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  • Day 1

    Start in der Heimat

    July 7, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Detleff ist gepackt und startklar. Alle Papiere haben wir zusammengetragen. Wir starten unsere große Reise. Ein Abenteuer. Fünf Wochen wollen wir unterwegs sein, von Dresden über Polen mit zwei Stopps bis nach Kaunas in Litauen. Dann an der Memel entlang bis zur Kuhrischen Nehrung. Dort wollen wir Nidden besuchen, anschließend in Klaipeda zumindest vorbeischauen und über Riga nach Estland. Dort wollen wir die Grenze nach Russland bei Pskov überqueren, das wir auch besuchen wollen. Am 21. Juli wollen wir Lars (meinen Mann) in St. Petersburg vom Flughafen abholen und eine Woche gemeinsam in Petersburg verbringen, bevor wir uns ab dem 28. Juli von dort auf den Rückweg machen. Drei Generationen - dass sind Oma Gabi (73), ich selbst (50) und Klein-Rosa (6) - mit dem Wohnmobil- das wir Detleff oder Deddi (wie der Sachse sagt) getauft haben - und erst im Dezember gekauft hatten. Es ist unsere erste große Reise mit einem Wohnmobil. Zugegeben, ein bisschen verrückt ist das schon, aber so richtig bewusst ist das wohl keiner von uns Dreien. Es ist in großes Abenteuer, das ich eigentlich schon vor 30 Jahren hätte erleben wollen. Ging nicht. Der sozialistische Schutzwall machte mir damals einen Strich durch die Abenteuerrechnung. Bis hierher waren mir viele Ideen durch den Kopf gegangen, ich wäre gern bis an den Baikalsee gefahren, aber die realen zeitlichen und jobtechnischen Gegebenheiten lassen das - zumindest für den Moment nicht zu. Meine Tochter wird in wenigen Wochen in die Schule kommen, damit wird ein Teil unserer Freiheit für die nächsten Jahre auf wenige Schulferienwochen beschränkt sein. Also hieß es los, der Weg sollte das Ziel sein. Auf der Hin- und Rückfahrt in kleinen Etappen. Lediglich die Fahrt durch Polen - rund 1000 Kilometer bis zur Grenze nach Litauen - wollten wir zügig hinter uns bringen. So zügig wie unser Deddi eben kann und wir wollen. Wir starten in Dresden morgens gegen 9 Uhr. Ich gebe zu, ein bisschen mulmig ist mir schon, als ich die Männer im Rückspiegel zum Abschied winken sehe und dieses mulmige Gefühl wird mich während der kommenden Wochen noch das ein oder andere Mal einholen.Read more