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- Day 1
- Wednesday, August 24, 2022 at 6:32 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 451 m
GermanyExberg50°58’60” N 9°30’0” E
Island wir kommen

Wir beginnen unsere grosse Reise
Das Womo ist gepackt, hoffentlich komplett, und wir sind planmässig um 13:30 bereit, zu starten. Schnell sind wir auf der Autobahn Richtung Norden über Ulm, Würzburg und Fulda. Drei / viermal haben wir vor einer Baustelle rund 15 Minuten Stau, aber wir kommen irgendwie trotzdem gut vorwärts. Allerdings spannend wäre anders.
Ziel heute sind 500km, schliesslich sind es 1400km bis Hirtshals und wir müssen Samstag ca. 13 Uhr beim Fährableger sein.
Nach 500km fahren wir in Homberg zwischen Fulda und Kassel von der Autobahn, genau in einer Ecke Deutschland, wo es anscheinend keine Stellplätze gibt. Ich finde nämlich keinen. Also fahren wir auf gut Glück etwas von der Autobahn weg und just nach drei Kilometern sehen wir einen kleinen, sympatischen Parkplatz.
Unser Knutschi ist schnell parkiert, wir geniessen grad noch die letzten Sonnenstrahlen bevor es dann dunkel wird. Jetzt noch den Blog schreiben, Rolf lässt mir einen Kaffee raus und unsere Welt ist in Ordnung. Auf das Abendessen verzichten wir heute, Hunger haben wir von unserem Sandwich während der Fahrt nicht und dafür naschen wir jetzt an unserem geschenkten Abschiedskuchen, den wir zu Hause noch bekommen haben.Read more
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- Day 2
- Thursday, August 25, 2022 at 6:19 PM
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 26 m
DenmarkUge54°58’0” N 9°19’60” E
Tinglev - Stellplads Green

Die Nacht war ruhig. Geschlafen haben wir gut und da wir heute nochmals 500km machen wollen und mit sehr viel Verkehr rechnen, fahren wir um 9 Uhr los.
Als wir dann auch noch den Elbtunnel ganz flüssig durchfahren können, entschliessen wir kurz nach Hamburg nach vier Stunden Fahrt dann doch zu stoppen. Wir tanken Diesel voll, auch noch LPG und gehen mal noch einkaufen. Unser Kühlschrank ist leer und da wir nun doch noch zweimal Abendessen müssen, kaufen wir eben doch noch etwas ein.
Als wir den Laden verlassen, sehen wir draussen noch einen Hühnchen-Grill, wir schauen uns kurz an und kaufen uns zwei Portionen Pommes und ein halbes Hähnchen. Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums richten wir uns im Womo ein und verspeisen mit Hochgenuss unseren feinen Zmittag.
Mehr wie satt machen wir uns dann weiter Richtung Flensburg zur Grenze nach Dänemark. Als wir auch beim Grenzübertritt überhaupt keine Zeit verlieren und wir echt sehr zufrieden sind mit dem heutigen Tag, beschliessen wir, den nächsten Stellplatz anzufahren. Ich suche etwas auf der Promobil-App und bei der nächsten Ausfahrt nur 3km weiter ein Stellplatz mit guten Rezensionen ist. Als wir uns dann aber auf einer gekiesten Feldstrasse wieder finden, werde ich etwas unsicher. «Fahr nur weiter, er kommt in Kürze» ermuntere ich Rolf.
Und wirklich, wir landen 800m später auf einem super tollen Stellplatz, direkt an einem kleinen Badeweiher, viel Natur rundherum und die Plätze sehr grosszügig verteilt. Eine richtige Perle! Dieser Platz bewerten wir auf unserer persönlichen Stellplatzliste mit 5 Sternen!
Und da es rund 27 Grad hat, die Sonne in vollen Zügen scheint und wir nun vor dem Womo sitzen haben wir ein anderes Problem: wir haben nur Kleider für kaltes und windiges Wetter dabei, aber keine für den Hochsommer! Also schwitzen wir vor uns hin und überlegen uns, ob wir die Badehosen anziehen und eine Runde schwimmen gehen sollen…Read more
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- Day 3
- Friday, August 26, 2022 at 5:15 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 7 m
DenmarkHirtshals57°34’60” N 9°55’60” E
Hirtshals - Camping

Erstes Etappenziel erreicht
Wir sind am Ziel unserer ersten Etappe: ganz oben in Dänemark in der Ortschaft Hirtshals, wo morgen unsere Fähre Richtung Island ablegt. Die Fahrt war geruhsam, auch wenn sie die Kilometer bis zum Schluss noch ordentlich hinzogen. Wir sind auf den dortigen Campingplatz direkt am Meer unter dem Leuchtturm platziert. Der Campingplatz ist gut gefüllt, wie viele von den heutigen Gästen fahren morgen wohl auf die Fähre und begleiten uns?
Unser Kühlschrank ist mittlerweile wieder leer und ausgeschaltet und morgen Vormittag werden wir unsere beiden Rucksäcke mit den nötigen Kleidern und Krimskram für die Fähre bereit machen. Während der Fährfahrt darf man nämlich nicht ins Wohnmobil zurück.
Wir müssen dann auch schauen, damit wir mit den Zeiten kein Durcheinander bekommen. Hier in Dänemark ist es nun 18:48 Uhr, auf der Fähre zählt die Färöer Zeit 17:48 Uhr und in Island ist es 16:49 Uhr. Ob wir das im Griff haben werden?
Unsere Fähre soll planmässig um 15 Uhr ablegen und wir sollten uns um 13 Uhr auf dem Fährterminal einfinden. Ein ganz klein wenig nervös sind wir immer noch, obwohl wir inzwischen schon mindestens 15 grössere Fährfahrten mit unserem Womo hinter uns haben. Aber gleich drei Nächte hintereinander auf der Fähre übernachten, haben wir nun wirklich noch nie gemacht. Es ist eher eine kleinere Kreuzfahrt, auch weil es auf der Norröna (so heisst unsere Fähre) sogar Hot-Pots gibt um sich für Island anzugewöhnen. Wir nehmen also unser Bademäntel auch mit, denn so etwas lassen wir uns nicht entgehen…
Hier auf dem Campingplatz gleich neben uns hat es ebenfalls Schweizer, die wie wir auch 4 Wochen Island auf dem Plan haben. Ob wir die hier zum letzten Mal getroffen haben? Wir glauben nicht…Read more
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- Day 4
- Saturday, August 27, 2022 at 4:53 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: Sea level
Nordsee60°8’12” N 1°6’21” E
Auf hoher See

Ein tolles Schiff
Ich liege auf dem Bett in der Kabine und schaue in den grossen Flat-TV gegenüber, der die Life-Bilder von der Schiffsspitze überträgt. Warum soll ich noch auf das Deck, wenn ich es hier auch sehe?
Quatsch, natürlich ist es auf Deck viel schöner! Aber wir sind nun 6 Stunden auf dem Schiff und schon ist es irgendwie langweilig. Zweimal rund ums Schiff gelaufen, im Dutyfree-Shop reinschmöckern, von der Reeling blicken, die Speisekarten aller Restaurants auf dem Schiff studieren, Internet buchen und nochmals rauf auf das Deck. Sollen wir noch in das Spieleland, in den Gaming-Raum, in das Fitnesscenter oder in den Pool?
Aber von Anfang an. Wir fahren vom Camping Hirtshals die vier Kilometer zum Hafen, warten dort in der Autokolonne mit den gepackten Rucksäcken. Gemäss Webseite darf nur eine Person im Auto sein, die andere muss durch den Gangway auf die Fähre. Ich bin etwas nervös, Rolf auch. Schliesslich müssen wir für drei Tage alles mit auf unsere Kabine nehmen. Wird es kalt, bleibt es warm, was brauchen wir?
Schlussendlich ist alles viel einfacher wie gedacht. Als wir mit unserem Knutschi zum Check-In Schalter fahren, wird anhand unseres Nummernschildes schon unsere Kabinenschlüssel und die blaue Markierung für Island für das Fahrzeug abgegeben, nicht dass wir auf den Färöerinseln von der Fähre fahren. Wir mussten weder eine Buchungsbestätigung noch eine ID oder sonst etwas zeigen. Und ich durfte auch im Womo bleiben und gemeinsam mit Rolf in den grossen Bauch des Schiffs fahren.
Allerdings wird sehr eng beladen, wir fahren ganz knapp an den schon geladenen LKW-Anhänger vorbei bis fast an die Spitze. Danach schleppen wir unser Material etwa sieben Stockwerke hoch bis wir auf Deck sieben unsere Kabine finden.
Wir haben eine Luxuskabine gebucht, das heisst, mit normalen Doppelbett, grossen Fenstern, Minibar und viel Platz. Tiptopp für eine dreitägige Kreuzfahrt.
Das Meer ist spiegelglatt, keine Bewegung auf dem Schiff spürbar und nun sehen wir rechter Hand die norwegische Küste. Aber irgendwie langweilig ist es trotzdem. Und morgen Sonntag verbringen wir den ganzen Tag nochmals auf dem Schiff, erst Montag Morgen kommen wir auf den Färörer-Inseln an.
Wir sitzen in der Laterna Magica, der Bar ganz oben auf dem Schiff mit einer Top-Aussicht, aber nur Wasser rundherum.
Jetzt werden wir dann bald Abendessen gehen. Hier auf dem Schiff haben wir übrigens Färöer-Zeit, hinken also eine Stunde hinter der Schweizer Zeit her.Read more
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- Day 5
- Sunday, August 28, 2022 at 4:29 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: Sea level
Nordatlantik60°53’11” N 0°51’2” W
Seetag

Wie auf einer Kreuzfahrt
Wir schlafen heute in der Kabine lange aus, haben wir doch nichts Besseres zu tun. Wir sehen den ganzen Tag sowiso nur Wasser rund um uns herum und Wanderungen können wir auf dem Schiff auch nicht machen. Das kennen wir inzwischen auch ganz gut.
Irgendwie geht der Tag aber doch schneller vorbei wie gedacht. Klar, wir hatten um 16 Uhr noch unser persönliches Highlight: wir haben einen der der Hot Tube gebucht auf Deck 7 hinten. Quasi ein Sprudelbad ohne Sprudel aber dafür mit ganz warmen Meerwasser und direkter Sicht auf das Meer viele Meter unter uns. Es war ein tolles Erlebnis, haben wir uns doch fast eine Stunde im warmen Wasser laben können. Wir haben es richtig genossen. Nur immer schön den Kopf aus dem Wasser gehalten, da der Wind doch kalt um die Ohren pfiff. Eine gute Angewöhnung für die heissen Quellen auf Island. Tipp: auf der Rückfahrt von Island wären diese Hot-Tubes vielleicht die besser Wahl, denn dann sind sie an der Sonne. Jetzt auf der Hinfahrt sind sie auf der Nordseite des Schiffes und den ganzen Tag am Schatten…
Abends sind wir mit Vreni und Charly dann fein Essen gegangen, ein wirklich schöner Tagesausklang.
Das Meer ist immer noch relativ ruhig, aber es schaukelt etwas mehr wie gestern. Mir geht es aber immer noch sehr gut und bin kein bisschen Seekrank.
Nun stehen immer noch zwei Nächte auf der Fähre an…Read more
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- Day 6
- Monday, August 29, 2022 at 8:32 AM
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 9 m
Faroe IslandsKongaminnið62°0’36” N 6°46’5” W
Färöer

Blick zurück auf die Färöer
Wir werden mit einer Lautsprecherdurchsagen um 7:30 Uhr geweckt: «In einer Stunde kommen wir in Tórshavn an». Und tatsächlich, die Küste der Färöer-Inseln ist schon ganz nahe. Also raus aus dem Bett, schnell unter die Dusche, anziehen und aufs Deck. Ein kalter Wind bläst uns um die Ohren, aber die Küstenlandschaft sieht phänomenal aus. Auch den Hafen sieht man schon und die Norröna fährt kurze Zeit später in ihren Heimathafen ein. Kurz vor der Anlegestelle gibt es noch eine 180 Grad Drehung und auf die Minute pünktlich ist die Fähre um 8:30 Uhr am Pier vertäut. Ein paar Autos fahren von Bord und wir verlassen die Fähre über den Gangway. Unten angekommen wird unser Zimmerschlüssel (jede Person braucht einen) gescannt und wir haben seit zwei Tagen wieder das erste Mal festen Boden unter den Füssen.
Wir laufen dem Hafen entlang Richtung Zentrum. Wir erwarteten eigentlich offene Souvenirshops, Ladenbesitzer, die uns mit offenen Armen empfangen, schliesslich legt die Fähre nur jeden Montag Morgen hier im Ort an. Aber nichts dergleichen, viele Geschäfte haben noch geschlossen, niemand interessiert die Ankunft der grossen Fähre. Etwas verloren laufen wir in der Hauptstadt der Färöer-Insel umher. Es ist interessant, aber eine Auszeichnung für eine besonders schöne Stadt werde sie hier nicht verdient haben. In einem kleinen Supermarkt kaufen wir uns noch das nötigste ein (Kaffeekapseln für die Kaffeemaschine in der Kabine und ein paar Getränke) und dann laufen wir dem Meer entlang Richtung Spital und darum herum. Hier haben wir das erste Mal einen guten Aussenblick auf unsere Fähre Norröna und können ein Foto schiessen.
unsere Fähre
In dieser Hauptstadt mit rund 13'000 Einwohnern ist an einem Montagmorgen nicht allzu viel los, also kehren wir um halb Elf zurück aufs Schiff und schauen zu, wie sie bei unserem Fenster ein Rettungsboot ins Wasser lassen und irgend eine Probefahrt mit anschliessender Reparatur machen. Falls etwas passiert, dieses Rettungsboot werden wir nicht besteigen…
Wieder pünktlich auf die Minute um 13 Uhr heisst es Leinen los und die Fähre setzt ihren Weg fort. Zuerst folgt sie kurz der Küste und dreht dann links und nimmt eine Abkürzung durch einen Fjord. Diese Fahrt ist absolut sensationell und sollte auf keinen Fall verpasst werden. Wir verfolgen das Spektakel an Deck und sind einfach fasziniert von den Bergen, die sich aus dem Meer erheben und sich die Norröna in langsamer Fahrt einen Weg sucht. So könnte ich mir eine Kreuzfahrt durchaus vorstellen.
da müssen wir durch
Als wir dann wieder auf dem offenen Meer sind, wird es wieder etwas eintöniger. Aber die Zeit verging am heutigen Tag ziemlich schnell.
ein ziemlich abgelegenes Dorf
Abends sitzen wir wieder in einem von den fünf Restaurants und essen vom Büffet unser Abendessen (das gleiche Büffet wie gestern und vorgestern). Wir freuen uns schon sehr, dass wir ab morgen dann wieder selber in unserem Knutschi kochen dürfen.Read more
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- Day 7
- Tuesday, August 30, 2022 at 4:48 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 40 m
IcelandUppsalaá65°16’1” N 14°23’26” W
Laugavellir

Der erste Tag auf Island
Nebel umhüllt unser Schiff. Wir stehen allein auf Deck und starren Richtung Bug. Wann sehen wir das erste Mal Island? Wenn wir senkrecht in den Himmel schaue, sehenwir den blauen Himmel und die Sonne durchschimmern, aber beim Blick nach vorne nur eine weisse Wand aus Nebel. Auf dem Handy habe ich schon das Telefonnetz von der Insel, eigentlich müssten wir schon bald in den Fjord Richtung Seyðisfjörður einbiegen.
Und dann ganz plötzlich: der Nebel verschwindet innerhalb 10 Sekunden und ich sehe die Berge Islands vor mir! Und das schon ganz nah! Ich kann es kaum fassen und verliebe mich augenblicklich in dieses Land.
Nach und nach kommen die anderen Passagiere an Deck. Die Norröna gleitet fast lautlos und langsam durch den Fjord und macht im kleinen Hafen eine 180 Wende, da die Fahrzeuge hinten hinausfahren müssen. Wir hetzen zu unserem Knutschi, räumen unsere Schiffsutensilien weg und sind bereit, von der Fähre zu fahren.
Ausschiffen und den Zoll passieren wir problemlos, fahren durch das erste isländische Hafendörflein und die schöne Strecke den Berg hoch. 4 km später platzieren wir uns auf den Parkplatz des Gufofoss (foss = Wasserfall). Laufen die 150m Richtung Wasserfall und schiessen schon die ersten Fotos. Irgendwie sind wir einfach überwältigt. Eine tolle Farbenpracht nach drei Tagen Meer!
Danach geht es weiter den Berg hoch und nach 30km kommen wir in Egilsstaðir an, dem ersten grösseren Dorf. Dort haben wir mit Dolores und Andreas abgemacht, sie waren nun 10 Wochen auf Island unterwegs und nehmen morgen unsere Fähre Richtung Dänemark zurück. Die beiden können uns viele Tipps geben und wir erfahren, dass es bisher der nässeste Sommer auf Island ever war und noch kein Tag so schön und warm wie heute. Wir haben also schon wieder Glück. Allerdings erfahren wir auch, dass die Puffins, diese tollpatschigen und wunderschöne Meeresvögel leider nicht mehr auf der Insel sind. Die Puffins sind von Frühling bis ca. Mitte August jeweils hier auf Island um ihre Jungen grosszuziehen und den Rest des Jahres verbringen sie auf dem offenen Meer.
Eigentlich wollten wir heute nach Borgarfjörður (fjörður = Fjord, diese Dörfer die so heissen, liegen also alle am Meer) zum Vogelfelsen in der Hoffnung, dass einige Puffins sich im Kalender geirrt haben und noch hier sind. Aber eben, leider nicht, es sind alle schon weg.
Dolores und Andreas geben uns den Tipp, wir sollen doch zum Stausee Kárahnjúkavirkjun fahren, der liegt im Hochland und an der einzigen asphaltierten Hochlandstrasse. Und ganz in der Nähe soll es einen Wasserfall geben, wo warmes Wasser fliesst. Das tönt ja super.
So verabschieden wir uns eine Stunde später und machen uns auf die Suche nach einem heissen Wasserfall.
Zuerst müssen wir aber noch unseren Kühlschrank füllen und darum gehen wir grad im Ort noch einkaufen. Die Lebensmittel und alles andere soll in Island ja teuer sein, aber da wir den Umrechnungskurs nicht im Kopf haben, haben wir keine Ahnung, was wieviel kostet. Würde ja auch nichts nützen, denn wir brauchen die Dinge ja sowiso, ob sie nun teuer oder günstig sind. Also machen wir uns keinen Kopf und kaufen einfach die Sachen ein, die wir brauchen.
Laugavellir
Danach geht es dann endlich richtig los. Wir fahren 37 km entlang eines Sees (und sehen insgesamt 5 Autos), dann geht es einige Kilometer bis auf 800m ins Hochland hoch. Wir fahren weitere 60km (6 Autos) auf einer sehr schönen Strasse durch eine Mondlandschaft mit vielen kleinen Seen und Tümpeln. Einfach herrlich! Wir können uns fast nicht satt sehen, bis wir über die Staumauer fahren und danach auf einem kleinen Rastplatz stoppen.
Wir haben Sicht auf eine imposante Schlucht hinter der Staumauer und gleichzeitig sehen wir den schier unendlich grossen Stausee.
Auf der Karte finden wir den Laugavellir (Laugar = Pool, Becken), unser heutiges Ziel. Es sind ab der Staumauer aber nochmals 10km über ziemlich üble Schotterpiste, die F910. (F = Fuckstrasse sagen die Isländer), diese F-Strassen dürfen nur geländetaugliche Fahrzeuge mit 4x4 unter die Räder nehmen, z. B. ein normaler Audi mit 4x4 darf diese Strassen auch nicht benützen. Wir nehmen aber unsere 1x2 Bikes hervor und machen uns mit Muskelkraft und E-Unterstützung auf den Weg.
Es ist ein ziemlich strenger Weg, berghoch und bergrunter bis wir tatsächlich nach 10km den Wasserfall und den natürlichen Pool unter uns sehen. Noch schnell eine Abfahrt und schon sind wir dort. Es hat noch einige andere Personen hier, vor allem Familien und wir merken, dass sich die Isländer nicht gewohnt sind, dass Leute mit einem Bike hierher kommen…
Beim kleinen Bächlein oberhalb des kleinen Wasserfalls halte ich meine Hände hinein und staune, dass das Wasser richtig heiss ist. Einfach so in der Natur! Also ein Grund, die Badehosen bei 9 Grad anzuziehen und den Weg zum Laugar hinabzusteigen. Und dann sofort ins Wasser, der Bauch ist nämlich schon ziemlich kalt…
Im Wasser ist es herrlich, geschätzte 40 Grad und das Wasser des Wasserfalls ist noch wärmer. So etwas haben wir echt noch nie erlebt, und das irgendwo in den Bergen, rundherum nur Natur, auch keine touristische Infrastruktur.
Wir sind so ca. 10 Leute die sich in diesem warmen Wasser laben und gegenseitig fotografieren. Einfach nur toll. Etwas weiter unten hat es dann nochmals kleine Pools, wo jeder ein paar Grad kälter ist. Das Wasser des vorbeifliessenden Bachs hat schätzungsweise nur 6 Grad, man kriegt fast einen Krampf, wenn man in den falschen Bach steigt…
Nachdem wir es richtig genossen haben, machen wir uns wieder auf den Heimweg. Wir sind mit den E-Bikes schneller, wie die meisten 4x4 auf der schlechten Strasse und fühlen uns so richtig gut.
Zurück beim Knutschi haben wir 22km zurückgelegt bei einer Fahrzeit von einer Stunde 20 Minuten.
Wir fahren 60km an schönen, einsamen Übernachtungsplätzen zurück auf einen kleinen Campingplatz. Aber auch diese Fahrt war der Hammer, 3x mussten wir wegen Schafen stoppen und sahen dieses Mal vier andere Fahrzeuge…Read more
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- Day 8
- Wednesday, August 31, 2022 at 9:08 PM
- Altitude: 37 m
IcelandKötlunes66°1’60” N 14°48’0” W
Gravel-Strasse

Wir sind heute ziemlich früh auf, wahrscheinlich leiden wir noch unter Jetlag und haben die zwei Stunden Zeitunterschied noch nicht verarbeitet. So fahren wir dann um 8 Uhr Ortszeit los Richtung Norden. Wir durchfahren nochmals Egilsstaðir und kommen dann das erste Mal auf die Ringstrasse rund um Island. Wer sagt denn, dass man mit dem Wohnmobil nur diese Strasse benützen kann? Denn wir sind nur gerade 23km auf dieser Hauptstrasse, dann stellen wir schon wieder den Blinker nach rechts.
Zuerst stoppen wir aber beim Moira Canyon, weil wir gerade da vorbei fahren, nehmen wir diesen noch mit. Und wir bereuen es absolut nicht. Ein top Fotopunkt, denn die Schlucht mit dem langsam fliessenden grünen Wasser sieht toll aus.
Danach geht es die 917 weiter Richtung Norden. Die ersten wenigen Kilometer sind asphaltiert, dann beginnt die Gravel-Strasse, also nicht mehr asphaltiert.
Aber die Fahrt ist einfach genial, es holpert und rumpelt auch mit nur 40km/h, sehr selten mal ein anderes Auto und landschaftlich grün wie in Irland. Dann geht es den Berg hoch, und wie! Kurve an Kurve, was aber nicht das Problem ist, sondern steil, ziemlich steil. Es ist unten mit Maximal 15% angeschrieben, aber auf einer Naturstrasse ist das schon ziemlich steil für ein Womo mit Vorderradantrieb. Es geht aber problemlos, im 2. Gang schnurrt unser Knutschi den Berg hoch, während wir in jeder zweiten Kurve stoppen und Fotos machen müssen.
Danach geht es durch die Berge, manchmal hoch, manchmal runter, aber immer eine fantastische Aussicht, faszinierende Landschaft und kein Verkehr. Nur einmal sehen wir eine andere Touristin mit einem gemieteten Auto, die genau so begeistert ist wie wir. Sie hält nämlich auch mindesten jeden Kilometer einmal, um Fotos zu machen.
Irgendwann geht es dann wieder hinunter, gleich steil, wie beim herauffahren. Im ersten Gang fahren wir auf der Holperstrasse wieder Richtung Meer hinunter.
Als wir wieder unten sind, fragen wir uns ernsthaft, ob wir nun gestern und heute den besten Teil von ganz Island schon gesehen haben. Besser kann es nämlich nicht mehr werden! Wir könnten schreien vor Glück.
Dem Meer entlang stoppen wir immer wieder, fotografieren Felsfomationen und auch den Gljúfursárfoss. Einfach irrwitzig dieses grüne Moos und Gras um den Wasserfall herum.
Kurze Zeit später durchfahren wir Vopnafjarðarhreppur, erst die zweite Ortschaft heute. Dann wird die Strasse gerade, kilometerlang, leicht berghoch dann wieder hinunter bis wir in Bakkafjordur (3. Ortschaft heute) sind und dort auf einen total leeren Campingplatz fahren. Alles ist offen, weit und breit aber keine anderen Menschen in Sicht. Wir parken unser Womo auf der Wiese, richten uns ein und geniessen die Meersicht.
Und dann beginnt es doch tatsächlich etwas zu regnen. Die ersten isländischen Regentropfen. Nun warten wir etwas, bis es wieder abtrocknet und der Wind etwas nachlässt, dann machen wir vielleicht noch eine kleine Velotour zu einem Leuchtturm.Read more
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- Day 9
- Thursday, September 1, 2022 at 9:59 AM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 9 m
IcelandLitliós66°15’3” N 15°16’35” W
Flugzeugwrack Þórshöfn

Heute Morgen strahlend blauer Himmel. Hier in Bakkafjörður wohnen 59 Leute, es gibt 47 Gebäude, einen Flughafen, eine Fischfabrik und keinen Laden. Das Leben spielt sich an der Tankstelle, das heisst, an einer Zapfsäule ab. Dorthin fahren alle, die wir gesehen haben und waschen dann auch noch ihr Fahrzeug. Das überlegen wir auch kurz (die Mühe wäre umsonst gewesen, nach dem heutigen Tag), die Einwohner müssen übrigens 34 km zum Einkaufen wegfahren, dort liegt die nächste Möglichkeit.
Wir packen zusammen und wollen das schöne Wetter ausnutzen, das hier nicht selbstverständlich ist und fahren um 8 Uhr Richtung Þórshöfn. Nach genau 30 Minuten sehen wir das erste Mal ein entgegenkommendes Fahrzeug…
Wir stoppen immer wieder mitten auf der Strasse weil es einfach so schön ist, fliegen mit der Drohne eine Runde und probieren da verschiedene Dinge aus. ¾ Stunde stehen wir da, kein anderes Fahrzeug kam je vorbei.
Überall stoppen wir und machen Fotos. Auch ein kurzer Abstecher zu einem Wrack eines abgestürzten Flugzeuges liegt praktisch am Weg. Zum Þórshöfn Plane Wreck müssen wir dann noch 500m zu Fuss gehen, aber es lohnt sich unbedingt, vor allem bei solchem Wetter wie jetzt.
Es grasen Island-Pferde auf der Weide, wo mittendrin seit über 40 Jahren einfach ein Flugzeug vor sich hergammelt. Viel ist nicht mehr drin, aber ein paar Kabelstränge hängen immer noch im Cockpit. Mit den Pferden und dem Meer im Hintergrund einfach ein fantastisches Bild.
Am Strand liegt viel Treibholz, das von Sibirien angeschwemmt wird und über 10 Jahre lang auf dem Weg war. Viele Gebäude wurden aus diesem haltbaren Holz gefertigt und früher entwickelte sich in Island eine regelrechte Treibholz-Industrie, da es ja nicht viel Wald auf der Insel gibt.
Raufahöfn Arctic Henge
Nachdem wir viele Fotos vom Flugzeugwrack gemacht haben, fahren wir wieder weiter und stoppen genau so häufig wie vorher. Die Strassen sind wieder asphaltiert, bis wir in Raufahöfn ankommen.
Zuerst fahren wir durch das Dorf direkt auf den Parkplatz des Heimskautsgerði, quasi des Stonhenge des Nordens. Allerdings ist dieses Gebilde noch keine 30 Jahre alt, aber es ist ebenfalls auf die Sonnenwende ausgerichtet. Es sieht schon toll aus und ist eine der grössten Attraktionen der Gegend.
Letzte Nacht war übrigens die grosse Chance, Polarlichter zu sehen. Dumm nur, dass es eine zusammenhängende Wolkendecke gab. Vielleicht haben wir diese Nacht wirklich Glück, allerdings sagt mein App erst auf Samstag / Sonntag wieder Polarlichter voraus.
Als wir auch genug Fotos vom Artic Henge haben, kehren wir einen Kilometer zurück auf den Campingplatz.
So, nun konnten wir es doch nicht lassen und fuhren mit unseren Bikes noch bis zum nördlichsten Punkt Islands. Nur gerade 2km wären es noch bis zum Polarkreis. Geplant war schnell 10km hin und 10km zurück. Wir haben uns aber etwas verrechnet, es waren 14km hin und dann noch eine Velo-Wanderung mit dauerschieben von 3km und wieder 14km zurück. Aber wir waren dort, am nördlichsten Leuchtturm der Insel. Aber jetzt sind wir ziemlich auf den Stümpen…Read more
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- Day 10
- Friday, September 2, 2022 at 12:26 PM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 34 m
IcelandÁsbyrgi66°0’6” N 16°30’44” W
Ásbyrgi/Elfenhauptstadt

Wir werden durch Regenprasseln auf dem Womodach geweckt und als wir die Verdunkelungen nach oben ziehen ist alles grau in grau. So stellt man sich Island zwischendurch auch vor, von dem her absolut nicht tragisch. Wir drehen uns in den warmen Betten nochmals um, denken mit erbarmen an all die anderen auf dem Campingplatz mit Dachzelten und ungeheizten Bussen. Kann uns aber egal sein, wir geniessen die kuschelige Wärme.
Als dann alles gemacht ist, halten wir draussen noch einen Schwatz mit anderen Schweizern und tauschen Islandtipps aus. Bisher haben wir nur wenige Touristen gesehen und noch keinen Isländer. Wo die wohl alle sind?
Um halb 12 fahren wir dann doch los, aber nicht wie ursprünglich geplant entlang dem Meer. Die Gravel-Strasse ist nicht ganz so gut und 50km im Regen, nur damit wir das gemacht haben, darauf können wir verzichten. Wir müssen unser Knutschi ja nicht unnötig strapazieren. Wenn wir da schon gewusst hätte, was auf uns zukommt…
Kurz nach dem Start hört der Regen auf, die Strasse trocknet ab, die Sicht wird besser. Wir geniessen die Fahrt durch karge Landschaften bei dunkelgrauem Himmel.
Beim Verkehrsknotenpunkt bei Asbyrgi erwarten wir eigentlich eine Ortschaft, aber es hat gerade eine nicht überdachte Tanksäule (wie fast alle Tanksäulen in Island) und ein Tankstellenshop, der hier als Einkaufszentrum und Gourmet-Tempel dient. Wir stellen aber den Blinker links und fahren noch ein paar Kilometer weiter zum Parkplatz Asbyrgi.
Laut der nordischen Mythologie entstand diese Schlucht durch ein Abdruck eines Hufeisens vom achtbeinigen Pferd von Odin, da die Schlucht unweigerlich an ein Hufeisen erinnert, was Ásbyrgi auch den Spitznamen „Odins Fußabdruck“ einbrachte.
Der in der isländischen Mythologie omnipräsente und tief verwurzelte Glaube an Elfen, erklärt Ásbyrgi zur Elfenhauptstadt. Wir werden vor Ort über eine Tafel darüber informiert, dass sich dort ein großes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Elfen befindet. Diverse botanische Besonderheiten unterstreichen diesen Eindruck, wie z.B. ein Birkenhain, in welchem die Birken eine silber-graue Rinde haben, entgegen der üblichen weiß-schwarzen.
Wir laufen entlang der Fussgängerpfade, sehe die eine oder andere Elfe, aber leider sind diese auf den Fotos unsichtbar. Und dann sind wir im Zentrum beim See. Uns fallen die Kinnladen herunter, es ist gewaltig schön. Im Felsenkessel ein See und an dessen Ufer wild vermooste Steine vor der senkrechten Felswand und hunderte Elfen…Read more
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- Day 10
- Friday, September 2, 2022 at 3:57 PM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 267 m
IcelandDettifoss65°48’52” N 16°23’4” W
Dettifoss

Wir geniessen und staunen. Als wir uns wieder erholt haben, marschieren wir andächtig zu unserem Knutschi zurück und stoppen bei der Tankstelle. Dort machen wir einen Einkauf und bestellen uns endlich mal einen Pylsur, den isländischen Hot Dog.
Danach geht es ein paar wenige Kilometer zurück und wir biegen auf die 864 ab, eine Schotterpiste Richtung östlicher Parkplatz des Dettifoss. Parkplatz des Hafragilsfoss. Die letzten 400m sind dann abenteuerlich und eher Offroad wie was anderes. Wir schaffen es aber gut und sind dann mit diesem Ausblick überwältigt. Wir machen Fotos von oben in den Canyon, es sieht aus wie der Grand Canyon, echt beeindruckend. Und dann kommt auch noch die Sonne hervor. Diesen Aussichtspunkt muss man gesehen haben!
Danach fahren wir wenige Kilometer weiter zum Parkplatz des Dettifoss, einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Wir parken auf der Ostseite, auf der Westseite hätte es ebenfalls Parkplätze.
Der Dettifoss ist wirklich sehr beeindruckend und majestätisch, wir haben auch etwas Glück, dass der Wind von unserer Seite her bläst und die gewaltige Gischt auf das gegenüberliegende Ufer geweht wird.
Nachdem wir Fotos bei Sonnenschein geschossen haben geht es zurück zum Knutschi und wir fahren schnell die 28 Kilometer zu unserem anvisierten Campingplatz in Grimsstadir. Denkste! Diese 28 Kilometer werden zur Qual, vor allem für unser Womo. Ein Schlagloch am anderen, und wenn es keine Löcher hat, hat es Rillen, es tätscht und rumpelt in unserem Womo und wir schleichen mit maximal 20km über diese Piste.Read more
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- Day 10
- Friday, September 2, 2022 at 5:47 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 392 m
IcelandFjallahreppur65°37’60” N 16°6’0” W
Grímsstaðir

Aber dann, als wir den Schildern Campingplatz nachfahren werden wir an einen Wiesenplatz an einem kleinen Flüsschen mitten in der Natur geleitet. Der absolute Traum! Wir sind alleine hier (kein Wunder bei dieser Strasse) und der Platz ist besser wie frei stehen! 100 Punkte! Und das bei leicht bewölktem Himmel, Sonnenschein, 19 Grad und windstill!Read more
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- Day 11
- Saturday, September 3, 2022 at 9:30 AM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 522 m
IcelandViti65°42’41” N 16°46’11” W
Hochgeothermiefeld

Nach einer sehr geruhsamen Nacht an einem wunderschönen Ort erwachen wir heute bei leicht bedecktem Himmel. Die Laune ist spitzenmässig, auch wenn wir wissen, dass wir nun noch ein paar Kilometer auf dieser furchtbaren Strasse vor uns haben. Dann sind wir auf der Ringstrasse, der grössten und besten ausgebauten Strasse in Island.
Wir fahren also mit 90 km/h 30km Richtung Myvatn-See, dann setzen wir den Blinker und biegen rechts ab Richtung Krafla. Irgendwie sind wir noch die einzigen, die samstags um 9 Uhr auf den Strassen Islands unterwegs sind.
Wir fahren 4km bis wir bei der Endlos-Dusche in der Pampa sind. Eine Dusche, bei der 365 Tage 24 Stunden immer warmes Wasser herausläuft. Ist ja klar, dass wir da auch parken müssen und ein paar Fotos schiessen. Und dann kommt das Gefühl über uns, dass wir dringend eine Dusche nötig hätten.
Die Dusche wird aus dem Abwasser des Kraftwerkes gespiessen, wir vergeuden hier also keine Energie.
Nachdem wir sauber und angezogen sind, fahren wir weiter Richtung Krafla-Krater, parkieren unser Knutschi und ziehen die Wanderschuhe an. Wir wollen auf den Krater und oben rund herum. Der See im Krater ist super schön blau, wir schwitzen das erste Mal, denn es wird immer wärmer.
Nach dem Kratersee fahren wir 2km und parken auf dem Parkplatz von Leirhnjúkur, einem Lavafeld und Hochtemperaturgebiet. Nach einem Kilometer Fussmarsch brodelt es aus dem Boden, Schwefelduft in der Luft und ein prächtiges Farbenspiel. Es ist echt eindrücklich, wir klettern über erstarrte Lava und überall dampft es aus dem Boden. Frieren müssen wir nicht, wir können einfach vor so einem Dampfausgang stehen bleiben und die heissen Temperaturen geniessen. Was aber ebenso eindrücklich ist, sind die schwarzen Lavaströme von einem vergangenen Vulkanausbruch. Es sieht aus wie ein schwarzer Gletscher. Wir finden diese Lavafelder sensationell.
Als wir dann wieder beim Knutschi sind fahren wir auf die Ringstrasse zurück und sehen einen Parkplatz mit vielen Autos drauf. Es ist der Parkplatz von Hverarönd, wo es wieder aus der Erde zischt, dampft und blubbert. Es ist echt eindrücklich, welche Kraft die Natur hat, wenn sie hier mit Hochdruck Dampf aus dem Boden presst, und das mit einem ziemlichen Getöse. In anderen Becken blubbert heisser Schlamm seit tausenden von Jahren.
Jetzt ist Erholung angesagt.
Wir stoppen beim Jarðböðin við Mývatn, einem Naturbad, das ähnlich wie die Blaue Lagune auf Island sein soll. Da wir die Blaue Lagune nicht kennen, können wir keinen Vergleich ziehen, aber hier ist es sensationell.
Das Wasser ist hellblau und 41 Grad warm, tolle Aussicht in die Umgebung bis zum Myvatn-See. Einfach nur toll! Wir genehmigen uns einen Drink direkt vom Wasser aus.
Kurz gesagt: ein Aufenthalt in diesem Bad ist ein Muss! Wir sitzen mehr wie zwei Stunden im warmen Wasser, je nach Aufenthaltsort im Becken ist es etwas kälter oder wärmer.
Nun geht es etwa 6km weiter auf den nächsten Campingplatz mit toller Sicht auf den Myvatn-See. Übersetzt heisst das übrigens Mückensee, es soll da Millionen von Mücken haben. Aber jetzt im September schwirrt hin und wieder mal eine vorbei, aber echt, stören tut es nicht.
Ach ja, wir sitzen jetzt vor dem Womo bei 22 Grad und blicken auf den See mit dutzenden kleinen Inseln.Read more
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- Day 12
- Sunday, September 4, 2022 at 10:50 AM
- ☀️ 4 °C
- Altitude: 1,736 m
IcelandSveitarfélagið Hornafjörður64°39’30” N 16°39’11” W
Rundflug

Der Tag beginnt mit blaustem von blauem Himmel, ohne Wolken, ohne Wind. Solche Tage wird es in Island nur wenige geben, vermuten wir mal.
Kurz nach dem Aufstehen wird mit Pferden, Fussvolk und Motocrossmaschinen eine Schafherde vom Hochland mitten durch den Campingplatz direkt vor unserem Womo durchgejagt. Es ist nämlich Göngur: immer Anfangs September werden alle Schafe vom Hochland von den Bauern gemeinsam zusammen getrieben und in ein vorher festgelegtes Gehege getrieben. Heute ist schon der vierte und letzte Tag, denn in wenigen Stunden beginnt das Réttir. Das wissen wir aber in diesem Moment noch nicht, aber dort werden dann die Schafe anhand ihrer Ohrenmarke in das jeweilige Gatter des Besitzers und von dort entweder mit Schafanhänger oder zu Fuss nach Hause in den Stall getrieben.
Und da nun so tolles Wetter ist, schauen Anita und ich uns in die Augen und entschliessen spontan, zum Flugfeld hinter dem Campingplatz zu fahren. Vielleicht gibt es von dort einen Rundflug?
Keine Stunde später sitzen wir mit Guðni als Pilot in einem kleinen, alten Propellerflugzeug und heben ab. Wir fliegen über den Myvatn-See und über ein Rettir, wo die Schafe sortiert werden. Rundherum alle Bauern, die ihre Schafe verladen.
Danach geht es in der Luft über kilometerlange Lavafelder, dutzende Krater bis zum Askjy Vulkansee, über Gletscher und dann zum Herðubreið, dem Göttersitz von Odin und Königin der isländischen Berge. Er ragt über 1000m aus seiner Umgebung hervor.
Der Flug ist ein absoluter Hammer, auch die warmen Felder mitten im grossen Gletscher sehen atemberaubend aus. Nach rund 90 Minuten sind wir wieder sicher auf dem Flughafen mit einer ziemlich holprigen Piste.
Wir sind so überwältig, als wir zurück beim Knutschi sind, dass wir uns zuerst mal eine Stunde erholen und die Eindrücke verarbeiten müssen. Unsere geplante Wanderung auf den Hverfjall-Krater lassen wir sausen. Schliesslich haben wir ihn schon von oben und allen Seiten gesehen…Read more
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- Day 12
- Sunday, September 4, 2022 at 11:12 PM
- 🌙 10 °C
- Altitude: 111 m
IcelandGoðafoss65°40’58” N 17°33’2” W
Godafoss

Als wir dann fähig sind weiter zu fahren, entschliessen wir uns direkt auf der 1 zu bleiben und die 50km zum Godafoss zu fahren. Mehr Eindrücke einzusammeln liegt einfach nicht drin…
Bei immer noch blauem Himmel und über 20 Grad (!) kommen wir beim göttlichen Wasserfall an und machen zuerst mal ein paar Bilder. Und da wir gleich ein Schild zu einem Campingplatz (na ja, eher ein Parkplatz, wo übernachten erlaubt ist) sehen, entschliessen wir uns direkt, hier zu bleiben. Es ist zwar erst Anfangs Nachmittag, aber so können wir die Sonne geniessen und unsere Eindrücke noch immer verarbeiten.
Und es hat noch einen weiteren Grund: Gestern und heute Nacht sind Nordlichter vorhergesagt, gestern konnten wir sie wegen Wolken nicht sehen aber wenn das Wetter so bleibt, haben wir in der kommenden Nacht eine grosse Chance, welche zu sehen. Man stelle sich ein Foto vor: im Vordergrund der mächtige Wasserfall, im Hintergrund die Nordlichter!Read more
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- Day 13
- Monday, September 5, 2022 at 3:40 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: Sea level
IcelandHauganes65°55’24” N 18°18’1” W
Walwatching

Heute fuhren wir dann weiter Richtung Akureyri, der grössten Stadt im Norden.
Bei einem grossen Einkaufszentrum stoppen wir auf dem Parkplatz und wollen einkaufen. Es ist 9:30 Uhr und alle Läden sind noch geschlossen. Also warten wir und kaufen Lebensmittel ein. Die Peperonis lassen wir aber sein, zwei kosten über 10 Stutz! Aber endlich finden wir Wasserflaschen mit Kohlensäure. Aber im Gestell haben sie nur 4 Einheiten, also kaufen wir die vier Flaschen, was anscheinend hier ziemlich aussergewöhnlich ist. Normales Wasser kauft man hier nicht, überall kann man Wasser aus den Leitungen trinken, aber Wasser mit Kohlensäure kauft man anscheinend auch nicht. Denn an der Kasse macht uns die Kassiererin noch extra darauf aufmerksam, dass dies dann Wasser mit Kohlensäure sei…
Danach fahren wir einige Kilometer dem Meer entlang nach Haugenens, parkieren dort auf dem Campingplatz mit Meersicht und marschieren zum Walwatching-Touranbieter. 10 Minuten später haben wir gebucht und müssen um 13 Uhr wieder dort sein.
Pünktlich sind wir zur Stelle, bekommen alte Sicherheitsanzüge der norwegischen Küstenwache, und dann warten wir mit diesen Mondanzügen vor dem Walbeobachtungsboot. Gut gefüllt legt es ab Richtung Meer, dachten wir. Haugenes liegt am gössten Fjord von Island und um die Wale zu beobachten, müssen wir keine 500m fahren, und schon schnauft der erste in der Nähe unseres Bootes. Wow, und schon haben wir das erste Schwanzflossenwalfoto.
Wir sind absolut begeistert, merken aber, dass es doch nicht ganz so einfach ist, nahe an die Wale zu kommen. Ihr verhalten ist aber einfach zu durchschauen, sie tauchen vier Mal alle ca. 30 Sekunden auf um Luft zu holen und beim fünften Mal machen sie den Tauchgang, wo dann eben die Schwanzflosse so in die Luft geht. Danach sind sie vier bis fünf Minuten auf Tauchgang, bevor sie wieder auftauchen und das Spiel von neuem beginnt.
Wir sehen in diesen zwei Stunden auf einem ruhigen Fjord sicher 10 verschiedene Wale, machen Fotos und geniessen so eine Schwanzflosse auch mal, ohne durch den Fotoapparat zu gucken. Einige sind mehrere hundert Meter weg, andere in rund 50m Entfernung. Eindrücklich und unbedingt ein Muss!Read more
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- Day 13
- Monday, September 5, 2022 at 6:22 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: Sea level
IcelandHauganes65°55’21” N 18°18’14” W
HotTube

Der Hafen liegt nur 100m vom Campingplatz entfernt, also sind wir schnell bei unserem Knutschi. Nach einem feinen Vesperplättli stürzen wir uns in unsere Bademäntel und machen die drei HotTube und das umfunktionierte Segelboot direkt am Meeresufer unsicher. Das Wasser ist mit 40 Grad herrlich warm und wir geniessen gleichzeitig den Ausblick aufs Meer. Wale sehen wir aber keine mehr.
Wir haben unsere Dusche im Womo noch nie so wenig gebraucht, wie auf dieser Reise. Aber man sollte sich den hiesigen Bräuchen anpassen und diese Badekultur verinnerlichen. Ich beneide die Isländer darum, auch wenn wir nun diese HotTube direkt am Meer für uns alleine hatten…Read more
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- Day 14
- Tuesday, September 6, 2022 at 1:10 PM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 394 m
IcelandLágheiði65°56’3” N 18°50’48” W
Lagheiði

Wir fahren durch Dalvik und dann vor Ólafsfjörður stecken wir plötzlich in einem 3 Kilometer langen Tunnel, wir kommen gut durch und nehmen vor dem nächsten langen Tunnel die Passstrasse über die Berge.
Lagheiði
Wir sind alleine unterwegs, es ist eine Schotterstrasse durch eine wunderschöne Gegend mit vielen Bachläufen und kleinen Seen. Irgendwann packen wir noch unsere kleine Drohne aus und lassen sie automatisch unserem Womo folgen. Es gibt spektakuläre Bilder. Für Drohnen ist Island ein super Land und wir lassen sie uns ein paar Mal folgen. So ganz ohne Verkehr und ohne Bäume und andere Hindernisse ist es eben doch etwas einfacher wie in der Schweiz.Read more
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- Day 14
- Tuesday, September 6, 2022 at 5:57 PM
- ☀️ 8 °C
- Altitude: 1,330 m
IcelandHrunamannahreppur64°45’22” N 19°59’51” W
Hveravellir

Nach dem wunderschönen Pässchen Lagheiði, die Strasse heisst Ólafsfjörðarvegur (82), sind wir wieder am Meer und machen bei einem Picknickplatz Rast. Obwohl gerade Mittag ist, tischen wir uns unser Frühstück auf und geniessen die Sonne und den prächtigen Ausblick. Wir haben wieder ein grosses Wetterglück.
Nachdem wir gestärkt sind, fahren wir weiter bis Hofsós und stoppen kurz beim Pool mit Meerblick. Irgendwie haben wir aber keine Lust, zu baden und hier zu campieren. Wir entschliessen uns, einfach weiter zu fahren und sind 10 Minuten später in dichtem Nebel. Von wo kommt der denn nun so plötzlich her? Jetzt schätzen wir unser Wetterglück erst recht, wenn man die ganze Reise nur diesen nebligen Ausblick hätte? Wegen dem Nebel entschliessen wir uns, das Meer zu verlassen und ins Landesinnere zu fahren. Weniger Kilometer später verzieht sich der Nebel so plötzlich wie er gekommen ist und wir fahren wieder bei Sonnenschein auf die Ringstrasse.
20 Kilometer später wollen wir die 35 doch probieren. Es ist eine Hochlandstrasse, die bis vor kurzen noch F 35 hiess, also nur für geländegängige Fahrzeuge war. Alle Wegweiser sind noch nicht getauscht, es prangt immer noch das F auf den gelben Schildern.
Schon bald rumpelt es unter uns auf der Schotterpiste, dann kommt wieder einige Kilometer asphaltiert, bevor es dann endgültig ins Nirgendwo führt. Mondlandschaft mit vielen Seen, einfach fantastisch.
Dazwischen geraten wir in ein grosses Schafzusammentreiben, wo uns hunderte Schafe auf dieser Schotterpiste entgegenkommen. Ist das ein grosses Geblöcke und zuhinterst dann die Schaftreiber auf ihren Island-Pferden.
Schliesslich kommen wir gut in Hveravellir an, einem weiteren Hochgeothermal-Gebiet, denn es brodelt und kocht wieder rund um den Parkplatz. Und einen Hot-Pot mit naturheissem Wasser gibt es natürlich auch.
Wir nehmen es aber mit der Ruhe und erholen uns ein wenig an der schönen Abendsonne. Die Gegend machen wir dann morgen unsicher.Read more
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- Day 15
- Wednesday, September 7, 2022 at 6:05 PM
- ☀️ 8 °C
- Altitude: 1,330 m
IcelandHrunamannahreppur64°45’22” N 19°59’51” W
Hveravellir

Der heutige Tag beginnt mitten in der Nacht, Uhrzeit weiss ich nicht mehr. Aber während Rolf sich im tiefen Schönheitsschlaf befinde, sehe ich auf einmal Nordlichter! Also Rolf schiesst wie ein Pfeil auf, zieht sich über das Pyjama, Jacke und warme Mütze über, Fotoapparat (Stativ steht schon bereit) und ab nach draussen in die Kälte.
Wir schliefen extra ohne Verdunkelung der Dachhaube, damit wir allenfals Nordlichter sehen könnten.
Draussen wieder ein fantastisches Spektakel. Quer über den Himmel genau so eine tanzende, wellendes Nordlichtspektakel, und wirklich in starkem Grün. Wir geniessen den Ausblick und den Moment. Das Ganze dauert leider nur etwa 5 Minuten und dann zog plötzlich der Dunst über uns und alles schimmerte nur noch leicht grün, um wenige Minuten später ganz zu verschwinden. Fotos haben wir nur zwei brauchbare.
Danach steigen wir wieder in unser Bett und schlafen wie die Murmeltiere. Morgens werden wir schon wieder mit Sonne und blauem Himmel geweckt, aber im Knutschi ist es nur gerade 7 Grad.
Wir machen einen kleiner Rundgang und entdecke, dass der natürliche HotPot, um diese Zeit menschenleer ist. Also zurück zum Womo, wir schlüpfen in die Badehosen und Bademantel, die 100m bis zu dieser natürlichen Badewanne auf 650m Höhe.
Wir sind ganz alleine, das Becken ist gerade so tief, dass man noch stehen kann, rechts wird mit zwei Leitungen kaltes Wasser zugeführt, links kommt die Leitung mit richtig heissem Wasser.
Weiter oben brodelt, zischt und kocht es überall im Boden. Es ist ein Hochtemperaturgebiet im Nirgendwo, absolut faszinierend. Es gibt hier heisses Wasser bis zur Genüge. Was muss das ein Gefühl sein, im Winter von einer Schneetöfftour hierher zu kommen und sich dann im heissen Becken aufzuwärmen.
Wir sitzen schlussendlich zwei Stunden im Wasser, lernen Sonja und HP kennen, die als gravel-traveller.ch unterwegs sind und fröhnen der isländischen Kultur: baden und News austauschen.
Gegen Mittag leert sich dann der Parkplatz und der Campingplatz, das heisst, ein Parkplatz zum übernachten. Weil es aber so schön ist und inzwischen 25 Grad warm, entschliessen wir, einfach hier zu bleiben und uns zu erholen.
Wir machen dann noch einen Spaziergang durch das fauchende Gebiet, schiessen Fotos und sind fasziniert, wie einfach kochendes Wasser aus dem Boden läuft. Wenn wir ein Netzchen dabei hätten, könnten wir hier unsere 3-Minuten Eier machen, ohne Gas zu brauchen…
Nun sitzen wir vor dem Womo, geniessen die nicht selbstverständliche Wärme, und planen unsere Tour um. Wir könnten von hier auch direkt über die Hochlandpiste zum Geysir Strukkur, und dann von dort wieder Richtung Norden auf in die Westfjorde. Oder, oder, oder. Aber schliessliche packen wir unsere Wanderschuhe und erkunden die nähere Umgebung mit Sicht auf die beiden Gletscher Langjökull und Hofsjökull.
Der heutige Reiseruhetag tut uns richtig gut.Read more
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- Day 16
- Thursday, September 8, 2022 at 12:47 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 162 m
IcelandGullfoss64°19’36” N 20°7’18” W
Gullfoss

Die dritte Nacht in Folge sahen wir Nordlichter. Dieses Mal schauten wir aber nur zu unserem Schlafzimmerfenster hinaus und machten ein paar Fotos aus der Hand. Wir genossen das Schauspiel von Auge, ohne es gross für die Nachwelt zu erhalten. Aber es ist einfach Fantstisch, was die Natur zu Stande bringt.
Dann am Morgen tröpfelt es plötzlich auf unser Womodach. Eigentlich ist der Regen doch erst für Nachmittag angesagt… Wir packen zusammen und fahren um 8 Uhr schon los. Wir haben 80km Schotterpiste vor uns und wenn es da regnet, könnte es auch noch Schlammlöcher geben, also besser früh dran wie zu spät.
Wir fahren nun die Hochlandstrasse 35 entgegen dem ursprünglichen Plan nun doch gegen Süden weiter. Der Regen hört auf, bevor er richtig begann, dafür rumpelt die Strasse so richtig deftig. Wir fahren mit 20km/h und nach zwei Stunden Fahrt haben wir erst 40km hinter uns, erst die Hälfte. Die Schotterpiste ist nach unseren Infos 80km lang. Wir geniessen es trotzdem, denn wir sind praktisch allein unterwegs, einmal müssen wir sogar ein Bach durchqueren, sieht aber spektakulärer aus, wie es ist. Dann nach genau 75km haben wir es hinter uns und kommen endlich wieder auf die asphaltierte Strasse. 5km früher wie gerechnet, aber es ist eine Wohltat. Es rüttelt nichts mehr und wir können wieder auf die Tube drücken, die Kilometer fliegen nur so an uns vorbei.
Schon kurze Zeit später fahren wir auf den Parkplatz des Gullfoss, einem der bekanntesten Wasserfälle Island.
Die paar wenige Meter zum Wasserfall nehmen wir natürlich unter die Füsse und er ist wirklich eindrücklich. In zwei Stufen fällt er in eine Schlucht, diese zwei Stufen stehen in einem 90 Grad-Winkel zueinander, das Fotografieren ist also ziemlich schwierig und er ist in Wirklichkeit viel Eindrücklicher wie auf jedem Foto.
Nach dem wir uns satt gesehen haben, inspizieren wir den Souvenirladen. Es gibt ganz tolle isländische gestrickte Waren, aber Achtung, es gibt auch isländische Strickwaren Made in China… Also das Etikett sehr gut lesen. Wir genehmigen uns im Restaurant noch einen Zmittag, haben wir nun doch Zeit.Read more
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- Day 16
- Thursday, September 8, 2022 at 2:23 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 96 m
IcelandGeysir64°18’32” N 20°17’59” W
Geysir Strokkur

Später fahren wir die 10km weiter zum Strokkur, dem aktuell grössten Geysir auf Island. Der grosse Geysir, der gleich daneben lag und allen anderen Geysiren seinen Namen lieh, bricht nicht mehr aus und ist jetzt nur noch ein friedlich brodelndes heisses Wasserloch.
Zurück zum Butterfass (Übersetzung von Strokkur), überall steht, dass er regelmässig alle 10 Minuten ausbricht, uns verarscht er aber nun immer wieder. Ersten bricht er manchmal schon nach fünf Minuten wieder aus, manchmal zweimal kurz hintereinander, manchmal 3m hoch und dann wieder 20m.
Die Leute (und wir) stehen um das wabbelnde Wasserloch und nach 5 Minuten ist jeweils Totenstille und alle warten wie gebannt, wann die blaue Blase erscheint und das Wasser bruchteile von Sekunden später in die Höhe schiesst. Man kann dann ein «jetzt» rufen, und viele Fotoapparate klicken, obwohl noch gar nichts passiert… Und dann, wenn dann die Wasserfontaine hochschiesst, ist man doch nicht bereit .Wir haben es ziemlich lustig, bis wir endlich Fotos und Filme haben. Es ist wirklich Eindrücklich und es macht Spass, die Spannung in der Luft zu spüren und nie genau zu wissen, wann er nun kommt und wann nicht.
Wir sind über eine Stunde dort und erleben dutzende von Ausbrüchen mit. Ein bisschen Erbarmen haben wir mit den Mitgliedern einer Reisegruppe, die gerade mal 20 Minuten Zeit haben, diesen Geysir zu bewundern und schon wieder auf den Bus müssen, bevor sie ein schlaues Foto machen konnten.Read more
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- Day 17
- Friday, September 9, 2022 at 11:58 AM
- 🌧 12 °C
- Altitude: 150 m
IcelandÞingvellir64°15’30” N 21°7’28” W
Kontinentalplatten

Wir erwachen im Þingvellir Nationalpark und es schifft, schifft so richtig was der Himmel runter bringt. Also was machen? Die neuen Regenhosen anziehen und unsere Regemäntel. Sogar unser Fotoapparat bekommt sein Regenmäntelchen. Endlich können wir mal unsere Sachen auf Dichtigkeit prüfen, schliesslich haben wir uns auch auf Regen eingestellt.
Wir sind hier genau auf oder zwischen den Kontinentalplatten von Eurasien und Amerika. Diese Platten entfernen sich voneinander und ziehen sich durch ganz Island. Darum gibt es hier auch immer wieder Vulkanausbrüche und Erdbeben. Im Þingvellir Nationalpark sieht man diese Schlucht zwischen den auseinanderdriftenden Platten besonders gut. Der Graben wird jedes Jahr 7mm breiter und 1mm tiefer.
Dazu ist hier quasi das Rütli von Island. Alle wichtigen Entscheide von Island werden seit dem Jahr 930 hier in dieser Schlucht gefällt. Vom ganzen Land strömten die Bauernführer nach einem genauen Ritual hierhin und entschieden am Althing über Gesetze, Recht und Unrecht. Der Ort hier war ideal, Weideland für die Pferde und genügend Brenn- und Bauholz für die rund 4000 Menschen, die jeweils dem Althing beiwohnten (10% der damaligen Bevölkerung). Es wurde übrigens extra ein Fluss so umgeleitet, dass dieser in die Schlucht führte und so genügend Trinkwasser bereitstellte. Der Wasserfall Öxarárfoss zeugt noch heute von dieser Umleitung.
Am 17. Juni 1944 wurde übrigens die Republik Island ebenfalls hier ausgerufen. Das ist dem heutigen Wetter aber so von egal, denn es schifft noch immer Bindfäden. Was kann man bei so einem Wetter machen? Und genau hier? Wir gehen schnorcheln… Wenn wir schon nass sind, kommt es grad auch nicht mehr drauf an.
Schnorcheln Silfra-Spalte
Schorcheln kann man hier in der Silfra-Spalte, eben genau zwischen diesen Kontinentalplatten in dem Teil, der unter Wasser liegt. Das Wasser kommt vom 60km entfernten Gletscher Langjökull und wird Jahrzehntelang unterirdisch im Lavagestein gefiltert, bis es hier in dieser Spalte wieder austritt. Es soll das klarste Wasser der Welt sein und eine Sicht von über 100m ermöglichen.
Also melden wir uns für eine Schnocheltour an. Wir beide haben je geschnorchelt, und das in 2 Grad kaltem Wasser!!!
Also finden wir uns pünktlich vor 13 Uhr bei troll.is auf dem Parkplatz ein, lange Unterhosen, warme Socken und ein enganliegendes langärmliges Unterleibchen wurde gefordert. Dann können wir in einem Anhänger geschützt vom Regen ein dicker, zusammenhängender Traineranzug anziehen. Danach wird uns in ein Gummianzug geholfen, zuerst die Füsse und beine, dann der Oberkörper und Arme. Es ist eine ziemliche Prozedur bis wir bis zum Hals eingepackt sind. Dann stehen wir im strömenden Regen und hören den Instruktionen zu. Das Wasser läuft uns übers Gesicht und die Haare sind klitschnass. Danach können wir uns Handschuhe anziehen, eine Gummihaube über den Kopf und watscheln wie aufgeblasene Enten 100m zum Einstieg. Dort ziehen wir zuerst die Taucherbrille und Schnorchel über und dann noch die Flossen und steigen ins eiskalte Wasser. Das einzige was mit dem Wasser in Berührung kommt sind unsere Lippen und Teile vom Gesicht.
Nach dem Schnorcheln
schifft es noch immer und wir beschliessen, wieder Richtung Norden zu fahren, dort soll das Wetter besser sein. Als Abkürzung nehmen wir die 550 und danach die 52. Trotz Regen eine wunderschöne Fahrt durch eine wunderschöne Gegend, auch wenn 20km Schotterpiste folgt. Man kann sich unser Knutschi vorstellen bei diesen nassen Pisten, dreckig braun bis zum Rückspiegel hoch- Man könnte meinen, wir seien einen Schlammweg gefahren.
Wieder auf der Ringstrasse kommen wir dann schnell vorwärts, aber es kommt kein Campingplatz mehr. Wir müssen bis zum Beginn der Westfjorde fahren, bis wir wunderschön direkt am Meer stehen.Read more
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- Day 18
- Saturday, September 10, 2022 at 10:55 AM
- ☁️ 7 °C
- Altitude: 41 m
IcelandBitrufjörður65°27’10” N 21°23’7” W
Reykjanes

Wir fahren dem schlechten Wetter davon. Der isländische Wetterdienst meldet im Norden besseres Wetter und da wir ja sowiso in die Westfjorde wollen, trifft sich das gut. Die Strassen sind zwischendurch perfekt apshaltiert, dann kommen wieder 20km Piste, abwechslungsreich. Sobald wir 100m vom Meer in die Berge kommen fahren wir in dichtem Nebel. Gar nicht so einfach auf einer Schotterpiste ohne Markierungen. Aber meist geht es nur über einen Hügel und hinten wieder hinunter und sobald wir auf Meereshöhe fahren, ist die Nebeldecke wieder über uns.
Nach 120km haben wir das gute Wetter erreicht und wir stoppen im ersten Dorf, das wir heute durchfahren. In Hólmavík gibt es eine Tankstelle und ein kleiner Supermarkt. Also tanken wir unser Knutschi voll und da das Wetter nun definitiv besser wird, unser Knutschi braun bis zum Rückspiegel wie alle isländischen Fahrzeuge aussieht, waschen wir es gründlich. Bei jeder Tankstelle gibt es immer auch einen Waschplatz, wo man kostenlos sein Fahrzeug mit viel Wasser reinigen kann. Unser Womo hat es nun wirklich verdient. Als alles sauber ist, gehen wir einkaufen, uns fehlt vor allem Rahm und Mineralwasser mit Kohlensäure. Letzteres findet man aber ziemlich selten, auch hier werden wir nicht fündig. Aber wir füllen alle anderen Vorräte auch auf und so können wir vollgeladen weiter fahren.
Die Zeit und die Strecke geht schnell vorüber bis wir dann in unserem Ziel in Reykjanes an. Das Hotel sieht aus wie eine verlassene Bauruine aus den 70er Jahren, ziemlich schrecklich aber hinter dem Hotel gibt es einen kleinen Campingplatz. Wunderbare Sicht auf den ganzen Fjord und jetzt bei windstillem, sonnigen Wetter, besser könnte man es nicht haben.
Im Hotel bezahlen wir den Platz und auch die Benützung des grossen Pools (5000 ISK). Dieser Pool sieht gut aus, über dem Meer und er ist riesig, sicher 40m lang und gefüllt mit warmen Geothermiewasser! Wir ziehen sofort unser Badehosen und Bademantel an und benützen den gesamten Pool für uns alleine. Es ist irgendwie traumhaft und wir geniessen es in vollen Zügen.
Wir überlegen uns, ob wir später beim Eindunkeln nochmals in den Pool sollen und die Nordlichter bestaunen können. Das wäre was, dann würden wir beim Warten nicht frieren.
Allerdings würde es mich nun echt wundernehmen, wie die Hotelzimmer in dieser Ruine sind. Auf Google hat das Restaurant-Essen vernichtende Kritiken, so sieht es von aussen aber auch aus. Wenn wir nicht auf dem schönen Camping wären, würden wir glaub weiterfahren. Aber irgendwie toll, auch so etwas mal zu erleben.Read more
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- Day 19
- Sunday, September 11, 2022 at 6:38 PM
- ☀️ 10 °C
- Altitude: 86 m
IcelandHnífar66°3’45” N 23°12’27” W
Bunárfoss

Fjordfahrt
Staunen und geniessen
Der blaue und wolkenlose Himmel wirft unser ganzes heutiges Programm auf den Kopf. Wir haben geliebäugelt, vielleicht noch einen Tag hier zu bleiben und den riesigen Hot-Pot zu geniessen, aber bei diesem windstillen Wetter zieht es uns hinaus. Eigentlich wollten wir heute irgendwo unsere Kleider Waschen, aber bei blauem Himmel haben wir besseres zu tun.
Also starten wir mit einer kleinen Wanderung zum Gamla laugin, ein kleiner natürlicher warmer Weiher in der näheren Umgebung. Wir sind schnell dort, aber obwohl ganz heisses Wasser in den Teich fliesst, so richtig warm ist er nicht. Auch nicht tief, aber ganz schön und mit dem Meer im Hintergrund. Wir machen noch einige Fotos und laufen dann wieder zurück. Kurz vor dem Camping dampft es wieder aus dem Meer, also machen wir noch eine Schlaufe und schauen nach. Ein Schild macht uns darauf aufmerksam, dass heisses Wasser aus dem Rohr kommt. Anscheinend ist hier eine kleine Salzanlage, die aus Meerwasser und mit geothermischem heissem Wasser natürliches Salz gewonnen wird.
Und dann packen wir zusammen, uns zieht es bei diesem tollen Wetter einfach weiter. Wir fahren einen Fjord am andern, 20km entlang dem Fjord, hinten um die Ecke und auf der anderen Seite die 20km wieder nach vorne. Wir sehen die entgegenkommenden Autos schon eine Stunde vorher auf der entgegengelegenen Seite… Drei Fjorde müssen wir so abfahren und plötzlichsehen wir Seehunde!» Sofort folgt ein kleiner Parkplatz und ein Fussweg zu einem Aussichtspunkt, der extra für die Beobachtung dieser Tiere gemacht wurde. Wir stehen mindestens eine halbe Stunde dort und beobachten diese Tiere. Allerdings wissen wir nicht, ob es wirklich Seehunde sind, aber Robben bestimmt. (Robben sind der Oberbegriff dieser Tierarten, Seehunde und Seelöwen sind also Robben).
Wir fahren weiter und staunen und staunen! Hinter jeder Kurve sieht es wieder fantastisch aus, tiefblaues Meer, blauer Himmel, Schneeberge und viele andere Berge und Hügel. Es ist einfach nur fantastisch! Und einmal mehr wird uns bewusst, wie privilegiert wir zwei leben können.
Irgendwann kommen wir in Ísafjörður an, einer riesigen Stadt mit knapp 2800 Einwohnern. Wir fahren ins Zentrum, parken unser Knutschi und merken, dass ein Einkaufszentrum auch am Sonntag geöffnet ist. Also rein, nur mal schauen. Und raus kommen wir mit einer ganzen Tasche voll Lebensmittel. Ich dachte, wir brauchen nichts?
Nach einem kurzen Rundgang durch das Städtchen und den Hafen fahren wir auf den 4km entfernten Campingplatz und richten uns ein.
Sofort sticht uns ein Wasserfall oberhalb ins Auge, also mit den Wanderschuhen und dem Fotoapparat den Berg hoch. Wir kraxeln hoch, schwitzen bei dieser Wärm (Schätzungsweise 25 Grad, das Thermometer gibt aber nur 13 an) und geniessen den absolut traumhaften Ausblick auf den Wasserfall, den Fjord, die Berge und das Städtchen. Und weiter oben kommt immer nochmals ein Wasserfall, so dass wir immer höher und höher geraten.
Dann sind wir beim letzten Wasserfall und wollen schon wieder umdrehen, als ich noch ganz schnell nochmals 10m höher klettere. Und dann hat es mich fast aus den Socken: ein riesiger Parkplatz und eine tolle Strasse in ein Skigebiet. Es ist ein Langlaufzentrum, wie uns Einheimische später erklären.
Wenn wir jetzt mit dem Knutschi hier hinauf fahren würden und im Warmen auf die Nordlichter warten könnten und dann das ultimative Foto doch noch schiessen dürften?
Aber zuerst geht es zu Fuss alles nochmals hinunter. Wir sammeln auf dem Weg noch Blaubeeren, damit wir nicht verhungern und kommen gut beim Knutschi an. Diese Wanderung zum Bunárfoss lohnt sich auf jeden Fall aber die Fahrt zum Langlaufzentrum auch und ist erst noch bequemer.
Wir brechen auf dem Campingplatz nämlich doch wieder ab und fahren nun zum Dalirnir tveir – Ísafjörður Ski Resort hoch.
Hier sitzen wir nun im Warmen, geniessen die Aussicht und warten bis es Dunkel wird. Und dann hoffen wir auf die Polarlichter, Wahrscheinlichkeit gemäss App: 21%Read more
TravelerWow, eine ganze Reise aufs Mal!! Super!!!