettert Stufen hinunter und zwängt sich durch enge Gänge. "Keine Photos auf den Treppen" sagt unser Guide und ergänzt direkt, dass es ihm eigentlich egal sind, seine Regel ist nur, dass wir zusammen bleiben. Aber wenn uns die anderen Guides erwischen? Und tatsächlich gibt es einen Typen, der wieder rausgeworfen wird, natürlich nicht aus unserer Gruppe. Die Tour ansich ist irgendwie wieder Massenabfertigung, und dabei ist der Lower Canyon angeblich der kleinere Touristenmagnet. Jede halbe Stunde werden ungefähr 40 Leute in kleineren Gruppen losgeschickt. Entsprechend kann man sich den Stau überall vorstellen. Die Sache hat allerdings etwas positives: man bekommt zwar relativ selten Bilder ohne Menschen, wenn man den Gang photographieren will, aber dafür hat man reichlich Zeit sich umzusehen und Bilder zu schießen - es geht ja nur schleppend voran. Was man hier jedoch sieht, ist faszinierend. Die vielen verschiedenen Formen und Bögen, geschaffen von Wind und Wasser. Leider gibt es im Lower Canyon kaum Lichtshots, ich bin dennoch hin und weg. Ich kann mich später kaum entscheiden, welche Bilder ich hier einstellen will. Irgendwie einfach nur cool.

    Und wo ich schon in der Nähe bin, statte ich dem Horseshoe Bend noch einen Besuch ab. Dies ist ein Mäander des Colorado River in der Nähe der Stadt Page. Über einen Fußweg von ca. einem Kilometer erreicht man das Aussichtsplateau, von wo aus man den Colorado River ca. 300 Meter tiefer fließen sehen kann. Hier herrscht natürlich wieder reges Klippenklettern, aber die Aussicht ist wirklich toll. Die Farben beeindrucken mich, an das Rot-Orange der Steine bin ich ja ein wenig gewöhnt, aber wie satt grün unten um den Fluss alles ist. Wahnsinn. Mein Objektiv reicht gerade so, um die ganze Schleife einzufangen.

    Danach geht es für mich dann erstmal wieder Richtung Norden, wieder nach Utah, wieder Zeitumstellung.
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  • Day 28

    Lenny Kravitz on stage

    October 6, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Es ist Wochenende und wo könnte man dies wohl am besten verbringen? Ich war ja nicht gaaaanz so begeistert von Las Vegas, aber da gibt es doch eine Sache, die mich lockt. In Deutschland habe ich ihn leider wegen Krankheit verpasst, aber die Tour geht derzeit ja durch die Staaten... Und auch wenn Vegas ein wenig zu fahren ist, da ich grad in Arizona/Utah bin, egal, es muss sein... Und wann hat man schon mal die Chance auf ein Konzert in Vegas?

    Die Rede ist von Mr. Lenny Kravitz! Am Samstag gibt er ein Konzert im Rahmen der Raise Vibration Tour im Chelsea des Cosmopolitan of Las Vegas. Karten waren noch zu haben und auch ein Motel wollte ich irgendwie für den Event gönnen (was auch gut tut nach den Wochen im Camper).
    Nach einem kurzen Fußweg finde ich den Eingang zum Cosmopolitan. (Das ist irgendwie nicht so einfach hier, wenn man nicht mit dem Wgen vorfährt.) Zwar bin ich recht früh da, aber vor dem Einlass hat sich schon eine Schlange gebildet.

    Sicherheitskontrollen wie auf dem Flughafen. In dem Konzertraum habe ich fast das Gefühl, es wird nicht voll. Das hätte ich sehr schade gefunden für einen so tollen Künstler. Aber nach und nach füllen sich die Ränge und mit mehr als einer Stunde Verspätung geht's los... Ich stehe fast in erster Reihe, hurra!

    Und was soll ich sagen, der Typ ist schon ne coole Socke! Eher Musiker als Entertainer, aber so smart! Spielt all die bekannten Songs und die Singles der neuen Platte! Großartig, wirklich großartig! Am Ende wird auch noch eine Runde durchs Publikum gedreht.
    Bereuen werde ich diesen Ausflug sicher nicht!
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  • Day 30

    White Pocket

    October 8, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Ich bin zurück in Kanab, dem Drehkreuz zwischen Lake Powell, Grand Canyon und dem Bryce Canyon. Eigentlich ganz hübsch hier, auch wenn man natürlich an jeder Ecke sieht, dass die Gegend vom Tourismus lebt. Alles ist sehr gepflegt, es gibt eine Menge Hotels und Restaurants. Apropro... Ich gestehe, ich hab nicht durchgehalten. Nachdem ich die Temperaturen für die nächsten zwei Nächte gesehen hab, musste ich mir kurzerhand ein Hotel buchen. Bei Minusgraden hört der Spaẞ auf.... Und es wird sich herausstellen, dass es eine gute Idee war, wenn natürlich auch eine teurere.

    Für den heutigen Montag habe ich mir einen Ausflug zu den White Pockets mit Dreamland Safari Tours gebucht. Dieses Gebiet gehört neben "The Wave" und "Coyote Buttes South" zu den Sandsteinwundern der Gegend, ist aber im Gegensatz zu den zwei vorgenannten Gebieten noch nicht reglementiert. (Für die anderen ist der Zugang eingeschränkt, für "The Wave" gibt es täglich nur Permits für 20 Personen, welche durch Online-Lotterie und vor Ort vergeben oder ggf. auch verlost werden.) Zu White Pocket kommt man noch ohne Permit, dafür allerdings nur mit geländegängigem Fahrzeug. Daher habe ich die Tour gebucht. Dreamland Safari bietet verschiedene Touren, beispielsweise auch durch den Grand Staircase-Escalante, in kleinen Gruppen. Unser Guide empfängt uns gegen 8 Uhr am Büro. Der Offroader ist bereits mit Verpflegung geladen, wir holen noch zwei Mitfahrer ab und dann geht's ab in den Vermillion Cliffs National Monument. Die erste gut dreiviertel Stunde führt noch über asphaltierte Straßen, aber unser gesprächiger Guide hat bereits begonnen zu erzählen, wie viele Leute sich schon mit dem Weg vertan haben. Ausgeschildert ist hier nichts, als unser Guide dann mal eben auf nen Trampelpfad abbiegt. Erste Regel: keine Rinder über den Haufen fahren, offenes Weideland. Unser Guide, sein Name ist übrigens -ohne Scheiß- Orion (leider hab ich die Geschichte zu dem Namen nicht mitbekommen), erzählt von dem alten Rinderzüchter hier, der dieses Gebiet allein bewirtschaftet. Wir fahren auch an seiner "Farm" vorbei, zwei ich würde sagen verfallene Häuschen mitten im Nirgendwo. Ab hier wird es dann langsam haarig und uns wird bewusst, warum man hier draußen kaum wen trifft oder warum man lieber fahren lässt. Die - wohlbemerkt Single road - besteht aus tiefem Sand, dass wir nicht aufsetzen, ist verwunderlich. Dass man selbst mit einem SUV hier Probleme bekommen kann, wird direkt klar. Orion hingegen ist ein guter Fahrer und es macht ihm sichtlich Spaß!
    Nach gut einer Stunde Schaukeln kommen wir endlich an, noch durch eine schöne große Pfütze und gut. Am Anfang wird einem noch nicht ganz klar, was sich hier verbirgt, aber nach einer kurzen Wanderung kommen wir zu weißen Sandsteingebilden, die einen Teil des Namens ausmachen. Es wirkt ein wenig bizarr, auf den weißen Steinen zu klettern. Der zweite Namensteil kommt von den Wasseransammlungen (eigentlich nur einer ganz bestimmten), die sich bei Regen bilden. Ein paar Meter weiter wird es dann bunter, der bekannte rote Sandstein mischt sich wieder unter und es entstehen tolle farbige Formationen. Ein Paradies für Photographen, wenn das Wetter mitspielt. Nur ist dies heute das erste Mal auf meiner Reise nicht der Fall. Am Vormittag haben wir noch ein schönes Wechselspiel aus Sonne und Wolken. Nach unserem Lunch ändert das sich nur leider sehr schnell. Eigentlich wollte uns Orion das Highlight der Gegend zeigen, eine große Senke mit unendlich vielen Motiven. Aber leider hat es sich eingerechnet, wir versuchen es in einer Höhle auszusitzen, aber leider hilft auch das nicht. Nach einer Stunde im Regen hat keiner von uns mehr Lust, auch wenn Orion es uns frei stellt, im Auto zu warten oder Fotos machen. Es ist richtig kalt geworden und wir sind nass. Also geht's gegen halb vier wieder zurück nach Kanab.
    Auch wenn es gegen Nachmittag dann wirklich ungemütlich war (und hier bin ich dann wieder bei einem Juhu, ein Hotelzimmer und eine heiße Dusche wartet!), hat sich der Ausflug sehr gelohnt. Das Unternehmen Dreamland Safari Tours kann man nur empfehlen.
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  • Day 31

    Grand Canyon National Park

    October 9, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 11 °C

    Am 9. Oktober geht's nun weiter zum Grand Canyon. Die Temperaturen sind merklich gefallen und obwohl für den Canyon 12 bis 24 °C angesagt sind, meint Petrus wohl offensichtlich, die untere Grenze ist genug. Brrr.... Übernachten wollte ich die Tage eigentlich direkt im Canyon, der Dessert View Campground am Osteingang hat auch noch Plätzchen frei, im Gegensatz zu dem mitten drin. Der Camp Host ist urig, könnte fast der Bruder vom Weihnachtsmann sein?
    Am nächsten Tag geht's dann auf in den Grand Canyon... Und was soll ich sagen, er ist wirklich... groß! Der Park ist gut organisiert, es gibt ein tolles Visitor Center mit einem Film über die Entstehung. Und natürlich wieder die beliebten Shuttlebusse. Die Fahrer sind mehr Touristenführer bzw. Entertainer, auch wenn sie es mit denn (sogar jetzt noch) Massen von Touristen nicht einfach. Ich fahre ein Stück mit dem Auto durch den Park und nehme dann den Bus zum Hermits Rest. Zwischendurch steige ich aus und wandere entlang des Rim Trail. Ich bin ja kein großer Freund des Wanderns, aber diese Wege, die so schön entlang von Klippen gehen und vielleicht noch ein wenig klettern beinhalten, finde ich einfach toll. Und die Aussicht ist hier ja spitzenmäßig.
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  • Day 34

    Mojave National Preserve

    October 12, 2018 in the United States ⋅ 20 °C

    So langsam wird es etwas ungemütlich. Schon gestern hat es leicht geregnet und die Nacht ebenso. Die Temperaturen liegen zwar noch im erträglichen Bereich (oder sagen wir, der Inhalt meines Koffer reicht noch), aber schön ist das nicht. Wahrscheinlich war ich zu verwöhnt oder... das schlechte Wetter fing eigentlich erst an, als die Fragen nach dem schönen Wetter aus Deutschland kamen ☹️

    Irgendwie muss das doch besser werden, versuchen wir es doch mal in Richtung Südwesten, genauer gesagt, im Mojave National Preseve. Das Schutzgebiet im Westen des San Bernadino County in Kalifornien erscheint auf den ersten Blick etwas unscheinbar, bietet aber doch eine Menge: Berge und Schluchten, eine Sanddünenlandschaft, Wälder aus Joshua-Palmlilien und die Einsamkeit der Wüste. Vom Grand Canyon aus ist es eine längere Fahrt durch den anhaltenden Regen. Eine Zwischenübernachtung lege ich in Laughlin, in der Nähe von Kingman, ein.

    Vorher passiere ich jedoch noch das kleine Örtchen Seligman, der selbsternannten Geburtsstätte der Route 66. Und genauso sieht es hier auch aus, an fast jedem Haus sieht man die berühmten zwei Zahlen, Souvenirläden häufen sich. Ich habe hier allerdings einen Stopp eingelegt, um im Westside Lilo's Cafe, deren Besitzerin einer deutsche Auswanderin ist, ein schönes Schnitzel zu essen? Der Laden ist zwar ziemlich amerikanisch, aber überall an den Wänden hängen deutsche Erinnerungen: Photos, Autokennzeichnen und ein ausgestopfter Hirschkopf! Das Schnitzel ist riesig und lecker!

    Das Passieren der Staatsgrenze zu Kalifornien merkt man direkt an den Preisen der Zapfsäule. In Laughlin angekommen ist hier direkt eine Veränderung zu erkennen, die Landschaft ähnelt der um Las Vegas. Und? Mein Thermometer zeigt einen Sprung auf 28 °C an... wow... Leider ändert das nichts an dem Regen, der noch hier und da dahin plätschert.

    Am nächsten Morgen mache ich erst einmal einen Abstecher in die alte Goldgräberstadt Oatman mitten in der Wüste. Diese ist schon ziemlich touristisch aufgezogen. Die Häuschen sehen zwar sehr nett aus, allerdings befinden sich innen fast überall Souvenirläden. Selbst Rattlesnake eggs gibt es zu kaufen? Leider darf man durch den Ort durchfahren und mitten drin parken, was ein wenig an der Atmosphäre zerrt. Witzig finde ich unterdes, dass überall Esel rumlaufen.

    Weiter geht's dann zum Mojave Preserve. Es erwartet mich wieder eine Fahrt durch interessante Wüstenlandschaften. Übernachten möchte ich mittendrin auf dem Hole-in-the-wall Campground. Da ich den Weg über das Visitor Center in Kelso genommen habe, erwartet mich nun leider eine über mehrere Meilen führende Buckelpiste. Einmal angekommen fahr ich hier nicht mehr weg, stattdessen werden ein paar Photos und ein Lagerfeuer gemacht - heute muss mal die amerikanische Tradition der Marshmallows ausprobiert werden. Hmm, schmeckt irgendwie wie Zuckerwatte, süß natürlich, kann man mal so machen in der Atmosphäre?

    Anders als der Abend wird die Nacht dann wieder etwas ungemütlich, windig und regnerisch - nicht das Schönste in einem Camper.
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  • Day 35

    Palm Desert/Salton Sea

    October 13, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Und weiter geht's... Nach nun schon fünf Wochen on the road - wie die Zeit vergeht - steht bereits der letzte Nationalpark auf dem Plan. Nach einer wieder ziemlich windigen Nacht im Mojave, trete ich die gut 2,5 Stunden Fahrt nach Desert Hot Springs an. Die Route lässt mich nicht nur kurz die Route 66 passieren, sie führt mich auch in Gebiete, die man wahrscheinlich lieber verschweigt. Eine dunkle Seite der USA, und gerade als ich denke, hier gibt's bestimmt einige Wähler des derzeitigen Präsidenten, sehe ich doch tatsächlich eine Bekundung zu ihm. Naja wenn sie meinen es hilft... Neben den nicht sehr einladend aussehenden Wohnhäusern ist die Straße auch ein kleines Abenteuer. FLOODED ist hier überall zu lesen, zu sehen und... zu passieren. Was der Staub meinem Auto nicht angetan hat, übernimmt nun also das Wasser☹️ Die dreckigen Straßen ziehen sich durch bis zu meiner nächsten Unterkunft, hier hat das Wetter echt gewütet.

    Bevor ich mein Nachlager aufschlage, mache ich noch einen Abstecher zum Salton Sea. Dieser künstlich entstandenen See ist mit nahezu 1.000 Quadratmeter der größte See Kaliforniens, er liegt außerdem unter dem Meeresspiegel. Durch Verdunstung sinkt sein Wasserstand, was zudem den Salzgehalt deutlich erhöht hat. In den 60-er Jahren führte dies zur ökologischen Katastrophe, Fische und Pflanzen verendeten und das ehemalig so beliebte Ausflugsziel konnte kaum mehr genutzt werden. Entsprechend ist hier vieles dem Verfall überlassen, auch wenn mit Milliardeninvestitionen die Sanierung des Sees versucht wird.

    In Desert Hot Springs möchte ich im Catalina Spa RV Resort übernachten. Die Bewertungen in meiner App waren super, also versuch ich es mal. Die Empfangsdame ist wirklich hilfsbereit und ich bekomme einen Platz in dem Resort, was neben super neuen Duschen, Clubhaus und etlichen Aktivitäten auch noch mehrere (warme) Pools und einen großen Whirlpool bietet. Das ist ja fast wie in einem 4-Sterne Hotel. Vom Pool aus kann man in den Billardraum mit Fernseher sehen und was läuft hier um 19 Uhr? Shades of Grey! Soviel zu Amerika und prüde, aber bei näherem Hinsehen erkennt man? Nichts... Details werden natürlich verpixelt!
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  • Day 36

    Joshua Tree National Park

    October 14, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    An diesem Morgen geht's dann in den Joshua Tree National Park. Dieses Schutzgebiet ist durch schroffe Gesteinsformationen und karge Wüstenlandschaften gekennzeichnet. Der Park wurde nach den für die Region typischen, bizarr geformten Josuabäumen benannt. Diese Bäume sehen echt witzig aus. Natürlich gibt es wieder eine Gut ausgebaute Straße durch den Park, die zu verschiedene Trailheads, Aussichtspunkte und Picknickplätze führt. Der beste Aussichtspunkt ist Keys View, welcher einen tollen Blick über das Tal Coachella bietet. Ich fahre bis zum Cholla Cactus Garden. Diese Kakteen werden bis zu zwei Meter hoch, haben einen dunklen Stamm und neue Triebe in hellen Farben. Danach muss ich leider umdrehen, da der Südeingang gesperrt ist.

    Morgen setze ich die Reise Richtung Pazifik fort. Die letzten Etappen von San Diego entlang des Pazifiks zurück nach San Francisco stehen an.
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