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  • Day 10

    Wolfsschanze und Co

    May 5 in Poland ⋅ ☁️ 21 °C

    Eigentlich war ja zwangsläufig Ruhetag angesagt, da ich ja auf meine, hoffentlich Montag per Post ankommenden Geldkarten warten muss. Also erstmal meine drei verschwitzten t-shirts waschen, in Ruhe frühstücken und meine sensationelle Agrotouristika-Unterkunft genießen. Aber, ich hatte es ja angedeutet, das nur 20 km entfernte ehemalige Führerhauptquartier lockt! Also alle unnötigen Taschen am Rad entfernt und ab in die Sonne Richtung Wolfsschanze. Station in Rastenburg am Geldautomaten, wo mir mein Freund Pavel im dritten oder vierten Versuch endlich meine Geldreserven zuweisen konnte. Ohne den in allen organisatorischen Fragen kompetenten Pavel hätte ich schon längst die Heimreise antreten müssen. Jetzt aber, mit beruhigend ordentlich Kohle in der Tasche ab zum Führerhauptquartier. 5 km vor der Wolfsschanze wurde der Weg so schlecht, da wäre der Gefreite aus Braunau mit Sicherheit aus dem offenen Kübelwagen gehupft (nanu, eben war er doch noch da!!??). Endlich angekommen überall Plakate: "hier war Hitlers Garten", "fahren sie mit uns im original Kübel", daneben Militaria-Museen und ausgestellte Russenflugzeuge. Ja, man kann sich sogar ganz romantisch an diesem "wundervollen" Ort das Ja-Wort geben! Wahrscheinlich ist es gegen einen Aufpreis möglich, eine kleine Siedlung zu bombardieren! Ich fand das alles ziemlich ätzend! Den Menschen an der Kasse habe ich dann gefragt, ob denn der Führer überhaupt zu Hause sei. "Führer nich da!" antwortete er und ich bin gegangen! "Das Geld für den Eintritt lege ich stattdessen in Bier an!", nahm ich mir vor.
    Allerdings, eins muss man dem Führer oder wer auch immer den Bau der Wolfsschanze dort geplant hatte lassen, die Örtlichkeit war traumhaft gewählt. Gleich dahinter fängt die wunderschöne Masurische Seenplatte an.
    Durch eine wirklich sensationelle uralte Eichenallee ging es weiter nach Steinort zum ehemaligen Schloss der preußischen Adelsfamilie von Lehndorff. Eindrucksvoll, obwohl leider noch lange nicht vollständig saniert, liegt das Schloss auf einer Halbinsel zwischen zwei großen Seen.
    Beim Fischer nebenan gab's leckere Barschfilets und schon mal die erste Rate für das gesparte Führerhauptquartiereintrittsgeld! Auf dem Rückweg fing mich noch ein ordentliches Gewitter ein und etwas durchnässt holte ich mir bei einem, 7 Tage die Woche geöffneten, Slebsz die zweite Rate und dazu Brot, Wurst und Käse. Heute kann nix mehr schiefgehen!
    Mein Lied des Tages: "Mussolini" von der Deutsch-Amerikanisch Freundschaft DAF
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