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  • Day 74

    Kamloops, British Kolumbia

    July 21, 2018 in Canada ⋅ ☀️ 14 °C

    In Kamloops hatten wir wieder das Gefühl in der Zivilisation angekommen zu sein. Der Weg von Whislter hierhin hatte nicht allzu viel zu bieten, war aber auf seine ganz eigene Art und Weise faszinierend. Die Abstände zwischen den Tankstellen wurden immer größer, der dichte Wald nahm ab und zwischenzeitlich hatten wir das Gefühl wieder im wilden Westen der USA zu sein - ein müder Fluss am Boden eines Canyons, dessen Verlauf von einer alten Eisenbahnstrecke und dem einzigen Highway weit und breit begleitet wird, umgeben von trockenen Steinwüsten und hin und wieder ein kleiner verschlafener Ort. In Kamloops machten wir nur kurz halt um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir hofften dort auch auf einem Walmartparkplatz kampieren zu können, dies war jedoch hier ausdrücklich verboten. Es war schon relativ spät und wir mussten noch einen Ort finden zum übernachten. Das sollte sich in diesem Fall jedoch ein bisschen heikler als sonst darstellen.
    Hilde ist ja, wie ihr alle wisst, bereits in einem betagten Alter,.. und wie das dann halt mal so ist, lassen irgendwann auch mal die Augen nach. Wir haben schon länger die Vermutung gehabt, dass Hilde ein bisschen schwach auf dem einen Auge ist, kurz hinter Kamploops stellte sich aber heraus, dass es nun tatsächlich beide sind. Da es bereits anfing zu dämmern, mussten wir uns beeilen, bevor es wirklich gefährlich wurde, denn es funktionierte nur noch das Standlicht. Zu allem Überfluss kam uns dann noch ein Polizeibeamter entgegen, der uns auch direkt anhielt. Nach einer Schrecksekunde in der ich von dem Beamten angeschrien wurde, das Auto zu verlassen , da er nicht sicher sein könnte, dass ich unbewaffnet wäre, entspannte sich die Situation, nachdem wir ihm erklärt hatten, das wir aus Deutschland kommen und entgegen seiner Vermutung nicht betrunken fuhren und nur vergessen hatten das Licht anzustellen. Er erlaubte uns unsere Fahrt mit dem kaputten Licht fortzusetzen um bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit zu fahren. Es waren nur noch 10km und um ganz ehrlich zu sein wurde es richtig heikel. Am Ende konnte wir nur noch Umrisse erkennen und wir erreichten den Platz, der direkt an der Straße lag im letzten Augenblick. Das war verdammt knapp und auch recht gefährlich.
    Vor uns sollte unsere wohl ungemütlichste Nacht liegen. Ein wenig geschockt von dem Erlebtem und der Tatsache mit den Lichtern fanden wir direkt am Highway nicht sonderlich viel Schlaf. Zu allem Überfluss hatte jemand wohl direkt vor unserem Platz mitten in der Nacht eine Autopanne. Wir waren aber zu verunsichert um auszusteigen und es kam auch wohl relativ schnell jemand zum Helfen. Nach eine gefühlten Ewigkeit konnte war wider Ruhe und wir wachten relativ früh wieder auf. Wir wägten noch ab, ob wir weiterfahren sollten oder das Problem in Kamloops beben sollten. Wir entschieden uns dagegen und hofften darauf, dass es in Clearwater, einen guten Mechaniker gab, der uns helfen kann.
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