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  • Day 56

    Hamam und wir sind sauber wie noch nie

    September 20, 2019 in Turkey ⋅ 🌧 18 °C

    465 Kilometer, 11,5 Stunden unterwegs

    Am Morgen ist der Frühstückstisch bereits gedeckt mit allem was man sich so vorstellen kann oder eben auch nicht. Es gibt Brot, Eier, selbstgemachte Pommes von eigenen Kartoffeln, Oliven, Tomatencreme, türkischen Honig, Marmelade, Gemüse und dazu Tee. Wir müssen alles kosten und sind am Ende wieder übervoll. Nach der wohl besten Dusche unseres Urlaubs verabschieden wir uns herzlich und brechen auf nach Istanbul.

    Ab jetzt gibt es nur noch Regen. Die Autobahn steht unter Wasser und der Verkehr wird immer dichter. Es ist eine anstrengende Fahrt. Auch die geplante Bosporus-Fahrt mit einem Boot fällt ins Wasser.

    So entscheiden wir uns für eine entspannendes Erlebnis, denn Ayhan war ganz schockiert, dass wir noch nie ein Hamam besucht haben. Also nutzen wir das Wetter und suchen uns aus der großen Auswahl das Beste aus, wenn auch etwas in die Jahre gekommen ist es immerhin historisch. Fälschlicherweise zusammen in den Eingang gelaufen, trennen sich unsere Wege schnell. Natürlich ist alles nach Geschlecht getrennt. So erlebt jeder für sich ein aufregendes Erlebnis. Während ich nach der Sauna zwei Mal gewaschen werde, weil ich mich nicht verständigen kann, hat Anni mit anderen Problemen zu kämpfen.
    Anni: “Als erstes geht es zum Anschwitzen in die Sauna, danach holt die Natir (Hamam-Meisterin) mich zum Peelen. Beim Anblick von dem uralten Schrubb-Handschuh beginne ich den Besuch hier definitiv zu hinterfragen. Aber jetzt muss ich wohl durch. So kräftig wie die Hamam-Meisterin aussieht, ist sie auch und mein Rücken ist schon feuerrot. Nach einigen Missverständnissen, da wie so oft niemand Englisch kann, bekomme ich noch meine Seifenmassage. Bei dem vielen Schaum bin ich besorgt, dass ich gleich von dem warmen Marmorblock runterrutsche. Jetzt schon wieder schnell mit kalten und heißen Wasser abspülen und zack zack zurück in die Sauna. Dieses Mal werden wir aber irgendwie nicht wieder abgeholt? Nach langer Schwitzzeit und nicht stattgefundener Abholung, rette ich mich selbst in den Marmorraum mit den Waschbecken in denen durchgängig das Wasser läuft. Abkühlen kann ich mich hier mit einer Schüssel Wasser die ich mir x-malig über den Körper schütte. Draußen ist jetzt noch meine Ölmassage dran. Die wurde online empfohlen und kostet bloß 4 €. Wahrscheinlich hätte ich mich bei dem Preis schon wundern sollen. Jetzt darf ich mich nämlich in der Empfangshalle auf eine Kunstledercouch legen, die unter einem Fernseher steht. Hier werde ich neben der Eingangstür und bei schallender Fernsehsendung 20 Minuten durchgeknetet. Was war das bloß für ein Nachmittag?”

    Sehr entspannt und außerordentlich sauber fahren wir nun weiter. Im Berufsverkehr aus Istanbul raus zu fahren, ist jedoch nicht der beste Zeitpunkt. Für die folgenden 30 Kilometer benötigen wir zwei volle Stunden. Bei einem kurzen Abendessen treffen wir wieder Leute, die Verwandte in Deutschland haben. Anschließend fahren wir im Dunkeln zu einem Picknickpark. Hier verbringen wir unsere letzte Nacht in der Türkei.
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