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  • Day 9

    Riga

    July 15, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 19 °C

    Auf unserer heutigen Etappe liegt Riga, die Hauptstadt Lettlands und mit 700 000 Einwohnern auch die größte Stadt im Baltikum. Wir fahren in die Stadt hinein, wollen sie anschauen und anschließend weiterfahren. Das klappt gut, wir finden einen Parkplatz direkt an den Markthallen. Fünf riesige Hallen, in denen vor langer Zeit Zeppeline gebaut wurden. Heute bilden sie das Zentrum des Zentralmarktes (Centraltirgus) in denen sich die Tische biegen unter Tonnen von Fisch, Fleisch und Gemüse. Direkt neben den Hallen riesige Freiflächen mit fliegenden Händlern. Nichts, was es nicht gibt, von der Plastikbarbie bis zu Küchenutensilien. Zum ersten Mal wird es unangenehm. Die Fischverkäuferinnen in den Hallen beschimpfen mich als Paparazza. Ich solle verschwinden, keine Fotos machen. Als wir später versuchen mit unseren spärlich verbliebenen Russischkenntnissen mit den Händlern russisch zu reden, werden wir sofort belehrt und auf lettisch korrigiert. Eigentlich ein Wunder bei einem Bevölkerungsanteil von mehr als 40% Russen. In einer Ecke des Marktes bietet mir ein Schwarzhändler Zigaretten an. Er wird ganz schnell vertrieben von einem, dessen Revier er offenbar betreten hat. Wir haben dann von einem Händler Blaubeeren gekauft. Gab es nur literweise. Wie kann man einen Liter Blaubeeren essen?
    Nach einer ersten Runde zu Fuß machen wir eine Stadtrundfahrt durch die schöne alte Hansestadt. Riga sei weniger schön als Tallinn - hatte man uns gesagt. Wir kennen nun beide Städte noch nicht und sind begeistert. Wir sehen natürlich die Rigaer Freiheitsstatue, die auf einer hohen Säule drei goldene Sterne in den Himmel reckt. Am Rathausplatz essen wir zu mittag und machen uns dann langsam auf den Weg zurück zu Detleff.
    Zum Abschluss gehe ich allein in das - im September 2010 eröffnete - Riga Ghetto-Museum. Es befindet sich direkt an der Grenze des tatsächlichen ehemaligen Ghettos. Ich muss die Besichtigung beenden, als ich mich plötzlich in der Nachbildung eines Deportationswagons wiederfinde. Tief beeindruckend.
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