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  • Day 18

    zurück zu Laura

    December 17, 2016 in Argentina ⋅ ⛅ 5 °C

    Der heutige Tag hat gut begonnen. Früh aufgestanden, kein Regen und das Zelt kann trocken eingepackt werden. Unsere vermisste Zeltplane ist auch unterm Zelt wieder aufgetaucht. Olli kann sich über so etwas stundenlang den Kopf zerbrechen 😨 wir kochen Kaffee und packen gemütlich die Sachen zusammen. Unser heutiges ehrgeiziges Ziel ist es Richtung Punta Arenas zu kommen, wenns geht kostenlos per Hitchhiking. Das ist das gleiche wie Trampen.

    Erst einmal müssen wir aber noch in die Stadt, unsere nicht funktionierende Gasflasche umtauschen, und ausserdem noch einkaufen, um etwas zu Essen für die nächsten Tage zu haben. Anfangs kommen wir gut voran. Bis in die Stadt kommen wir mit 2 verschiedenen freundlichen Ushuaiern. Unterwegs treffen wir sogar noch einmal Laura, die uns freudestrahlend berichtet, dass ihr Projekt bei der Stadt genehmigt wurde. Wir verabschieden uns nochmals und sie sagt, wenn wir noch etwas brauchen, sollen wir vorbei kommen ;)

    Witzigerweise können wir bei dem zweiten direkt einsteigen, an der Stelle, wo wir von der ersten Mitnehmerin herausgelassen werden. Er rät uns übrigens von unserem Plan ab, nach Punta Arenas zu hitchhiken. Die Strecke ist sehr weit und bis dorthin gibt es eigentlich nur Pampa. Wir werden sehen.

    In der Stadt angekommen suchen wir den Laden, um das Gas los zu werden, es ist Siesta Zeit. Hah, da ist sie wieder, die Pechsträhne. 15 Minuten vor Ladenschluss können wir glücklicherweise die Kartusche umtauschen. Wie erwartet natürlich nicht ganz ohne Komplikationen. Wir können nicht gegen Bares sondern nur gegen Ware umtauschen. Wir nehmen also eine andere Kartusche mit, die hier in Argentinien üblich ist.

    Uns treibt der Hunger durch die Stadt. Wir werden fündig und es gibt erstmal eine Pizza und Schnitzel mit Kartoffelecken. Die Zeit läuft heute etwas gegen uns. Zum hitchhiken wird es langsam zu spät. Eine Übernachtung in Ushuaia wollen wir eigentlich vermeiden. Wir beschließen nach einigen verschiedenen Betrachtungsweisen mit dem Bus nach Punta Arenas zu fahren. Dies bedeutet wir kommen frühestens morgen los und müssen eine Nacht hier in Ushuaia schlafen. LAURAAAAAAAA! Wir erklären ihr die Situation und sie gestattet uns eine weitere Nacht bei sich im Haus. Also holen wir das Busticket...

    Das haben wir uns so einfach gedacht. Alle Busse nach Punta Arenas sind bis Dienstag, wir haben Freitag, ausgebucht. Uffffff damit haben wir nicht gerechnet. Keine Möglichkeit nach Punta Arenas. Der "Plan" droht zu scheitern. Nun ja aber wir haben Glück. Auf der Strasse spricht uns ein junger Mann an, der uns ratlos herumstehen sieht, ob er uns helfen kann. Er zeigt uns den Weg zum nächsten Busticketverkauf. Auf dem Weg dahin treffen wir noch auf einen Biber und einen Pinguin und lassen uns einen Stempel von der südlichsten Stadt der Welt in den Pass machen.

    Das Büro sieht etwas unorganisiert aus, aber die Mitarbeiter sind freundlich. Uns wird eine andere Route empfohlen. Wir sollen über Monte Aymond fahren und dort dann versuchen per Hitchhiking nach Punta Arenas zu kommen. Ok. Ein Versuch ist es wert. Wir kaufen die Tickets und Laura steht zufälligerweise gleich 2 Strassen weiter und nimmt uns mit.

    Wir gehen noch einkaufen und sind letztlich glücklich wieder bei Laura unterzukommen. Alle freuen sich und wir haben noch ein kleines Fest mit Musik und afrikanischen Tänzen. Die Stimmung ist prima und alle Anstrengungen vergessen. Um drei geht's ins Bett und nach einer kurzen Nacht stehen wir viertel vor sechs wieder auf.

    Alles klappt. Das Taxi ist pünktlichst da und die Jungs kommen früh am Morgen heim. Wir machen Platz und haben noch Gelegenheit Ciao zu sagen. Heute verlassen wir Ushuaia ein für allemal. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Landschaftlich und auch menschlich haben wir uns am Ende der Welt sehr wohl gefühlt. Uns wurde es nie langweilig, weil es immer etwas zu entdecken gibt. Unser Anlaufpunkt in Lauras Haus hat uns sehr schnell in Ushuaia einleben lassen, sodass wir uns schon fast wie Einwohner fühlten. Alle haben uns stets weiter geholfen, wenn wir ratlos durch die Strassen gelaufen sind. Dennoch freuen wir uns auf das was kommt und auch auf besseres Wetter. Ushuaia ist ziemlich wechselhaft und hat die Tendenz zu kalten und schlechten Wetter.

    Wir hoffen dass Ushuaia so eine niedliche und bescheidene kleine Stadt am Ende der Welt bleibt. Leider sprechen die ganzen Baustellen und Rodungsflächen dagegen. Der Tourismus boomt hier regelrecht und man tut alles mögliche dafür, dem Ansturm gerecht zu werden. Wir haben es auf jeden Fall auf eine sehr liebevolle Art kennengelernt und ins Herz geschlossen.
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