• Campamento Los Perros

    January 15, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Strecke bis zum nächsten Campamento ist mit 4,5 Stunden angegeben, darum haben wir es heute früh auch nicht so eilig mit aufstehen. Die Nacht war nicht so entspannend, da wir, warum auch immer ständig wach geworden sind und damit nicht so richtig ausgeschlafen waren.
    Vor dem Zelt, herrscht schon reges Treiben. Die einen bauen schon ihr Zelt ab, die anderen machen sich gerade noch Frühstück und ein paar stehen Schlange vor der Toilette und putzen nebenbei Zähne. Wir gehen den Tag gemütlich an und frühstücken ausgiebig und packen dann ganz entspannt unsere Rucksäcke. Dina und Jens, zwei Urlauber, die dem gleichen Weg auf sich nehmen, verabschieden sich bereits, als wir noch am Packen sind. Gegen halb zehn sind wir dann auch so weit. Gestriegelt und gebügelt machen wir uns dann auf den Weg.

    Vom Dickson Camp geht es gleich bergauf, um die müden Knochen in Schwung zu bringen. Die letzten beiden Tage spüren wir beide deutlich und sind am Anfang auch noch recht träge. Der Kreislauf braucht einfach seine Zeit bis er hoch gefahren ist. Doch die Aussicht, dass der Weg nicht ganz so anspruchsvoll wird, motiviert uns umso mehr.

    Bergauf und bergab lautet heute die Devise. Der Weg geht an einem Hügel hinauf, schlängelt sich durch einen in allen Grüntönen schimmernden Wald und dabei kreuzt man immer wieder Flüsse mit bläulich-grau rauschenden Gletscherwasser. Diese Bäche und Flüsse gibt es überall im Nationalpark. Das Wasser ist so rein, dass man sich ungefiltert daran bedienen kann. Es schmeckt so frisch, dass wir den Vergleich mit unserem Leitungswasser gar nicht wagen wollen. Auch wir nutzen das frische Nass, um unseren Durst zu stillen oder uns das Essen zuzubereiten.

    Im Wald entdecken wir einen bemoosten Felsbrocken, der die Karte von Chile und Argentinien zeigt, wenn man genau hinschaut. Sogar Ushuaia ist auf der Karte. 😆

    Wir nähern uns dem Gletscher. Je weiter man vordringt, desto kälter wird es und auch umso nasser von oben. Als wir weiter am Flussufer stromaufwärts laufen, stehen wir wieder einmal vor einer dieser mächtigen Eismassen. Der Glacier los Perros und die von ihm ausgewaschene Lagune breiten sich vor uns aus. Den Augenblick können wir leider nur kurz geniessen, da uns der kalte Wind und aufkommende Regen davon treibt. Hier in der Nähe ist auch schon das Campamento Los Perros. Noch ein paar Schritte über ein paar freiliegende Passagen auf denen man Wind und Regen vollkommen ausgesetzt ist und dann sind wir glücklicherweise da. Die 10,5km Strecke haben wir in 3,5h bewältigt. 1h früher als die angegebene Zeit und wir sind froh uns in dem Matsch noch den besten Platz heraus suchen zu können.

    Das Zelt wird heute im Regen aufgebaut. Wie es aussieht, steht uns heute eine kalte Nacht bevor. In einer Blechhütte kommen alle zusammen zum kochen und um sich vor Wind und Regen in Sicherheit zu bringen. Wir gesellen uns auch mit in die Runde und kochen uns erst einmal einen Ingwertee zum aufwärmen.
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