• Panamericana to Piura.

    13 de mayo de 2024, Perú ⋅ ☀️ 31 °C

    Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist und ich glaube, diesen Zeitpunkt habe ich gut getroffen, um Mancora zu verlassen. Es waren wunderbare Tage, die ich da verbringen konnte und die Leute, welche ich da getroffen habe, werden mich ein Leben lang begleiten, da bin ich mir sicher.

    Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlasse ich also dieses kleine Städtchen in Richtung Piura (erster Halt). Da ich als Schweizerin nicht anders kann als 10 Minuten vor irgendeinem Termin aufzutauchen, war ich bereits um 10.20 Uhr an der Busstation. Zurecht, wie sich herausstellte. Um 10.29 Uhr telefoniert der Typ der Transportagentur mit einem Bus und meinte nur, wir haben Probleme mit deinem eigentlichen Bus, deshalb kannst du jetzt mit diesem der kommt mit. Eine Minute später war der Bus auch schon da und, da alles ganz schnell gehen musste, wurde ich auf den Platz neben den Chauffeur gesetzt. Mancora hält auch das letzte mögliche Upgrade nicht von mir fern. So konnte ich die wunderschönen Anblicke der Panamericana aus der Poleposition neben des Chauffeurs geniessen. Nice.

    Für die letzte halbe Stunde (die Reise insgesamt ging ca. 3) wurde ich dann doch noch auf meinen 'richtigen' Platz gesetzt. Da ich langsam etwas schläfrig war und mir in meiner Liege nur noch kurz einen Powernap gönnen mochte, kam der Wechsel gerade gelegen. Da wusste ich aber noch nicht, dass diese Reise auch eine kleine Tupperware-Party zu bieten hatte - auch wenn nicht mit Tupperware. Sobald ich in meinem Sitz lag und meine Ruhe wollte, kam ein Mann etwa Mitte 30 und hat angefangen, seine unglaublich heilenden Steine und Ringe anzupreisen. Muss zugeben, wenn ich nur ihm zugehört hätte und sonst keine Ahnung hätte, würde ich ihm glatt glauben - so überzeugend und voller Begeisterung wie er war. Nach den Steinen kam ein anderer Caballero zum Zug, der mir eine ganz neue Seite von 'Granola' aufgezeigt hatte. Natürlich hat auch sein Granola schon zahlreiche Leben gerettet und die Seife, die er im Nachhinein vermarktete, hatte sogar die Macht, den Teufel aus der unreinen Seele rauszuwaschen. Obwohl ich mich gerade noch zurückhalten konnte, alle Produkte zu kaufen, bin ich begeistert von dem Verkauftalent. Meine Begeisterung dafür hat mich sogar von meinem Schlaf abgehalten.

    Nun in Piura angekommen hatte ich wieder einige Stunden, bevor ich in den nächsten Bus nach Tarapoto einstieg. In dieser Zeit habe ich mich mal wieder dem Risiko 'Essen in einem kleinen lokal an der Strasse' ausgesetzt. Man muss sich das Reiseleben auch etwas interessant gestalten und wie geht das besser, als ab und zu etwas zu essen, wo der Output eher unsicher ist.
    In diesem Falle ist alles gut verlaufen, das trockene Huhn und die Bohnen haben sich gut verdauen lassen.
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