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  • Day 25

    Holpern und Stolpern

    August 9, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 22 °C

    Stockholm. Du Große. Voller Erwartungen kommen wir in die Nähe und freuen uns schon gespannt auf all die Eindrücke, die in diesen Anderthalb Tagen auf uns einprasseln werden.
    Anderthalb Tage vor allem deshalb, weil der Platz, den wir uns ausgesucht haben, ein Campingplatz ist, der nur diese zwei zusammen hängenden Nächte für uns hatte.
    Ein Campingplatz, den wir uns wegen der Nähe zur Stadt ausgesucht haben.
    Der Platz mit Waschmaschine, die wir dringend benötigen.
    Die schlechte Laune hatte uns leider schnell im Griff, nach dem wir angekommen sind.
    Es ist ein Platz direkt neben einem Stellplatz für Wohnmobile. Doof nur, dass der Stellplatz irgendwie einladender aussieht, da die Parzellen in Briefmarkengröße hier dicht an dicht vollgestellt sind. Es gibt vier Duschen und vier Klos für den gesamten Platz, das heißt, fast immer ist eine Schlange davor.
    Und es gibt auch eine Waschmaschine. Die man buchen muss. Der einzige freie Slot ist an unserem einem ganzen Tag Stockholm zwischen 12 und 17 Uhr. Toll.
    Wir kamen mit unserer Idee, schonmal ne Wäsche anzustellen und dann den ersten Nachmittag in der Stadt zu verbringen, nicht weiter.
    Also, schlecht gelaunt wegen der Wäsche, genervt von den 75 Euro, die wir hier für zwei Nächte in den Wind pupsen und frustriert von der explodierten Coladose ziehen wir unverrichteter Dinge los Richtung Stadt, und die versprochene Bushaltestelle in der Nähe ist leider auch schon fast eine halbe Stunde Fußweg von unserem Platz entfernt.
    Endlich da angekommen, geht das nächste Chaos los.
    Die App, die wir extra runtergeladen und eingerichtet haben, um den Nahverkehr zu bezahlen, funktioniert nicht. Im Bus können wir nur eine Fahrkarte pro Kreditkarte kaufen, Bargeld gibt es nicht mehr. Wir dürfen schwarz fahren.

    Dass der Nachmittag in Stockholm dann doch noch schön war, war wohl vorauszusehen, aber dadurch nicht weniger genussvoll.
    Ein schönes Mittagessen in einem mexikanischen Burritoladen, ein ausgedehnter Spaziergang durch Stockholms vielfältige Gegenden, spannende Geschäfte und ein toller Flair in der Stadt haben uns relativ schnell davon überzeugen können, dass schlechte Laune doof ist.
    Die Busgeschichte konnten wir am Schalter klären, die Wäsche in einer Nacht- und Nebelaktion unter der Dusche waschen - zumindest das Nötigste - und der Platz war zwar nicht der schönste, aber wir haben ihn letztendlich akzeptiert.
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