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- Day 69
- Monday, February 6, 2017 at 6:56 PM
- ☁️ 0 °C
- Altitude: 1,867 m
ArgentinaBariloche41°10’33” S 71°49’7” W
Refugio Otto Meiling

...oder anders, direkt unterhalb des Bergs Tronador zwischen den mächtigen Gletschern.
Um 10 Uhr stehen wir mit unserem Glücksbringer, unserem Pappschild, an der Straße. Uns passieren viele Autos, vor allem Turi-Transporter. Eine knappe Stunde warten wir bis uns zwei nette Leuten aus Spanien zur Pampa Linda mitnehmen. Die holprige Straße lässt die 30km ewig erscheinen. Mehr als 30-40km/h sind auf der Huckelpiste nicht möglich. Dafür können wir jetzt schon die tolle Anden-Umgebung bewundern. Mit jedem Kilometer geht es auch ein Stückchen höher. Die Pampa Linda liegt auf ca. 850müM. Hier oben gibt es nochmal eine Guardaparque, drei Campingplätze und ein gemütliches Café mit Kuchen und kleinen Speisen. Unser nächster Weg führt zur Guardaparque. Hier informieren wir uns über den Weg und was es für uns für Möglichkeiten nach oben gibt.
Da der Weg hierhin doch so viel Zeit in Anspruch genommen hat, ist nun auch schon wieder Nachmittag. Für einen Aufstieg zum Refugio Otto Meiling ist es jedoch noch nicht zu spät. Dieser ist mit 5h angegeben und wir können sogar da oben kostenlos zelten. Prima. Das haben wir bisher nicht gewusst und sind schon von einer teuren Übernachtung im Refugio ausgegangen.
Der Weg hier her hat sich bisher mehr als gelohnt. Wir hatten das Glück überall kostenlos mitgenommen zu werden und nun können wir auch in den Bergen zelten, ohne dass wir dafür bezahlen müssen.
Ein bisschen Gepäck wollen wir aber da lassen. Wir erkundigen uns noch welcher der günstigste Zeltplatz ist und lassen unsere Sachen, die wir nicht brauchen einfach da. Die Mitarbeiter sind so freundlich und wollen nichts dafür haben. Allerdings stellen wir auch in Aussicht, eine Nacht auf dem Zeltplatz zu schlafen. So günstig wie hier, war es aber schon lange nicht mehr. 100$ pro Person. Das ist unter dem Gesamtdurchschnitt der letzten Campingplätze. Ebenfalls ein guter Deal.
Nun geht's endlich bergauf. Das Gepäck aufs Wesentliche reduziert und schon machen wir uns auf dem Weg. Anfangs ist der Weg sehr flach und zu einer breiten Forststraße ausgebaut. Nach einer Weile gelangen wir an ein Flussufer und gönnen uns ein paar Scheiben vom frischen Brot zum Mittagsbrunch. Mit etwas neuer Energie geht's nun an die Serpentinen. Zunächst einmal schlängelt sich die Forststraße durch den Urwald, vorbei an riesigen Bäumen und über kleine Wasserfälle, entlang der Straße. Auf den Wegen kreuzen uns immer wieder kleine und große Eidechsen, in den prächtigsten Farben. Schimmernd in braun, grün-blau, rot-braun und schwarz.
Irgendwann nimmt auch die Forststraße ein Ende und dann kommt der anspruchsvollere Teil des Aufstieges. Steile Serpentinen mit sandigen Wegen. Keine einfache Kombination. Der Vorteil von kleinen Serpentinen ist jedoch, dass man in kurzer Zeit viele Höhenmeter hinter sich bringt.
Wir lassen die kräftezehrende Steigung hinter uns, die in der Hitze einiges von uns abverlangt. Oben angekommen, kreisen schon die Condore über unseren Köpfen. Es ist völlig beeindruckend diese Giganten am Himmel zu beobachten. Sie machen nicht einen Flügelschlag um nach oben zu steigen. Sie nutzen lediglich die Thermik in den Bergen und drehen so volkommen gelassen ihre Runden.
Wir sind bereits über der Baumgrenze angekommen. Dennoch erscheint einem der Weg heute viel länger und die Hütte kommt einfach nicht näher. Fabis Motivation ist nach dem Anstieg wie weg geblasen und ihr fällt es sichtlich schwer noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dennoch beißt sie die Zähne bis zur Hütte zusammen. Wir passieren auf dem Weg so einige schöne Klippen, von denen aus man einen herrlichen Blick ins Tal hat. Auch einen Horst, also das Nest der Condore kann Olli entdecken. Sie haben sich einen Logenplatz in den Klippen, gleich neben dem gletschergespeisten Wasserfall gesichert. Das ist sicher ein guter Platz, um seine Sprösslinge groß zu ziehen.
Als wir oben ankommen, sind wir beide völlig überwältigt. So einen schönen Zeltplatz haben wir beide bisher noch nie gehabt. Zwischen 2 riesigen Gletschern, unterhalb des 3.-höchsten Berges Argentiniens. Von hier aus geht es nur noch mit Kletterausrüstung und Steigeisen weiter. Es ist grandios. Wir bauen gemütlich unser Zelt auf und trinken erst einmal einen Kaffee. Den Anstieg und diese Aussicht müssen wir erst einmal verdauen. Die Sonne bleibt uns noch ca. für 2 h erhalten und wir lassen uns auf das warme Vulkangestein nieder, um die Strahlen aufzusaugen. Mit der untergehenden Sonne kochen wir unser Abendessen und verkriechen uns, mit den Sternenhimmel im Blick, ins Zelt.
Dieser ist ebenso gigantisch. Da es hier keine Großstädte gibt, die mit ihrem strahlenden Nachtlicht den Himmel verschmutzen, kann man diesen herrlichen Nachthimmel bestaunen.
Hier oben wirds sicher etwas frischer als im Tal. Heute wird wieder einmal mit Mütze und langem Pullover geschlafen. :)Read more