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  • Day 24

    Werkstatt Almaty V & Schmiergeld in KG

    August 19, 2019 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 9 °C

    Wir waren gespannt was heute passieren sollte. Können wir endlich losfahren?
    Als uns die Chefin mit einem Kaffee vom Hotel abholte, erfuhren wir, dass schon alles fertig sei. Sogar die Geometrieeinstellung des Fahrwerkes. Wie lange die Reparatur noch gedauert hat, nachdem wir die Werkstatt verlassen haben, erfuhren wir erst vor Ort. Unser Mechaniker Vlad hat bis 5 Uhr am Wagen geschraubt, um noch alles fertig zu bekommen. Wir waren geschockt. 🥺

    Freudig stiegen wir danach ins Auto ein. Nur noch tanken und dann ab nach Kirgisistan. Dachten wir...
    Beim Losfahren von der Tankstelle hörten wir ein komisches Geräusch. Also fuhren wir die 200 Meter wieder zurück ... in die Werkstatt.

    Da die Mitarbeiter nach ewig langen Arbeitszeiten nicht mehr konzentriert sind, hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Nach weiteren 2 Stunden konnten wir nun endlich los.

    370 Kilometer, 9 Stunden unterwegs

    Wir wechselten Geld und fuhren zur kirgisischen Grenze. An der Grenze erwartete uns eine Besonderheit. Alle Passagiere müssen aussteigen und über die Grenze laufen. Nur der Fahrer bleibt sitzen und muss alleine durch. Das war für Anni ohne Russischkenntnisse ziemlich spektakulär. Sie konnte die Fragen mit Händen und Füßen und ihren auf der Reise erlangten Russischkenntnissen beantworten.
    Das tat sie so gut, dass sie vom kasachischen Grenzer gefragt wurde, ob sie verheiratet ist. Ohne die Herausgabe ihrer Handynummer durfte sie nicht weiter. Hoffentlich muss ich mir da keine Sorgen machen. 😉

    Direkt nach der Grenze gab es 10 GB Internet für 1 €. Das konnten wir natürlich nicht ablehnen.

    Nach ein paar Metern fiel uns schon wieder ein Klappern auf. Hoffentlich nicht schon wieder ein neues Problem!! Auf den ersten Blick, mithilfe unseres Wagenhebers, konnten wir aber nichts Lockeres entdecken.
    Bei unserer weiteren Fahrt, nun im Dunkeln, sahen wir viel Polizei und Autos ohne funktionierendes Rücklicht. Leider gibt es in dieser Hinsicht wohl keine Kontrollen.

    Einen besonderen Schlafplatz in einem Canyon fanden wir mit unserer App. Wir mussten nur ein unverschlossenes Tor öffnen und noch einen Kilometer fahren. Ein bisschen mulmig war uns schon, aber immerhin hat es bei anderen Reisenden auch geklappt.
    Leider tritt manches doch so ein wie man es erwartet: kurz hinter uns sahen wir Scheinwerfer und kurz darauf Taschenlampen. Wir wurden also direkt verfolgt.

    Aufgeregt fuhren wir dem Licht entgegen um einen guten Willen zu zeigen. Zwei "Nationalpark-Mitarbeiter" (wir wissen nicht, ob es wirklich welche waren) steckten uns ihre Ausweis entgegen. Sie besaßen Schlagstöcke, nur welchen Bären wollen sie denn damit davon jagen?
    Außerdem war sehr schlechter Empfang, was das übersetzen erschwerte. Eins haben wir verstanden: der eine Mann war früher für die Sowjets in Dresden stationiert. Aber diese Verbindung reichte wohl nicht aus um uns einfach so davon kommen zu lassen.
    Somit machten wir am ersten Tag in Kirgisistan unsere ersten Korruptionserfahrungen. Nach etwa einer Stunde und mit Hilfe der Chefin der Werkstatt einigten wir uns. Von Korruption wollte der Mitarbeiter überhaupt nichts wissen, das ist ja illegal. Es war eine "stille Bezahlung" von 5 € und zwei getrockneten Aprikosen. Mehr Aprikosen wollte er auch auf keinen Fall annehmen.
    Was war das bloß für ein Tag?

    Mitternacht haben wir dann endlich einen alternativen Schlafplatz am Fluss erreicht. 😴
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