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  • Day 11

    Hochgeothermiefeld

    September 3, 2022 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach einer sehr geruhsamen Nacht an einem wunderschönen Ort erwachen wir heute bei leicht bedecktem Himmel. Die Laune ist spitzenmässig, auch wenn wir wissen, dass wir nun noch ein paar Kilometer auf dieser furchtbaren Strasse vor uns haben. Dann sind wir auf der Ringstrasse, der grössten und besten ausgebauten Strasse in Island.
    Wir fahren also mit 90 km/h 30km Richtung Myvatn-See, dann setzen wir den Blinker und biegen rechts ab Richtung Krafla. Irgendwie sind wir noch die einzigen, die samstags um 9 Uhr auf den Strassen Islands unterwegs sind.

    Wir fahren 4km bis wir bei der Endlos-Dusche in der Pampa sind. Eine Dusche, bei der 365 Tage 24 Stunden immer warmes Wasser herausläuft. Ist ja klar, dass wir da auch parken müssen und ein paar Fotos schiessen. Und dann kommt das Gefühl über uns, dass wir dringend eine Dusche nötig hätten.

    Die Dusche wird aus dem Abwasser des Kraftwerkes gespiessen, wir vergeuden hier also keine Energie.

    Nachdem wir sauber und angezogen sind, fahren wir weiter Richtung Krafla-Krater, parkieren unser Knutschi und ziehen die Wanderschuhe an. Wir wollen auf den Krater und oben rund herum. Der See im Krater ist super schön blau, wir schwitzen das erste Mal, denn es wird immer wärmer.

    Nach dem Kratersee fahren wir 2km und parken auf dem Parkplatz von Leirhnjúkur, einem Lavafeld und Hochtemperaturgebiet. Nach einem Kilometer Fussmarsch brodelt es aus dem Boden, Schwefelduft in der Luft und ein prächtiges Farbenspiel. Es ist echt eindrücklich, wir klettern über erstarrte Lava und überall dampft es aus dem Boden. Frieren müssen wir nicht, wir können einfach vor so einem Dampfausgang stehen bleiben und die heissen Temperaturen geniessen. Was aber ebenso eindrücklich ist, sind die schwarzen Lavaströme von einem vergangenen Vulkanausbruch. Es sieht aus wie ein schwarzer Gletscher. Wir finden diese Lavafelder sensationell.

    Als wir dann wieder beim Knutschi sind fahren wir auf die Ringstrasse zurück und sehen einen Parkplatz mit vielen Autos drauf. Es ist der Parkplatz von Hverarönd, wo es wieder aus der Erde zischt, dampft und blubbert. Es ist echt eindrücklich, welche Kraft die Natur hat, wenn sie hier mit Hochdruck Dampf aus dem Boden presst, und das mit einem ziemlichen Getöse. In anderen Becken blubbert heisser Schlamm seit tausenden von Jahren.

    Jetzt ist Erholung angesagt.
    Wir stoppen beim Jarðböðin við Mývatn, einem Naturbad, das ähnlich wie die Blaue Lagune auf Island sein soll. Da wir die Blaue Lagune nicht kennen, können wir keinen Vergleich ziehen, aber hier ist es sensationell.

    Das Wasser ist hellblau und 41 Grad warm, tolle Aussicht in die Umgebung bis zum Myvatn-See. Einfach nur toll! Wir genehmigen uns einen Drink direkt vom Wasser aus.

    Kurz gesagt: ein Aufenthalt in diesem Bad ist ein Muss! Wir sitzen mehr wie zwei Stunden im warmen Wasser, je nach Aufenthaltsort im Becken ist es etwas kälter oder wärmer.

    Nun geht es etwa 6km weiter auf den nächsten Campingplatz mit toller Sicht auf den Myvatn-See. Übersetzt heisst das übrigens Mückensee, es soll da Millionen von Mücken haben. Aber jetzt im September schwirrt hin und wieder mal eine vorbei, aber echt, stören tut es nicht.

    Ach ja, wir sitzen jetzt vor dem Womo bei 22 Grad und blicken auf den See mit dutzenden kleinen Inseln.
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