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  • Day 12–13

    Der kurvige Weg nach Tarapoto 🚌

    May 14 in Peru ⋅ ☁️ 30 °C

    Ich muss schon sagen, ich bin froh, dass ich einen so stabilen Reisekörper habe. Mir wird nicht schlecht, kann lesen wann ich möchte, kann mich gut auf wenig Toilettengänge angleichen... sonst wäre diese Fahrt nach Tarapoto echt kein Zuckerschlecken gewesen.
    Um 16.30 am Vortag gings los und ich konnte erstmal ein paar gute Stunden schlafen. Der bequeme Sessel lud auch dazu ein. Um 20 Uhr ca. gab es dann einen Stopp an einer Art Raststätte. Da ich das Ungewisse mag und auch suche, hatte ich es nicht für nötig gehalten zu fragen, wie lange wir hier nun bleiben. Also bin ich rein, hab mir ein paar Snacks geholt und ging wieder in den Bus. Alle, ausser ein Amigo, der immer noch geschlafen hatte, gingen raus. Ich hab mich dann wieder meiner Musik gewidmet. Da nach 20, nach 30 Minuten weiterhin nichts mit Weiterfahren war, hatte ich schon ein klein wenig die Faust im Sack gemacht, da ich tatsächlich ein gescheites Menü hätte essen können. Als ich dann ein zweites Mal rausgehen möchte, brachte ich leider die Türe nicht mehr auf und gerade zu diesem Zeitpunkt wachte der Amigo völlig gestresst auf, da er ja auch noch essen wollte. Wir beide haben anschliessend, leider erfolglos, diese Türe versucht, aufzubringen, jedoch half alles nichts. Gefangen in seiner Höflichkeit hat er, als er den Kopf verzweifelt gegen die Scheibe drückte, den einen oder anderen Smalltalk mit mir gestartet. War doch ganz süss und er tat mir leid. Ganz am Schluss hat sich die Türe dann doch geöffnet und wir konnten noch kurz raus, bevor die Fahrt weiterging.

    Der Gang zur Toilette, in diesem schwankenden Bus, stellte sich ebenfalls als eine Herausforderung dar. Ich war von meinem 'Deck' die erste, welche die Türe während der Fahrt öffnen wollte und auch hier: erstmals erfolglos. Direkt nach mir musste meine Nachbarin ebenfalls aufs Klo, die Türe hatte auch sie jedoch ohne Erfolg nicht öffnen können. Glücklicherweise hat ihr Sohn uns beiden jedoch gezeigt, dass es doch möglich war und nachdem sie auf dem Klo war, konnte ich auch das Rätsel lösen. Soweit, so gut. Ein paar Stunden später musste ich anschliessend wieder aufs Klo, diesmal wurde aber der Rückweg zum schmerzhaften Ereignis. Als ich gerade die letzte Türe hinter mir geschlossen hatte, musste der Bus kurz bremsen und ich bin rückwärts aus der Türe raus auf die Treppe gefallen, die in den oberen Stock führte. Wie in einem Film hat sich das ganze abgespielt und auf der einen Seite lag ich dann da auf der Treppe, mich im Schmerz wendend und gleichzeitig innerlich am Lachen über die gesamte Situation. Der Typ aus der ersten Reihe hat schnell reagiert, mich hochgezogen und ich war Sekunden später. Wieder am Platz angekommen, fragte mich meine Nachbarin dann nur noch so: "Tut jetzt dein Rücken weh?" - es war bei solch einer absurden Frage nachdem sie die ganze Situation gesehen hatte, eine grosse Herausforderung, mein Lachen weiterhin zu verkneifen.
    What a journey!
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