Satellite
Show on map
  • Day 58

    Cerro la cruz

    January 26, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 29 °C

    Der Wanderweg zur Lagune und wieder runter war anstrengender als erwartet. Fabi hat sich mit Sandalen ins Abenteuer gestürzt, aber nun leider auch gemerkt, dass dies die falschen Schuhe für den Aufstieg zum Hausberg sind. Die Hitze schlaucht auch ganz schön und Fabi entscheidet sich, zurück in der Stadt, für einen entspannten Nachmittag auf dem Campingplatz. Olli hat noch Bewegungsdrang und nimmt sich der Herausforderung noch an. Wir schlendern gemeinsam zur Zugstation, um uns den Patagonienexpress anzuschauen. Dieser ist von seiner täglichen Ausfahrt aber leider noch nicht zurück und wir können uns lediglich die alten Waggons anschauen.

    Wir verabschieden uns nun erst einmal und ich mach mich alleine auf den Weg zum Gipfel. Je weiter man aus der Stadt raus kommt, desto interessanter wird die Gegend. Die Menschen, die hier im Randgebiet wohnen, leben grösstenteils in selbst zusammen gezimmerten Hütten. Da die Häuser in Hanglage stehen, ist es mit der Abfallentsorgung noch ein größeres Problem. Dieser bleibt in der Regel auf der Strasse liegen. Die kleinen Vorgärten schmücken die kleinen Häuschen und sind richtig saftig-grüne Oasen. Durch den Eigenbau ist jedes Haus sehr individuell und auf seine Art schön anzusehen.

    Gleich nach der Stadtgrenze beginnt dann auch schon der anstrengende Teil. Die Sonne und der Aufstieg sorgen nun auch für regelrechte Schweißausbrüche. Auf mittlerer Höhe kommt man an einem Schriftzug vorbei, der einem hier überall begegnet.

    "No a la Mina!"

    Seit 2003 leisten die Bürger hier offensiven Widerstand gegen die Erschließung einer Mine. Für was sie dienen soll wissen wir nicht genau. Jedenfalls ist dieser Schriftzug an sämtlichen Mauern der Stadt und eben auch auf dem Berg anzutreffen.

    Der Weg geht weiter bergauf und schlängelt sich bis zur Bergspitze durch den Wald. Teilweise kann man hier auch ein paar Sprungschanzen von Downhillfahrern entdecken. Bei der Aussicht macht es sicher Spass sich in die Kurven zu legen.

    Kurz vor dem Gipfel führt der Weg auf der Rückseite des Berges entlang und der Wind weht einem den Duft von verbrannten Holz in die Nase. Hier hat es wohl vor einiger Zeit richtig übel gebrannt. Die komplette Hangseite ist gesäumt von Baumgerippen und schwarzen, verkohlten Büschen. Traurige Realität.

    Oben angekommen kann man auch gegenüber am Hang dicke Rauchschwaden aus dem Wald aufsteigen sehen. Sirenen von Feuerwehr und Polizei sind gut hörbar. Wie es scheint, haben sie es aber binnen einer halben Stunde in den Griff bekommen. Es qualmt nur noch ein bisschen.

    Zu meiner Überraschung steht hier oben eine kleine Hütte, in der 2 junge Männer Mate trinken. Was auch immer die Hütte hier oben macht und was auch immer die Jungs für eine Aufgabe hier haben. Vermutlich ist es eine Notunterkunft bei schlechten Wetter.
    Der Blick von hier oben ist genial. Man kann in alle Richtungen ins Tal schauen und von weitem auch schon den Nationalpark erkennen. Der schweißtreibende Aufstieg hat sich definitiv gelohnt.

    Bergab geht's rasanten Schrittes wieder zurück in die Stadt. Wieder durch ein sehr entspanntes Vorstadtviertel. Dieses entspannte Lebensgefühl steckt einen sofort an. Grossartig!
    Read more