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  • Day 4

    Bitėnai- Im Dorf der Störche

    July 10, 2019 in Lithuania ⋅ 🌧 13 °C

    Auf dem Weg in Richtung Nehrung - eigentlich fahren wir ja in Richtung Memel-Mündung - machen wir einen Abstecher nach Bitenai. Wir sind auf der Suche nach einer Storchenkolonie. Eine Besonderheit, weil sich die Störche hier im Ort in Baumkronen und tatsächlich als Kolonie niederlassen. Das ist absolut unüblich, normalerweise bleiben Störche nur paarweise und nisten auf Dächern oder Masten. So zumindest kennen wir das. Überhaupt: Die Störche. Seitdem wir die Masuren in Polen passiert haben, bleiben sie uns treu. Entlang unserer Route sehen wir hunderte, immer wieder, und es fällt auf, dass Störche bei uns zu Hause kaum noch zu sehen sind. Als wir Bitėnai über einen abenteuerlichen Sand-und Schotterweg erreichen, sehen wir zunächst nichts und glauben die Kolonie bereits verlassen. Dann hören wir sie. Ihr Klappern führt uns direkt zu ihnen. Tatsächlich sind sie scheu und weit oben in den Bäumen. Rosa macht sich einen Spaß daraus in den undurchdringlichen Baumspitzen mehr und mehr Nester auszumachen.
    Eher zufällig finden wir in Bitėnai eine weitere Sehenswürdigkeit. Im Gebäude einer ehemaligen Druckerei, befindet sich das Martynas-Jankus-Museum, das auch Mekka der Buchschmuggler genannt wird. Jankus war preußisch-litauischer Abstammung, Publizist und Verleger. Während der Zeit der Besatzung wurden in seinem Haus heimlich Bücher in der litauischen Landessprache gedruckt. Heute macht das Museum die Besucher mit der Landesgeschichte des geschriebenen Wortes vertraut. Noch beeindruckender ist der, sich in direkter Nachbarschaft unter freiem Himmel befindliche, Gemäldegarten Litauens. Diese Open-Air-Galerie zeigt etwa fünfzig Kunstwerke, Bilder und Skulpturen, von litauischen und ausländischen Künstlern und deren Blick auf die litauische Minderheit. Jedes Jahr im Sommer treffen sich junge Künstler auf dem Gelände zu einem Sommerkurs und es entstehen neue Arbeiten. Die zwischen Bäumen und auf der Wiese verstreuten Objekte schaffen eine großartige Atmosphäre.
    Wir waren etwas profaner: Da uns der Magen zu knurren begann, beschloss Oma die Vorzüge eines Wohnmobils nun einmal richtig zu nutzen und etwas zu kochen. So standen wir, am Rande des Gemäldegartens, und aßen Suppe Sitzen mussten wir drinnen, denn es regnete leider wieder ein wenig. Das war ein ganz wunderbares und neues Erlebnis für uns WohnMobilReiseAnfänger. Leider blieb es fast das einzige Mal während unserer Reise bei diesem einen "Wildkochen".
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