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  • Day 218

    Too Much Of A Good Thing...

    June 2, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 33 °C

    Während unseres USA-Trips sind wir bereits ein paar mal auf der alten Route 66 gefahren, jener Straße, die als eine der ersten das Land komplett durchkreuzte und es somit zu weltweiter Bekanntheit brachte. In dieser Form existiert die Route 66 allerdings nicht mehr; sie ist noch zweispurig, teilweise im schlechten Zustand, und wäre als eigentlicher Interstate Highway nicht mehr in der Lage, es mit dem heutigen Verkehrsaufkommen aufzunehmen. Sie führt aber immer noch teilweise durch faszinierende Landschaften, und wo dies der Fall ist, wurde sie als "Historic Route 66" neben den neu gebauten Teilabschnitten belassen. Besonders hier im Südwesten ist das der Fall, und so bietet sie eine spannende Abwechslung zu den großen, vierspurigen Highways, die meilenweit das Land schnurgerade durchkreuzen.
    Die Routenplanung ist mühsam, da der Navi dich natürlich immer auf dem schnellsten und/oder kürzesten Weg irgendwo hinschickt, und die alte Route 66 ist beides nicht...aber es lohnt sich trotzdem. Meistens zumindest.

    Wir hatten vor, vom Grand Canyon nach Las Vegas über die alte Route 66 zu fahren (mit einem kleinen Abstecher zum Barringer-Meteoritenkrater und zur Mojave-Wüste samt Killerdünenbesteigung...puh!). Der Teilabschnitt hier ist besonders pittoresk und führt nicht nur durch den Kaibab National Forest, sondern auch durch alte, mittlerweile verlassene Kleinstädte, deren Glanzzeit zu dem Zeitpunkt endete, als schnellere Ersatz-Highways die einstige Ost-West-Verbindung obsolet machten und die Ortschaften vom Durchgangsverkehr trennten. Eines dieser Orte ist zum Beispiel Williams...oder hätte es sein müssen. Denn das Städtchen ist alles andere als verlassen, sondern zu einem Route 66-Touri-Memorial verkommen. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten, wo du dir deinen Route 66 Kühlschrankpin kaufen kannst. Wir sind genau 10 Minuten dort geblieben.
    Es gibt aber die besagten Ortschaften trotzdem noch, zum Beispiel Peach Springs oder Oatman. Das sind teilweise wirklich lost places, aber trotzdem ungleich charmanter als solche Fake-Nummern wie Williams.

    Am Mittwoch Abend kamen wir in Las Vegas an, und nahmen uns für den nächsten Tag vor, den gesamten Strip rauf- und wieder runterzulaufen. Auf diesem Wege lässt es sich auch nicht vermeiden, die größten Casinos/Hotels zu besuchen, da man die Straßen um den Strip selten "klassisch", also über dem Bürgersteig überqueren kann, sondern über Straßenbrücken, die (welch Zufall!) durch die Casinos selbst führen. Während uns die alle gleich aussehenden Spielhöllen ziemlich egal waren (wir haben nur ein paar Dollar an den Slotmachines gelassen), fanden wir die überbordende Architektur einiger Hotels umso interessanter. Wir waren zum ersten Mal in Vegas, und haben uns deswegen ganz klassisch im Bellagio eingebucht (siehe Video). Sollten wir aber jemals wieder in die Spielerstadt kommen, wird es wohl das Luxor werden - was für ein abgefahrenes Teil!

    Nach 20 Tagen National Parks ist Vegas eine ganz schöne Umstellung; anfänglich war alles etwas zu grell und zu laut und zu bunt. Ich habe aber gemerkt, dass sich das viel leichter ertragen lässt, wenn man leicht einen sitzen hat. So holten wir uns zu unseren Strip-Walk nach kurzer Zeit bei Fat Tuesdays einen 22oz Margarita-Slushy (meine Frage, ob es die verschiedenen Geschmacksrichtungen auch ohne Alkohol gäbe, wurde lediglich mit einem mitleidigem Lächeln beantwortet)... und plötzlich machte alles irgendwie viel mehr Sinn! Vor allem die 17$ für ein kleines Sandwich und die 52$/Person für das Riesenrad. Las Vegas kann nämlich nüchtern ganz schön teuer sein.

    Am Freitag, also bevor das Hotelzimmer begann, *richtig* teuer zu werden, sind wir weiter Richtung Death Valley. Wir zogen wieder unsere staubigen Trekkingschuhe an. Es war ein gutes Gefühl :)
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