- Visa resan
- Lägg till bucket listanTa bort från bucket listan
- Dela
- Dag 18
- lördag 3 juni 2023 21:30
- ☁️ 6 °C
- Höjd över havet: 15 m
NorgeStorvatnet71°1’41” N 25°53’18” E
Der Tunnel

Schon bei der Planung meiner Tour im Winter bereitete mir der nordkapp-Tunnel ordentlich Sorgen. Während man die meisten Tunnel in Norwegen umfahren kann oder wenn nicht, diese dann doch ziemlich kurz, gut beleuchtet und flach sind, trifft das beim nordkapp-Tunnel nicht zu. Dieser Tunnel ist ca. 8 km lang, mäßig beleuchtet, geht erst 4 km steil mit 9% nach unten und dann steil mit 9% wieder hoch. Die Reiseberichte meiner diversen Vorradler lassen bei mir ordentlich Panik aufkommen, da ich hochgradig klaustrophob bin. Allein der Gedanke in einem Tunnel unter dem Meer zu sein und über mir fahren die dicken Pötte der hurtigruten, treibt mir den Angstschweiß aus den Poren! Mit jedem Kilometer, den ich dem Tunnel näher kam, wurde mein Tempo langsamer (trotz Rückenwind, Sonnenschein und radeln in kurzer Hose und Polo-Shirt). Eigentlich ist das nordkapp doch nur irgendein künstlich festgelegter Punkt auf einem monolithischen Felsbrocken irgendwo im arktischen Nordmeer. Muss man da wirklich hin? Nur um einmal ein Foto mit sich und der Weltkugel aufm Handy zu haben?
Die Antwort ist: ja!
Wenn ich nun schon so weit gekommen bin, soll das ganze nicht an einem blöden schwarzen Loch im Berg scheitern!
So stand ich also vor "Kankras Lauer" und kam mir vor, als hätte ich Galadriels Phiole gegen drei Dosen Tuborg eingetauscht!
Vorbereitung zur Durchfahrt:
- lange Hose, dicke Jacke an
- zusätzlich Stirnlampe auf Helm
- Kopfhörer auf und Element of crime mit "Delmenhorst" in Dauerschleife (macht immer gute Laune!)
- Tuch vorn Mund wegen Feinstaub/Reifenabrieb
- 2 Snickers zur Energieversorgung
Wenn Ihr meint, das ist alles übertrieben, von wegen!
Todesmutig und laut singend stürzte ich mich in den Schlund. Das Tempo erreichte bald 50 bis 60 km/h (GPS Handy + Navi funktionieren im Tunnel nicht) und die Temperatur sank in kürzester Zeit von 14° auf 2° Grad. Die Lüftungsrotore an der Decke machen einen höllischen Lärm, aber das ist nix dagegen, wenn ein Auto von hinten oder von vorne kommt. Wie ein Geschwader Sturzkampfbomber! Die vier km nach unten waren schnell geschafft und leicht erfroren gings wieder hoch. Steil! Noch Steiler! Wie sagte Clubber Lang zu Rocky Balboa: "Jetzt kommt der Schmerz!!"
Die 4 km sind wirklich kein Spaß, aber wenn dann auf einmal wieder das Tageslicht auftaucht...?! Grenzenloser Jubel, eine unvorstellbare Erleichterung (zumindest für mich Schisser!).
Auf den letzten Kilometern zum Ziel hab ich mich vor lauter Freude noch verfahren, aber was sind schon 30 km mehr, wenn der Tunnel hinter einem liegt! Das Schöne ist: die gegen Galadriels Spiegel getauschten drei Dosen Tuborg sauge ich jetzt alle zügellos in mich rein! Dazu Pasta mit Tomatensauce und viel Käse! Gute Nacht Mary Ann!Läs mer
ResenärDu bist ein Tier!
ResenärGut, dass du diesen gefährlichen Tunnel geschafft hast. Hut ab.