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  • Day 40

    Von Geistern und Wildpferden

    August 9, 2021 in Namibia ⋅ ☀️ 17 °C

    In der Nacht ist es zum Glück nicht ganz so kalt wie befürchtet, bzw. mein Schlafsack und die Extradecken halten mich auch bei 0°C schön warm. Frühstück gibt's im Auto, da es draußen zu kalt ist. Wir fahren durch den Sperrgebiet-Nationalpark bis nach Kolmannskuppe, die ehemalige Hochburg des Diamentenbooms, die mittlerweile leer steht und als Geisterstadt besichtigt werden kann. Ich mache eine kurze Führung und erkunde die Stadt dann zu Fuß. Die Gebäude stehen alle leer und wurden zum Großteil vom Sand bedeckt. Sehr interessant, vor allem das alte Krankenhaus, das tatsächlich ein wenig gespenstisch erscheint. Da wenige Touristen hier sind, bin ich in den meisten Gebäuden alleine, was den Gruselcharakter noch verstärkt.

    Nach der Besichtigung geht es weiter nach Lüderitz. Lüderitz ist eine Hafenstadt und komplett im Kolonialstil gebaut. Wir entdecken viele schöne bunte Häuser und sind immer wieder erstaunt über die ganzen deutschen Straßennamen und Namen an den Häusern. Heutzutage spricht nur noch ein kleiner Teil der namibianischen Bevölkerung deutsch und trotzdem ist der Charme aus alter Zeit noch allgegenwärtig. Federico und ich hätten noch eine Weile in Lüderitz bleiben können, auch wenn das eigentlich nicht zum Tourprogramm gehört. Da wir quasi eine Private Tour haben nur zu zweit ist Kennedy zum Glück ein bisschen flexibel und lässt uns weiter erkunden.

    Danach geht es weiter zum Diaz Point, eine Landzunge in einem geschützten Nationalpark. Dort kam der erste Entdecker, ein Portugiese namens Diaz im 15. Jhd. in Namibia an. Im Nationalpark entdecken wir einige Flamingos und weitere Vögel, was mich natürlich sofort freut. Am Diaz Point angekommen wandern wir über die Klippen zu einem Aussichtspunkt über das Meer. Da war es richtig windig, sowas habe ich noch nie erlebt und habe tatsächlich ein bisschen Schiss, dass mir das Handy gleich aus der Hand fliegt. Zum Glück ging alles gut. Als wir zurück zum Auto kommmen ist Kennedy schon fleißig dabei Wraps für uns zu kochen mit einer leckeren Hühnchen-Gemüsefüllung. Perfekt um wieder aufzuwärmen nachdem der Wind uns ganz schön durchgefroren hat.

    Auf der Fahrt zurück nach Klein Aus legen wir einen Halt an einem Wasserloch an und können nach einer dreiviertel Stunde tatsächlich 4 Wildpferde beobachten, die zum Trinken kommen. Sehr cool! Es gibt nur wenige Wildpferde in Namibia und dass die Tiere überleben können ist echt eine Sensation, da es kaum Nahrung und Wasser im Sperrgebiet gibt.
    Zurück am Camp ist es schon halb 6. Also wird noch geduscht und gechillt und später gegrillt und dann geht es auch schon früh schlafen. Der Wind bläst immer noch sehr stark und der Schlafsack ist der einzige Ort lan dem wir nicht frieren müssen. Da der Wind so stark bläst, kann ich leider nicht gut schlafen und bin fast die ganze Nacht wach.
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