• Kampf der Giganten

    22 Februari, Uganda ⋅ ☀️ 30 °C

    Im Gänsemarsch durchs Steppendickicht, immer Ranger Alfred nach. Das Ziel: Nashörner. Es sind die einzigen in Uganda. In einem geschützten Reservat ist ihre Population, nachdem sie unter dem Regime von Idi Amin ausgerottet worden waren, auf inzwischen fast 50 gestiegen.
    Im Schatten von Bäumen stoßen wir auf ein halbes Dutzend recht junger Exemplare, darunter ein Baby mit 15 Monaten. Alfred erkennt jedes einzelne Tier auf Anhieb. Friedlich dösen die zweieinhalb bis drei Tonnen schweren Kolosse in der Mittagshitze, ohne sich an den Beobachtern zu stören. Der Ranger lässt uns bis auf etwa zehn Meter an die Gruppe heran. Atemberaubend.
    Plötzlich aber mahnt er zum Rückzug hinter einen Baum. Ein Alpha-Bulle trabt heran, quasi der Platzhirsch in diesem Revier. Es ist Augusto, der vor Jahren seinen Vorgänger namens Obama in einem Rangkampf geschlagen hatte. Nun scheucht er kurz das müde halbe Dutzend aus der Siesta auf, um zu zeigen, wer hier der Boss ist. Ein, zwei kurze Scharmützel später trollt er sich - offenbar in der Gewissheit, Eindruck bei den jungen Bullen geschunden zu haben. Lang dauert es nicht, bis die Fleischberge, die bis zu 45 km/h schnell sein können, wieder im hohen Gras liegen.
    Für uns war es ein spektakuläres Abenteuer - für die Wildhüter Alltag. Jedes Tier im Reservat, obschon in freier Wildbahn, hat einen zweibeinigen Begleiter. Und das 24/7.
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