Torre la Sal - Paella satt
10 marzo 2020, Spagna ⋅ ⛅ 12 °C
Mein innerer Schweinehund liegt winselnd in einer Ecke. Ich habe ihn überlistet und bin mehr oder weniger noch vor dem Wachwerden in meine Laufklamotten gestiegen und losgelaufen. Und...... es war herrlich. Immer an der Wasserkante entlang, den Wellen ausweichend, genieße ich die Stille des Morgens. Einzig das Geräusch der Wellen ist zu hören und ein leichtes Klirren, wenn sie beim Zurückfließen die feinen Kieselsteinen am Strand bewegen. Diese Kieselsteine sind ganz klein und flach und besonders schöne Steine sammele ich auf und stecke sie ein. Auch ein interessant geformtes Stück Treibholz findet noch Platz in meinen Jackentaschen. Daraus werde ich ich wieder "Finde-Linke" herstellen. Zwischendurch filme ich das Meer und den Strand für ein "Travel and Found" Video. Es ist halb neun, als ich zum Wohnmobil zurückkomme. Michael ist bereits wach. Das Brot holen hat er an Heidi abgeben, die es uns kurze Zeit später vorbei bringt. Nach
dem Frühstück kommt Mohammed, ein Mitarbeiter des Campingplatzes vorbei und lädt uns zum Paellaessen am Mittag ein. Maria, die Chefin des Platzes, hat ihre Gäste, die zum größten Teil Stammgäste
sind und jedes Jahr wiederkommen, eingeladen. Ist doch klar, dass wir uns das nicht zwei Mal sagen lassen. Den Vormittag vertrödeln wir mit kleineren Putz- und Reparaturarbeiten, mit dem Ergebnis, dass der “Mover“ wieder funktioniert. Das Wetter schwächelt. Die Sonne hat sich verzogen und der Wind ist ziemlich frisch. Sonnenkleid aus, lange Hose und Pulli an. Gegen 14.00 Uhr gehen wir gemeinsam mit Hans und Marion, Hans-Werner und Heidi zum Treffpunkt am Sportplatz. Stühle, Teller und Getränke unter den Arm geklemmt, wie viele der anderen Wohnmobilisten auch.
Zwei große Paellapfannen brutzeln schon vor sich hin. Wir suchen uns einen windgeschützten Platz und warten auf den Beginn. Neben uns hat sich eine große Tafel Wohnmobilisten zusammengefunden, die sich alle kennen. In ihrer Mitte ein Gitarrenspieler, der flugs das Lied vom griechischen Wein in den
spanischen Wein umdichtet, was alle sofort begeistert mitsingen. Im weiteren Verlauf des Nachmittags spielt er die deutsche Mundorgel rauf und runter und die meisten der Anwesenden sind wirklich Text sicher. Dann gibt es für jeden eine Portion aus der Pfanne, in der ich neben dem Reis auch Hähnchen, Paprika und Artischocken ausmache. Schmeckt prima. Einige von den Gästen haben als Dankeschön eine Krone aus Blättern und Blüten gebastelt, die sie Maria unter Applaus überreichen. Eine nette Geste von beiden Seiten. Nicht nur uns wird es bald zu kalt und so löst sich die Veranstaltung langsam auf. Am Mittag habe ich einige meiner "Finde-Link-Ketten" vor dem Wohnmobil auf einem Tischchen ausgelegt und gleich schon stellen sich Interessierte ein. Wenig später habe ich die erste Kette verkauft. Wie toll.
Am späten Nachmittag kann ich mich noch zu einem Strandspaziergang motivieren und komme ziemlich durchgefroren, aber mit vielen schönen Fundstücken zurück. Es ist nichts mehr mit draußen sitzen, zu windig, zu kalt. Also rein ins warme Wohnmobil und lesen, schreiben, ausruhen.
Morgen ist wieder ein neuer Tag und dann ist es hoffentlich wieder sonniger und wärmer.Leggi altro