• Am Tiefpunkt

    September 24, 2023 in China ⋅ ☀️ 14 °C

    Fast 700 Kilometer am Stück - der Sonntag versprach ein reiner Fahrtag zu werden, unterbrochen lediglich von den allgegenwärtigen Polizeistationen. Ständig werden - bestenfalls - unsere Fahrzeuge gescannt und durchgewunken. Mehrfach müssen wir aber unsere Pässe zur Kontrolle abgeben, einmal sogar alle zum Fotografieren antreten.
    Wozu dieser absurde Aufwand? Unser Guide begründet das damit, dass sich in der auronomen Provinz Xinjiang die Uiguren so widerspenstig zeigten und sich nicht chinesischen Regeln beugen würden. Man könnte die Omnipräsenz der Polizei freilich auch als Schikane betrachten, denn bekanntlich versuchen die Chinesen, die Uiguren mit Gewalt "gleichzuschalten".

    Nach etlichen hundert Kilometern monotoner, brettlflacher Wüstenödnis mit allerlei riesigen Industrieanlagen wandelt sich plötzlich das Bild. Wir sehen, soweit das Auge reicht, nur nahezu unwegsames Gelände mit bizarren Formationen - eine Mondlandschaft. "Sind wir noch auf der Erde oder schon auf einem anderen Planeten?", schallt prompt die Frage aus dem Funkgerät.

    Kaum haben wir die faszinierende Bergkette hinter uns gelassen, erreichen wir den absoluten Tiefpunkt dieses Ausfluges. Chinas "Tal des Todes" ist mit gut 150 Metern unter dem Meeresspiegel der zweittiefste Punkt der Erde (nach dem Toten Meer).

    Der Rekord setzt sich abends im Hotel in
    Turpan fort: Nach den Etagen 15, 16 und 17 in den Nächten zuvor sind wir nun im Souterrain gelandet.
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