• Methoni/Voidokilia

    9 Oktober 2024, Greece ⋅ ☀️ 25 °C

    Bevor wir uns der hochberühmten und -gerühmten Voidokiliabucht nähern, legen wir einen Zwischenstopp in Methoni ein, das eine weitläufige venezianische Burg, die immer mal wieder von den Osmanen erobert worden war, bietet.
    Wir installieren uns am Navarino Camping: Dieser hat wunderbare Plätze direkt am Strand. Oder "hätte". Denn in der ersten Reihe sitzen die deutschen Dauercamper – am liebsten mit möglichst grossen Mobilen (und mit möglichst albernen Aufklebern) –, so dass uns nur noch die hinterste Reihe bleibt: links direkt die laute Strasse, rechts sehen wir Wohnmobilwände statt das Meer.
    Dies sei mir Anlass zu einem kleinen Camping-Exkurs, wohlwissend, dass wir selbst zu dieser Schar gehören.
    Griechenland scheint derzeit eine deutsche Provinz: Vorwiegend Deutsche Rentnerpaare, die ihre Pensionskasse in aberwitzig grosse Mobile (hauptsächlich zu Representationszwecken) investiert haben, verbringen Herbst und Winter hier im warmen Süden. Hauptsächlich sitzen sie mit hochgelagerten Beinen auf ihren Lehnstühlen und warten (sich anschweigend), bis die Sonne untergeht. Anpassen ist nicht angesagt: Man grüsst grundsätzlich deutsch und an Waschmaschine und Dusche gilt "survival of the fittest". Natürlich sei hier ausdrücklich nachgetragen, dass wir auch wunderbare Deutsche kennengelernt haben, mit welchen wir abends bei einem Glas Wein in Erinnerungen an gelungene Klettererlebnisse schwelgten. In der Bildergalerie gibt's ein paar Müsterchen aus dem "Camping-Gruselkabinett".
    Wie dem auch sei, die Campings bieten viel Anschauungsunterricht, wie man sein Leben gestalten kann – auf diese oder die andere Seite.

    Zurück zum Programm: Schnell war klar, dass wir wieder weiterziehen würden. So machen wir uns am nächsten Tag auf zu einer Wanderung auf Paleokastro, woher man den besten Blick auf die Ochsenbauchbucht geniesst.
    Das Bad in der Bucht mit den bezaubernden Dünen geniesst man allerdings dann nicht für sich alleine.
    Rothers Wanderführer preist eine kleine Wanderung im nahegelegenen Vogelschutzgebiet an, weil die Lagune hier der letzte Zwischenstopp vor Afrika für viele Zugvögel sei. Doch ausser Krabbenüberresten sehen wir kaum etwas und müssen über die kaputten und maroden Bohlen den Weg suchen – das in der vollen Mittagshitze. Die Vogelwanderung hat also gefloppt.
    Der Tag endet dennoch versöhnlich. Wir finden ein schönes Plätzchen am bekannten Elea-Beach, wo man inoffiziell wild campieren darf. Das Gelände ist gefüllt mit vielleicht 100 Campern, weil das Areal jedoch derart weitläufig ist, fühlt man sich unbehelligt. Und dank 4x4 dürfen wir uns näher an die Dünen heranwagen als die "grossen Weissen".
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